Cyrus, der Wolfsmensch, spannte die Muskeln. Im nächsten Atemzug schnellte er los, und das Fensterglas zersplitterte unter dem Anprall. Federnd landete er auf den Fußbodendielen, sah die Frau verlockend nahe vor sich.
Sie bewegte sich nicht, stand stumm da. Ihr Mund war weit aufgerissen, ihre Augen drohten aus den Höhlen zu quellen. Der Anblick des Wolfsmenschen war zu grauenhaft.
Cyrus erhob sich zu voller Größe, ging zwei, drei Schritte aufrecht auf die Frau zu, die immer noch unfähig war, sich zu bewegen. Seine mächtigen Reißzähne blitzten, als er sich auf die Frau stürzte.
Ein wilder Rausch befiel den Wolfsmenschen. Das weiche Fleisch, Muskeln und Adern. Und Blut, das warm und hellrot hervorsprudelte, Blut, nichts als Blut ...
Geschrieben von Frank DeLorca (= Horst Friedrichs)
Erscheinungsdatum: 28.09.2024
Besonderheit: Dieser Roman erschien erstmalig 1974 als Gespenster-Krimi Band 37 mit demselben Titel
(Info ermittelt von Shadow)
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
KLASSENERHALT 2024 /2025!!!!!
Geschrieben von Das Gleichgewicht am 15.10.2024 um 22:59:
Schottland, 1950. Die verurteilte Miriam Imlach soll auf Raluch Manor eigentlich Arbeitsdienst leisten, aber sie flieht und schafft es bis zu einer einsamen Farm. Die Farmer nehmen sie auf und geraten damit ebenfalls ins Visier des bösen Wolfsmenschen Cyrus, der Miriam auf den Fersen ist. Als Cyrus eine Farmerin tötet, macht ihr Mann jagt auf die Bestie. Da es sich hier um einen Wolfsmensch handelt und nicht um einen Werwolf, kann er mit normalen Waffen verletzt werden. Das macht die Handlung schön bodenständig.
Auch der Anwalt Sean Pharnon ist auf dem Weg zum Manor, um sich mit einer Klientin zu beraten. Dabei handelt es sich natürlich ausgerechnet um Miriam Imlach. Der Leiter von Raluch Manor ist nicht begeistert, dass jemand in seinen Angelegenheiten herumschnüffelt. Von seinem Schoßhündchen darf niemand etwas mitbekommen.
Das tolle am Gespenster-Krimi ist ja, dass es keine unverwundbaren Haupthelden gibt. Außer in den Sub-Serien. Dementsprechend überraschend ist es auch, dass Cyrus nicht nur den rachedurstigen Farmer erledigt, sondern sich im Rausch des Mordens auch noch gegen seinen Meister wendet und ihn killt. Danach kehrt er zu Raluch Manor zurück, um seine Wunden zu lecken und weil es dort viel leckeres Frauenblut gibt.
Neben den Wächtern des Arbeitslagers befindet sich gerade auch Sean Pharnon hier. Sie verjagen die Bestie, die gerade ein Blutbad anrichtet, und verfolgen sie. Zur Farm, wo der Wolfsmensch noch eine Rechnung mit Miriam Imlach zu begleichen hat. Sie ist nur mit einer Axt bewaffnet und hat ihm trotz seiner Verletzungen wenig entgegenzusetzen. Zum Glück erreichen zum Finale die Männer die Farm und erledigen die Bestie.
Bleibt nur noch der etwas kitschige Epilog, auf den ich hätte verzichten können. Ein Jahr nach den Vorfällen wird Raluch Manor abgerissen, Miriam Imlach und Sean Pharnon sind dabei. Miriam wurde freigesprochen, deshalb hatte sich ihr Anwalt eigentlich mit ihr treffen wollen. Zum Glück, ohne ihn wäre der Fall ganz anders ausgegangen.
Wegen solchen Einzelgeschichten lese ich den GK. Und natürlich wegen guten Subserien, aber darum geht es hier nicht. Sondern um einen soliden Gruselfall der Woche, wo am Ende die Guten gewinnen, aber der Weg dorthin einige Überraschungen bereithält. Es gibt eben keine festen Serienhelden, wo der Leser immer weiß, dass sie überleben werden.
Das Monster der Woche ist kein Werwolf, sondern nur ein Wolfsmensch, was den Fall bodenständiger macht. Da muss es kein ausgebildeter Geisterjäger sein, auch Normalo-Protagonisten haben eine Chance.
Man merkt natürlich, dass man hier einen Klassiker vor sich hat und keinen neuen Roman. Aber für eine Geschichte aus den 70ern liest das Heft sich auch heute noch gut. Eine gute Ergänzung für die GK-Neuauflage. Solche Klassiker möchte ich dort gern lesen, damit auch frischere Gruselfans in ihren Genuss kommen.
Ein knappes SEHR GUT von mir, ich bin mal großzügig. Zwar nur ein alter Einzelfall, aber dafür halt ein sehr guter. (7 von 10 Totenköpfen)
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Geschrieben von Shadow am 12.12.2024 um 12:10:
Das Titelbild stammt von einem GSoul (shutterstock).
Quelle: isfdb
Geht es nur mir so, oder liege ich damit richtig, dass es sich hier (fast) nur noch um KI-Cover (oder zumindest um KI-mitgestaltete Cover) handelt?
Auch der angebliche Künstlername "GSoul" wirkt überaus befremdend auf mich. Bei anderen GK 2.0-Covern und bei Professor Zamorra-Covern (wohl auch bei John Sinclair) scheint noch ein angeblicher Künstlername "Nomad Soul" (shutterstock) auf. Beim angegebenen Realnamen bricht es mir fast die Zunge: Sergiy Tryapitsyn.
Quelle: isfdb
Ich glaube, bei diesen Covern werde ich mich nicht weiter engagieren.
Es bleibt ja bei den "alten, handgemalten und handgezeichneten Titelbildern" noch etliches zu tun übrig, um möglichst viele davon den lebenden oder den gelebt habenden Künstlern zuzuordnen ...
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Geschrieben von Olaf am 10.01.2025 um 23:00:
Romane wie dieser machen die Attraktivität der Gespenster-Krimis aus. Spannend, unheimlich, gut geschrieben. Ich mag auch diese Einzelabenteuer ohne Serienhelden. Die Story ist auch eher etwas ungewöhnlich , keine Werwolfstory, wie der Titel vermuten lassen würde. Sowas möchte ich gerne öfter lesen.