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Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 57: WEISS
RE: Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 57: WEISS
Ein Roman von seltener Eindringlichkeit, den uns die Autorin Katharina Hadinger da präsentiert. Sie scheint eine Freundin von Metaphern zu sein - und ich mag diese Stilform auch. Da hat die Bergluft, die durch die offene Tür hereindrängt, das Gekreische der Krähen und das Wispern dürrer Blätter im Schepptau, der Verstand ist eine blanke Eisschicht über der körperlichen Schwere, und jede Schneeflocke legt sich wie ein Kieselstein über das Herz. Tolle Formulierungen! Es kommt eben nicht nur darauf an, WAS geschrieben wird, sondern auch darauf, WIE es geschrieben wird.
Winter und Schnee sind ja an sich schon ein Horror , der hier aber eine neue Dimension erhält. Das Wetter und die Landschaft passen zum subtilen Grauen der Geschichte, das sich wie auf dünnen Insektenbeinen langsam ins Herz und Hirn des Lesers/der Leserin schleicht.
Einziges Manko an der Geschichte: Unterm Strich entpuppt sich alles als ein Wahn der Protagonisten, die sich mehr und mehr in etwas hineinsteigert. Ich hätte mir hier schon einen Geist oder Dämon erwartet, der hinter allem steckt, denn ohne übersinnliche Elemente ist's nun mal kein Gruselroman. Dennoch schafft es die Autorin mit ihrer Sprachgewalt, eine erstklassige unheimliche Atmosphäre zu erzeugen.
RE: Gespenster-Krimi 2.0 Nr. 57: WEISS
Ich fand den Roman sehr langatmig bzw. recht handlungsarm; auch der Schluß hat mich nicht überzeugt. Eine gruselige Atmosphäre wollte bei mir nicht aufkommen, deshalb von mir eine schlechte Wertung.
Das Setting hätte interessant werden: eine Einsiedlerhütte mit einem Hund als einzigem Begleiter, ein verschlossener Almbauer als einziger entfernter Nachbar, ein heranziehendes Unwetter...leider wird daraus dann nur ein einfacher Kriminalroman. Kein Geist, kein Gespenst, kein Troll, kein Alp, kein Vampir, kein Dämon, kein Ghoul...nichts, kein übernatürliches Wesen, das es rechtfertigen würde, den Roman in die Reihe der Gespensterkrimis aufzunehmen.
Der Roman bekommt ein Gut von mir.
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