Jake nahm sich volle zwei Stunden Zeit, um sich davon zu überzeugen, daß sich niemand in den Strandbungalows vor den Burnham Gardens herumtrieb. Er hatte in dieser Nacht ein bedeutungsvolles Rendezvous mit einer jungen Frau und konnte dabei keine Zuschauer brauchen.
Man schrieb den 19. Dezember. Es war kurz vor Neumond, der Strand völlig einsam und verlassen. Das einzige Geräusch kam von den leichtbewegten Wellen des Michigan-Sees.
Jake warf einen Blick auf die Uhr. Die Zeiger wiesen auf 0.45 Uhr. Allmählich begann er zu zweifeln, daß "Miß Cash" kommen würde. Im .nächsten Augenblick aber erschien sie in der Dunkelheit und schritt graziös an den Bungalows vorüber. Jake sah die Silhouette eines unbekleideten Körpers; vermutlich trug sie einen Bikini.
Sie hörte ihn erst, als er sich ihr bis auf zwei Schritte genähert hatte, blieb stehen und fuhr mit einem kleinen Aufschrei herum. "Ach, du bist es, Jake! Du hast mich vielleicht erschreckt!"
"Du mich auch, mein liebes Kind. Du hast also tatsächlich gestern abend deinem Anwalt geschrieben und dich auf diese Weise abgesichert?"
"Natürlich!"
Du hast den Brief um 22.50 Uhr in den Kasten an der Ecke Austin Street/Oak Park Walk geworfen, nicht wahr?"
"Gratuliere!" rief sie höhnisch. "Du bist bemerkenswert gut orientiert."
"Und du bemerkenswert schlecht!" rief er entzückt und legte ihr blitzschnell ein seidenes Halstuch von hinten um die Kehle. „Um 23 Uhr wäre der Kasten geleert worden. Es kam jedoch nicht mehr dazu, denn es gab kurz zuvor eine kleine Explosion, und alle eingeworfenen Postsendungen verbrannten!"
Schlagartig wurde "Miß Cash" klar, was Jake mit ihr vorhatte. Sie versuchte zu schreien und schlug wild um sich, aber er zog mit einem scharfen Ruck die beiden Enden des Halstuches an ...
Playboys und Blondinen
- Geld war ihr Götze -
von G. W. Jones (= ???)
