„Hexe! Hexe!“
Laura Patterson war fassungslos. Wie hatte es bloß so weit kommen können? Sie kannte jeden Einzelnen in der Meute, seit sie denken konnte. Und jetzt bildeten diese Menschen einen Mob, der nach Blut gierte. Nach ihrem Blut!
Was für ein Irrsinn!
Als ob sie sich im finstersten Mittelalter befände!
Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie biss sich auf die Unterlippe, um sich nicht durch einen unbedachten Schluchzer zu verraten.
Eine Scheibe klirrte in unmittelbarer Nähe. Laura zuckte zusammen, ein Schrei des Entsetzens entfuhr ihrer Kehle.
„Da ist sie! Schnappt euch die Hexe! Sie soll brennen!“
Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erscheinungsdatum: 30.12.2023
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat! Geschrieben von Veritas2311 am 30.12.2023 um 12:37:
Spannender Roman mit krassem Twist. Das Ende war echt heftig. Bin gespannt wie es demnächst mit Hr Hillebergs Themenbereich Lilith und Denise weitergeht.
__________________ Aktive Serien:
John Sinclair
Das Haus Zamis
Professor Zamorra
Geschrieben von Breitbernd am 02.01.2024 um 14:43:
Der Roman wirkt auf mich wie die Hill-Version von
"In einer kleinen Stadt" von Stephen King.
Anders als dort wird hier aber versucht, den Urheber der Ereignisse erst im Finale zu enttarnen. Das hat bei mir leider nicht geklappt, denn dass
der neue Arzt hinter allem steckt, war mir ab seinem ersten Auftritt klar. Okay, wer sich hinter der Tarngestalt verbarg, war dann schon überraschend, aber auch nicht so dass es einen von den Beinen holt.
Das alles schmälert die Qualität des Romans aber nicht. Man kann sich auch am Wie erfreuen, wenn man das Wer schon durchschaut hat.
Nur eine Sache gefällt mir nicht, weil sie bei Florians Romanen für meinen Geschmack zu oft vorkommt, nämlich dass John am Ende wieder mal der Loser ist, weil er wieder mal zum wehrlosen Spielball mächtigerer Gegner geworden ist. Ich finde es öde, wenn der Serienheld ständig auf die Fresse bekommt. Entschuldigt die Wortwahl.
Das kostet den Roman in meiner Wertung dann ein Kreuz. Bleibt für mich ein "gut".
Geschrieben von Phexcaer am 04.01.2024 um 15:47:
Okay, die Wertung zuerst, weil der Rest muss in Spoiler gepackt werden.
Top
Ich habe eine Schwäche für Geschichten, wo der Teufel normale Menschen so manipuliert das sie böses tun. Und das haben wir genau hier, das der Arzt der Bösewicht ist kann man schnell erahnen, das er aber Asmodis persönlich ist kommt dann doch überraschend. Und das ganze als Racheakt, weil John dafür gesorgt hat das Denise nicht in seine Hände fällt.
Hier spalten sich dann wohl die Geister, aber ich hätte es besser gefunden wenn Laura gestorben wäre. Die Szene war sehr effektiv, vor allem weil Asmodis keinen Bann auf die Leute gelegt hat sondern sie aus freien Stücken gehandelt haben. Das wäre für John dann ein richtiger Tiefschlag gewesen. Das darf schonmal vorkommen mMn, immerhin wird hier gegen die Hölle gekämpft und da kann nicht 2400x immer alles gut ausgehen
Und ich rechne dem Autor hoch an das er diesmal auf Vergewaltigungen o.ä. verzichtet hat, obwohl es hier ein ganzes Dorf gegen eine junge Frau aufgebracht wurde.
Der Roman hatte die gesamte Zeit eine bedrückende Stimmung und das Finale wo Laura von allen Verbündeten abgeschnitten war und einfach nicht mehr wusste was sie noch tun kann war schon beklemmend. Ich hoffe das Niveau kann nächste Woche gehalten werden, dann erfahren wir wohl auch ob Laura durch kommt oder nicht. Wer weiß, vielleicht geht John ja einen Pakt mit Lilith ein
Geschrieben von Destero am 06.01.2024 um 17:47:
Das Jahr 2024 fängt mit dem ersten „TOP“ des Jahres an . Ein Minimalistischer Grusel Roman, der gar nicht so spektakulär ist. Eigentlich eine Bekannte old school story, die der Autor bis zum Bitteren Ende gekonnt spannungsvoll steigert. Sehr unterhaltsam.
Das gute KI Cover kommt so im Roman vor.
Schauen wir mal wie es nächste Woche weiter geht….
Geschrieben von Koboldoo am 31.01.2024 um 12:02:
Schön, dass mein Lieblingsdämon wieder mal persönlich in Erscheinung getreten ist! War mir aber nach einem Drittel klar, dass er dahinter steckt...
Klitzekleiner Wermutstropfen: Johnny hätte ich nicht gebraucht. Jedenfalls nicht nur als Mittel zur Ablenkung.
Bewertung: Sehr gut
Cover: Nicht so mein Geschmack, trotzdem passend.
__________________ Ich lese John Sinclair + MADDRAX (Ziel für 2025 = bis Band 470 kommen)
Geschrieben von Das Gleichgewicht am 25.03.2024 um 20:35:
Laura Patterson wird von einem Dorfmob als Hexe gejagt. Sie war eine der Hauptpersonen in einem Hilleberg-Roman von 2015.
Nun gibt es erstmal eine Rückblende, wie es soweit kommen konnte. Es beginnt mit dem süßen neuen Dorfarzt Greg Simmons, der wohl einen etwas kritischen Frauengeschmack hat. Oder eher Mädchengeschmack. Offenbar schwärmte Imogen ein wenig für den neuen Onkel Doktor. Kein ungewöhnliches Verhalten für einen weiblichen Teenager. Problematisch wurde es nur, wenn sich der ältere Mann auch für die Jugendlichen interessierte. Laura beschloss, die Einladung anzunehmen und Greg mal auf den Zahn zu fühlen.
Aber auch reife Frauen im Dorf stehen auf ihn, irgendwie umgibt den Kerl so eine Aura. Laura ist selbst von ihm fasziniert und verabredet sich mit ihm in der Dorfkneipe, um ihn auszuhorchen. Man merkt schnell, wie sich das Blatt wendet und eher er sie um den Finger wickelt als anders herum. Vielleicht ist es aber nur eine falsche Fährte des Autors, mal sehen.
Wegen dem Fall vor 10 Jahren ist Laura nicht gerade beliebt im Dorf. Da ist sie natürlich gerade anfällig für eine starke Schulter, an der sie sich ausheulen kann. Eine Imogen Shaw spielt hier auch mit, um die sich wohl die JS 2324 gedreht hat, die ich leider nicht gelesen habe, weil es eigentlich ein Einzelroman war. Laura passt jedenfalls auch auf Imogen und Timothy auf, die ihre eigenen Probleme mit Mobbing und so haben.
Die Lage spitzt sich weiter zu, es wird mehr Stimmung gegen Laura gemacht. Ihr Haus beschmiert und so. Die Polizei will gar nicht erst Ermittlungen aufnehmen, ist ja nur Vandalismus. “Und wenn wieder etwas passiert?“ „Dann dürfen Sie uns gerne wieder anrufen.“ Wenn es dann nicht schon zu spät ist, dachte Laura. Zum Glück steht Doktor Simmons ihr zur Seite. Und der Dorfpfarrer will ihr auch helfen. Laura fühlte sich schon deutlich besser. Mit Greg und Pater Franklin auf ihrer Seite konnte doch gar nichts schiefgehen. Dachte sie … Leider erwischt es dann den Pater, der einen schlimmen Schock oder eine Vergiftung erleidet. Und Laura war die letzte, die mit ihm zusammen war.
Laura ist dann noch mit Cathy Graham befreundet, die seherische Fähigkeiten hat, die Freundon von Johnny ist und deren Schwester Emma die Partnerin von Marisa Douglas ist, die ja in einem anderen Hilleberg-Plot regelmäßig gequält und verstümmelt wird. Ich habe keine Ahnung, wieso das für diesen Fall wichtig ist und so erwähnt werden muss. Sicher will der Autor dem Leser nur seine anderen Plots anpreisen, völlig legitim. Ich habe dann nur immer die Angst, dass es für diese Geschichte wichtig wird und ich irgendwas nicht verstehe, weil ich manche angeblichen Einzelromane nicht gelesen habe.
Es trifft sich ganz gut, dass Johnny und Cathy gerade jetzt ihre Freunde mal wieder besuchen wollen. Als sie von Lauras Problemen hören, bleiben sie länger, um bei der Aufklärung des Falles zu helfen. Vielleicht stecken wieder manipulierende Dämonen hinter allem, Johnny hat da so ein doofes Bauchgefühl. Johnny und Cathy verabreden sich zu einem Gespräch mit Doc Simmons. Danach hört Laura nichts mehr von ihnen und bekommt nur eine garantiert nicht gefälschte Textnachricht. Sorry. Wollte dich anrufen. Sind auf dem Weg nach London. Dringende Familienangelegenheit. Melde mich später. Haben mit Greg gesprochen. Er wird dir helfen. Halt die Ohren steif, das wird schon wieder.
Zum zweiten Mal nach der Vergiftung des Pfarrers sind Lauras Hoffnungen zerstört und sie steht wieder alleine da. Es dauert nicht lange, bis das Drama weitergeht. jJemand vergiftet ihren Hund. Sie ruft die Polizei an. Während sie mit dem Hund zur Tierklinik fährt, wollen die Beamten in ihrem Haus Spuren aufnehmen. Nur finden sie keine. Es sieht alles so aus, als hätte Laura gelogen oder ihren Hund selbst vergiftet. “Miss Patterson, wir schätzen es gar nicht, wenn uns jemand für dumm verkaufen will", begrüßte sie der Kerl mit dem flachsblonden Haar. Laura schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht ...“ „Es kann ziemlich teuer für Sie werden, wenn Sie die Polizei umsonst einbestellen.“ Also noch mehr Stress für die arme Laura. Die Polizisten ziehen sofort eine Verbindung zu der Vergiftung des Pfarrers, wo Laura auf der Liste der Verdächtigen steht. Sie wird nochmal laufen gelassen, aber es ist klar, dass sie gerade richtig Scheiße am Arsch hat. Kaum war der Wagen um die Ecke verschwunden, da fiel Laura erschöpft gegen die Wand. Haltlos sank sie zu Boden und fing bitterlich an zu weinen. Es ist das gleiche tragische Brechen der Seele einer jungen Frau wie so oft bei Florian Hilleberg.
Im letzten Heftdrittel wendet sich Laura verzweifelt an den Geisterjäger. Das klingt für ihn alles sehr seltsam. Von Familienangelegenheiten, um die sich Johnny hätte kümmern müssen, weiß er nichts. Und Suko hat das JS-Bauchgefühl. “Ich habe das deutliche Gefühl, dass mehr hinter der Sache steckt als nur ein paar aufgebrachte Dorfbewohner und ein übereifriger Kollege.“ Also schauen sie sich die Sache mal an. Vor Ort verstärkt sich ihr Bauchgefühl enorm. Als sie sich umschauen bemerken sie zufällig Johnnys Wagen, der hier herumfährt. Er ist also noch hier. Sie folgen ihm bis in ein Moorgebiet und jeder Gruselleser kann sich denken, was dann passiert. Mir gefror das Blut in den Adern. Johnny hatte den Wagen in ein Sumpfloch gesteuert, in dem der Mini jetzt langsam zu versinken drohte ...
In der Dorfkneipe wird wieder Stimmung gegen Laura gemacht. Irgendwas muss man gegen die Hexe unternehmen, bevor es zu spät ist. Doc Simmon hat Laura überredet, sich den Anschuldigungen persönlich zu stellen. “Irgendwer muss den ersten Schritt wagen, oder die Fronten verhärten sich immer weiter. Bis es irgendwann keine Chance mehr auf Versöhnung gibt.“ Zu einem Gespräch kommt es aber gar nicht erst, denn kaum hat Laura die Kneipe betreten, kippt deren Wirtin und Hauptaufwieglerin Maggy tot hinter der Theke zusammen. Das bringt das Fass zum Überlaufen. “Das ist ihre Schuld!“, krächzte Oswald Spencer. „Maggy hatte recht, sie ist eine Hexe!“ „Schlagt sie tot!“, grölte Patrick Newman, einer der Mitläufer, und warf die Bierflasche. Sie flog haarscharf an ihr vorbei. So schließt sich der Kreis zur Eröffnungsszene des Romans.
Im Moor versucht John, seinen Patensohn zu retten. Da das Kreuz reagiert, ist ihm klar, dass er und Cathy unter dunklem Einfluss stehen. Er springt auf das Dach des Wagens und ruft die Kreuzformel, die heute gnädiger Weise mal funktioniert. Von dem schwarzmagischen Bann befreit, können beide gerettet werden. Sie erinnern sich an nichts mehr, ab dem Treffen mit Doktor Simmons. “Schätze, wir sollten uns mal ein wenig mit unserem lieben Doktor unterhalten“, sagte Suko zu mir. „Oder was meinst du?“ „Ganz deine Meinung! Ich glaube nämlich, dass hinter der biederen Fassade etwas ganz anderes steckt. Oder besser gesagt, jemand anderes.“ Ach was! Aber dass hinter ihm Matthias stecken könnte, das ist mir bis jetzt gar nicht in den Sinn gekommen. Lilith ändert ihr Geschlecht normalerweise nicht und bevorzugt weibliche Tarngestalten, weil Männer unterlegene triebgesteuerte Affen sind. Ob der Doktor intensive blaue Augen hatte, habe ich bei meinem Durchfliegen des Textes eventuell überlesen. Mal schauen.
Da sie woanders unterwegs sind, können sie jedenfalls Laura nicht helfen. Sie wissen nicht einmal, in welche Notlage sie geraten ist. Laura wird von den Dörflern erwischt und als die Helden zurück ins Dorf gerast sind, gibt sich ihnen Doc Simmons zu erkennen…als Asmodis. Ok, ja. Aber warum? Bei Florian Hilleberg haben ja alle einen total durchdachten komplizierten Masterplan mit schockierenden Enthüllungen. Einfach „ich mach’s, weil ich halt böse bin“ gibt es bei dem Autor nicht. “Ich habe nicht vergessen, was du in Denver getan hast. Du hast dich auf die Seite von Lilith und ihrer verkorksten Tochter Hel geschlagen. Und erst vor Kurzem haben der Vater von Johnny Conolly und du einen Zirkel von Hexen vernichtet, der mir diente! Jetzt habe ich für euch hier eine andere Art von Hexenjagd arrangiert!“ Ah, simple Rache. Asmodis hat sich nicht an den Serienhelden herangewagt. Oder an Johnny. Sondern an eine Freundin von Johnny, eine Figur der Ersatzbank sozusagen.
Leider zieht Asmodis die Sache nicht durch oder versichert sich, dass sein Plan auch aufgeht. Nach dem üblichen selbstüberschätzenden und überheblichen Monolog, verschwindet er lachend in einer Schwefelwolke. Die Helden können also noch eingreifen und Laura in letzter Minute davor retten, von dem Mob gelyncht zu werden. Sie überlebt schwer verletzt und muss ins Krankenhaus gebracht werden. “Das ist die Rache der Hölle“, erklang Asmodis Stimme, dicht an meinem linken Ohr. Die Rache der Hölle ist also, jemanden beinahe zu töten? Uhh, da schlottern mir die Knie.
Gut, das Heft hätte ich nicht unbedingt lesen müssen. Keine Verbindung zu dem Lilith Plot. Da habe ich mich falsch informiert. Ich dachte, dieser und der nächste Roman sind zwei eigenständige Geschichten, haben aber beide mit Lilith zu tun, die nacheinander zwei Pläne ausheckt, damit die Geisterjäger keine Verschnaufpause bekommen. Stattdessen steckt hier ein andere JS-Gegner dahinter als im Folgeband.
Es die typische Hillebergformel. Eine junge Frau wird langsam seelisch gebrochen, muss viel Leid erfahren und die Geisterjäger versuchen verzweifelt, mit dem Scherbenaufkehren hinterherzukommen. Die Rolle des Dorfarztes ist jetzt nicht überraschend für mich, das habe ich von Anfang an kommen sehen. Wenn jemand es gut mit einem der Hilleberg-Opfer meint, dann ist das nur Fassade und diese Person hat gerade böse Absichten.
Abgesehen vom üblichen Drama war dieser Hilleberg nicht ganz so schlimm. Wenn Florian Hilleberg diese Handlungsstruktur nicht ständig anwenden würde, hätte er mich sicher ausgesprochen gut unterhalten, weil er langsam eine bedrückende Atmosphäre aufbaut und sich die Action für gewisse Schlüsselmomente aufgespart wird, wie es sein sollte.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Geschrieben von Sinclair am 08.04.2024 um 16:12:
RE: Band 2373: Ein Dorf auf Hexenjagd
Handlung: John erhält einen verzweifelten Notruf von Laura Patterson aus dem kleinen Dorf Egloskerry in Cornwall. Laura wurde seit kurzer Zeit von den Dorfbewohnern plötzlich gemieden, gemobbt und und als Hexe beschimpft. Sie soll nun die Schuld tragen an den Sterbefällen in den letzten Jahren im Dorf, als es von Pantherfrauen, Riesen oder Tigermenschen heimgesucht wurde. Der Psycho-Terror gegen Laura nahm immer mehr zu. Mehrmals wurde ihr Haus beschädigt, beschmiert und sogar ihr Hund verletzt. Überraschend tauchten Johnny Conolly und seine Freundin Cathy Graham in Lauras Pension auf. Beide sagten ihr Hilfe zu und verschwanden nach kurzer Zeit spurlos. John fährt umgehend mit Suko nach Egloskerry. Können die Geisterjäger Laura vor noch Schlimmeren bewahren, die Dorfbewohner zur Vernunft bringen und das Verschwinden von Johnny und Cathy aufklären?
Meinung: Mit diesem Roman setzte Ian Rolf Hill die Handlung um Laura Patterson in Egloskerry fort. Mit Dr. Greg Simmons stellte sich dort, nach dem Tod des alten Landarztes Jim Farnsworth, der neue Arzt vor. Er versuchte die Dorfbewohner für sich zu gewinnen, sich in alles einzumischen und umgarnte auch Laura. Es war erschreckend zu lesen, wie sich gleichzeitig die Stimmung im Dorf gegen Laura drehte. Sie wurde plötzlich wie im Mittelalter als Hexe bezeichnet. Ihr wurde unterstellt am Tod der Opfer von dämonischen Angriffen, in den letzten Jahren, schuld zu sein, obwohl sie noch vielen half und sie rettete.
Ian Rolf Hill schilderte alles so anschaulich, dass ich beim Lesen förmlich mit Laura litt und Angst um sie bekam. Eigentlich sollte es in der heutigen Zeit, auch in einem Dorf wie Egloskerry, wo jeder jeden kannte und man normalerweise zusammenhielt, unmöglich sein, dass es derartige Hexenjagden wieder gab. Aber es passte auch wieder gut zur heutigen unruhigen Zeit. In der Hass und Hetze wieder allgegenwärtig wurden, der Respekt verloren ging und in der leider auch nichts unmöglich war, was den Teufel erfreuen könnte.
Ich hatte aber von Anfang an ein ungutes Gefühl gegen den neuen Arzt Dr. Greg Simmons. Ich hegte den Verdacht dass er die Stimmung gegen Laura heimlich anheizt, während er ihr den verständnisvollen Freund vor heuchelte. Mit seiner anbiedernden und schon lästigen Art war er mir von Anfang an unsympathisch. Kein Vergleich mit seinem Vorgänger.
Nach sauberen zwei ersten Dritteln tauchten plötzlich im letzten Drittel des Romans völlig unerwartet Textfehler am laufenden Band auf. Einige davon waren ungewollt lustig. Zum Beispiel auf Seite 44, rechte Spalte unten, Suko enterte dort den Beifahrersitz, weil John noch benommen und nicht fahrtauglich war? Dass ergab gar keinen Sinn, es hätte also Fahrersitz heißen müssen. Auf Seite 50 wurde der Schankraum des Black Sheep plötzlich zum Schrankraum und auf Seite 53 ein Blumentopf zum Blumentropf.
Positiv erwähnt war aber das überaus spannende, mitreißende und emotional aufwühlende Finale, dass mit kurzen Kapiteln und dadurch häufigen Perspektivwechseln richtig angeheizt wurde. Lauras Schicksal war grausam, traurig und schockierend zu gleich. Würde sie sich von den schweren Verletzungen erholen und doch noch überleben? Die Zukunft wird es zeigen. In diesem Roman blieb die Antwort auf diese Frage offen. Es sah wirklich nicht gut aus.
Völlig überraschend erwähnte John Asmodis gegenüber den Tod von Pater Franklin. Woher hatte er diese Information, die aus dem Text nicht hervorging. War der angebliche Versprecher des Polizisten auf Seite 40, doch kein Versprecher gewesen? Dieser Polizist sprach von Pater Franklin erst in der Vergangenheit, bevor er sich korrigierte und aussagte dass der Pater überleben würde. Auch wenn der Zucker im Kuchen, der angeblich das gegebene Zyankali neutralisierte, nicht wirklich glaubwürdig war. In dieser Beziehung wurde der Roman nicht eindeutig geschrieben. Es wurde nicht klar was nun in dieser Beziehung stimmte und was nicht.
Aufgrund dieser Unklarheit entschied ich mich in der Gesamtbewertung dazu, einen Punkt für einen ansonsten tadellosen Roman abzuziehen. Ich vergab also die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Kreuzen an Ian Rolf Hill und hoffte darauf, dass es in einem Folgeroman noch eine endgültige Aufklärung zu den unklaren Fakten geben würde. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Sehr gut ab.
__________________ Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
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Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Geschrieben von lessydragon am 21.08.2024 um 23:51:
Auch wenn es für die Serie selbst kein Kracher in der Entwicklung war, ich weiß noch, dass ich diesen Band einfach nicht aus der Hand legen wollte, weil ich endlich wissen wollte, warum das Dorf so dermaßen beeinflusst scheint, der schnell verdächtige neue Arzt endlich seine Tarnung fallen lassen muss, ob das von vielleicht doch ursächlich von der Wirtin ausging...
Ich fand den Spannungsaufbau echt gelungen, gerade aufgrund der Fragezeichen, als Johnny und Cathy nicht mehr erreichbar waren, irgendwann auch John und Suko nicht, absolut gelungener Aufbau, absolut gelungener Spannungsbogen.
Ja, und dann die Auflösung um den Arzt, man könnte ihn schon fast benennen, aber ich halt mich auch mal zurück... Bösartig, absolut der Figur entsprechend bösartig, so stellt man sich teuflisches vor. Nicht nur verspielt wie schon so oft... Ich hatte ja noch nen anderen Kandidaten im Verdacht, der seinen Charme bei Frauen auch durchsetzen kann...
Auf jeden Fall ein Top mit allen Sternen.
LG Lessy
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Der Weg ist das Ziel!