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Geschrieben von Habibi am 18.10.2012 um 13:29:

Band 20: Biikebrennen



Langsam, aber sicher werden die Oppositionsdämonen für Asmodi II., das Oberhaupt der Schwarzen Familie, zum ernsten Problem. Auch Michael Zamis versucht, aus dem schwelenden Konflikt Profit zu ziehen, doch bisher sind all seine Versuche, sich mit den Oppositionsdämonen gegen Asmodi zu verbünden, gescheitert. Nun wird das "Biikebrennen", jener unheimliche alte Brauch auf der Insel Sylt, für seine Kinder Coco und Georg buchstäblich zur Feuertaufe ...

Autoren: Uwe Voehl & Catalina Corvo

Quelle: http://www.zaubermond.de


Mit der Umstellung der Reihe auf Taschenbuch-Format wurden auch die ehemals gebundenen Ausgaben mit einem neuen Titelbild von Mark Freier und einem neuen Serientitel versehen. Hier nun das aktuelle Erscheinungsbild:




Geschrieben von Das Gleichgewicht am 13.12.2016 um 19:10:

Der Sohn des Dämons


Zur besinnlichen Weihnachtszeit habe ich endlich wieder Zeit für CZ gefunden. Die Geschichte beginnt auch direkt passend mit einem Säugling, der aufgeschlitzt wird, um eine Tote zu erwecken. Nach dieser für die Serie so typischen Eingangsszene geht es hauptsächlich um Georg Zamis und seine Vergangenheit. Bei den Zamis-Kindern ist die Welt noch in Ordnung. Welche jungen Leute in ihren Zwanzigern sitzen noch mit der Tageszeitung am Frühstückstisch und füllen Kreuzworträtsel aus? Wie viele wohnen noch wie selbstverständlich mit ihren Geschwistern in diesem Alter im Elternhaus in ihrem kleinen Jugendzimmer? Wie oft geht man heutzutage noch als junger Mensch ins Wachsfigurenkabinett? So müssen junge Menschen in der Lindenstraße sein. Hier wird wieder nach einer Vorlage von Voehl geschrieben und mit Catalina Corvo gibt es ein reines Zamis-Pseudonym. An eine Catalina glaube ich weniger, eher an einen Karl. Die Gegenwartsszenen sind auszuhalten, auch wenn sehr wenig passiert. Coco beschattet ihren Bruder und hilft ihm zum Finale aus einer Klemme. Das war es im Grunde genommen.


Das Herzstück ist Georgs Leben im Berlin des Jahres 1933. Da war die Welt noch mehr in Ordnung als gegenwärtig. Strenge Lehrer mit Rohrstockhieben. Strenge Väter mit Gürtelhieben, die sich täglich „die Molle hinter die Binde schütten“. Und weil wir in Berlin sind wird natürlich oftmals in den Dialogen berlinert. Liest sich mal wieder wie ein urig geschriebener Bericht eines Berliners auf Groschenheftchenniveau. So viel Klischee muss doch nicht sein, gerade als Einheimischer kann man die Nischen beleuchten, die den Nichtberliner überraschen und interessieren, die er nicht kennt und erwartet. Das ist aber nicht der Grund, warum ich nach der dritten Vergangenheitsstelle nur noch augenrolllend überflogen habe.

Deutschland 1933, da war doch was? Wenn man das Thema des aufsteigenden Nationalsozialismus nicht wirklich gut behandeln kann, dann sollte man das lassen. 1940 ist die Sache klar, da waren die Nazis an der Macht. Mich hat hier überhaupt nicht überzeugt, wie mit dem beginnenden Judenhass umgegangen wird. Es ist faktisch nicht falsch, aber liest sich wie ein heruntergerasselter Aufsatz 8te Klasse Geschichtsunterricht mit Schulnote 3 am Ende. Von einem Autor der Geld mit seinen Arbeiten verdient erwarte ich mehr, auch im Heftromansektor.

Und Georg? Der wurde auf einmal also von Zieheltern als Georg Schmidt aufgezogen, als Kind natürlich gemobbt und ist schließlich an einen bösen Kobold geraten. Ich habe es dem Autor nicht abgenommen, dass dieser Charakterhintergrund zu Georg Zamis passt.



Da es mit der Hauptgeschichte um den Sturz von Asmodis wieder nicht weitergeht ein weiterer völlig nebensächlicher Roman. Das ist wegen dem Fokus auf Georg an sich in Ordnung, dieser ist aber für mich weder glaubwürdig noch gut genug geschrieben.


großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff Baff Baff Baff Baff (maximal 3 von 10 Freaks)

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Geschrieben von Horror-Harry am 13.12.2016 um 19:47:

Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
... und mit Catalina Corvo gibt es ein reines Zamis-Pseudonym. An eine Catalina glaube ich weniger, eher an einen Karl.

Catalina Corvo existiert und war schon in mehreren Mystery-Press-Ausgaben zu sehen.
Hier mal ein Link zu einer Autoren-Konferenz:
http://www.zaubermond.de/media/wysiwyg/dorian_hunter/Autorentreffen1gr.jpg
Catalina Corvo ist die zweite von links (mit dem grün-weißen Streifen). Davor Susanne Wilhelm, am hinteren Ende des Tisches Verleger Dennis Erhardt, vorne am Bildrand Uwe Voehl (aka Logan Dee), daneben O. Fröhlich, dahinter (im blauen Hemd) Christian Schwarz und noch eins dahinter Zm-Verlagsmitarbeiter Jan Werner.


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 13.12.2016 um 21:45:

Zitat:
Original von Horror-Harry
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
... und mit Catalina Corvo gibt es ein reines Zamis-Pseudonym. An eine Catalina glaube ich weniger, eher an einen Karl.

Catalina Corvo existiert und war schon in mehreren Mystery-Press-Ausgaben zu sehen.
Hier mal ein Link zu einer Autoren-Konferenz:
http://www.zaubermond.de/media/wysiwyg/dorian_hunter/Autorentreffen1gr.jpg
Catalina Corvo ist die zweite von links (mit dem grün-weißen Streifen). Davor Susanne Wilhelm, am hinteren Ende des Tisches Verleger Dennis Erhardt, vorne am Bildrand Uwe Voehl (aka Logan Dee), daneben O. Fröhlich, dahinter (im blauen Hemd) Christian Schwarz und noch eins dahinter Zm-Verlagsmitarbeiter Jan Werner.


Interessant, danke.

Googelt man ihren Name findet man trotzdem nur die Zaubermond-Bücher und nichts anderes von ihr.



edit: Mich würde ernsthaft und ohne Wertung in dem Zusammenhang wirklich mal interessieren, ob die Autoren gewisse Vorgaben bekommen. Welche Art der Erotik und Gewalt in den Geschichten sein muss. Dass alles sehr klischeehaft und dick aufgetragen erzählt sein muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Autoren zufällig auf diese Art schreiben. Zumindest optisch ist man da ja sehr bunt aufgestellt. Und bei JS merkt man es, dass eine breite Palette an Schreibstilen vertreten ist.

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Geschrieben von Horror-Harry am 20.12.2016 um 03:05:

Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
edit: Mich würde ernsthaft und ohne Wertung in dem Zusammenhang wirklich mal interessieren, ob die Autoren gewisse Vorgaben bekommen. Welche Art der Erotik und Gewalt in den Geschichten sein muss. Dass alles sehr klischeehaft und dick aufgetragen erzählt sein muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Autoren zufällig auf diese Art schreiben.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass den Autoren solche Vorgaben gemacht werden. Also dass gewisse Sexpraktiken eingebaut werden müssen (auch in etwas perverser härterer Gangart), um den Leser bei der Stange zu halten...
Augenzwinkern großes Grinsen
Denn entgegen der geäußerten Meinung, dass sich der Autor daran ergötzt, halte ich es für sehr viel wahrscheinlicher, dass solche Szenen bewusst für die Leser eingebaut werden, damit diese hier ihren verbotenen Phantasien freien Lauf lassen können. Diese empören sich dann öffentlich darüber (aber greifen sich gleich sabbernd das nächste Buch). Anscheinend gibt es ja genügend Abnehmer für diese Reihe. Aber es soll ja auch Leute geben, die sich den Playboy wegen der interessanten Artikel kaufen...
Augen rollen Nägel


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 20.12.2016 um 12:05:

Ich glaube, wenn, dann macht mich das Empören über die Szenen wuschiger als die Szenen an sich. großes Grinsen

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Geschrieben von Talis am 20.12.2016 um 13:33:

Die SF-Autorin Carolina Möbis schreibt unter dem Pseudonym Catalina Corvo für den Zaubermond-Verlag.
Im Zeiten des Internet fällt es auf, wenn man Bilder mit der Autorin Carolina Möbis findet und woanders tauchen Bilder auf, wodrauf Catalina Corvo steht...


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 06.01.2017 um 22:31:

Biikebrennen


Ein Roman von Logan Dee, nach einer Geschichte von Uwe Voehl. Wie lustig. Aber ich bin mir sicher, beide Autoren haben gut miteinander harmoniert. Weiter geht es mit einem Einblick in Georgs Kindheit beziehungsweise Jugend. Nach den Ereignissen in Berlin darf Nordlicht Voehl diesen Lokalroman nach Sylt setzen. Dort soll Georg in einem dämonischen Waisenhaus untergebracht werden. Es gibt urige Figurennamen, urige Erzählungen und Lokallegenden. Ansonsten gleicht die Sache ziemlich der Erziehung Cocos auf Schloss Behemoth. Strenge dämonische Erzieher, die grausame Methoden anwenden und für die normale Menschen minderwertige Belustigungsobjekte sind. Mobbing durch andere Kinder, weil Georg besonders ist.

Nur zwei Dinge unterscheiden sich zu Cocos Jugendjahren. Zum einen ist Georg ein Kerl, für entsprechende Szenen gibt es also das vertauschte Bild mit einer sadistischen Dämonenoberin, die sexuelle Dienste von Georg verlangt und ihn züchtigt. Die sind wie gewohnt sehr einfach und effekthascherisch geschrieben, aber eine erfrischende Abwechslung zum üblichen Prozedere. Sogar Nebenfiguren wie ein Pater sind dieses mal eher masochistisch gestrickt und lassen sich von den Jungen „beim Liebesspiel demütigen“. Als zweites ist sehr interessant zu vergleichen wie Coco ihrem extremen Gutmenschentum treu blieb, während Georg der dunklen Seite in sich nachgibt, um im Waisenhaus zu überleben. Und so sind beide Figuren die, die sie heute sind. Dieses mal fand ich Georgs Geschichte auch wesentlich glaubhafter als im Vorgänger.



Apropos Gutmenschen-Coco. In der Gegenwart kehrt Georg nach Sylt zurück. Coco hat sich ihm auf gedrängelt und klebt wie eine Klette an ihm. Sie denkt, dass er nur harmlos alles für sich noch einmal aufarbeiten und mit dem Thema abschließen will. Ihm steht aber eher der Sinn an Rache, sprich dem Mord an der verhassten Oberin. Aus Georg ist in der Zeit eben ein waschechtes Mitglied der Schwarzen Familie geworden. Mit dabei ist der Henker, Daddy hat Sohnemann die Geheimwaffe des Hauses ausgeliehen. Nach einigen Spielchen, in denen der Hexer vergeblich versucht, seine Schwester abzuhängen, kommt es also zum alles andere als zimperlichen Showdown. Erst einmal richtet der Henker ein Massaker an den Kindern des Waisenhauses an, um Georg den Weg frei zu machen. Gut, das sind alles Dämonen. Aber trotzdem nur Kinder. Coco überfährt auch noch ein paar mit dem Wagen, als sie Georg hinterhereilt.


Zum Finale folgt ein Cliffhanger, der hoffen lässt. Die Oberin entpuppt sich als Oppositionsdämonin und will Georg auf ihre Seite gegen Asmodis ziehen. Der denkt in seinem Hass nicht einmal daran. Vorher erfährt er aber noch, dass in jener dunklen Nacht an verschiedenen Orten der Welt gegen loyale Asmodis-Anhänger vorgegangen wird. Auf Sylt werden diese zum Beispiel beim traditionellen Biikebrennen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Jetzt muss es mit der Haupthandlung aber vorwärts gehen. Zumal Thekla Zamis sich scheinbar auf die Seite von Asmodis geschlagen hat und ihn dabei unterstützt, die Macht nicht zu verlieren.



Das ist CZ wie ich es mag. Nicht hochqualitativ geschrieben, aber keine zu ekelhaften Szenen und ein halbwegs glaubhafter und logischer Plot der Woche. Ich bin wirklich gespannt, ob es im nächsten Heft endlich mit dem Widerstand weiter geht. Die Figuren des zentralen Dämonenclans stehen auf verschiedenen Seiten, haben unterschiedliche Motive. Das gibt hoffentlich Spannungen innerhalb der Zamis-Familie. Leider wurden meine Hoffnungen in der Serie schon oft derb enttäuscht.


großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff (7 von 10 Freaks)

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Geschrieben von Talis am 04.01.2018 um 19:11:

Ein kleiner Nachtrag zu Taschenbuchversion:
Die Taschenbuch-Ausgabe von Das Haus Zamis Nr. 20 "Biikebrennen" erschien 2014 und hatte einen Umfang von 201 Seiten.

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