John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum (http://www.gruselromanforum.de/index.php)
- Ebook (http://www.gruselromanforum.de/board.php?boardid=191)
--- Digitale Publikationen (http://www.gruselromanforum.de/board.php?boardid=209)
---- Horror Factory (http://www.gruselromanforum.de/board.php?boardid=203)
----- 26 - Das blaue Haus (http://www.gruselromanforum.de/threadid.php?threadid=11723)


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 16.10.2014 um 18:47:

26 - Das blaue Haus



Sind es wirklich nur die Lebenden, die uns Böses antun? Oder wollen uns auch die Toten ins Verderben stürzen?Kenneth und seine Ehefrau Marie haben ein altes Haus am Stadtrand von Baltimore erworben. Hier wollen sie der ständigen Verfügbarkeit entfliehen, die das Stadtleben Ende der 1920er mit sich bringt. Doch schon bald erweist sich die Villa als Ort, an dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Was hat es mit dem unwirklichen, bläulich-kalten Schimmern auf sich, das nachts die Zimmer in unheimliches Licht taucht? Kenneth und Marie beginnen Nachforschungen anzustellen. Einst residierte die Familie Le Grand auf dem Anwesen - mit einem dunklen Geheimnis, das noch heute sein Unwesen treibt...

Autor: Rona Walter


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 16.10.2014 um 18:48:

1828 – Nach einem Kutschunfall irrt ein junger Gentleman mit Gedächtnisproblemen durch den Wald. Wie von einer Stimme getrieben findet er eine verlassene Villa. Dort trifft er auf einen alten Mann, der sich hier mit ihm treffen wollte und ihn kennt. Da der Alte ihm nicht sofort sagen will, wer er ist und welche Erinnerungen er verloren hat, streift er mit Hinweisen des Fremden durch das unheimliche Gebäude.

1928 – Das Ehepaar O'Gunn ziehen mit Schäferhund und pflegebedürftiger Mutter in die Villa ein, die sie für wenig Geld erstanden haben. Schon bald merken sie, dass hier etwas nicht stimmt.



Die Einleitung der Geschichte ist etwas verwirrend. Denn von Beginn an erzählen erst einmal zwei Drittel des Textes von der Geschichte des Hauses. Erst im letzten Teil zieht das Ehepaar ein. Begonnen wird also mit einem Ich-Erzähler, der auch noch eine Amnesie erlitten hat. Das klingt wie ein ausgelutschtes Stilmittel. Ist es auch, aber es wirkt. Man weiß nichts über den Hauptcharakter, nur dass er sich für einen feinen englischen Gentlemen hält und auch so handelt. Dann trifft er im Fokus des ebooks, dem blauen Haus, auf einen weiteren mysteriösen Fremden, von dem der Leser nichts weiß. Und es wird noch rätselhafter, als er das Haus durchforstet. Dieses Zusammenspiel aus Ich-Perspektive und dem absoluten Unwissen des Lesers macht den Reiz der Handlung aus. Gut, die bildhaft-schaurige Schreibe von Roma Walter, ehemalige Studentin der englischen Literatur mit Schwerpunkt im 19. Jahrhundert, trägt auch einen nicht unwichtigen Teil zur Spannung bei. Die Auflösung am Ende ist im Nachhinein nichts neues, aber darauf wäre ich im Leben nicht gekommen.

Da ist der Rest um das Ehepaar mit der ungebetenen Pflegemutti weniger die Kirsche auf der Torte als eher die alte Billigwaffel zum Eis. Hätte es nicht gebraucht und kommt mit seiner soliden Art nicht gegen das Mysterium um das blaue Haus an. Zumal die Geschichte damit nicht abgeschlossen wird, sondern ein offenes Ende hat.

Ein sehr guter Hauptteil, ein solider Abschluss. Ich bin wieder zufrieden.

__________________
Aktuelle Lesefavoriten:

1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller

Powered by: Burning Board Lite 1.0.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH