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Geschrieben von Michael am 03.10.2008 um 07:39:

Band 776 : Racheengel Lisa



Racheengel Lisa

Alfred Darius öffnete die Tür, und ich wußte sofort, daß mich der Tod erwartete. Es war der Geruch, die Atmosphäre, die Schwingungen, die ihn begleiteten und mich dazu zwangen schnaufend auszuatmen. Die Tür schwang aus, ihr leises Knarren verstummte. Der Mann schob sich an mir vorbei. "Warten Sie, Mr. Sinclair, ich mache ihnen Licht." Er hatte mit zitternder Stimme gesprochen, als hätte er Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Unter der Decke erhellte sich die Lampe. Sie sah aus wie eine Glocke. Ihr Licht leuchtete in einer breiten Bahn nach unten und erwischte die Gestalt auf dem Bett. Der Mann war tot. Nicht nur das, er sah auch schrecklich aus. Irgendeine Waffe hatte seine Brust zerfetzt.

Cover: Manuel Prieto

Erscheinungsdatum: 17.5.1993

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.


Geschrieben von Michael am 16.06.2012 um 15:51:

Das war wirklich mal ein interessanter Ansatz. Am Anfang bis zur Mitte des Romans wurde man im Unklaren darüber gehalten, wohin sich die Gradwanderung zwischen Mystik und blankem Wahnsinn hin entwickeln wird.
Obwohl der Roman sehr ausführlich die Gefühls- und Traumwelt der irregeführten Lisa beschreibt, wurde er für mich zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Die komplette Handlung führte auch man wieder sehr linear zum Ziel, was aber bei dem Thema ansonsten kaum in ein Romanheft gepasst hätte. Sehr interessanter und unterhaltsamer "Psycho-Roman".

Das Cover passt ganz gut zum Roman.

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.


Geschrieben von Tommy am 17.06.2012 um 13:16:

Fazit
Auch für mich ein durchaus guter Roman. Zwar fehlt es so gänzlich an Gruselelementen, dafür beeindruckt die Geschichte mit der Entwicklung einer jungen Frau, die von der Idee besessen ist, ein Racheengel zu sein. Nach und nach werden die Hintergründe aufgedeckt, die zu ihrer mentalen Verfassung führten.
Der Roman hätte an einigen Stellen deutlich kürzer sein können, oft verliert er sich in allzu umfangreichen Traumsequenzen. Dafür hätten dann die Morde mit dem Pfahl ausführlicher dargestellt werden können oder aber sie hätten noch zahlreicher stattfinden können.
Trotzdem ein guter Roman, den ich empfehlen kann.

Cover
Das Cover zeigt Lisa. Einen Hammer hat sie für ihre Taten zwar nicht gebraucht, ansonsten gefällt mir die Darstellung aber gut.

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Aktueller Roman

JS 1687 - Leibwächter der Halbvampire


Geschrieben von dark side am 18.06.2012 um 21:53:

Sir James gibt John u. Suko die Order, einem Bekannten von ihm einen Besuch abzustatten. Alfred Darius macht zu hause nämlich einen grausamen Fund. Er findet dort die Leiche seines Bruders Hank. Doch nicht der Tod allein schockt ihn, sondern die Art u. Weise wie es geschehen ist. Hank wurde nämlich regelrecht "gepfählt". Alfred Darius gibt dann auch gleich Preis, wer für den Mord letztendlich nur in Frage käme. Es ist handelt sich dabei um keine geringere als seine Tochter Lisa. Diese hat nämlich die Wahnvorstellung, die Welt vom sämltlichen Bösen zu befreien. Dazu dient ihr eben dieser Pfahl als Waffe. Lisa gelingt der Ausbruch aus einer Psychiatrie, in der sie wegen zweifachen Mordes einsitzt. Dabei macht ihre Therapeutin Betty die unliebsame Bekannschaft mit ihrem Pflock. Ihr neues Ziel ist von nun an der Friedhof, wo sie mit ihrer Mutter in "Kontakt" treten will. Doch der Taschendieb Mick Seranno, der auf dem Friedhof sein Unwesen treibt hat etwas dagegegen. Doch er hat die Rechnung leider ohne ihren Pfahl gemacht großes Grinsen . Mittlerweile befinden sich auch John, Suko und Alfred Darius auf dem Totenacker. Alfred's Versuch seine Tochter in einem Gespräch umzustimmen misslingt gründlich. Auch er wird von ihr angegriffen und wird dabei schwer verletzt. Als John u. Suko daraufhin Schüsse auf Lisa abfeuern, flüchtet diese. Da Suko sich um den schwer verletzten Alfred kümmern muss, nimmt John allein die Verfolgung auf. Auf dem Dach des Hauses (vom Friedhofsgärtner) kommt es schließlich zum großen show down.

Fazit:
Klasse story !!!. Obwohl der Roman gänzlich ohne übersinnlichen Krempel auskommen musste, wusste er zu gefallen. Er war spannend. Dazu war der Schauplatz gut gewählt und auch über zu wenig Opfer musste man sich hier nicht beklagen. Rundrum eine lesenswerte story. Dennoch habe ich drei Dinge zu monieren. Zu einem hättte ich gerne erfahren, was es nun letztendlich mit den "Angel Friends" auf sich hat ? (S.26). Die hätte man meiner Meinung nach gerne noch hinzuziehen können (eventuell Zweiteiler). Desweiteren sagte Alfred Darius am Anfang (S.20) er wüßte nicht's über das TAROT-SPIEL seiner Frau. Es hätte ihn einfach nicht interessiert. Doch auf S. 30 hatte er auf einmal voll den Plan davon Augen rollen . Er hatte sogar Nachforschungen betrieben Wall . Überascht hatte mich der Mord an Betty. Diese war ja im Prinzip nicht gerade böse und hätte dementsprechend nicht von ihr gekillt werden dürfen.

Besonderes:
1. Ein Roman der gänzlich ohne "übersinnliches" auskommt. Deshalb folgerichtig auch ohne Kreuz u. Dämonenpeitsche Zunge raus .

Bewertung:
Ich tendiere zwischen einem schlechten "sehr gut" und einem sehr guten "gut" großes Grinsen . Aufgrund der zahlreichen schlechten Romanen der Neuzeit ist dieser mir letztendlich ein "sehr gut" wert.

Cover:
Eigentlich recht stimmig. Nur kam diese Szene so niemals im Roman vor. Zum einen trug Lisa diesen "Plüsch-Fummel" gar nicht. Desweiteren gab es keinen Hammer.


Geschrieben von Dr.Killjoy am 13.07.2013 um 23:43:

Eine gute Geschichte ohne dämonische Gegner, sondern mit einem menschlichen Killer.

Allerdings musste ich bei der Tötungsmethode mit dem Pfahl immer an den weitaus besseren Roman: "Der Vampirhasser" denken, der auch einen kranken Mörder mit dieser Waffe hat.
Wenn Lisa eine andere Waffe gehabt hätte, wäre die Bewertung vielleicht noch besser ausgefallen!

GUT


Geschrieben von iceman76 am 07.07.2015 um 22:36:

Zitat:
Original von dark side
Sir James gibt John u. Suko die Order, einem Bekannten von ihm einen Besuch abzustatten. Alfred Darius macht zu hause nämlich einen grausamen Fund. Er findet dort die Leiche seines Bruders Hank. Doch nicht der Tod allein schockt ihn, sondern die Art u. Weise wie es geschehen ist. Hank wurde nämlich regelrecht "gepfählt". Alfred Darius gibt dann auch gleich Preis, wer für den Mord letztendlich nur in Frage käme. Es ist handelt sich dabei um keine geringere als seine Tochter Lisa. Diese hat nämlich die Wahnvorstellung, die Welt vom sämltlichen Bösen zu befreien. Dazu dient ihr eben dieser Pfahl als Waffe. Lisa gelingt der Ausbruch aus einer Psychiatrie, in der sie wegen zweifachen Mordes einsitzt. Dabei macht ihre Therapeutin Betty die unliebsame Bekannschaft mit ihrem Pflock. Ihr neues Ziel ist von nun an der Friedhof, wo sie mit ihrer Mutter in "Kontakt" treten will. Doch der Taschendieb Mick Seranno, der auf dem Friedhof sein Unwesen treibt hat etwas dagegegen. Doch er hat die Rechnung leider ohne ihren Pfahl gemacht großes Grinsen . Mittlerweile befinden sich auch John, Suko und Alfred Darius auf dem Totenacker. Alfred's Versuch seine Tochter in einem Gespräch umzustimmen misslingt gründlich. Auch er wird von ihr angegriffen und wird dabei schwer verletzt. Als John u. Suko daraufhin Schüsse auf Lisa abfeuern, flüchtet diese. Da Suko sich um den schwer verletzten Alfred kümmern muss, nimmt John allein die Verfolgung auf. Auf dem Dach des Hauses (vom Friedhofsgärtner) kommt es schließlich zum großen show down.


Der Zusammenfassung schließe ich mich an!

Fazit: Die Begeisterung meiner Vor-redner/schreiber kann allerdings ich nicht so ganz teilen! So richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte nicht! War gewiss ein interessanter Ansatz, mehr aber auch nicht! Konnte bei mir nicht so durchschlagend punkten! Ich vergebe von daher nur ein "mittel" für diesen Roman!

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Geschrieben von Marvin Mondo am 04.03.2021 um 15:55:

Zitat:
Original von dark side
Überascht hatte mich der Mord an Betty. Diese war ja im Prinzip nicht gerade böse und hätte dementsprechend nicht von ihr gekillt werden dürfen.


Das habe ich anders verstanden. Betty verstand Lisa ihrer Meinung nach absolut nicht in der Bedeutung der Engel für sie. Zum anderen fühlte sie sich von ihr bloßgestellt bzw. verhätschelt. Das machte sie Lisas Wertevorstellung nach zu einer "bösen Person", die folgerichtig ausgemerzt werden musste. Zudem musste sie Betty nach der Messe erledigen, um wie geplant aus der Anstalt entfliehen zu können.

Zum Roman selbst: Wohltuend, auch mal eher auf der Psycho-Ebene unterwegs zu sein, wobei ich auch eine ganze Weile darauf wartete, ob Lisa nicht doch noch im Auftrag eines anderen unterwegs sein könnte. Fünf Morde für solch ein Püppchen sind schon eine ganze Menge, die Beschreibungen ihrer Wahnvorstellungen kommen recht überzeugend rüber.
Das Element Tarot fand ich dagegen völlig überflüssig, hätte sich Dark komplett sparen können, weil es für die Handlung keine weiterführende Rolle spielt. Auch die etwas naive Überrumpelung der Geisterjäger auf dem Friedhof...hmm, das wirkte ein wenig zu konstruiert.
Aber alles in allem eine noch "gute" Geschichte, bei der der titelgebenden Figur am Ende buchstäblich der Boden vom eigenen Wahn unter den Füßen weggezogen wird.

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