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Phantastische Bibliothek Band 248: Geschichten von Liebe, Irrsinn und Tod von Horacio Quiroga
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Wer südamerikanische Phantastik kennt, der nennt natürlich Borges und Cortázar zurecht an erster Stelle. Aber Quiroga ist einer der wenigen Südamerikaner, die das Gefühl des Horrors so drückend geschildert haben. Sein Vorbild war ganz erkennbar Poe und er war natürlich auch früher da als die beiden genannten Giganten. Und wie Poe war Quiroga vom Tod besessen.
Allein die Geschichte "Anaconda", die wirklich brillant schildert, wie es war, 1910 im Amazonasbecken an einem Schlangenbiss zu sterben, stundenlang und ohne medizinische Versorgung. Was sich erst mal banal anhört, führt durch die zunehmende Halluzination, die durch das Gift zunimmt, zu einer Vermischung der Grenzen. Und da sind die Lateinamerikaner in ihrem Element. Die Flussreise wird zur Passage in eine andere Welt.
Wer sich ernsthaft für Horrorliteratur interessiert, kommt an dieser Sammlung nicht vorbei. Aber das weiß man ja.
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