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Geschrieben von Olivaro am 24.01.2025 um 21:25:

Suzy McKee Charnas: Der Vampir-Baldachin



Der angesehene, charmante Anthropologe Dr. Edward Weyland ist in Wirklichkeit ein Vampir, der ein unstillbares Verlangen nach weichen, weißen Nacken von wunderschönen Frauen hat. Er, der eines seiner vielen Leben in der komplexen Welt des zwanzigsten Jahrhunderts lebt, hat wenig Mühe, sich dem amerikanischen Alltag anzupassen und seiner Jagdleidenschaft mit Erfolg zu frönen. Bis eines Tages der Jäger zum Gejagten wird...

DER VAMPIR-BALDACHIN

Verfasst von Suzy McKee Charnas

Originaltitel: The Vampire Tapestry, 1980

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Thomas Ziegler

Titelbild von George Smith

335 Seiten

Knaur-Taschenbuch Bd. 5776

Erschienen 1984

Knaur Verlag

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Olivaro am 24.01.2025 um 21:31:

Unverständlich, dass dieser Roman in der Fantasty-Reihe des Knaur Verlages veröffentlicht wurde, ist er doch bar aller typischen Merkmal dieser Literaturgattung. Vielmehr handelt es sich um eine Vampirgeschichte reinsten Wassers, die in der Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht (und nicht findet).

Schon auf den ersten Seiten wird klar, welches große Vorbild die Autorin bei der Niederschrift ihrer faszinierenden Geschichte hatte, Tania Blixen wird sogar wiederholt zitiert und erwähnt. Einige der gängigen Klischees finden auch hier Erwähnung, Ausarbeitung und Stil der amerikanischen Autorin widersprechen jedoch jeder negativen Erfahrung, die sich bei der zeitgenössischen Phantastik machen läßt. Die Sprache balanziert gekonnt zwischen verspielter Fabulierunst und exakt kalkuliertem Sprachgefüge, überflüssig sind im Grunde genommen nur die aufgesetzt wirkenden Actionszenen, die man getrost hätte streichen können , sowie die manchmal langatmigen und darum störenden Schilderungen typisch amerikanischer Lebensweise, die, wie's scheint, ein fester Bestandteil eines Romanes sein müssen.

Davon abgesehen, ist der Roman ein schönes Beispiel dafür , daß es auch heute noch Vampire mit der erforderlischen Noblesse gibt, deren Biss man sich gerne hingibt.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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