John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum - Druckvorschau: Band 11: Das Todesschloß

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Geschrieben von Habibi am 23.09.2009 um 10:59:

Band 11: Das Todesschloß

Die Morgendämmerung lag wie eine dicke Quelle über dem Schilf. Nebelschwaden krochen geisterhaften Gebilden gleich über das hügelige Moorland. Grünliches Zwielicht brach durch die niedrig hängenden Wolken und überschwemmte das Sumpfgebiet um Exmoor Castle mit seinem unwirklichen Schein. Langsam erwachte die Tierwelt. Eine Rohrdrossel hämmerte das schrille Stakkato ihres Schreis in den beginnenden Tag.
Gordon Maxwell hatte weder Auge noch Ohr für die gespenstische Atmosphäre. Er war daran gewöhnt. Seit Jahren fischte er den träge dahinfließenden Schloßgraben von Exmoor Castle ab, wie es auch schon sein Großvater und sein Vater den ihnen gewährten Rechten nach getan hatten.
Die Burg des Earl of Blakeborne lag noch im Dunst. Schemenhaft hob sie sich über den Horizont, ein grauer Fleck in der grüngrauen Dämmerung.
Die Hechte standen gut an diesem Morgen. Gordon Maxwell hatte schon drei Prachtexemplare gefangen und ihnen die Köpfe zerschlagen. Jetzt wollte er sein Glück in der Nähe der abgerissenen Zugbrücke versuchen.
Er brach durch das Schilf. Brackiges Wasser schlug schmatzend über den Rand seiner hohen Schaftstiefel. Um ein Haar wäre er über die Leiche gestolpert. Sie war in ein gelbes Kleid aus schimmerndem Stoff gehüllt und trieb mit dem Kopf nach unten und mit ausgestreckten Armen im Wasser. Die schwarzen Haare schwammen wie ein ausgebreiteter dunkler Fächer auf dem reglosen Wasser.

Erscheinungsdatum: 19.11.1974

Autor: Frank Helgath

Titelbild von Sebastià Boada
(Künstler ermittelt von Shadow)

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Geschrieben von cedeos am 16.11.2011 um 11:35:

Der Fischer George Maxwell findet in der Nähe von Exmoore Castle, dem Schloss des Earl of Blakeborne, eine Frauenleiche, erstochen mit einem diamantbesetzten Dolch, die er für die Tochter des Earls Gladys hält. Die Tote spricht zu ihm: "In drei Tagen kommt der Henker." Als man nachsieht ist ide Leiche verschwunden und Gladys, die kurz vor ihrer Verlobung steht, quicklebendig.
Nicole und Zamorra sind auf Einladung des Earls vor Ort, da Zamorra sich für dessen Bücher über Gespenster interessiert. Sie wollen an der Verlobungsfeier teilnehmen. Zamorra erfährt die alte Geschichte von Ebenezer Gloombstone, einem Hexer, der vor zweihundert jahren vergeblich die schöne Griselda, eine Vorfahrin von Gladys, die dieser bis aufs Harr glich, umwarb und sie schließlich mit einem Dolch tötete.
Der Nachfahre von Ebenezer, Meredith Gloombstone, und jetziger Herr der sogenannten schwarzen Burg ist ebenfalls auf Exmoore Castle eingeladen. Nachts wird Meredith immer mehr von Ebenezers Geist übernommen, tagsüber ist er wieder er selbst. Einen nächtlichen Angriff Ebenezers auf Gladys kann Zamorra verhindern, nachdem er im Dorf von George Maxwell die Geschichte mit der Toten erfahren hat.
Bei einem Besuch auf der schwarzen Burg findet er zusammen mit dem echten Meredith eine altes Zauberbuch aus Menschenhaut. Am Abend findet die Verlobungsfeier Statt. Es ist ein Kostümball geplant, Merdith, vollständig von Ebenezer übernommen, erscheint als Henker. Zamorra hat Bill ebenfalls nach Exmoore Castle gebeten.
Zamorra erkennt Merediths Verwandlung und wird vor dem Schloss von Ebenezer angegriffen. Bevor er sein Amueltt einsetzen kann, wird er bewußtlos gewürgt. Ebenezer macht sich auf, Gladys zu suchen, die er für Griselda hält. In diesem Augenblick erscheint Bill, er schafft es Zamorra aufzuwecken und gibt ihm sein Amulett, das er beim Kampf verloren hat und nun verzweifelt sucht zurück. Er sieht, wie Ebenezer Gladys mit dem Dolch erstechen will, und wirft in Verzweiflung das Amulett, das sich mit seiner Kette um den ausgestreckten Arm Ebenezers wickelt und dessen Geist vernichtet. Meredith ist danach wieder er selbst und von einer ihm unbekannten Aufbruchstimmung in die Zukunft gesegnet.

Im Gegenstz zu Band 10 war dieser Band wieder spannend und vor allem recht atmosphärisch. Wenn auch die Story von Klischees trieft und nicht immer ganz logisch ist. Auch die Motivation Ebenezers und die Bedeutung des Zauberbuchs hätten doch etwas besser herausgearbeitet werden können. Gefallen hat mir diesmal, dass Zamorra nicht wieder irgend einen entführten Freund bzw. Nicole retten musste. Interessant auch, dass es keine Toten gab - Griselda mal nicht mitgrechnet, die ist schließlich schon 200 Jahre tot.

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Serien: Maddrax, PR NEO, Sinclair

Geschrieben von Loxagon am 27.08.2012 um 20:15:

Ein sehr guter Roman des Autors von Band 9 - diesesmal kein Totalausfall, sondern ein kleines Meisterwerk. Sicher gab es hier und da schwächen, aber mal ehrlich: Ebenezer wollte eben Griselda heiraten und ihre Sippe war dagegen. Das ist eben seinr Motivation. Dass er um sie zu bekommen dass 200 Jahre später über Leichen gehen würde, naja ...

Liebe macht eben blind.

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großes Grinsen