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----- Band 20: GORRA das Geschöpf des Teufels - Autor: A.F.Mortimer (http://www.gruselromanforum.de/threadid.php?threadid=2280)


Geschrieben von Habibi am 14.11.2008 um 14:20:

Band 20: GORRA das Geschöpf des Teufels - Autor: A.F.Mortimer



Der grelle Blitz zerriß die Nacht. Gleich darauf wurde die Atmosphäre von einem ohrenbetäubenden Donner wie mit einer Riesenfaust geschüttelt. Dicke, schwere Tropfen fielen vom schwarzen Himmel. Dann Wassermassen wie bei einer Sinflut.
Noch ungefähr hundert Kilometer bis Wien, dachte der Verleger Werner Hahn. Er war mit seinem schiefergrauen Mercedes unterwegs. In rasanter Fahrt jagte der Wagen die Serpentinen des Semmering hinauf. Die grellen Scheinwerferfinger tasteten sich über die düstere Landschaft. Die Straße glitzerte im Schein der Lampen wie poliertes Silber. Kleine Wasserbäche ergossen sich in die Straßengräben.
Hahn hatte die Scheibenwischer auf Schnellgang geschaltet, damit sie mit den niederprasselnden Wassermassen fertig wurden. Doch sie schafften es nicht. Ein zitternder Wasserfilm lag auf der Windschutzscheibe und verzerrte die Landschaft zu einer gespenstischen Szenerie.
Wieder zuckte ein Blitz vom Himmel.
Hahn fuhr unwillkürlich zusammen. Als gleich darauf der Donner losbrüllte, lief dem Mann am Steuer eine Gänsehaut über den Rücken.
Nach der nächsten Kurve erfaßten Hahns Scheinwerfer eine reglos am Straßenrand stehende Gestalt.

Erscheinungsdatum: 29.01.1974

Autor: Fritz Tenkrat


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Geschrieben von Habibi am 21.02.2011 um 15:49:

Der in Wien lebende Schriftsteller Helmut Schramm hat immer mehr Streit mit ihm nahestehenden Mitmenschen. Als er sich daraufhin an seine Schreibmaschine setzt, meint er Storys zu erschaffen bei denen er sich an diesen Personen rächen kann. In nächtlichen wiederkehrenden Albträumen wird er jedoch eines Besseren belehrt. Da Helmuts Mutter sich mit dem Teufel einließ und somit Schramm gezeugt wurde, ist er derjenige welcher Gorra auf den Weg schickt ...

Aus dies ist wieder ein absolut genialer Roman aus der Feder von Fritz Tenkrat.
Wahrscheinlich könnt ihr meine Lobhudeleien schon nicht mehr lesen - aber kein anderer verstand es zu dieser Zeit so viel Splatter in einen Gruselroman zu bringen wie Fritz.
Diesen Band schafft man kaum mehr aus der Hand zu legen, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat. Spannung pur und eine beträchtliche Anzahl von Menschen, welche über die Klinge springen müssen, lässt keine Langeweile aufkommen. Auch die Art und Weise wie Fritz bzw. hier GORRA die Opfer dahinrafft ist nicht von schlechten Eltern. Ich bin immer wieder froh, dass der Jugendschutz bzw. damals die Bundesprüfstelle darüber noch hinweggesehen hat.
Ich sage da zB. nur Peter Dimko im Heizungsraum und vor allem Ernst Seinitz in der Höhle mit Gorra ... das ist echt harte Kost, aber ich liebe es großes Grinsen

Anfangs hatte ich so meine Probleme mit den Händen von Gorra, aber je mehr man in die Story versinkt umso weniger hat es mir ausgemacht.
Das kleine Abenteuer auf dem Eisbärenfell vor dem brennendem Kaminfeuer lässt zwischenzeitlich fast schon etwas Romantik aufkommen, aber Fritz weiß das Ruder zwischen Dr. Wulf Zimmermann und Gisela rechtzeitig herumzureissen.
Auch das Finale konnte mich wieder erstaunen - damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet !

Wer "Gemetzel" mag kommt um diesen Gespenster-Krimi nicht herum und MUSS ihn gelesen haben. Auch hierfür gibts von mir wieder die Höchstpunktzahl - 5 Sterne.

Das Cover dagegen hat mal wieder rein gar nichts mit der Romanhandlung zu tun. Wenn dieses kleine Bergdörfchen Wien darstellt, fresse ich einen Besen samt Putzfrau. Die Sonne passt zwar proportional zum Monster, aber nicht zum Rest des Titelbildes. Auch das Monster hat in keinster Weise etwas mit GORRA zu tun und erinnert mich vom Aussehen her sehr stark an die Blutbestie. Vielleicht liegt es auch an der moosgrünen Farbe und den roten Augen. Ich frage mich, was aus dem Maul des Ungeheuers für weißer Schaum (Pulver?) rauskommt.
Nein das geht gar nicht und gefällt mir nicht. Hierfür gibts nur 1 Stern.


Geschrieben von Lemi am 05.07.2021 um 15:10:

Mir hat die Geschichte SEHR GUT gefallen, auch wenn recht schnell erkennbar war, wie der Hase bzw. Gorra läuft. Ich muss Habibi aber auch zustimmen, da waren schon einige wirklich blutige Szenen drin. Aber gerade darin lag irgendwie der Reiz, man weiß, wer Schramm ärgert wird getötet. sobald er an der Schreibmaschine sitzt und man ist gespannt, wie blutig es diesmal wird.
Auch das Ende konnte mich überzeugen, das war mal nicht 0815-Standard.

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Wer für alles offen ist, bei dem regnet's auch mal rein, doch irgendwie klingt JA sympathischer als NEIN


Geschrieben von iceman76 am 13.07.2021 um 13:01:

Zitat:
Original von Habibi
Der in Wien lebende Schriftsteller Helmut Schramm hat immer mehr Streit mit ihm nahestehenden Mitmenschen. Als er sich daraufhin an seine Schreibmaschine setzt, meint er Storys zu erschaffen bei denen er sich an diesen Personen rächen kann. In nächtlichen wiederkehrenden Albträumen wird er jedoch eines Besseren belehrt. Da Helmuts Mutter sich mit dem Teufel einließ und somit Schramm gezeugt wurde, ist er derjenige welcher Gorra auf den Weg schickt ...



Der kurzen Zusammenfassung von Habibi schließe ich mich mal an! smile

Fazit: Auch ich hab diese Geschichte mit großer Begeisterung gelesen. Bei der Wertung hab ich zwischen "sehr gut" und "top" geschwankt.
Aufgrund der vorhersehbaren Handlung hab ich dann aber doch nur mit "sehr gut" abgestimmt!

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