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Geschrieben von Olivaro am 04.07.2014 um 09:14:

Horror-Bibliothek Bd. 3: Der Sommer der Toten von Michael Thomas Hinkemeyer



Katie Ellenwood ist nach Hause zurückgekehrt, in ein abgelegenes Landstädtchen, wo sich seit hundert Jahren nicht viel verändert hat. Aber Katie fühlt sich zu Hause nicht mehr wohl. Sie hat Angst. Warum werfen ihr die Stadtbewohner diese eigenartigen Blicke nach? Warum macht der Priester so rätselhafte Andeutungen in der Predigt, und warum läßt er das Kreuz aus der Kirche entfernen? Die Sommersonnwende steht vor der Tür. Die Menschen von den umliegenden Höfen strömen in die Stadt. Wie in jedem Jahr wollen sie das große Fest feiern - das Fest, auf dem Katie die grauenvolle Wahrheit erfahren soll ...


Der Sommer der Toten

Verfasst von Michael Thomas Hinkemeyer

Originaltitel: Summer Solstice, 1976

Ãœbersetzt von Ingrid Rothmann

Titelbild von Atelier Langenfass-Kaip

207 Seiten

Erschienen 1978

Bastei-Lübbe-Taschenbuch Bd. 70 003 = Horror-Bibliothek Bd. 3

Bastei-Lübbe

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Olivaro am 24.11.2019 um 15:30:

Eine sehr beklemmende Geschichte, die Katie (und der Leser) bei ihrer Rückkehr in den Ort ihrer Kindheit erleben muss. Jeder scheint ihre Ankunft begierig erwartet zu haben, vor allem die Alten von St. Alazara, und es gibt nur wenige Freunde, die die drohende Gefahr spüren und Katie helfen wollen. Der schüchterne Hector Rasmussen wird erschossen, die Jugendfreundin Judy (schon vor Jahren weggezogen) kann sie nicht überzeugen, den Ort zu verlassen, und einzig die alte Haushälterin Aggie scheint Katie gewogen zu sein, vor allem gegen den sexistischen Dr. Bates, der Katies Mutter nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt am Leben zu erhalten scheint. Und Katies Ehemann David ist beruflich unterwegs, während sich das Netz immer mehr um sie zusammenzieht. Als Judy den Ort wieder verlässt und Katie inständig bittet, doch mit ihr zu kommen, lässt sie diese letzte Chance verstreichen, die sie hätte retten können.

Katie und ihre Mutter waren Katalysatoren, die zur Mittsommernacht einen bestimmten Zweck erfüllen sollten. Dieser Zweck nimmt am Ende dem Roman seine Ernsthaftigkeit und klaustrophobische Atmosphäre, weil die gesamte Gemeinde um Jahrzehnte verjüngt/in die Vergangenheit versetzt wird. Sogar der Dorfpolizist, der bei einem Unfall einen Arm verloren hat, besitzt nach der Mittsommernacht wieder beide Arme, der er benutzt, um Katies Ehemann David, der durch eine Art Riß in der Realität/Zeit in den Ort kommt, um Katie zu retten, mit einem Baseballschläger zu erschlagen. Schade um den Roman, der ein so lächerliches und unrealistisches Finale aufgesteckt bekommen hat. Dieser Schluss drückt die Bewertung auf ein Mittel, bis dahin wäre ein "Sehr gut" möglich gewesen.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Estrangain am 24.11.2019 um 16:48:

Dieses Büchlein steht auch schon seit Äonen ungelesen bei mir herum.

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https://www.facebook.com/Ringos-Buch-und-Kunstecke-1242141035869037/


Geschrieben von Olivaro am 24.11.2019 um 19:34:

Ich hatte das damals ziemlich zeitnah gelesen, aber nach so langer Zeit natürlich nicht mehr die geringste Erinnerung daran. Optisch gesehen mochte ich die Horror-Bibliothek sehr (ich weiß, das hat nicht jeder so empfunden großes Grinsen), und gerade dieser Band hat hier alle optischen Voraussetzungen erfüllt. Der Roman, wie oben erwähnt, war bis zum Finale recht beunruhigend geschrieben, aber dann... Ohnmacht

Selbst wenn man diese Reise zurück akzeptieren wollte, fehlt eine letztendliche Erläuterung: Sind nur die Bewohner der Stadt betroffen und wie verhält es sich mit dem Rest der Welt? Wenn nun Besuch von außerhalb der Stadtgrenzen kommt, ist für den dann auch die Zeit vergangen und wie reagiert der auf die verjüngte Verwandtschaft und Familie? Was ist mit den Behörden und offziellen Dokumenten? Das alles ist nur für den Moment geschrieben, wo es ganz trefflich funktioniert, aber mit Logik sollte man es nicht hinterfragen.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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