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Geschrieben von iceman76 am 27.08.2009 um 17:57:

Macabros Nr. 9 Blutregen


Blutregen

Klappentext:

Ein gräßlicher Schrei zerriß die Stille der Nacht. Dem alten Mann gefror das Blut in den Adern. -"Gladis!"
John Corkshere sprang vom Stuhl auf. Er stieß gegen den Tisch. Die Kerze wackelte. Das Wachs tropfte auf die Tischplatte. Er stürzte aus dem dumpfen Wohnzimmer in den Flur hinaus. Von hier führte eine schmale Holztreppe nach oben. Er nahm von dem kleinen, klobigen Schrank eine Windlampe, zündete sie mit zitternden Fingern an und stieg die Treppe empor. Oben wurde eine Tür aufgerissen. Eine Gestalt stürmte aus einem Zimmer.
"Gladis! Was ist denn passiert, mein Kind?" Corkshere streckte die Lampe hoch. Das Licht flackerte über das totenbleiche Gesicht von Gladis.
"Vater ... Das Zimmer ... die Wand ..."
"Was ist mit dem Zimmer?" Die Stufen knarrten. Draußen fuhr der Wind unter die lockeren Dachziegel und jaulte in den Rissen und Spalten der Mauern. Gladis konnte nicht sprechen.
"Was ist passiert?" John Corkshere sah dunkle Flecken auf dem weißen, knöchellangen Nachthemd seiner Tochter. Gladis stammelte etwas, aber was sie sagen wollte, war nicht zu verstehen. Der Alte kam schnaufend auf der obersten Stufe an. Das Treppensteigen strengte ihn an. Das Herz machte nicht mehr richtig mit. Er legte einen Arm um Gladis.
"Kind!" sagte er erschrocken.
"Du zitterst ja am ganzen Leib! Du hast Fieber! Du mußt ins Bett!"
"Nein ... nicht ins Bett ... nicht mehr in dieses Bett. Es tropft ... aus der Wand ... aus der Decke. Blut, Vater, überall ... Blut!"

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*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***

KLASSENERHALT 2024 /2025!!!!!


Geschrieben von Estrangain am 13.05.2014 um 10:18:

Der Roman beginnt wie ein ganz normaler und herkömmlicher Gruselroman: eingeleitet durch eine Vergangenheitsepisode in der Unheimliches geschieht und die eigentliche Hauptperson des Romans schon mal ganz kurz aufblitzt….
Überblende zur Gegenwart: ein Parapsychologe, ein verfallenes Haus das keiner haben will, ein Medium. Nicht wirklich originell, oder? Für einen Gruselroman schon gar nicht.
Genau das wäre es auch, wenn ein anderer als Dan Shocker den Roman geschrieben hätte.
Denn er macht eigentlich das Gegenteil von dem was

a. in einem (wie eingangs erwähnt) herkömmlichen Gruselroman passiert
b. der Leser von genau einem solchen erwartet

Plötzlich findet man sich nämlich in Old Dan´s blühender Phantasiewelt wieder und staunt nicht schlecht, als das Medium plötzlich - anstatt brav weiterhin Ektoplasma zu erbrechen (wie man es von einem gut erzogenen Medium erwartet) - sich mitten in dem Szenario wiederfindet, das auf dem Cover zu sehen ist. Im Blutregen nämlich.

Geschickt versteht es Shocker in diesem Roman

a. Alle Handlungsstränge sinnvoll miteinander zu verknüpfen
b. Die Grenzen des normalen Horror-Romans zu sprengen
c. Und ganz nebenbei eine absolut einzigartige, bizarre, unverständliche und faszinierende neue Dämonenart zu erschaffen
Gut gemacht, Herr Grasmück! Dies ist einer der Bände, die Sie legendär gemacht haben.

Zum Cover: Ein richtig schöner Lonati, ich wollt´, ich hätte ihn an einer Wand in meinem Wohnzimmer zuhause hängen. Aber wahrscheinlich würde er dort nicht lange hängen, sondern würde auf (sanftes, aber dennoch hartnäckiges und beharrliches) Drängen meiner Frau in mein Kellerverlies wandern. Obwohl sie selber gerne und auch mit einer gewissen Leidenschaft Horror-Heftromane aus den Siebzigern liest.
Sie hat das Cover übrigens mit dem Film „Sharknado“ (Mein Gott, es regnet Haie!) assoziiert.

P.S.: Gerade fängt es zu regnen an…

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Geschrieben von Wicket am 13.05.2014 um 12:26:

Schöne Rezi!

Diese Geschichte ist mir noch gut als Europa Hörspiel Adaption in Erinnerung - äußerst fantasievoll. Mit ein Grund, weshalb es mir wichtiger war, zunächst die Macabros, anstatt der Larry Brent Hefte komplett zu haben. Ich freue mich auf die Heftserie. Vielleicht schaffe ich es ja bis dahin, die LB Hefte ebenfalls zu komplettieren (dürfte nur etwas teurer werden...)Grusel

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Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)


Geschrieben von Shadow am 18.11.2014 um 17:32:

Und auch hier wieder: Dan Shocker/Jürgen Grasmück erfand nicht nur für diesen Roman allein das Volk der Ursen, nein, er bringt es noch öfters in den Macabros-Romanen.

1. In Band Nr. 36 "Gruft der bösen Träume" ist der Dunkle Gott, der tief unten in der Irischen See haust und nur zu Vollmondzeiten nach oben kommen kann, ein Ursen-Abkömmling.

2. In Band Nr. 64 "Es erwacht der Ursen-Wahn" tauchen sie erneut auf – und diesmal mit motorisierten haiähnlichen Raumschiffen! Und der Chef der Ursen, Sequus, ist gleichzeitig auch noch einer der 7 Hauptdämonen! Er schickt sich an, Björn Hellmark und seine Getreuen ordentlich bei den E... zu packen, aber wie immer gelingt es ihm halt doch nicht so ganz!


Man sieht aber, das Volk der Ursen wurde von Dan Shocker/Jürgen Grasmück nicht gerade stiefmütterlich behandelt, sondern galt sogar als ein sehr wichtiges Hilfsvolk für die Dämonengöttin Rha-Ta-N'my. Auch im 4-bändigen "Oceanus-Zyklus" (Bände 56, 58, 59, 60) werden die Ursen erwähnt, wenn sie auch keine tragende Rolle darin spielen. Aber in der Geschichte von Oceanus' Volk krachten die beiden Völker immer wieder aufeinander ...

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Geschrieben von Talis am 04.11.2016 um 13:21:

Ein weiteres Macabros-Titelibild, das Lonati hervorragend gelungen ist:


Geschrieben von My Dying Bride am 28.12.2018 um 21:05:

"»Hier hat eine Dematerialisation stattgefunden«, bestätigte er."

Der Londoner Parapsycholge Christopher Baring wird sein Leben lang von einem sehr alten Haus etwas außerhalb der Stadt angezogen. Nachdem eines seiner in Trance gesetzten Medien das Haus erwähnt, macht er sich auf die Suche nach dem Eigentümer - einer alten Dame in einer Wohnung voller Katzen. Diese scheint froh zu sein über das Interesse am Hauserwerb und man einigt sich auf den Kaufpreis von einem Penny.
Bei einer eiligst dort durchgeführten Seance mit seinem Medium verschwindet diese plötzlich spurlos. Björn Hellmark, von seinem Geistführer Al Nafuur zum Haus geschickt, findet in der versteckten zweiten Unterkellerung des Hauses Spuren, die bis ins Spätmittelalter zurückreichen und zu einer uralten, höchst bösartigen Dämonenrasse aus der 4. Dimension führen.

Eine Geschichte mit durchaus komplexen und weitreichenden Zusammenhängen und Details strickt Dan Shocker für den neunten Macabros Roman, und findet dabei sogar eine schlüssige Erklärung für ein kurzzeitiges Überlappen der zwei ansonsten strikt voneinander getrennten Dimensionen.
Dabei braucht er noch nicht mal viel Platz für ständige Erklärungen der Macabros - Thematik und setzt die, die zum Verständnis der Geschichte notwendig sind, wohlüberlegt Schritt für Schritt ein. Der Roman, dessen Grusel mal wieder alptraumhafte Ausmaße erlangt, liest sich so hervorragend in einem Rutsch. Manche Thematik der vorangegangen Hefte bleibt dabei zwar auf der Strecke, aber immerhin findet die Dämonenbekämpfung dafür mit bloßen Händen statt (ich glaube, 1974 steckte das Dogma der ultimativen Waffe der Geister- und Dämonenjäger eh noch in den Kinderschuhen großes Grinsen ).

Schlichtweg: Klasse!


Geschrieben von Talis am 11.11.2019 um 19:21:



Die Macabros-Erstauflage hatte auf der ersten Roman-Seite einen netten Blickfang.
Der Zeichner Theo Thomas hat für die Serie jeweils eine Titelzeichnung gemalt. Hier seine Zeichnung für Macabros Nr. 9.


Geschrieben von Shadow am 23.12.2024 um 16:34:

Ob dieses tolle Cover - stammend aus 1961 von John Schoenherr - als Inspirationsquelle für unseren begnadeten Zeichner Rudolf Sieber-Lonati dienen durfte ...?





Zum direkten Vergleich:


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