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Geschrieben von Habibi am 04.05.2012 um 12:59:

VHR Band 261: Im Wald der Verdammten von Hugh Walker



Die Straße verschwamm vor mir. Ich klammerte mich unwillkürlich an das Lenkrad und schüttelte den Kopf. Alles klärte sich ein wenig. Erschrocken fuhr ich an den Straßenrand und hielt mit kreischenden Reifen. Die Sonne blendete mich. Einen Augenblick sah ich fast gar nichts durch die verstaubten Scheiben. Es war drückend heiß, trotz des offenen Fensters. Ich schüttelte erneut den Kopf und löste zitternd den Gurt. Einen Augenblick länger, und ich wäre am Steuer eingeschlafen! Das Entsetzen lockerte den Griff der lähmenden Müdigkeit. Ich stieg aus. Verwundert dachte ich: Wie komme ich auf diese Landstraße? Weit und breit war niemand. Die Landschaft wirkte irgendwie unreal. Aber das lag wohl mehr an meinem Zustand. Die Benommenheit schwand nur langsam. Ich sollte auf der Autobahn sein, nicht weit von München. Und ich hatte nicht vor, sie vor ihrem Ende zu verlassen. Das mußte bereits tief in den Bergen sein, knapp zwanzig Kilometer vor Garmisch. Das hatte ich mir nach der Karte ausgerechnet. War ich so gedankenlos gefahren, daß ich das Autobahnende nicht mitbekommen hatte, müde wie ich war? Schon möglich. Nicht ganz vorstellbar, daß ich in keinem Graben gelandet war, aber immerhin denkbar. Ich versuchte mich zurückzuerinnern. Da war eine Autobahnraststätte - Höhendorf oder so ähnlich. Ich hatte überlegt, ob ich tanken sollte, war dann aber weitergefahren. Aber wie lange? Hier waren weder Berge, noch sah ich irgendwo die Autobahn. Ich mußte sie bereits vor einiger Zeit verlassen haben. Das Gebiet war hügelig und waldig. Hinter den ersten Kuppen glaubte ich einen Kirchturm zu erkennen. Es war wohl am besten, wenn ich zu dem Ort fuhr.


Verfasst von Hugh Walker (= Hubert Straßl)

Titelbild von Nikolai Lutohin

Erschienen am 07.02.1978

Das Dorf des Grauens Teil 1


Ein Nachdruck erfolgte als Dämonen-Land Bd. 57 sowie in der Werkausgabe des Autors bei Emmerich


Geschrieben von Olivaro am 02.06.2017 um 20:24:

Ein atmosphärisch sehr dichter Roman mit vielen Unbekannten, der leider zum Schluss hin etwas hektisch wird. Erster Teil des Doppelromans "Das Dorf des Grauens", bei dem aber nur der vorliegende erste Band überzeugen kann. Und hier weiß auch Lutohin mit seinem Titelbild zu gefallen.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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