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Geschrieben von Michael am 12.12.2007 um 17:28:
Band 1537 : Der Schlafwandler
Der Schlafwandler
Dem Leben könnt ihr euch entziehen, dem Tod nicht! (T.S. Elliot)
Heute Nacht werde ich sterben!, dachte Deborah Crane und freute sich darauf.
Die Frau mit den kurzen blonden Haaren trat ans Fenster und schaute hinaus in die Landschaft an der Rückseite des einsamen Hauses. Der See, auf dessen Oberfläche sich keine Welle bewegte, lag da wie ein riesiges dunkles Auge. Der Wind war im Laufe des Abends eingeschlafen.
Vor dem See standen die Bäume. Sie trugen nur noch die Hälfte ihres Laubes. Auch jetzt, in der Windstille, sanken die Blätter zu Boden. Sie würden dort liegen bleiben, bis sie irgendwann verfaulten …
Erscheinungsdatum : 22.12.2007
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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Geschrieben von lessydragon am 24.04.2017 um 03:14:
Er hatte zwar auch gute Aspekte, aber war insgesamt halt nichts für mich. Wirkte zu lange zu krimilastik.
Erst nach 20 - 30 Seiten wurde klar, dass es zu allererst ein Solo-Abenteuer von Sheila werden würde, in den dann noch Glenda eingeklingt wurde. Da beide nicht die Waffen oder Fähigkeiten haben, um Endgegner zur Strecke zu bringen, haben John und Suko das dann auf den letzten beiden Seiten gelöst.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir das mit den beiden Damen gut gefallen hat. Gut, Glenda setzt ihre Fähigkeit ein, die wurde dann aber etwas frisiert, um Sheila noch retten zu können. Glenda bleibt quasi beobachtend in einer Zwischenzone und kommt dann im richtigen Moment an die richtige Stelle zurück. Das war ein bisschen sehr dahin gezaubert, las sich aber interessant.
Mich hat ja oft gestört, dass Sheila sehr vorwurfsvoll ist, wenn es um das Geraten in Fälle geht. Nun hat sie es selbst mal genauso erlebt und muss dem entsprechend am Ende mal Buße tun und Verständnis eingestehen. Das hat mir gut gefallen. Mal sehen, wie lange es angehalten hat, denn wenn ich mich richtig erinnere, war sie vor den 2000ern doch wieder eher vorwurfsvoll.
Gut, der Schlafwandler mit seinen Einflussmöglichkeiten, der quasi Engel mit seinem eigenen, zu füllenden Seelenreich... was soll ich sagen... Der quasi Engel hat sich ja noch gut erklärt, aber der Schlafwandler, das war mir zu dünn. Es hieß, er habe Einfluss auf Menschen... warum? Nicht aufgelöst. Auch nicht durch den Engel, der den Schlaf ja beeinflussen und den Manesch dann schlafwandelnd benutzen kann... aber eine Erklärung für seine Fähigkeiten war das auch noch nicht.
Das und das krimilastige machten aus den guten Passagen und Ansätzen dann ein Mittel.
LG Lessy
P.S. Sheila, kennst du den schon, für dich wäre der auf jeden Fall was!
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✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!
Geschrieben von Sheila Conolly am 25.04.2017 um 15:30:
Jaaaaa, danke lessy, für die Erinnerung! Ich hatte eh grad mal wieder ein "JS-Hängerchen", da kommt das hier gerade recht
Gelesen hab ich den Roman ... damals irgendwann ... und auch mehrmals 
Aber hier wohl noch nicht "zwischen gehabt" 
Dann versuch ich's mal aus der Erinnerung heraus ... und mit ein bisschen durchblättern ... 
Kurz zum Inhalt:
Sheila Conolly glaubt nicht an den Selbstmord ihrer Bekannten Deborah Crane, einer Boutique Inhaberin, die sich selbst in einem See ertränkt haben soll.
Da sie mit ihrer Ansicht und ihrem Bauchgefühl jedoch allein steht, weil Bill, John und Suko ihre Meinung auf Grund der polizeilichen Tatsachen nicht teilen, sucht sie auf eigene Faust nach Hinweisen.
In der Zwischenzeit bekommen John und Suko jedoch einen weiteren Selbstmord rein, bei dem es allerdings Zeugen gibt. Ein Pärchen will gesehen haben, dass sich noch zwei weitere Personen bei dem Opfer aufgehalten haben ..
Karel Sorbas und Angel betreiben Sterbebegleitung.
Jedoch nicht in herkömmlichen Sinne ...
Sie haben es auf die Seelen der Menschen abgesehen, die sonst bei Selbstmord noch nicht einmal auf einem Friedhof anständig beerdigt werden würden.
Glenda will sich mit Johns und Sukos Wissen mit Sheila treffen und sie unterstützen, dass sie nicht doch in was hineingerät, dem sie evt. nicht gewachsen ist.
In der Boutique der Toten kommt es dann tatsächlich auch zu einem Zusammentreffen der beiden Frauen mit Sorbas und Angel. Als Glenda getötet werden soll, kann sie sich wegbeamen.
Durch einen glücklichen Zufall wird schließlich der Schlafwandler selbst statt Sheila von Angel getötet und anschließend soll Bills vor Angst starre Gattin auch noch dran glauben.
Doch da kommt ihr Glenda zu Hilfe, die dank ihres geistesgegenwärtigen Handelns auch kurzzeitig für eine Flucht für sie beide sorgen kann.
Als Angel mit ihrer Axt allerdings die Verfolgung aufnimmt und nur noch zuschlagen muss, naht die Rettung in Form der heimlich herbei telefonierten Geisterjäger ...
* * *
Eine Story, die zunächst ohne unsere beiden Geisterjäger auskommt, die aber Dialog-technisch noch oft genug mit von der Partie sind. Sie gehen den Fall dann eher nebensächlich und mit Hilfe der Fakten rational kriminalistisch an.
Zunächst geht Sheila also allein ihrem Anliegen nach, die wahren Todes-Umstände ihrer Bekannten herauszufinden. Sehr schön fand ich hier auch JD's Kontinuität, Sheila wie immer bei solchen Angelegenheiten, als verbissen und stur darzustellen. Wenn sie sich was in den Kopf setzt, zieht sie es auch durch.
Dagegen kam auch die gegenteilige Meinung von John, Suko und Bill sehr schön rüber, die eher die Ansicht der Polizei teilten, dass es sich hier anhand der Fakten diesmal wohl tatsächlich um Selbstmord handelt. Die Reaktion der Männer schürte wiederum noch Sheilas Sturheit, dem selbst auf den Grund zu gehen.
Unerwartet bekommt sie schließlich Unterstützung von Glenda. Frauenpower sozusagen. Nach den jüngsten Ereignissen ist auch Glenda der Meinung, dass hinter Sheilas Vermutungen etwas mehr stecken könnte und sie daher nicht allein losziehen sollte. Auf John und Suko war Sheila derzeit ja nicht besonders gut zu sprechen, daher meldete sich die Sekretärin selbst bei der Freundin.
Glücklicherweise schaltete Sheila auch bei der Vermutung, dass John und Suko doch dahinter stecken könnten, nicht auf stur, sondern besann sich eines Besseren und ließ Glendas Hilfe zu.
Und das erwies sich ja im Endeffekt auch mehr als richtig. Ohne Glenda und deren Beamfähigkeit, sowie eines heimliches Telefonats von Sheila an geeigneter Stelle, hätte es wohl übel ausgesehen (wobei ich's JD da nicht so ganz abkaufe, dass sie wirklich so leise sprechen konnte, um nicht von Angel und Karel gehört oder wenigstens erahnt zu werden. Gerade auch bei einem Handy-Telefonat! Sie war ja nur hinter dem Vorhang. Sorbas "empathiert" sie ja nachher lediglich, was ja auch vorher hätte schon passieren können
) .
So aber konnten John und Suko am Schluss noch für einen glücklichen Ausgang sorgen.
Ich hätte es auch nicht wirklich gut gefunden, wenn Glenda und Sheila das allein geschafft hätten, denn schließlich waren sie weder im Besitz einer geeigneten Waffe, noch ließ Sheilas psychische Verfassung irgendwelche glorreichen Taten zu. Der eine Reflex, sich beim Axthieb zur Seite zu werfen, wurde auch bestens als solcher beschrieben und kam damit logisch rüber.
Genauso wie Glenda, die das Geschehen mehr oder weniger feinstofflich in einer Art "Zwischenwelt" verfolgt hatte, als sie eigentlich wegbeamen wollte, bis sie dann schließlich wieder als sie selbst eingriff.
Möglicherweise konnte sie sich angesichts der Gefahr nicht genug konzentrieren, weswegen sie nicht komplett weggbeamte, um woanders wieder aufzutauchen. Allerdings war das in der Situation wohl auch ziemlich günstig 
Alles in allem fand ich ihre Aktion und das, was daraus resultierte, gut und passend und mehr hätte es meiner Meinung nach auch nicht sein dürfen
Auf der anderen Seite haben wir dann die beiden Gegner.
Karel Sorbas und Angel.
Bei Karel handelte es sich um einen Menschen, der Sterbebegleitung betrieb. Daraus und aus dem, wie seine Figur beschrieben wurde, schließe ich, dass er als Mensch u.a. auch sehr empathisch war somit und die Opfer, die ihn in ihrer Not und quasi mit letzter Hoffnung aufsuchten, dementsprechend beeinflussen konnte. Vielleicht hat Angel diese Fähigkeit in ihm durch diesen "Wach-Schlaf" noch verstärkt, denn Empathie hat ja auch mit dem Unterbewussten zu tun.
Angel, eine Art Todesengel, hat sich dieses "Geschäft" mit der Sterbebegleitung zu nutzen gemacht, um an Seelen für sich und ihr Reich zu kommen. Karel war sozusagen das Medium, die Verbindung zwischen Angel und den Seelen, die sie wollte. Sorbas lockte die Menschen, die keinen anderen Ausweg mehr sahen, durch seine "Geschäfts"-Anzeigen und späteren Treffen und Gesprächen an, was anfänglich wahrscheinlich sogar als ersthafte Sterbebegleitung gedacht war und übergab sie (bzw. ihre Seelen) dann nach ihrem selbstgewählten, von ihm begleiteten Tod quasi an Angel., die ihn fest im Griff hatte.
Als Todesengel war Angel ihrerseits dazu in der Lage, Sorbas mittels einer Art "Wach-Schlaf" zu ihrem Werkzeug zu machen. Wenn sie ihn brauchte, konnte sie ihn innerhalb seines Schlafs bewegen und er befolgte, was sie verlangte.
Das alles wurde durch seine Augen deutlich, die immer beschrieben wurden, als hätte man einen Menschen vor sich, der schlafwandlerisch durch die Gegend läuft/agiert und der äußerlich eben wie ein normaler Mensch wirkte, um das nötige Vertrauen bei den Opfern zu wecken.
Letztendlich hat es ihm nichts genutzt, denn als Mensch, der er ja noch immer war, wenn auch ein "Schläfer", hatte er dem Axthieb Angels nichts entgegenzusetzen.
Sie, als Kreatur der Hölle, die laut eigenen Angaben ein paar der "eingenommen" Seelen auch dem Teufel abtrat, wurde durch Silberkugeln geschwächt und mittels des Kreuzes schließlich ganz vernichtet.
Als sehr gelungen empfand ich dann ebenfalls am guten Schluss den Denkzettel, der Sheila dann durch ihr eigenes Einmischen voll erwischt hat. Genau das, was sie allen anderen, besonders Bill und dann auch Johnny immer anlastete, kann sie nun nach dieser Geschichte auf sich selbst bezogen nicht leugnen.
Das muss doch sehr an ihrem Ego gekratzt haben^^
Und ich an Bills Stelle hätte nach Sheilas "Beichte" und einem kurzen, situationsbedingtem "Betüddeln", ordentlich und nicht grad wenig drauf rumgeritten!
Und nicht nur Bill, auch Johnny dürfte zumindest noch am selbigen Tag davon profitiert haben, sodass Mama's angekündigtes Gemecker angesichts seines eigenen letzten "Falles" wohl sehr viel milder ausgefallen sein dürfte ...
Doch Sheilas Einsicht hat ja nicht allzu lange angehalten, bevor sie in ihr "altes" Muster zurückfiel. Aber sonst hätte es Bill ja auch in Zukunft viiiieeeel zu einfach gehabt ...

edit: Verfluchtnocheins ... Wertung vergessen *tztztz
Aaaalso, wen wundert's
... aber auf Grund der Protagonisten, der vielen Dialoge, der durchgängig (für mich) flüssig geschriebenen Story und den Passagen der Gegner-Handlungen gibt's ein "sehr gut"
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"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Geschrieben von lessydragon am 25.04.2017 um 23:39:
Also für aus der Erinnerung heraus 1a, da ist alles drin und auch deine Bewertung ist so wie erwartet.
LG Lessy

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