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Geschrieben von Olivaro am 07.11.2016 um 23:55:

Luther's Grusel-Magazin - Eine Einführung

Auch in dieser Reihe des Verlages fehlte ein klar umrissenes Konzept, verbundenen mit einer kaum vorhandenen redaktionellen Betreuung. Wenngleich die Auswahl der Erzählungen oftmals erstaunte, litten diese meist unter unzureichenden Übersetzungen und drastischen Kürzungen. Da standen Werke von Howard Phillips Lovecraft, Algernon Blackwood, Saki oder Clark Ashton Smith neben Erzählungen deutscher Autoren, die ledliglich auf einen möglichst grellen Effekt hin verfasst wurden, zeichnerisch wenig überzeugende Comic-Adaptionen klassischer Gruselromane und -erzählungen neben erfreulich zahlreichen Beiträgen aus dem berühmten amerikanischen Magazin Weird Tales.

Ein Herausgeber der Anthologien wurde nicht genannt, Erwähnung fand lediglich ein Werner Star als Chefredakteur. Und gerade hier wäre eine engagierte Herangehensweise wünschenswert gewesen, die den interessierten Leser mit Autorenporträts oder wenigstens über Originaltitel und Übersetzer informieren hätte sollen. So bietet diese Reihe, die monatlich ab etwa 1972 erschien, einen kruden Mix aus Comics und schwarzhumorigen Zeichnungen, Beiträgen literarisch anspruchsvoller Phantastik und contes cruels, Erzählungen von enttäuschend minderer Qualität und lobenswerten deutschen Erstveröffentlichungen.

Etwas mehr Engagement, Sorgfalt und vor allem Liebe zur phantastischen Literatur hätte aus Luther's Grusel-Magazin ein ernstzunehmendes Pendant zum Pabel Vampir-Horror-Taschenbuch machen können; diese Chance wurde vom Verlag leider nicht genutzt.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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