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Macabros Nr. 76 Ruf ins Vergessen
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Dies ist der 10. Roman um Mirakel, den fliegenden Dykten aus den Tiefen des Kosmos.
Der Roman wurde von Jürgen Grasmück verfasst.
Das Titelbild stammt von Rudolf Sieber-Lonati.
Mit diesem Roman wurde die von Dan Shocker/Jürgen Grasmück selbst installierte Subserie im Macabros endgültig beendet. Der Autor wollte nach diesem Roman zwar eine eigene Mirakel-Serie beginnen, d. h. dieser Roman hätte die Überleitung zur neuen Mirakel-Serie werden sollen. Dan Shocker/Jürgen Grasmück hatte bereits 6 Exposés verfasst, die alle von Fremdautoren nach diesen Exposés geschrieben hätten werden sollen. Der Autor Peter Krassa hatte sogar schon den 6. Band der neuen Mirakel-Serie fertig, aber dann winkte der Verlag ab und stoppte das Projekt. Der Zauberkreis-Verlag reagierte einfach auf das zu geringe Interesse der Macabros-Leser in Bezug auf die Mirakel-Romane.
Und somit war dieses Projekt von Jürgen Grasmück "gestorben" und Mirakel folgte tatsächlich dem "Ruf ins Vergessen". Welch ein prophetischer und passender Titel ...
Im BLITZ-Verlag wurde jetzt ein zusätzlicher Mirakel-Roman aufgelegt mit dem Titel "Die Rückkehr". Der recht spannend geschriebene und mit einem interessanten neuen Thema ausgestattete Roman wartet auch mit einiger Situationskomik auf, die mit der unfreiwilligen Rückkehr Mirakels nach 30 Jahren nach Frankfurt/Main zusammenhängt.
Ersten Angaben zufolge soll es dennoch der einzige neue Mirakel-Roman bleiben ...
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Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Paul und Elke Denner sind auf einer Bergstraße unterwegs in den Urlaub nach Llansa an der Costa Brava. Da erscheint ihnen über dem Meer stehend ein riesiger Kopf mit einem überproportional großen Gehirn. Als der Mann ein Foto machen will, wird er von einem aufkommenden Sturm davongewirbelt, der sogar das Auto zum Abgrund drückt. Kurz darauf kommt Alexandra Becker, Arbeitskollegin und Freundin von Frank Morell alias Mirakel, an der Unfallstelle an und rettet die verängstigte Elke Denner vor dem Absturz. Auch sie will in Llansa Urlaub mit Frank Morell machen, der aber erst einen Tag später nachkommen kann. Das erweist sich als schwerer Fehler, denn Alexandra hat in der Nacht eine Begegnung der dämonischen Art: Ein riesiges Insekt entführt sie – in den Mikrokosmos!
Frank Morell, der zugleich Dykte und Mensch ist, trifft sich an diesem Abend mit Dr. Chancer, einem Mitarbeiter der geheimen »Dämonen-Abteilung« der UNO, die Mirakel schon seit Längerem unter Beobachtung hat (siehe hierzu MAC Nr. 49 »Die Qualligen aus der Mikrowelt«). Das Gespräch ist gut, aber sie ahnen nicht, dass sie von zwei Indern beobachtet werden, einer Frau und einem Mann namens Siddha und Lekarim. Dieser Lekarim ist den Macabros-Lesern bekannt aus MAC Nr. 6 »Horror-Trip«, worin er Björn Hellmark aus dem Mikrokosmos rettet! Hier nun ist sein Part böser angelegt, denn er ist der direkte Gegenspieler von Mirakel, den er sogar wie die Pest hasst. Dies wird auch durch seinen Namen deutlich, ist dieser doch die Spiegelung von Mirakel! Und Lekarim beginnt sogleich mit der Ausführung seines Vorhabens.
Björn Hellmark wird von Ak Nafuur, dem ehemaligen Dämonenfürsten Molochos, nach Frankfurt am Main geschickt, denn er soll unbedingt seinen Freund, Frank Morell, davor warnen, sich in den Mikrokosmos zu begeben. Das macht er auch, erfährt aber zugleich, dass der Dykte sich große Sorgen um Alexandra Becker macht. So machen sie sich mit Macabros' Hilfe nach Llansa auf, aber die junge Frau ist und bleibt verschwunden. Sie erfahren nur, dass sie womöglich in den Mikrokosmos entführt wurde. Wieder zurück in Frankfurt am Main landen auch sie durch den verbrecherischen Lekarim im Mikrokosmos, wo sie bei Laathoos, dem »Einzigen«, in dessen »Burglandschaft« ankommen. Doch hier ist die Gefahr für Mirakel am größten, denn der »Einzige« hat seit Jahrhunderten auf den Letzten der Dykten gewartet ...
Meinung: Wie bereits im Kommentar weiter oben erwähnt, ist dies der letzte Mirakel-Roman aus der Feder von Dan Shocker/Jürgen Grasmück. Und der Autor, der mit diesem Roman eigentlich eine eigenständige Mirakel-Serie begründen wollte, die ihm aber vom Verlag abgelehnt worden war, beendet hier fulminant seine von ihm selbst konzipierte Spin-off-Serie um den fliegenden Dykten. Noch einmal läuft hier Jürgen Grasmück alias Dan Shocker zur Höchstform als Mirakel-Autor auf, nachdem zuvor fünf andere Autoren kein glückliches Händchen mit dem »Flieger« à la Superman bewiesen haben. Irgendwie kochten alle ein etwas eigenwilliges Süppchen, womit sie der Figur noch mehr Schaden zufügten, vor allem in den Augen der Leser. Also biss Jürgen Grasmück in den sauren Apfel und ließ den unglücklichen Protagonisten wenigstens einen gut und spannend geschriebenen Abgang machen, als er ihm folgte – dem »Ruf ins Vergessen«.
War Björn Hellmark alias Macabros in den ersten zwei Abenteuern hauptsächlich ohne Wissen Mirakels mit von der Partie (im 2. Mirakel-Abenteuer treffen sie zum Schluss aufeinander und werden Freunde [nachzulesen in MAC Nr. 38 »Mirakel – Phantom aus dem All«]), so kämpft er hier Seite an Seite mit seinem Freund im roten Dress und mit Dyktenkristall an der Brust. Doch er kann aufgrund der Intrigenspiele des Inders Lekarim, dem er eine solche Schandtat nicht zugetraut hätte, den Abgang Frank Morells nicht verhindern. Eigentlich ist sogar Björn Hellmark hauptsächlich daran schuld, denn er vertraut dem Inder blind, während sich bei Morell schwere Bedenken einstellen. Lekarims Falle, die er mit Laathoos aushandelte, schnappt zu, aber anders, als es sich der Inder ausgedacht hatte.
So stellt nun auch Alexandra Becker fest, dass ihr Kollege und fast Verlobter mit dem gerüchteweise bekannt gewordenen fliegenden Menschen um Frankfurt am Main identisch ist! Leider wird das Ende und der Abgang Mirakels etwas zu schnell abgehandelt, wohl auch deshalb, weil es meines Erachtens noch nie das Ding von Jürgen Grasmück/Dan Shocker war, herzzerreißende Abschiedsszenen zu gestalten. Was in diesem Fall aber angebracht gewesen wäre, denn dann wäre dieser Roman wohl noch mehr im Gedächtnis geblieben. So aber verschenkt der Autor leichtfertig diesen Bonus, seiner unglücklichen Spin-off-Figur zum Schluss noch mehr Tiefe zu verleihen. Schade darum ...
Fazit: Ein würdiger Abgesang auf einen »Helden«, der es nie leicht hatte, sich zu etablieren. Ein fliegender Wundermensch funktioniert gewiss in gezeichneten Comics besser denn in geschriebenen Romanen. Dazu kam noch, dass der Dykte in Menschengestalt für seine Rettung der Menschheit vor den Dämonen keine Wunderwaffen in die Hand bekam, denn der Autor wollte ihn als normalen Mann von der Straße etablieren, aber das ging daneben. Denn so erwies sich Mirakel oftmals als relativ schwächlich gegenüber seinen Gegnern, aber auch gegenüber einem Björn Hellmark, ausgestattet mit dem »Schwert des Toten Gottes« und einer »Dämonenmaske«, sowie gegenüber einem Larry Brent, ausgestattet mit einer Smith & Wesson Laser-Waffe. Auch seine recht verklemmt wirkende Liebesbeziehung zu Alexandra Becker war seinem Image eher nicht förderlich. Und so kam nach zehn Abenteuern der endgültige »Ruf ins Vergessen«.
Ich vergebe 4 Schwerter des Toten Gottes (mit Tendenz zu 4½).
Das Titelbild zeigt den »Großkopf« namens Othh, der ein sogenannter »Rufer« ist. Diese Figur ist sehr genau herausgearbeitet worden vom Künstler Lonati, orientiert sich aber wohl auch etwas an vielen Alien-Darstellungen à  la »Roswell-Zwischenfall 1947«. Die orangefarbenen Tropfen mit dem knienden Mirakel drin sowie anderen Wesen werden ebenfalls im Roman dergestalt beschrieben. Kein Meisterwerk, aber ganz passabel durch die Darstellung des faltigen Gesichts von Othh.
Für das Titelbild gibt es 3 Schwerter des Toten Gottes.
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Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
RE: Macabros Nr. 76 Ruf ins Vergessen
Dieser Roman sollte eigentlich die Nummer 1 der geplanten eigenständige Mirarkel-Serie sein, dadurch das Objekt nicht umgesetzt wurde, wurde der Roman als Macabros-Band Nr. 76 gebracht und beendet das Thema Mirkakel...
RE: Macabros Nr. 76 Ruf ins Vergessen
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