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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 30 - Der tätowierte Tod
RE: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 30 - Der tätowierte Tod
Von meiner Seite aus wieder ein Blick ins Exposé:
DER TÄTOWIERTE TOD
Der Dämonen-Killer 30
Schauplatz: Istanbul
Zeit: Mitte Januar (in Anschluß an Band 29)
Autor: Paul Wolf
Titelbild: gutgebautes Mädchen, an sich hübsch, jedoch Gesicht wie in schmerzhafter Ekstase verzerrt, entblößt ihre Brust (nicht unbedingt Brüste, falls jugendgefährdend), reißt sich das Gewand vorne auseinander, so daß Tätowierung sichtbar wird. Bei der Tätowierung handelt es sich um ein abscheuliches Ungeheuer, das sich selbständig macht und meinetwegen einen Mann in Abwehrstellung bedroht. Das alles kann vor unifarbenem Hintergrund spielen.
Situation:
Dorian wurde von dem Russen Kiwibin in London gekidnappt und in ein Karpatendorf gebracht, wo er einen Dämon zur Strecke bringt.
Nach bestandenem Abenteuer verspricht Kiwibin weitere Zusammenarbeit.
Der Dämonenkiller merkt aber nichts davon. Er will zurück in den Westen, genauer: nach Wien, zu Coco, die dort gerade die Erbschaft der Familie Zamis antritt. Doch Kiwibin scheint falsch zu spielen. Er bedauert, er könne Dorian nur nach Istanbul bringen. Und Dorians Papiere seien verlorengegangen; er bekommt deshalb einen Paß auf den Namen Juri Samjatin und soll sich als russischer Archäologe ausgeben. Angeblich ist dieser Name frei erfunden. Dorian hat keine andere Wahl, als mitzuspielen. Er wird nach Istanbul gebracht.
Diese Vorgeschichte bitte am Anfang in die Handlung einfließen lassen (in Form einer unverbindlichen Rückblende, oder mittels Dorians Gedanken).
Anfangsepisode:
Paul Fisher ist ein Süchtiger. Er kam nach Istanbul, um hier "Stoff" zu kaufen und nach England zu schmuggeln. Aber er ist in die Abhängigkeit von Rauschgifthändlern geraten, hat sogar seinen Paß verpfändet und hat keine Möglichkeit zur legalen Rückkehr. Während er auf seine Chance wartet, verfällt er immer mehr, ist zu einem menschlichen Wrack geworden. Er tut praktisch alles, um sich Rauschgift zu besorgen, bettelt Landsleute an, Hat auch Raubüberfälle auf dem Kerbholz... der Autor soll einen jungen Menschen schildern, der den absoluten Tiefpunkt erreicht hat; tiefer kann man nicht mehr sinken.
Er hat irgendwo von einem Tätowierer erfahren, bei dem man sich einige Türkische Pfunde verdienen kann, wenn man sich von ihm tätowieren läßt. Paul Fisher macht sich keine Gedanken darüber, wie seltsam es ist, daß man für etwas Geld bekommt, wofür man eigentlich sonst zahlt. Er sucht den Tätowierer in einem der großen Bazare auf. Dabei ist ihm allerdings etwas seltsam zumute. Es geht hier auch nicht gerade geheuer zu.
Ein kleiner, schummeriger Raum. Der Tätowierer ist eine Schauergestalt für sich. In einer Ecke steht eine Art verhülltes Denkmal. In der Verhüllung ist nur eine Öffnung, durch die eine seltsame Tätowierung zu sehen ist: ein dreiköpfiger Teufel, der seine krallenbewehrten Flügel ausbreitet. Dieses Bild überträgt der Tätowierer auf. Paul Fishers Brust.
Die Sitzung dauert unglaublich lange. Bestimmt vierundzwanzig Stunden. Paul wird zwischendurch von einem Mädchen gelabt, das auf die Brust Schlangenaugen tätowiert hat. Wenn Paul auf die Schlangenaugen blickt, wird er hypnotisiert. Endlich entläßt man ihn. Er bekommt sein Geld und sucht wie in Trance sein schäbiges Quartier auf, das er mit seiner Freundin und einem halben Dutzend weiterer verrotteter Gestalten aller Nationalitäten teilt. Paul beginnt zu phantasieren, redet vom Jüngsten Gericht und ähnlichen Humbug. Die Tätowierung brennt auf seiner Brust wie Feuer - als würde sie zu leben beginnen und ihn aufzehren.
Haupthandlung:
Der Dämonen-Killer kommt mit drei russischen Begleitern im „Cibyra Oteli“ in der Altstadt von Istanbul an. Zimmer wurden bereits gebucht.
Die drei sollen angeblich für seine Sicherheit sorgen, er vermutet aber, daß sie ihn bewachen sollen. Dorian wurde von den Russen reichlich ausgestattet. Natürlich entspricht seine Kleidung nicht westlicher Mode. Er hält zwar nichts auf Mode, diese Klamotten empfindet er aber doch als Zumutung. Nun, er gedenkt nicht länger als eine Nacht zu bleiben, und seine Begleiter versichern ihm, daß man alles für seinen Flug nach Wien arrangieren will. Geld gibt man ihm aber keines, er wird bevormundet, und das paßt dem DK überhaupt nicht.
In dem Hotel ist auch eine Gruppe russischer Archäologen untergebracht. Einer von ihnen hört, wie Dorian an der Rezeption als Juri Samjatin angesprochen wird. Was für ein Zufall, sagt der Archäologe. Sie heißen wie einer meiner Kollegen. Dorian kann bekanntlich Russisch. Dorian glaubt nicht an einen Zufall und kann sich mit dem Archäologen verabreden, bevor seine drei Begleiter dazwischentreten.
Man geht auf die Zimmer. Die Bewacher lassen Dorian in Frieden. Als er allerdings in die Hotelhalle kommt, entdeckt er einen von ihnen. Er wird auf Schritt und Tritt bewacht. Da kommt ein Page mit einer Tafel, auf der der Name Juni Samjatin steht. Dorian denkt, der Archäologe, mit dem er sich verabredet hat, läßt ihn ausrufen. Als er sich meldet, wird er jedoch eines anderen belehrt. Plötzlich tauchen zwei furchterregende Gestalten auf, fordern Dorian unter Drohungen auf, mit ihnen zu kommen. Um sofort Action zu bringen, machen wir es so, daß einer von Dorians Leibwächtern Lunte riecht und sich einmischt. Doch einer der Kidnapper sticht ihn mit einer langen Nadel, die wie eine Schlange gewunden ist, in den Hals.
Der DK wird aus dem Hotel gebracht, in den Fond eines Wagens geschubst, und los geht die Fahrt. Seine beiden Entführer verdunkeln die Fenster. Und dann sagen sie, daß sie ihm die Haut (nicht das Fell!) über die Ohren ziehen werden. Sie scheinen das wortwörtlich zu meinen, denn sie holen Marterinstrumente hervor, um ihr Vorhaben sofort in die Tat umzusetzen, während die Fahrt durch die hügeligen Straßen von Istanbul geht. Es ist Glatteis, das kommt im Januar hier schon mal vor. Als sich Dorian verständlicherweise zur Wehr setzen will, stechen ihn die beiden mit der seltsamen Nadel einige Male in die Brust (eine Art Akupunktur), so daß er auf einmal wie gelähmt ist, seine Brust völlig gefühllos ist. Nun entblößen die beiden Unbekannten seinen Oberkörper, immer wieder bestimmte Körperstellen betupfend und Beschwörungsformeln, wahrscheinlich in uigurischer Sprache (= alttürkisch). Die beiden sind enttäuscht, daß sie bei Dorian keine Tätowierung finden. Sie wollen nicht glauben, daß Juri Samjatin keine Tätowierung hat. Aber laufen wollen sie ihn deshalb noch lange nicht lassen. Als der Wagen in einer Kurve auf der eisglatten Straße ins Schlittern kommt und gegen eine Hauswand prallt, nützt der DK die Gelegenheit zur Flucht.
Ende des Auszuges aus DK-Exposé Nr. 30
Obwohl (oder gerade weil) Dorian mal wieder sehenden Auges in jede sich ihm bietende Falle tappt, ein durchgehend spannender Band.
Ein paar mal hat die Redaktion bzw. die Setzerei gepatzt, aber halb so schlimm, Ernst Vlcek macht dies mit seinem (mir) angenehmen Schreibstil locker wett. Zu wünschen wäre trotzdem, dass das nicht einreißt ...
Ein Ende, das den Charakter Dorians humorig offenbart, kommt bei mir immer gut an.
Eine Leserseite, die diesen Namen auch wirklich verdient, einschließlich einer ominösen, "noch nicht spruchreifen" Ankündigung in Bezug auf einen Vorschlag eines Lesers (Pierre aus Luxemburg), Herz, was willst Du mehr?
Wieder "sehr gute" Unterhaltung!
Ein außergewöhnlicher, beeindruckender Roman. Mittlerweile ist Ernst Vlcek für mich einer der besten Spannungsromanautoren, die ich bisher lesen durfte. Ich könnte eigentlich nicht genug das hier machen:
Wie konnte ich diesen Autor über Jahrzehnte ignorieren?
Ein gelungener "dritter Teil" des Dorian-ganz-alleine-Zyklus'. Nach Schweden und Russland nun die Türkei. Zusätzlich muss man bedenken, dass dies die ersten Horrorromane waren. Und die Ideen sind super, innovativ.
Schön, dass sich Dorian von den Neu-Manichäern leiten lässt. Seine Gelübte sind super! Ich finde das ganz toll - oder besser: außergewöhnlich - geschrieben.
Schade, dass ich ihm nicht persönlich danken kann. Aber vielleicht ließt er ja die Zeilen von ganz oben mit. Auf jeden Fall ist Ernst Vlcek nun ein Vorbild für mich. Aber noch weit weit, ganz weit, entfernt.
Allen alles Gute,
DWB
Das war ein solides Abenteuer, die Handlung aber hat mich zu keiner Zeit wirklich gepackt. Liegt aber vielmehr daran, dass dieser ganze Sekten-Kram nicht wirklich prickelt. Und das Manichäer-Gedöns ging mir dann doch ziemlich auf den Zeiger, obwohl die Idee, Dorian zu einem Auserwählten zu machen, doch recht originell ist. Nicht mein Tee. Deshalb nur Mittelmaß.
Wieder mal verpasst einen Roman zu rezensieren.
Ich fand ihn toll, hat mir 'sehr gut' gefallen. Gerade das 'Sekten-Gedöns' fand ich abwechslungsreich. Toller Roman
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Wäre doch mal einen Thread wert, die Leute zu fragen, was für ein Setting eigentlich ihr Liebstes ist ... und da am Besten gleich eine Umfrage daraus machen.
Da war ich ob der letzten Hefte schon leicht genervt; dieser recht spartanischen, gezogenen Abenteuer auf der Rückreise Dorians wegen...
Aber dann haut der Autor mit Suleika so ein kleines Highlight raus... allerdings musste man sich zuvor bis zur hälfte des Heftes durchkämpfen... aber dann, Unterhaltung pur und vom aller feinsten...
Diese drei Siegel auf Dorian waren dann so der Bringer... immerhin reden wir ja hier vom Geschriebenen der Siebziger Jahre... das mich das Finale dann köstlich unterhalten hat steht damit außer Frage... sehr gut, so macht tätowieren Spaß...
Das war doch genau der richtige Aufhänger um frohen Mutes genau an der richtigen Stelle mit Band 31 nun auch in Bälde bei Coco einzusteigen... also der Serie...
( 5 von 5 vegane Neu-Manichäer in voller Askese )
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...derzeitige Favoriten; Castor Pollux & Isaac Kane
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