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Geschrieben von Olivaro am 21.09.2014 um 00:10:

Geister-Western Band 30: Der Fluch des roten Tomahawks von Joe de Ray



Jonny Sinclair zuckt zusammen, als habe ihm der Teufel persönlich eine feuerheiße Ohrfeige verpaßt. Denn mitten aus heiterem Himmel überzieht sich das Firmament zur Hälfte mit schwarzer Nacht. So, als habe eine Geisterhand in Blitzesschnelle diesen schwarzen Vorhang über die ganze westliche Breite gezerrt. Und dazu zucken jäh wütige Zickzack-Blitze herab, schier greifbar nah an Jonny und seinem Pferd vorbei. Der Hengst erstarrt vor Schreck. Ein Zittern und Beben überläuft seinen glatten Leib. Und Jonny Sinclair duckt sich, als könnte er unter dem so plötzlich rasend gewordenen Firmament hinwegkraulen. Da fängt der Hengst an, loszurennen. Im Nu herrscht fast totale Nacht überall. Im Zucken neuer Blitze erkennt Sinclair, daß er hundert Meter vor sich eine der vielen Höhlen hat, an denen die Puma-Berge so reich sind. Und im Lichtbann einer kurz darauf schon wieder einsetzenden Blitz-Serie schafft er sich und den Hengst in die Höhle, deren Eingang einem regelrechten Torbogen ähnelt. Joco, der Hengst, beruhigt sich rasch. Vor dem Höhleneingang prasseln jetzt dichte Regenschwaden herab, ziehen einen gespenstisch glitzernden Vorhang davor. Wenn Blitze aufzucken, sieht es so aus, als sei da draußen die Welt aus Myriaden von Perlen gemacht. Um so krasser, schwärzer die darauffolgende Nacht unter dröhnendem Donnerwirbel und dem Prasseln des Regens. Jäh hallt es wie Seufzer aus dem Innern der Höhle. So, als stöhne ein Mensch unter furchtbaren Schmerzen. Jonny Sinclair fährt herum.


Verfasst von Joe de Ray (= Jo Reuter)

Titelbild von

Erschienen 1976

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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