Die Kronen uralter Ulmen beschatteten den Weg des nächtlichen Wanderers, der ab und zu seine Taschenlampe aufblitzen ließ und sich von Minute zu Minute in eine immer größer werdende Wut hineinsteigerte.
Der achtfache Millionär hielt sich für einen tollen Burschen, für eine sympathische Persönlichkeit, und er war stolz auf seinen sonnigen Humor. Bedauerlicherweise gab es nur einen Menschen auf der Welt, der so von ihm dachte, und das war Fred Delmer selbst.
,Er erreichte das Rondell am Ende des Haines, blieb stehen und blickte sich suchend um. Es war Punkt 23.40 Uhr. Daß er den Pünktlichkeitsfimmel hatte — dem er sogar die eigene Person unterwarf — hätte einen Psychopathologen kein bißchen gewundert.
Hölle und Verdammnis! Die anmaßende Dreistigkeit dieser häßlichen Kröte schlug alle Rekorde: Sie war nicht da!
Wütend ließ Delmer die Taschenlampe aufblitzen und den Lichtkegel kreisen. Der wandernde Strahl glitt über den Weg, erfaßte die rechte Seite des Findlings — und ein Paar nylonbestrumpfte Beine, die dahinter am Erdboden zur Seite ragten.
Delrner erstarrte. Sekundenlang stand er wie eine Salzsäule da. Plötzlich wurde er sehr lebendig. Er stürzte vorwärts, verlor dabei die Taschenlampe aus den zitternden Fingern und stolperte über die Frauenbeine. Während er sich noch darum bemühte, das Gleichgewicht nicht ganz zu verlieren, sauste etwas Schweres, Elastisches auf seinen Hinterkopf herab, und Delmer brach bewußtlos zusammen, bevor er begriffen hatte, was ihm widerfahren war...
Tödliches Rendezvous
- So jung, so schön, so tot -
von G. W. Jones (= ???)
