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Geschrieben von Olivaro am 15.08.2015 um 20:04:

Fanny Morweiser: Lalu lalula, arme kleine Ophelia





Lalu lalula, arme kleine Ophelia

Eine unheimliche Liebesgeschichte

Verfasst von Fanny Morweiser

166 Seiten

Erschienen 1971

Diogenes Verlag


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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Olivaro am 23.01.2018 um 21:45:

Die Hauptpersonen in Fanny Morweisers Geschichten sind Außenseiter, allesamt, und doch erscheinen die Alltagsgesichter der normalen Personen, die stets eine untergeordnete Rolle spielen, befremdlicher und wirken wie Masken, seltsam steril. Im Roman "Lalu lalula, arme kleine Ophelia", dem Debüt der Autorin, übernimmt diese Rolle des Außenseiters das Mädchen Martha (Ophelia), dessen seltsame Erlebnisse geschildert werden. Die Handlung bewegt sich dabei immer dicht an der Grenze zur Unwirklichkeit - und zwar so geschickt, dass Überschreitungen oft gar nicht bemerkt werden. Diese Fähigkeit macht die Autorin zu einer grandiosen Vertreterin des Magischen Realismus.

Obwohl äußerst originell erzählt, liegt der Schwerpunkt dieses Romans nicht bei der eigentlichen Handlung; mehr Augenmerk verdienen die liebevoll und dennoch auch beklemmend beschriebenen Charaktere und Szenerien, überzeugend geschildert in einer Sprache, die trotz ihrer Einfachheit und Klarheit eindringlich und anspruchsvoll ist. Der Schluss der Geschichte, von Ophelia selbst erzählt, entreißt dem Leser noch das letzte Quentchen Realität. Obwohl man den Boden der Realität nicht verlässt, findet man nur schwer wieder zurück in die Wirklichkeit. "Lalu lalula, arme kleine Ophelia" ist ein Buch von seltsamem Zauber.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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