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Band 97 "Im Horrorkäfig des Dr. Quintus"
In Glasgow betritt George McLowrie, herrschaftlicher Butler auf Schloss Helmet and Chain, den Kramladen von Miss Shirley Tarragon. Doch statt der ältlichen Dame erwarten ihn vier Ganoven – und er findet sich alsbald in einem Kellerverlies wieder! Die Gangster wollen das einzige Buchexemplar von Impressiones de Haiti, denn nur damit gelingt es, erfolgreich Zombies herzustellen. Mit einer derartigen Armee möchte Dr. Dr. Lorn Jason Quintus nichts weniger erreichen als die Weltherrschaft. No na auch! Als Sir Stanley Depford auf das Austauschansinnen der bösen Buben nicht eingeht, holen diese sich in einem gleichzeitig ablaufenden Überfall auf das Schloss die Zombie-Herstellungsschrift. Und so nimmt das Verhängnis für die freie Welt seinen Lauf. Doch da wollen Lord Stanley und Lady Anne Rose of Depford sowie ihr Butler auch noch ein gewichtiges Wort mitreden, landen aber alle drei im Horrorkäfig des Dr. Quintus. Angesichts mehrerer zu Riesen mutierter Ratten, denen sie als lebendiges Futter dargeboten werden, und dem Angriff etlicher durch Quintus hergestellter Zombies glaubt nicht einmal mehr George McLowrie ans Überleben ...
Meinung: Der Roman liest sich flott, aber diesmal hält sich der Spaß etwas zurück. Selbst George McLowrie scheint vergessen zu haben, dass er ein spezielles Schlachtermesser sein Eigen nennt. Andererseits kämpfen sie diesmal nicht gegen Dämonen, Vampire und dergleichen Gesocks, sondern gegen menschliche Banditen und deren Weltherrschaftsgelüste. James Bond lässt sehr grüßen, denn es fehlt auch nicht der durchgeknallte Obermacker, der natürlich Geld wie Heu und mindestens eine eigene Insel besitzt mit U-Boot-Schleuse und Atomreaktor fürs Heizen (und andere Sachen, wenn's gebraucht wird). Wären nicht die zu schaffenden Zombies und seine riesigen gezüchteten Ratten, die ganz wild auf zartes Menschenfleisch sind, würde es sich eindeutig um einen Spionageroman handeln bei dieser Lektüre. Und gute 80 Prozent handelt auch davon. Irgendwie erwartet man stets, dass plötzlich jemand sagt: »Mein Name ist Bond, James Bond ...« Obwohl es diesmal recht heftig zur Sache geht und George McLowrie (fast) alle seine Körperteile ständig in andere Körperteile hineindrischt, fehlt mir persönlich der Gruseltouch. Dieser will und will einfach nicht zünden. Okay, es gibt ein paar Sachen, die gruselig genannt werden können, aber nicht so recht im Sinne eines Gruselromans.
Fazit: Mafiöse Banden, Louis de Funès' Fantomas, James Bonds Dr. No – alles dies steht hier irgendwie Pate. Der Horror spielt sich großenteils im Titelwort ab, nur zum Schluss hin wird es ein wenig gruseliger und unappetitlicher. Irgendwie hat der Autor doch recht heftig das eigentliche Thema verfehlt!
Ich vergebe 3 von 5 Horrorkäfige.
Das Titelbild ist beinahe das Gruseligste am gesamten Roman, sieht man hier doch den gefesselten George McLowrie, wahrscheinlich den Dr. Leonhard/Teagarden und eine riesige Hand (Dr. Quintus' Hand?), die im Hintergrund auftaucht. Soll diese Hand die große Macht des Möchtegern-Weltbeherrschers darstellen? Wie dem auch sei, man bekommt sehr gut den Eindruck, dass es dem Butler gleich nicht sonderlich gut gehen dürfte, wobei der Blick des Arztes auch den Titelbildbetrachter fixiert – womöglich als sein nächstes Opfer ...?
Ich vergebe 3 von 5 Horrorkäfige.
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