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Geschrieben von iceman76 am 25.12.2008 um 17:04:

73 124 : Atlantis in London



Atlantis in London


Umschlagtext:

Sie hieß Julia, war von Beruf Kindermädchen und mordbesessen. Wir konnten ihren Amoklauf rechtzeitig stoppen, aber das war erst der Beginn. Wir erlebten daraufhin Atlantis von seiner schrecklichsten Seite, und wir lernten den grausamen Götterboten Hermes kennen, der einen Teil des Kontinents nach London gebracht hatte. Er war längst nicht so schlimm wie die anderen elf Kindermädchen, die bereit waren, ihre ihnen anvertrauten Schützlinge für Hermes und Atlantis zu opfern ...

Erscheinungsdatum: 09.07.1991

Cover: Blanchard

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*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***

KLASSENERHALT 2024 /2025!!!!!


Geschrieben von Secret_of_Atlantis am 01.08.2020 um 22:33:

RE: 73 124 : Atlantis in London

Der Aufbau dieser Geschichte ist großteils völlig anders, als die bisherigen Geschichten von Jason Dark, wo es sonst nach dem Schema - Sinclair-Team trifft auf Gegner, Ermittlungen/Jagd, Finale/Showdown abläuft.

Das Sinclair-Team wird mit einem atlantsichen Erbe konfrontiert, Hermes, der Götterbote aus der griechischen Literatur ist nur ein Pendant, das die Griechen in Anlehnung an den Ur-Hermes, dem Mittler einst, zwischen dem Planeten der Magier und atlantischen Dämonen, in ihre Mythologie übernahmen.
In der Geschichte wird der atlantische Hermes als Herscher des Blutes beschrieben, er tötete Menschen, indem er ihre Adern zum Platzen brachte, woraufhin mächtige Atlanter, drunter auch Delios, Karas Vater, ihn an einen Felsen ketteten und bannten, bis in alle Ewigkeit.

Die Geschichte spielt in der jetzigen Welt, in London und John und Suko kommen einem Kult auf die Spur, in dem zwölf Kindermädchen durch die Vermittlungsagentur "Rent a nurse" zu Dienerinnen des wahren Hermes werden, angeführt von Polydor, dem Geschäftsführer, der auch ein Dämon ist. Hermes kann befreit werden und gemeinsam mit den Kindermädchen und den Kindern soll eine neue Generation entstehen, in einem neuen Reich, in einer anderen Dimension, die ihren Ursprung in Atlantis hat.

Ich hab mich anfangs gefragt, weshalb all dieser große Aufwand betrieben wird, die Kinder zu entführen, wo man doch hergehen hätte können Kinder aus einem Waisenhaus nach Atlantis zu schaffen oder selbst zu zeugen, doch wäre es kein Dämon, wenn dieser nach rationalen Maßstäben denken würde. Zudem wird beschrieben, dass die Menschen den Kontakt zu Hermes suchten und dieser Kult einer Sekte gleichkam, welche niemals konventionelle Wege wählt, also war für mich die Erfüllung dieser Idee auch nachvollziehbar. Die Kindermädchen verrichteten ihren Dienst nur in wohlhabenden Familien und können ihren Einfluss auf die Kinder ausüben, gerade bei den Hazelwoods wird schön beschrieben, wie viele Aufgaben Thelma das Kindermädchen übernimmt. Die Aktion mit den blutenden Kuscheltieren fand ich anfangs auch - zu dick aufgetragen, doch im Lauf der Geschichte wird klar, dass die Kindermädchen ihre Schützlinge nicht magisch beeinflussen, es ist also eine rein soziale Verbindung, durch den blutenden Teddy, durch die Hilflosigkeit der Mutter, festigt Thelma ihr Vertrauen zu dem kleinen Mike und hätte dies wohl auch geschafft, wäre Suko nicht aufgetaucht.

Indes wird John überrumpelt und nimmt als Gefangener den Platz von Hermes in Atlantis ein, festgeketten an dem Felsen, Suko kann ihn nicht befreien und so wird auch hier wieder eindrucksvoll präsentiert, wie machtlos John gegen atlantische Magie ist, sein Kreuz hilft ihm wenig, so liegt sein Leben in Karas und Sukos Hand, die auch die Hauptakteure dieser Geschichte sind.

Das Finale ist anders als sonst und hat mir dennoch gut gefallen. Hermes war nicht nur Dämon in seiner Welt, er war ein Mischwesen und ich denke, dass er im Grunde nicht nur böse war. Somit lässt sich das Finale für mich auch annehmbar erklären, anstatt ihn zu vernichten sperrt ihn Kara wieder in seiner Dimension ein, die Kindermädchen folgen ihm und Polydor wird son Sukos Dämonenpeitsche vernichtet.

Der Vergleich mit dem Zauberer von Stonehenge auf den letzten Seiten des Kapitels hat mir auch gut gefallen, John erinnert sich bei dem Anblick von Hermes an seinen Widersacher aus TB 086, hat aber mit diesem nichts zu tun, hier ging es einzig um das seltsame Aussehen.
Auch hat mir gefallen, dass Suko bei der Vernichtung von Polydor die Augen schloss und Johns innerer Monolog "auch wir waren keine Mörder"... Sehr richtig, Jason Dark war immer sehr bedacht darauf, seine Helden vor aussichtslose Lagen zu stellen, aber letztendlich siegte das Gute über das Böse. Schade, dass die Co-Autoren das mittlerweile anders interpretierten.

Ich vergebe dieser Geschichte ein verdientes SEHR GUT.


Geschrieben von Lemi am 12.08.2020 um 13:53:

Ich denke in einem Romanheft hätte man aus der Geschichte mehr machen können. Für ein Taschenbuch hatten wir zu viel "Kindermädchen" und zu wenig Polydor und Hermes. Auch ein langersehnter Auftritt unserer Freunde aus Atlantis, in diesem Fall war es Kara, war meiner Meinung nach viel zu kurz.

Ich vergebe ein MITTEL

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Wer für alles offen ist, bei dem regnet's auch mal rein, doch irgendwie klingt JA sympathischer als NEIN

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