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Geschrieben von Olivaro am 18.12.2017 um 22:33:

Die Bestie mit den Bluthänden von Dan Shocker



Jean Claude Feydeau ist reich, und er liebte die Frauen. Doch eine einzige hindert ihn daran, es hemmungslos zu tun - seine eigene. Er will sie loswerden, und der makabre Plan ist bis ins kleinste durchdacht. Doch bei der Ausführung wird ihm die Initiative entrissen. Ein ungebetener Helfer erscheint - die Bestie mit den Bluthänden.


Die Bestie mit den Bluthänden

Verfasst von Dan Shocker (= Jürgen Grasmück)

Das Titelfoto entstammt dem Film Der Henker von London (1963)

224 Seiten

Erschienen 1974/75

Rekord-Verlag


Nachdruck des Zauberkreis-Taschenbuches Band 11




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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Olivaro am 24.10.2022 um 21:57:

Unverkennbar ein Frühwerk in der Serie, das sich mit den übernatürlichen Elementen sehr zurückhält und in erster Linie das Krimigenre bedient. Die Handlung wird mit einer stattlichen Anzahl von Personen angereichert, die manchmal nur Staffage sind (das Personal in der Klinik von Dr. Sandos zum Beispiel), meist aber zumindest suspekt erscheinen. Larry Brent wird von der noch jungen PSA (die zu diesem Zeitpunkt gerade mal zwei weibliche Agenten aufzuweisen hat) nach Südfrankreich geschickt, um Licht in vier Morde zu bringen, vor allem aber über den Verbleib eines weiteren PSA-Agenten. Mike Burtin (X-Ray-16) meldet sich nicht mehr, ist aber noch am Leben, weil sein Ring noch immer Signale sendet (was er im Todesfall nicht mehr würde, weil er sich dann auflösen würde). Die Ermittlungen sind und bleiben lange in alle Richtungen offen, manche Ereignisse laufen parallel zur Haupthandlung, die sich erst langsam herauskristallisiert. Dabei wirken die tatsächlichen spukhaften Ereignisse wie die Aztekenthematik und der Einfluss des Bildes wie aufgepropft, und der Roman hätte auch als reiner Thriller und ohne diese Elemente funktioniert. Das Titelbild wurde nicht mit der üblichen Leichtigkeit in den Roman eingebaut, wie auch manche Handlungen (Jean-Claude Feydeau und seine finsteren Pläne mit seiner Frau oder die Figur der Kitty Dandrell) nicht zwingend erforderlich sind. Bei Larry Brents erstem Auftritt im Taschenbuch ist auch kurz von einem Erlebnis in Indien die Rede ("Der Fluch der blutenden Augen", SGK Bd. 9)

Ein ziemlicher Klopfer ist dem Autor auf den Seiten 95/96 passiert. Auf der Suche nach seinem Mitarbeiter hat Kommissar Rekons ein seltsames Erlebnis:

Er hörte das Stöhnen und wirbelte herum. Er sah die Gestalt, die auf ihn zutaumelte und sich von einem der schwarzen Stämme löste... Er sah die angeschnittene Gurgel, das blutverschmierte Gesicht, die blutverschmierten Hände, die der Schwerverletzte verkrampft in den krumigen Waldboden gepresst hatte... Der Mörder hatte Projcest das Herz aus der Brust geschnitten.

Ein Schwerverletzter mit einem herausgeschnittenen Herz ist nicht schwerverletzt, sondern einfach nur tot.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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