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Geschrieben von Das Gleichgewicht am 01.10.2013 um 21:16:

09 - Die Todesuhr



Zerschunden und unter Schmerzen erwacht Edgar Allan Poe in einem Kellerverlies. Dort trifft er auf einen geheimnisvollen Mann, der wie eine zwanzig Jahre ältere Ausgabe seiner selbst aussieht. Binnen einer Woche wird Poe als Zuschauer seiner eigenen Beerdigung beiwohnen müssen, und das ist nicht der geringste Schrecken, den die Zeit für ihn bereithält. Die Todesuhr tickt...

Autor: Robert C. Marley


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 01.10.2013 um 21:17:

Oktober 1849: Edgar Allan Poe liegt entführt im Hinterzimmer eines Gasthauses und bangt um sein Schicksal. Da bemerkt er, dass er nicht allein im Zimmer ist. Die andere Person sieht ihm zum verwechseln ähnlich, nur älter als er. Und sie rettet ihm das Leben, gibt ihm noch Instruktionen wo er nach seiner Flucht weitere Anweisungen findet. Poe hält sich an diese und wird in Dinge verwickelt, die seinen Verstand übersteigen.


Robert C. Marley, ist Autor und liebt die Geschichten von Poe. Das merkt man an diesem ebook. Er scheint es eher für sich zur Freude geschrieben zu haben, als für den Leser. Denn wenn man nicht zufällig Freund von Poes Werken ist und sich mit seinem Leben auskennt, wird man einige Anspielungen übersehen und vor allem keinen großen Aufhänger in der Geschichte finden.

Es ist eine simple Zeitreisegeschichte, eher konstruiert und nicht wirklich sinnig. Dazu mit elementaren Widersprüchen versehen. Eigentlich soll Poe am 7. Oktober 1849 sterben, doch der geniale Mann wird noch gebraucht, um in der Gegenwart Kiminalfälle zu lösen. Also schickt eine Zeitreiseargentur einen mysteriösen Mann in die Vergangenheit, um an Poes statt zu sterben und ein anderer Agent nimmt ihm mit ins Jahr 2012. Wobei der mysteriöse Mann Poe selbst ist, nachdem er 25 Jahre für die Argentur gearbeitet hat, reist er immer wieder in die Vergangenheit, um sein jüngeres Ich zu retten. Zeitparadoxon, wer braucht das schon? Dazu kommen in Marleys Zeitreisetheorie Widersprüche. Einmal können jüngeres Ich und älteres Ich gemeinsam auf einer Zeitebene existieren, dann wieder ersetzt das ältere Ich sein jüngeres Ich und tritt an dessen Stelle. Die Geschichte an sich mag sich vielleicht interessant anhören, aber sie ist nur solide erzählt. Der übliche Fokus der Horrorfabrik fehlt hier völlig, kein extrem hervorgehobene Horrorelement.

Da hat mir ja fast Hohlbein besser gefallen. Der hat zumindest seinen Job getan, ein Autor soll eine Geschichte schreiben, die dem Leser gefällt. Und keine, die ihm selbst gefällt, aber dem Leser nicht, wenn er nicht zufällig wie der Autor totaler Poe-Fan ist.

Fazit: Poe-Fans zugreifen und sich an den Insidern erfreuen, die Story aber nur als nötiges Konstrukt um den Hauptcharakter sehen. Wer 1,50€ über hat kann ebenso zugreifen und sich eine eigene Meinung bilden. Alle anderen, besser bei der nächsten Ausgabe zugreifen.

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Geschrieben von Royston Vasey am 11.06.2014 um 12:02:

Ich bin wirklich zwiegespalten. Zum einen war der Roman nicht wirklich ein Horror oder Gruselroman. Eher eine Zeitreisegeschichte, die streckenweise doch etwas bemüht wirkte.



Insgesamt bot der Roman wiederum eine Abwechslung von den vorhergehenden Storys. Dennoch wurde ich weder mit dem Stil, noch mit der Story richtig warm. Und bitte auch hier: Bloß keine Fortsetzung. Auch wenn viele Storys geradezu danach schreien, finde ich Fortsetzungen immer schwierig. Manche Geschichten haben gerade dadurch ihren Reiz, dass der Leser sich am Ende selber noch gedanklich damit beschäftigen kann.

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