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Geschrieben von Wildheart am 24.02.2015 um 21:43:

Was ist das Reizvolle am Gruseln?

Auch wenn ich vor ein paar Tagen erst wieder ein John Sinclair Heft nach sicher 30 Jahren gekauft habe - Gruselfan war ich jedoch in den ganzen Jahren und hab immer gerne Gruseliges, zumindest Unheimliches gelesen. Mein Gruselgeschmack hat natürlich Veränderungen durchgemacht, aber Fakt ist, dass ich es immer geliebt habe, mich zu gruseln.
Seit Herbst letzten Jahres bin ich ganz extrem in Grusellaune, und als ich den erwähnten JS in der Hand hielt und merkte, wie sehr ich mich aufs Schlafengehen und Lesen (in der Hoffnung aufs Gruseln!) freute, war zum ersten Mal die Frage in meinem Kopf: Warum?
Was macht Spaß am Gruseln? Was fasziniert mich daran?
Was fasziniert Menschen am Unheimlichen?
Könnt Ihr erklären, was für Euch der Reiz / Spaß am Gruseln ist?

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Geschrieben von Wicket am 24.02.2015 um 23:02:

Das ist eine äußerst interessante Frage, die ich mir selber schon sehr oft gestellt habe. Früher dachte ich, es sei so ein Jugendding und würde sich mit dem Erwachsenwerden verlaufen. Mitnichten, muss ich heute feststellen. Als Mittdreißiger kann ich heute feststellen, wie sehr es mir nach wie vor Freude bereitet, gruseliges zu lesen oder anzusehen.

Psychologisch betrachtet verhilft uns das Gruseln vielleicht dabei, uns näher mit unseren "Abgründen" zu beschäftigen. Wir streben ja immer nach Liebe, Gesundheit und Heilem in der Welt - der (fiktive) Horror verhilft uns vielleicht dazu, uns den Gegenpol dazu näher zu betrachten - das Hässliche, Unheimliche, das Abstoßende.

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Geschrieben von dark side am 25.02.2015 um 00:03:

Gruseln ist so ne Sache. Persönlich kann ich mich eigentlich nur bei richtigen Horror-Filmen gruseln. Bei Grusel-Romane ist es eigentlich mehr Spannung, die mich da anspricht bzw. fasziniert. John Sinclair z.B. wirbt zwar auf dem Cover mit "die große Gruselserie von Jason DarK". Doch von Grusel ist bei der Serie weit und breit nix zu sehen bzw. zu lesen. Jeder Kellergang zum Getränke hochholen ist gruseliger wie ein aktueller Sinclair großes Grinsen . Richtiger Grusel ist für mich der Vorhof der Angst.


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 25.02.2015 um 09:18:

Gegruselt habe ich mich nur wenn ich mit 14 nachts die Sinclairhefte gelesen habe. Das war die Anfangszeit, die mit 16 schon vor bei war.

Seitdem gruselt mich keine Romanheftserie mehr. Sie faszinieren mich bestenfalls. Bei Hörspielen das gleiche. Gruselkabinett hat oft eine schaurige Atmosphäre, aber dass ich mich direkt grusele und nicht einschlafen kann, ist nicht das Fall.

Da müssen es schon entweder sehr düstere Gruselfilme sein. Oder, was immer wirkt, englische Gruseltexte aus dem Netz. Die sind teilweise echt aufwändig und realistisch geschrieben.

Da sitzt man schonmal 4 Stunden
http://creepypasta.wikia.com/wiki/Ted_the_Caver

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2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
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Geschrieben von Wicket am 25.02.2015 um 11:11:

Bei mir ist es so, dass ich in meiner Jugendzeit eine regelrechte Abstumpfung bezüglich Horrorbüchern (King, Koontz, etc) und Horrorfilmen (Romero, Fulci, etc.) beobachten konnte. Wirklich schocken konnte mich nichts mehr.
Heute, in etwas reiferem Alter, erlebe ich eher eine gesteigerte Sensibilisierung. Da hauen mich schonmal Filme wie "Die Frau in Schwarz", oder auch "Let Me In" echt aus den Socken. Bücher von King (mein damaliger Lieblingsschriftsteller) lese ich nur noch sporadisch und eher aus nostalgischen Gründen. Ekelwerke aus dem Festa Verlag meide ich hingegen gänzlich. Dafür habe ich eine gesteigerte Vorliebe für subtilere Schriften wie die von Lovecraft oder Poe entwickelt.
Modernere Splatterfilme sehe ich mir auch nicht mehr an. Filme wie "Evil Dead" (Original von Raimi) oder Fulcis Filme sehe ich mir gern aus nostalgischen Gründen an.
Bei Heftromanen wie etwa Sinclair, Ballard oder Brent kommt bei mir eher die Assoziation mit Comichaftem in den Sinn. Ich mag so etwas, betrachte es jedoch als fantasievolle Berieselung ohne großen Gruselfaktor.
Die Titania Hörspiele schaffen es tatsächlich, mich zu gruseln (jedenfalls manche von ihnen). Sinclair und Dorian Hunter hingegen sind mir dann doch wieder zu "bunt" und comicmäßig, aber ich höre sie auch gern.

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Geschrieben von Wildheart am 25.02.2015 um 14:21:

Zitat:
Original von Wicket
der (fiktive) Horror verhilft uns vielleicht dazu, uns den Gegenpol dazu näher zu betrachten - das Hässliche, Unheimliche, das Abstoßende.

Bei mir läuft es wahrscheinlich auf was Ähnliches hinaus, das wurde mir aber auch erst gestern nach meinem Post klar.
Ich glaub mein größter Spaß am Gruseln ist das Wissen und Fühlen, dass ich in Sicherheit bin. Und dieses Wissen zu genießen! In meinem im Grunde genommen gefahrlosen Leben ist das vielleicht ein willkommener Kontrast...meine Möglichkeit, Sicherheit bewusst zu genießen.

Zitat:
Original von Wicket
Heute, in etwas reiferem Alter, erlebe ich eher eine gesteigerte Sensibilisierung. Da hauen mich schonmal Filme wie "Die Frau in Schwarz", oder auch "Let Me In" echt aus den Socken. Bücher von King (mein damaliger Lieblingsschriftsteller) lese ich nur noch sporadisch und eher aus nostalgischen Gründen. Ekelwerke aus dem Festa Verlag meide ich hingegen gänzlich. Dafür habe ich eine gesteigerte Vorliebe für subtilere Schriften wie die von Lovecraft oder Poe entwickelt.
Modernere Splatterfilme sehe ich mir auch nicht mehr an. Filme wie "Evil Dead" (Original von Raimi) oder Fulcis Filme sehe ich mir gern aus nostalgischen Gründen an.


Stephen King Bücher habe ich früher auch verschlungen und geliebt.
Kennengelernt habe ich ihn als Jugendliche durch die Geschichte "Der Nebel", bis dahin kannte ich nur Gruselromanhefte, aber dies hier war ein so stilvoller, dezenter aber absolut gruseliger Horror wie ich es vorher noch nicht gelesen hatte (Lovecraft hab ich erst durch King kennen gelernt).
Und ein paar seiner Bücher haben mich total angerührt.
"Friedhof der Kuscheltiere" empfand ich z.B. gar nicht gruselig, sondern sehr feinfühlig; ein Roman, der mich vor allem durch Trauer und Verzweiflung bei den Themen Tod und Verlust geschockt hat. Schwer auszuhalten.
Irgendwann Ende der 90er Jahre hab ich ihn aber aus den Augen verloren...

Gesteigerte Sensibilisierung beobachte ich bei mir seit gut 10 Jahren ähnlich:
ich schaue schon lange kein TV mehr, Film im Kino oder auf DVD geht nur wenn nicht laut und hektisch, meine Actiontoleranz wird immer geringer.
Laut ertrage (und brauche) ich nur noch Musik.
Was Splatterfilme betrifft: ehrlich gesagt wusste ich bis vor wenigen Jahren gar nicht, dass es sowas gibt.
Ein von mir geschätzter Sänger und -produzent gab auf seiner Homepage als Lieblingsfilm "Hostel" an, und ich dachte, wenn mir seine Musik gefällt dann gefällt mir vielleicht auch sein Filmgeschmack.
Ich wollte wissen, worum es in dem Film geht und hab bei Wikipedia nachgelesen:

"Tatsächlich erregte „Hostel“ wegen seiner äußerst expliziten Gewaltdarstellung einiges Aufsehen. Beispielsweise muss Paxton in einer Szene der jungen Japanerin, die er aus ihrem Folterverlies retten will, ein heraushängendes Auge abschneiden. Diese Szene wurde bei der Verleihung des Scream Awards in der Kategorie The „Holy Sh!t“/„Jump-From-Your-Seat“ Award mit einem Preis ausgezeichnet." ( Urks super Entscheidung! Augenzwinkern )
"Roth wollte seinen Film absichtlich schockierend und „wirklichkeitsnah“ halten. ... Mit „Hostel“ hingegen wolle er ein realitätsnahes Bild unserer Gesellschaft entwerfen, da es durchaus vorstellbar sei, dass reiche, gelangweilte Geschäftsleute, die sonst alles haben, andere Menschen zu Tode foltern und dafür Geld bezahlen."

Sowas will ich nicht wissen!!!
Ist das tatsächlich wirklichkeitsnah? Realitätsnahes Bild unserer Gesellschaft? Böse Ohnmacht

Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Richtiger Grusel ist für mich der Vorhof der Angst.

Zitat:
Original von dark side
Oder, was immer wirkt, englische Gruseltexte aus dem Netz.

Und? Habt Ihr eine Ahnung, warum Ihr es mögt?

Sorry, ist viel geworden. Liegt daran dass ich heute frei habe und in Plapperlaune alleine zuhause bin.
Jetzt geht's mir besser. Augenzwinkern

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Geschrieben von Estrangain am 25.02.2015 um 14:37:

Hm, ich kann das so nicht beantworten. Ist ungefähr, als müsste ich mir überlegen warum mein Lieblingsessen denn ausgerechnte auch mein Lieblingsessen ist.
Bei mir hat es irgendwann mal in frühester Jugend (nennen wir es ruhig mal so) gefunkt. Hat es bei Western nicht, Hat es bei Abenteuer nicht, hat es bei Fantasy nicht. Aber beim Horror war es so. Es lässt mich seither nicht mehr los. Ist einfach so.
So richtig gruseln tut es mich bei der Lektüre aber nicht mehr, dafür habe ich schon zuviel "intus".
Zuletzt (vor ca. 4-5 Jahren) hatte ich beim lesen eine Gänsehaut bei VHR Nr. 3 "Der Totentanz" und VHR Nr. 5 "Tagebuch des Grauens".
Richtig Angst hatte ich vor ca. 15 Jahren bei "Blair Witch Project". Ich sah mir den Film alleine zuhause auf VHS an. Hätte ich nicht machen sollen, denn ich hatte solchen Schiß danach, daß ich bis zum Morgengrauen aufblieb, weil ich die Dunkelheit scheute...

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Geschrieben von dark side am 25.02.2015 um 21:15:

Zitat:
Original von Sandra

Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Richtiger Grusel ist für mich der Vorhof der Angst.


Zitat:
Original von dark side
Oder, was immer wirkt, englische Gruseltexte aus dem Netz.


Sorry, ist viel geworden. Liegt daran dass ich heute frei habe und in Plapperlaune alleine zuhause bin.

War wohl doch einwenig zu viel (denn die Zitate wurden vertauscht großes Grinsen ) .


Geschrieben von Wildheart am 25.02.2015 um 22:46:

Das ist nicht die Antwort, die ich hören wollte!Nudelholz großes Grinsen

Hast ja Recht... aber wenn ich's jetzt korrigiere ist der Witz weg.
Hm, ich lass es so, denn Dein Beitrag rückt es ja wieder gerade.
...außer wenn es Euch beide stört. Winke

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Geschrieben von woodstock am 25.02.2015 um 23:04:

Also Angst habe ich wenn ich höher als 2 Meter über dem Boden bin und es gruselt mich wenn die Schwiegereltern kommen.
Beim lesen ist mir das Genre egal, ich möchte nur unterhalten werden. Bestenfalls fesselt mich der Roman und das genügt mir.
Bei Filmen ist es noch schlimmer. Da mag ich Horror gar nicht, finde es absolut langweilig (es sei denn Underworld ) Love

Ansonsten? Warum ändern? Kleine Fehler passieren und gerade in einem Forum finde ich das nachträgliche „verbessern“ blöd, vor allem wenn es schon zitiert worden ist großes Grinsen

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Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 26.02.2015 um 10:10:

Zitat:
Original von Sandra
Hm, ich lass es so, denn Dein Beitrag rückt es ja wieder gerade.
...außer wenn es Euch beide stört. Winke


Darkys Zitat gefällt mir...also mein Zitat meine ich...passt gut zu mir. großes Grinsen
(Sind jetzt alle noch mehr verwirrt^^)


Warum mich gerade Gruseltexte aus dem Netz ansprechen? Wegen der üblichen Vielzahl des Internets. 90% dieser Texte mögen eher schlecht als recht sein, die restlichen 10% erlangen aber schnell Berühmtheit und die sind echt gut. Und da (fast) die ganze Welt das Internet nutzt, sind das eine Menge.

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Geschrieben von Urian Kalyptus am 26.02.2015 um 12:20:

... ich lese (im Moment) keine Gruselromane mehr. Seitdem ich erfahren habe, daß ich dem Jenseits vielleicht näher bin, wie ich bisher angenommen habe, ist mir die Lust an diesen Texten irgendwie vergangen.

King (und Konsorten) habe ich vor Jahren aufgehört zu lesen, da mir an extremen Gewaltdarstellungen nix liegt. Ebenso bin ich der Meinung, daß Leute, die solche Sachen wie z.B. "Hostel" machen, allesamt erschossen werden sollten.

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Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ginge, um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge ?


Geschrieben von Archmage am 27.02.2015 um 06:56:

Grusel hat meiner Meinung nach nichts mit Horror oder Splatter zu tun. Sondern sind die Momente wenn ich eine leichte Gaensehaut bekomme. Wenn z.B. eine Familie jahrelang neben der eingemaureten Leiche der Grossmutter lebt. Oder ein Jahrhundertealter Fluch sich dann doch erfuellt.

Alles etwas, was man sehr selten liest, wenn ich es aber lese, dann bin ich sehr begeistert.

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JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung


Geschrieben von Wildheart am 27.02.2015 um 11:09:

Zitat:
Original von Archmage
Grusel hat meiner Meinung nach nichts mit Horror oder Splatter zu tun. Sondern sind die Momente wenn ich eine leichte Gaensehaut bekomme.

Dazu fällt mir spontan eine Szene aus "The Fog - Nebel des Grauens" (1980) ein, wo der Nebel über eine Hügelkuppe schwappt und sich wie zielgerichtet den Hügel runterbewegt, wie etwas Lebendiges. Dieses Bild war für mich jahrelang der Inbegriff des Grusels!!

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Geschrieben von Wicket am 27.02.2015 um 12:31:

"The Fog" ist ein großartiger Film. Generell hat Carpenter sehr schöne Streifen gemacht.

Für mich gibt es auch einen Unterschied zwischen "sanftem Grusel" und "blankem Horror". Titania Hörspiele oder Lovecraft Texte sind für mich sehr gruselig. Bücher von King oder Filme von Fulci sind für mich entsetzlich (in positivem Sinne, versteht sich. Augenzwinkern )

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