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Geschrieben von Olivaro am 27.01.2017 um 23:48:

Knaur Band 7004: Geister zum Fest von Richard Dalby (Hrsg.)



Lange Winterabende, verschneite Straßen, tiefe Fußstapfen im Schnee, Wind, der um Häuserecken pfeift... Die Weihnachtszeit war Schriftstellern schon immer Anreiz zu Geschichten über unheimliche und übernatürlich Phänomene. Böse, aber auch gute Geister geben sich in diesem Sammelband ein Stelldichein und beweisen, daß das Wort von der "stillen Zeit" beileibe nicht immer zutrifft!


Geister zum Fest

Weihnachtliche Gruselgeschichten

Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Richard Dalby

Originaltitel: Ghosts for Christmas, 1987

Aus dem Englischen übersetzt von Stefan Troßbach

Titelbild von Klaus Thomas

556 Seiten

Erschienen 1992

Knaur Taschenbuch Bd. 70004

Droemersche Verlagsanstalt


Inhalt:

1. Jerome K. Jerome: Unsere fröhliche Geisterschar (Our Ghost Party, 1891)

2. Charles Dickens: Die Geschichte von den Kobolden, die einen Totengräber stahlen (The Story of the Goblins Who Stole a Sexton, 1836/37)

3. Mark Lemon: Das Gespenst als Detektiv (The Ghost Detective, 1866)

4. Joseph Sheridan Le Fanu: Der Totengräber (The Dead Sexton, 1871)

5. Robert Louis Stephenson: Markheim (Markheim, 1886)

6. James Matthew Barrie: Das Heiligabend-Gespenst (The Ghost of Christmas Eve, 1890)

7. Mrs. Alfred Baldwin: Original und Fälschung (The Real and the Counterfeit, 1895)

8. Mrs. B. M. Croker: Nummer Neunzig (Number Ninety, 1895)

9. John Kendrick Bangs: Thurlows Weihnachtsgeschichte (Thurlow's Christmas Story, 1898)

10. Elia W. Peattie: Liebes kleines Gespenst (Their Dear Little Ghost, 1898)

11. Grant Allen: Der Turm von Wolverden (Wolverden Tower, 1896)

11. Bernard Capes: Ein Geisterkind (A Ghost-Child, 1906)

12. Algernon Blackwood: Der Seesack (The Kit-Bag, 1908)

13. Edith Nesbit: Der Schatten (The Shadow/The Portent of the Shadow, 1905)

14. Elinor Glyn: Das Gespenst von Irtonwood (The Irtonwood Ghost, 1911)

15. Edmund Gil Swain: Grabet, und ihr werdet finden (Bone to His Bone, 1912)

16. Algernon Blackwood: Ãœbergang (Transition, 1913)

17. Montague Rhodes James: Die Geschichte eines Verschwindens und eines Erscheinens (The Story of a Disappearance and an Appearance, 1913)

18. Marie Corelli: Der Mönch und der Engel (The Sculptor's Angel, 1913)

19. Hugh Walpole: Der Schnee (The Snow, 1929)

20. Alfred McLelland Burrage: Smee (Smee, 1929)

21. Marjorie Bowen: Das Rezept (The Prescription, 1929)

22. John Boynton Priestley: Der Dämonenkönig (The Demon King, 1931)

23. Herbert Russell Wakefield: Der Weihnachtsbaum (Lucky's Grove, 1940)

24. George Herbert Bushnell: Ich werde die geeigneten Vorkehrungen treffen (I Shall Take Proper Precautions, 1945)

25. Rosemary Timperley: Weihnachtsbekanntschaft (Christmas Meeting, 1952)

26. Leslie Poles Hartley: Der Mann im Lift (Someone in the Lift, 1955)

27. John Ramsey Campbell: Das Weihnachtsgeschenk (The Christmas Present, 1969)

28. Daphne Froome: Weihnachtszauber (Christmas Entertainment, 1979)

29. David G. Rowlands: Gebal, Ammon und Amalek (Gebal and Ammon and Amalek, 1988)

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Waldfee am 28.01.2017 um 21:20:

1998 erschien - ebenfalls bei Knaur - unter der Buchnr. 71140 eine inhaltsidentische Neuauflage:



Aber egal in welcher Ausgabe man zu dieser Kollektion greift: Inhaltlich ist sie nahezu über jeden Zweifel erhaben. Ich habe mir im Dezember 2014 das Vergnügen bereitet, das Buch als einen dämonischen Adventskalender zu betrachten und mir jeden Abend eine hinter dem Türchen lauernde Geschichte zu Gemüte geführt. Und auch wenn Texte wie Stevensons Markheim in der Vergangenheit sicherlich schon fast zu Tode anthologisiert wurden, die Mehrzahl der Geschichten in diesem Band stellt einfach grandiose Entdeckungen dar. Für mich persönlich konnte ich tatsächlich nur einen Durchhänger ausmachen (Allens Turm von Wolverdon ). Der Rest ist tadelloses Grusel-Material. Auch ein Spitzenreiter ist schnell ausgemacht, denn Burrages Smee stellt für mich eine der unheimlichsten Erzählungen überhaupt dar. Natürlich entfalten die Geschichten ihre Wirkung am besten, wenn man sie dem Thema entsprechend vorweihnachtlich genießt, aber auch außer-saisonal kann man mit dieser Sammlung kaum etwas falsch machen

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"Rosebud" C.F.Kane


Geschrieben von Olivaro am 28.01.2017 um 21:26:

Eine der Referenzen zum Thema "Englische Geistergeschichten". In dieser Sammlung finden sich Erzählungen, die einem nur noch eiskalte Schauer über den Rücken laufen lassen, und man ist froh, dass all diese unheimlichen Begebenheiten nur den literarischen Figuren im Buch passieren - und hoffentlich niemals einem selbst.

Smee, Nummer Neunzig oder Original und Fälschung gehören zum Besten, was die englische Ghost Story zu bieten hat, und von einer erschreckenden Kompromisslosigkeit ist Wakefields Der Weihnachtsbaum, die die unheimlichen Ereignisse unbarmherzig zum bitteren Ende führt.

Punkten kann die Anthologie vor allem durch die in Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt zumeist unbekannten Erzählungen, und eine besondere Erwähnung muss unbedingt Stefan Troßbach für seine dem "Geist" der Erzählungen entsprechenden Übersetzungen erfahren.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Waldfee am 11.05.2017 um 20:35:

Richard Dalby verstorben

Mit Bedauern habe ich eben gelesen, dass Richard Dalby bereits am 21.April 2017 verstorben ist.

Hierzulande ist er vermutlich gar nicht so bekannt, aber in England war er für seine Anthologien durchaus sehr geachtet und geschätzt. Speziell auf dem Gebiet der Ghost Story leistete er außergewöhnliches. Seine Anthologien zeichneten sich durch Stil und Geschmack aus, und vor allem gelang es ihm immer wieder literarische Schätze zu heben, die auch dem kundigen Leser noch nicht unbedingt bekannt waren.

Ein großer Verlust für die Literatur, speziell die des Unheimlichen

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"Rosebud" C.F.Kane

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