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Band 273: Spuk im grauen Haus
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Wieder ein typischer Vertreter dieser ganz speziellen "Weder-Fisch-noch-Fleisch"-Romane, die dem Geister-Kimi so eigen sind. Es ist schwierig, überhaupt eine Quintessenz dieses Romans zu erstellen. Da wird eine junge Frau in einem zwielichtigen Hotel als Hausdame oder Sekretärin eingestellt, obwohl eine solche allem Anschein nach überhaupt nicht benötigt wird, weil es schlicht und einfach nichts zu tun gibt. Quälend langsam kristallisiert sich dann heraus, dass die Frau über die Gabe der Präkognition verfügt und sie zudem dem Secret Service zugehörig scheint. Dazwischen tummeln sich diverse Agenten beider Seiten, denen keine lange Lebensdauer beschert ist. Dann tauchen noch ein großer Hund aus, der die Frau beschützen soll, ein Nebelmörder, ein liebestrunkener Polizist von Scotland Yard. Eine rasante, logische oder stimmige Geschichte sucht man vergebens, vielmehr gibt es ermüdende Schilderungen von ausgedehnten Spaziergängen in zwielichtigen Gegenden, Rückzügen der jungen Frau auf ihr Zimmer (die jedoch selten ungestört sind) und Dialogen, die im Prinzip ohne Aussage und Bedeutung sind, und als auf den letzten Seiten auch noch das Phantom einer toten Frau auftaucht, das den Weg zu einer Geldfälscherbande weist, erkennt der Leser, dass er eine Stunde seines Lebens für einen unsinnigen Roman verschwendet hat. Eine Erklärung, was es mit den drei Peruanern auf sich hat, die auf den ersten Seiten des Romans nach und nach in das Hotel ziehen, nur um ermordet zu werden, wird ebenfalls vergessen, als der Autor wohl spontan beschließt, seinem Werk eine andere Wendung zu geben.
Was allerdings erstaunt, sind die (jedoch sehr raren) Einsprengsel im Text, die man in all der Ödnis des Romans sicher nicht erwartet hat:
1. Sein Lächeln war unentschlossen. Isabella wußte nicht, ob es zur Amtsmiene welken oder zum Lachen aufblühen soll
2. Die Nacht flüstert so viel böse Geheimnisse in unser Ohr, von denen der Tag nichts wissen will.
und meine liebste Textstelle, die sich so absolut trostlos liest:
3. Es war stark dämmrig geworden. Sie trat in eine der Gassen ein. Jeder Windstoß jagte ein Gestöber von verschmiertem Papier in die verpestete Luft. Aus einem Fenster hing ein alter Mantel mit schlaffen Armen wie ein aufgehängter Mensch. Der Wind blies von Süden und schleifte Schwaden von Blutgeruch aus den fernen Schlachthöfen durch die Gassen.
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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