Geschrieben von Horror-Harry am 20.01.2012 um 02:00:
Band 321 "Vor der Tür stand Frankenstein"
Band 321
"Vor der Tür stand Frankenstein"
von Dan Shocker
"Hast du das gehört?" fragte sie leise. "Da war doch etwas ..."
Jean lauschte. "Du hast dich geirrt. Da ist nichts."
Seine Hände glitten langsam über ihre braunen Schultern. Mit einer nervösen Bewegung strich sie die langen, blonden Haare zurück. Die dünne Bettdecke rutschte zur Seite. Nicole war nackt.
"Die Tür ... drüben beim Stall ... ich habe sie deutlich gehört", flüsterte sie.
"Du hast dich getäuscht", sagte Jean noch einmal. "Du träumst und ..." Er unterbrach sich, denn plötzlich quietschten rostige Angeln drüben im Stall und breitete sich Unruhe aus. Mit einem Sprung war Jean aus dem Bett. Er schlüpfte nun in seine Hose.
"Ich sehe nach."
Erscheinungsdatum: 11.11.1980
Cover: Lonati
Dieser Roman erschien bereits schon einmal in der Reihe als Silber-Grusel-Krimi Nr. 17
Geschrieben von woodstock am 26.11.2016 um 07:18:
Pilze aus dem All die Menschen in gefährliche Monster gefallen. Das war zu der Zeit immer wieder eine Geschichte wert. Manche waren gut manche schlecht, Die hier war auf jeden Fall gut.
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__________________ Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Geschrieben von Shadow am 15.01.2018 um 15:25:
Jean Dumont und Nicole Mercier geben sich auf seinem Bauernhof gerade ihrem Liebesspiel hin, als sie durch Geräusche aufgeschreckt werden. Jean sieht nach und entdeckt im Schweinestall ein mit bloßen Händen zerrissenes und aufgefressenes Schwein! Und steht gleich darauf dem Verursacher des grausigen Ereignisses gegenüber. Nicole ruft indessen Kommissar Maurice Lucell zu Hilfe, der auch prompt erscheint. Aber er kann nur noch Spuren sichern, eine Fußspur davon ist fast doppelt so groß als seine eigene. Er bringt Nicole sicherheitshalber zurück in den kleinen Ort Montcornet.
Unterdessen kann Larry Brent seinen Freund und Kollegen Iwan Kunaritschew in Hongkong gerade noch vor dem sicheren Tod durch ein unheimliches Wesen retten. Allein durch bloßen Kontakt mit dem Unwesen wird eine tödliche Pilzkrankheit übertragen. Diese Pilze stammen aus dem Weltall, wie sie wenig später durch eine Depesche ihres Chefs – X-RAY-1 – erfahren. Auf die Erde gebracht durch eine illegale Weltraumfahrt der Chinesen, deren Rakete in Frankreich abstürzte. Larry hat sich unverzüglich nach Frankreich zu begeben, während Iwan weiter nach der verschwundenen Leiche des »Frankenstein-Monsters« suchen soll.
Währenddessen überschlagen sich in Frankreich die Ereignisse. Kommissar Lucell hat alle Hände voll zu tun, als ihm klar wird, dass immer mehr Menschen infiziert werden (könnten). Dabei merkt er erst viel zu spät, dass sogar chinesische Agenten mitmischen, die um alles in der Welt verhindern wollen, dass die Amerikaner und die Europäer von ihren Alleingängen im Weltraum erfahren ...
Meinung: Der Roman beginnt sehr spannend mit der Beschreibung des Geschehens auf dem Bauernhof sowie der Aktionen von Kommissar Maurice Lucell, der mich doch sehr an Kommissar Maigret denken lässt. Die Episode von Larry Brent und Iwan Kunaritschew in Hongkong wirkt dagegen eingeschoben auf mich, wahrscheinlich um das Agieren der Chinesen in Frankreich zu rechtfertigen. Spielt am Schluss nur noch eine geringe Rolle und hätte somit auch gleich in Europa spielen können. Vielleicht war es aber wichtig, um wieder einmal zu zeigen, was für ein toller Hecht X-RAY-3 doch ist, da ihm einfach keine hübsche Frau widerstehen kann, sobald sie ihn zu Gesicht bekommt – und sei es eben in einem Flugzeug! Aber die Dame hat ganz anderes im Sinn, worauf Larry Brent natürlich prompt wieder mit Pauken und Trompeten hereinfällt. Jaja, die männlichen Hormone und speziell die von Larry Brent ...
Leider ergeben sich im Mittelteil doch ein paar Längen auf der Jagd nach den »Frankensteinern«, die hier auch noch falsch bezeichnet werden. Denn sie entsprechen nicht dem Dr. Frankenstein, sondern dessen kreiertem Monster. Doch sehen wir darüber einmal generös hinweg. Leider kommt es im Text zu einigen Unstimmigkeiten, die das Lesevergnügen etwas stören. Diese Unstimmigkeiten führe ich hier als Spoiler an. Wer sich davon nicht beeinflussen lassen möchte: Bitte nicht öffnen!
1.) Es steht geschrieben, dass David Gallun alias X-RAY-1 an seine Agenten eine Depesche schicken ließ, die sie im »The Hongkong Hotel« entgegennehmen. Darin ist angeführt, dass sich Kommissar Lucell direkt an die PSA wandte, weil er es nicht wagte, seine übergeordneten Behörden zu informieren! Schon krass, so ein Vorgehen! Ich dachte, die PSA wäre eine recht geheime Organisation, noch dazu in den Anfangszeiten der Romane. Weiter hinten steht dann im Text, dass der Kommissar zum ersten Mal etwas von der PSA zu hören bekam, und zwar von einem Vorgesetzten namens Teaub, der ihm auch Larrys Ankunft offerierte. Also ein totaler Widerspruch, wobei mir der letztere Teil logischer erscheint! Denn woher sollte ein kleiner Provinznest-Kommissar etwas von der geheimen PSA wissen?
Zudem stört mich immer, wenn X-RAY-1 seine Agenten in Depeschen oder Telefongesprächen mit ihren Klarnamen anredet. Das ist doch nicht normal! Wozu hat er ihnen denn ihre Tarnbezeichnungen gegeben? Damit er selbst sie vor allen Leuten wieder enttarnt? Das ist sicher nicht das Prozedere einer geheimen Abteilung, sondern eher auf Schusseligkeit des Autors zurückzuführen.
2.) Es wird erwähnt, dass Jean Dumont recht schwerfällig daherstapft. Würde ich so auch akzeptieren, da er ja einem »Frankenstein-Monster« entspricht. Zum Ende des Romans hin läuft er aber wieselflink dem Kommissar und auch den Polizisten immer wieder davon. Auch das andere Monster, der Pilot der chinesischen Raumkapsel, kann schnell rennen. Wohl deshalb, weil der Roman sonst zu schnell zu Ende gewesen wäre ...
3.) Am Anfang wird angegeben, dass der Kommissar die Größe der »Frankensteiner« auf 3,60 Meter schätzt aufgrund der Größe des Fußabdruckes! Zum Schluss ist das »Jean-Dumont-Frankenstein-Dingsbums« nur noch 2 Meter groß. Da sind die Kerle doch recht ordentlich geschrumpft. Ob die Füße auch gleichermaßen einschrumpften ...?
4.) Hier wird es Larry Brent klar, dass diejenigen, die ihn in Paris überfielen, ihm auch seine Smith & Wesson Laser geklaut haben müssen. Zum Ende hin schießt er aber wieder mit der Laserwaffe. Ich konnte jedoch nirgends lesen, dass er diese Waffe von der enttarnten chinesischen Agentin zurückbekommen hätte. Außerdem nimmt er das Fehlen dieser wertvollen Waffe scheinbar ganz cool und unbeeindruckt zur Kenntnis, was mich schon etwas verwundert.
Überhaupt scheint mir, dass in diesem Roman vor allem dem französischen Kommissar die Hauptermittlungsrolle zufällt, nicht den PSA-Agenten. Larry Brents Hormone hindern ihn daran, früher am Ort des Geschehens einzutreffen, und so hat der Kommissar beinahe alles vorab erledigt, muss sich lediglich gefangen nehmen lassen, um von X-RAY-3 ganz heldenhaft in James-Bond-Manier befreit zu werden. Dies finde ich etwas schade, denn der toughe Kommissar hat mir ganz gut gefallen. Und dass Dr. Alain Fermand, anstatt sich um das eventuelle Überleben von Nicole Mercier zu kümmern, lieber mit dem Kommissar in dessen Auto mitfährt, kann ich überhaupt nicht verstehen und angesichts des hippokratischen Eides auch nicht tolerieren!
Ein weiteres Manko dieses Romans ist, wie ich finde, dass es sich eher um einen Science-Fiction-Roman sowie um einen Agenten-Thriller zu handeln scheint. Denn meines Erachtens sind die echten Gruselelemente dünn gesät, entspricht das Monster doch dem des Films »Das Ding aus einer anderen Welt«. Wobei dieses Weltall-Pflanzen-Monster im Film wirklich unheimlich daherkommt! Dazu passt auch das wenig gespensterjagende Agieren von Larry Brent alias X-RAY-3, der hier als James-Bond-Verschnitt auftritt. Man könnte meinen, es handelt sich hierbei um einen Science-Fiction-Grusel-Roman, wenn man so will. Und das Agieren der Chinesen mit geheimen Weltraumflügen konnte als Teil der Geschichte ohnehin nur Anfang der 1970er-Jahre noch halbwegs ernst genommen werden; heute würde so etwas überhaupt nicht mehr funktionieren, bedenkt man allein die weltumspannenden Satellitenüberwachungsprogramme der befreundeten Staaten dieser Erde ...
Fazit: Ein Roman, der an sich recht spannend verfasst wurde von Dan Shocker/Jürgen Grasmück, aber halt doch ein paar Schwächen und Ungereimtheiten aufweist, die nicht hätten sein müssen. Zudem ist hier gut erkennbar, dass der Autor in den späten 1950er-Jahren und in den 1960er-Jahren Science-Fiction-Romane geschrieben hat, was natürlich kein Nachteil sein muss und bei diesem Autor auch nie einer war.
Ich vergebe 3 von 5 Smith & Wesson Laser mit der Tendenz zu 3½.
Das Titelbild ist für die Larry-Brent-Heftreihe von Lonati neu gemalt worden, obwohl das der früheren Ausgaben auch schon von ihm stammte. Durch das viele Drumherum um die drei Personen ergibt sich beinahe der Eindruck, als würde das »Frankenstein-Monster« mit Jean Dumont einen Tanz aufführen und keinen lebensgefährlichen Ringkampf. Irgendwie sind mir aber die Farben etwas zu viel im gelben Bereich, obwohl damit gewiss der Lichtschein im Raum suggeriert werden soll. Die zwei Meter Körpergröße des Monstrums kommen hier gut zur Geltung. Die Frau, die wohl Nicole Mercier darstellt, kommt im Text an dieser Stelle gar nicht vor, weil nicht dabei. Aber sie hat durchaus einen sexy Betrachtungseffekt ...
Ich vergebe 3 von 5 Smith & Wesson Laser.
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Geschrieben von Shadow am 15.01.2018 um 15:27:
Anmerkung: Gelesen habe ich diesen Roman als 1. Teil vom BLITZ-Paperback Nr. 9 mit dem Titel: »Frankenstein«.
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