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Geschrieben von Michael am 28.11.2007 um 14:07:

Band 1535 : Der Satan von Soho



Der Satan von Soho

Der kalte Herbstnebel fuhr über Lucys Gesicht wie eine Reihe nie abreißender feuchter Tücher.
Er war plötzlich gekommen, obwohl der Dunst sich schon über ganz London verteilt hatte. Nur eben nicht in der gleichen Dichte, und Lucy hatte das Pech gehabt, in eine Nebelwand zu laufen, die sie regelrecht geschluckt hatte.
Die Frau mit den blonden strubbeligen Haaren lief noch einige Meter in die bleiche Wand hinein und blieb dann stehen.
Still war es geworden. Sie hörte nur ihren eigenen Herzschlag, und den lauter als gewöhnlich. Schweiß lag nicht auf ihrer Stirn, dafür eine gewisse Feuchtigkeit, die sich auf ihrem Gesicht verteilt hatte…

Erscheinungsdatum: 11.12.2007

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.


Geschrieben von Dämonengeist am 09.12.2007 um 19:03:

Wow, der Roman war richtig klasse. Gruselige Atmosphäre, genügend Action, blutige Morde und ein wirklich starker Gegner. Mehr möchte ich eigentlich noch nicht sagen, denn das Heft erscheint ja offiziell erst am Dienstag. Aber soviel kann ich schon mal sagen: Der Roman ist für mich ein kleines Highlight. Augenzwinkern

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Geschrieben von Roland am 09.12.2007 um 19:18:

Hmmmm... das wird dann wohl noch ein paar Jahre dauern bis ich den lese Augen rollen


Geschrieben von Dämonengeist am 09.12.2007 um 19:52:

Zitat:
Original von Roland
Hmmmm... das wird dann wohl noch ein paar Jahre dauern bis ich den lese Augen rollen

Tja, das ist natürlich Pech. Zunge raus
Woran liegt's?

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Geschrieben von Roland am 09.12.2007 um 20:40:

Bin erst bei Nummer 450. Und ich will alles der Reihe nach lesen...


Geschrieben von Michael am 10.12.2007 um 16:56:

Ich muss auch noch warten. Die Abo-Lieferung von der Romantruhe kommt erst kurz vor den Weihnachts -Feiertagen.

Michael

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Geschrieben von Lilienmeister am 20.12.2007 um 15:49:

Also mir hat der Roman zwar gefallen aber richtig umgehauen hat er mich nicht. Es gab schon bessere!!!!


Geschrieben von lessydragon am 18.04.2017 um 15:34:

Also für mich reicht es gerade mal zu einem ganz knappen Gut, weil es sich doch schon ganz schön hinzieht und die immer wieder gleichen Fragen die Seiten auffüllen.
Insgesamt ein schön ausgedachter Fall der Woche mit einer Kreatur der Finsternis, die quasi aus Liebeskummer agiert, das ist mal ne ganz andere Idee.
Bleibt ein ganz ordentlicher Fall der Woche.

LG Lessy großes Grinsen Alt

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Der Weg ist das Ziel!


Geschrieben von Marvin Mondo am 13.02.2024 um 10:22:

Worum geht es im Roman?

John Sinclair weilt bei der Verabschiedung eines ehemaligen Kollegen in Soho und befindet sich anschließend auf dem Heimweg. Nach einer Warnung durch sein Kreuz trifft er im Nebel auf die junge Zirkuskünstlerin Lucy Martin. Diese sollte von drei Straßenräubern vergewaltigt werden, wurde davor aber durch eine mysteriöse Gestalt mit einem Schwert bewahrt, der die Räuber abschlachtete.

Sinclair bringt Martin nach Hause zu ihrem Wohnwagen, verabschiedet sich bereits, als er, am Auto stehend, mitbekommt, wie der unbekannte Retter aus dem Nichts erscheint und Lucy Martin aufsucht. Beide gehen recht ungezwungen miteinander um, Sinclair platzt ins Gespräch hinein und will den Unbekannten, den Lucy als Samson, den "Satan von Soho", benennt, festnehmen. Das musslingt indes gründlich, denn der Unbekannte aktiviert seine Kräfte und springt mit Lucy in die Vergangenheit - auch Sinclair wird ungewollt mitgerissen.

Er findet sich im Soko des 17. Jahrhunderts wieder, zu einer Zeit, wo der "Satan von Soho" aktiv war. Sinclair erfährt von einem Fischer, dass es sich bei Samson um einen ehemaligen Henker handelte, der skrupellos Leute metzelte, die seiner Meinung nach gegen das Gesetz verstießen. Doch Samson war auch eine tragische Gestalt, denn eine Bürgerliche ließ sich mit ihm ein. Ihre Beziehung wurde nicht gedukldet, sie sollte ins Kloster gesteckt werden, brachte sich aber zuvor um. Sinclair vermutet, dass sich Samson mit den Mächten der Finsternis einließ, zwischen den Zeiten seine verlorene Liebe suchte - und sie nun in Form von Lucy Martin zu finden geglaubt hat (seine ehemalige Flamme hieß zufällig auch Lucy und sah der aktuellen Lucy wohl ähnlich).

Sinclair und der Fischer werden Zeugen, wie Samson und Lucy Martin auftauchen, Samson sich zwei Opiumhändler vornehmen will und einen davon tötet. Sinclair verhindert den zweiten Mord, doch Samson aktiviert erneut seine Kräfte und flüchtet. Sinclair schließt sich wiederum an.

Zurück in der Gegenwart, sucht Sinclair Lucy Martin auf, die, warum auch immer, alleine ist. Sie steht neben sich, Sinclair nimmt sie daraufhin mit sich nach Hause, um sie zu schützen. In der Nacht ruft Samson an und warnt Sinclair, er werde sich Lucy Martin holen, sie gehöre ihm. Zudem wird Lucy im Schlaf aufgeschreckt, als ein schweineartiger Schatten an der Wand zu sehen ist.

Am kommenden Morgen wollen Sinclair und Suko Lucy Martin an einen anderen Ort bringen. Doch in der Tiefgarage taucht urplötzlich Samson auf, tötet einen Autofahrer und es kommt zum Kampf. Wieder ist der Schweineschatten zu sehen, ein Grunzen zu hören. daraus schließt Sinclair, dass es sich bei Samson nicht nur um einen Höllengünstling, sondern auch eine Kreatur der Finsternis, einen der Urdämonen, handeln muss. Samson präsentiert sich dann auch als Zwitterwesen zwischen Mensch und Schwein, wird letztlich aber durch die Aktivierung des Kreuzes vernichtet.

Fazit: Tja, was mache ich aus diesem Roman? Letzten Endes passt das Motto "Viiiiiel Schein, fast kein Sein" - vergleichbar einer riesig aufgeblasenen Kugel, die angesichts vieler Fehler und Unlogik sofort zerplatzt.

Samson wird in ein, zwei Szenen schon fast als Übergegner, nahezu unbesiegbar angepriesen. Okay, er verdaut Silberkugeln, aber kommt er deshalb nur annähernd in die oberen Dämonen-Regionen? Sicher nicht. Die Figur bleibt im weiteren Verbleib nur noch blaß und zweidimensional, spricht lediglich in einem Telefonat, das nicht einmal überzeugend. Aus der Figur wäre gefühlt viel mehr rauszuholen gewesen - stattdessen wird sie zum Schluss dann auch noch komplett der Lächerlichkeit preisgegeben. Was zur Hölle hat den Auror bewogen, auf den letzten Seiten noch diesen Schwenk zu den Kreaturen der Finsternis hin zu nehmen? Macht meiner Meinung nach nicht den leisesten Sinn. Und dann auch noch ein Schwein als Zweitgestalt, ein Schwein, korrekter eigentlich ein Wildschwein? Oh Himmel! Verschenkt ist eigentlich noch viel zu schwach ausgedrückt, diesen unwürdigen Witz eines Endes hatte der gute Samson wahrlich nicht verdient, nachdem er zuvor so aufgebaut worden war. Das war ein Griff in die Toilettenschüssel!

Auch wenn sich der Fluchanteil diesmal dankenswerterweise in Grenzen hält, geizt Dark mal wieder mit den bekannten sprachlichen Wiederholungen von Konstruktionen auf ein und der gleichen Seite. Lucy Martin sagt auf S. 19: "Ich habe diese Gestalt zum ersten Mal in meinem Leben gesehen, ..." In der nächsten Spalte fragt der intelligente, scharfsinnige Geisterjäger dann: "Sie können sich nicht daran erinnern, ob Sie Ihren Retter schon mal gesehen haben?
ARGH, das tut weh, extrem weh!

Unlogisch ist auch, dass Sinclair behauptte, bei der ersten Begegnung mit Samson schon einmal auf diesen geschossen zu haben (S. 43) - was allerdings nicht der Wahrheit entspricht, es blieb lediglich beim Versuch.

Und logisch erschien mir auch nicht, warum Lucy Martin auf Nachfrage Sinclair zunächst explizit duzt (S. 22), weil sie ihm dankbar ist, später, nach der Zeitreise, dann aber wieder konsequent ins Sie verfällt, ohne Sinn und Grund.

Alles in allem war der Roman bis zur letzten, völlig unnötigen Wendung auf einem soliden Kurs - ehe dieser Blödsinn mit Schwein und Kreatur der Finstgernis gewählt wurde. Aufgrund dieses entscheidenden Abzugs landet die Geschichte bei einem dicken "schlecht".

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