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Geschrieben von Horror-Harry am 17.01.2012 um 21:57:

Band 284 "Nacht im Horror-Hotel"



Band 284
"Nacht im Horror-Hotel"
von Dan Shocker


Etwas zu erben, ist eine feine Sache. So denkt auch Christine Louson, als sie hört, dass ein reicher, kinderloser Onkel ihr seinen Besitz vermacht hat. Dabei war Onkel Louis alles andere als menschenfreundlich zu seinen Lebzeiten. Zur Erbmasse gehört ein altes, immer noch recht gutgehendes Hotel in der Bretagne.
An dem Tag, als Christine die Leitung übernimmt, bekommt sie zu spüren, dass sie ihre Freiheit verloren hat. Das Hotel gehört nicht ihr, sondern finsteren Mächten, bösen Geistern, die sich im Haus eingenistet haben. Auch Onkel Louis ist Nacht für Nacht da, obwohl er doch im Grab liegt...
X-Girl-F, die junge französische PSA-Agentin, gerät durch Zufall in dieses Hotel. Nach nächtlichem Abenteuer ist sie eine andere.
Larry Brent und Iwan Kunaritschew, die beiden unzertrennlichen Freunde und Star-Agenten der PSA, tauchen in der Bretagne auf, um eine Nacht im Horror-Hotel zu verbringen. Das Grauen geht um...

( Subserie: Larry Brent 136 )

Erscheinungsdatum: 26.02.1980
Cover: Lonati

Dieser Roman erschien NICHT in der eigenständigen "Larry Brent"-Serie.


Geschrieben von Horror-Harry am 17.01.2012 um 22:00:

Der Wegweiser war morsch und verwittert, die Schrift so verblasst, dass man sie kaum entziffern konnte. Dennoch fiel Frederic de Libre ein Stein vom Herzen, als er das Schild "Hotel de Louis" entdeckte. "Na endlich", sagte der junge Franzose, dem vor Müdigkeit fast die Augen zufielen. Seit seiner Abfahrt in Paris hatte er nur kleine Pausen eingelegt. Aber die Verkehrssituation hatte es nicht zugelassen, das er am Abend noch sein Ziel erreichte. Es war kurz nach 22 Uhr, als er den schokoladenfarbenen Citroen in die Kurve zog, und die schmale, aufwärtsführende Asphaltstraße nach oben fuhr. Anfangs flankierten noch dichtstehende Pappeln und Pinien den Weg zu beiden Seiten der stockfinsteren Straße, dann zeichneten sich die massigen, zerklüfteten Umrisse kalhler Felswände in der Dunkelheit ab. Man spürte die Nähe des Meeres. Breite Nebelstreifen waberten über den feuchten Boden. Das Cap Frehel lag nicht mehr weit von ihrem augenblicklichen Aufenthaltsort entfernt. Hier oben im Norden kam der Herbst früher. Das hatte auch sein Gutes. Dann würden auch weniger Touristen unterwegs sein. Es bereitete dann keinerlei Schwierigkeiten auf Anhieb ein Zimmer zu bekommen.


Geschrieben von Olivaro am 28.09.2013 um 23:05:

Von der Thematik her ähnlich gelagert wie Haus der mordenden Schatten, den ich auch sehr schätze, ist dieser Roman noch zusätzlich mit einer Prise Rha-Ta-N'My und einer unerwarteten und tragischen Wendung aufgepeppt. Dan Shocker hatte ein besonderes Talent für die Schilderung heimgesuchter Häuser und fand im Künstler Rudolf Sieber-Lonati ein kongeniales zeichnerisches Pendant dazu.

Einer meiner ewigen Top Ten-Romane um Larry Brent (und glücklich der, dem das nur auf den ersten Blick eher harmlose Gemälde gehört... großes Grinsen )

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Shadow am 06.12.2014 um 20:27:

Ich habe heute den Roman zum zweiten Mal gelesen (erstmals in den 1980ern) und muss sagen, dass er immer noch recht spannend rüberkommt. Vor allem ist es die Atmosphäre in dem düsteren Hotel, die recht gruselig wirkt. Das konnte Dan Shocker/Jürgen Grasmück wirklich exzellent beschreiben und damit ein Gänsehaut-Feeling aufbauen. (Wenn es auch heutzutage bei mir nicht mehr so richtig wirkt!) Doch ich versuche bei diesen Romanen immer den Zeitfaktor mit einzubeziehen, also das Erscheinungsdatum zu beachten.

Eines sollte man nach der Lektüre dieses Romans beachten: Wenn man als Pärchen alte Hotels betritt, dann sich auf keinen Fall in getrennte Zimmer legen lassen! Das kann schwer ins Auge gehen!

Einen bedenklichen Logikfehler hat der Autor aber auch eingebaut: Auf Seite 10 beschreibt er, dass Larry Brents knallroter Lotus Europa wie so oft vor dem "Tavern on the Green" geparkt steht und sich die Passanten immer wieder um das auffällige Auto scharen. Das ist natürlich genau das, was ein Geheimagent unbedingt tun sollte: auffällige Autos vor seiner Einsatzzentrale parken! Da denkt sich natürlich niemand etwas dabei, wenn so ein Auto stets dort herumsteht ...


Was mir noch auffiel, ist, dass sich in dem Dorf anscheinend keine Bewohner aufhielten. Im ganzen Roman wurde niemals ein Passant erwähnt oder sonst ein Einwohner, der die gefährdeten Hotelgäste eventuell zu warnen versucht hätte. Das ist doch etwas unlogisch, oder? Auf die fliehende Hotelerbin hat der Autor auch vergessen, wie es scheint, denn ihr letztendliches Schicksal hätte uns Lesern doch mitgeteilt werden sollen. Und leider wurde der Schluss wieder einmal etwas zu knapp herbeigeführt, was das positive Leseerlebnis zuvor etwas trübte.

Ich vergebe 3 Smith & Wesson Laser.

Das Titelbild ist natürlich toll gezeichnet worden von Lonati und bringt die düstere und gefährliche Stimmung zum Schluss des Romans sehr gut herüber. Wenn auch bei Weitem nicht so viele Personen aus dem Hotel herausfallen (eigentlich nur die geworfene Leiche durch Larry Brent), so erzeugt es auf diese Art natürlich viel mehr Dramatik. Sonst stimmt beinahe alles mit dem Plot überein.

Ich vergebe 3 Smith & Wesson Laser.

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Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.


Geschrieben von Shadow am 21.11.2018 um 12:23:

Hm, leider wurde auch vom Zauberkreis-Verlag diesem Bild die mir doch wesentlich erscheinende schwarze Wolkengestalt oberhalb des Hauses den Käufern/Lesern/Betrachtern durch den Titelbildkopf vorenthalten! Urks

Auch damals gab es schon wenig Respekt vor dem Künstler und somit ... elendige Frevler! Nudelholz Nudelholz Nudelholz

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Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.


Geschrieben von Olivaro am 19.09.2021 um 22:28:

Ups, hier fehlt ja zum Vergleich noch das Originalbild von Rudolf Sieber-Lonati:

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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