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Geschrieben von Michael am 05.10.2008 um 08:42:

Band 1004 : Das Phantom in der Fremde



Das Phantom in der Fremde

Meine Schwertspitze war in den alten Stein hineingedrungen und hatte im Gesicht eine Wunde hinterlassen, aus der ein dunkelroter Tropfen quoll und an der Wange entlanglief. Ich hielt den Atem an, denn ich wußte, was vor meinen Augen ablief. Ich hatte Salomons Schwert in das steinerne Gesicht des Königs Lalibela gedrückt. Dabei hatte ich es nur ankratzen wollen, aber die Klinge war wie von selbst eingedrungen und hatte eine Wunde hinterlassen. ich konnte den dünnen, dunklen Streifen mit eigenen Augen verfolgen und zog das Schwert wieder hervor. Damit hatte ich nicht rechnen können, denn alles in dieser unterirdischen Steinkirche hatte so normal gewirkt. Auch die hohe Säule mit dem Sims am oberen Ende, der noch vor kurzem von einem Tuch verhüllt gewesen war. Darunter war das Gesicht des Königs Lalibela zum Vorschein gekommen, aber auch drei weitere Figuren, wahrscheinlich die Erbauer dieser und anderer Kirchen hier unten. Es waren Templer.

Cover: Monica Pasamon

Erscheinungsdatum: 22.9.1997

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.


Geschrieben von Helgorius am 03.08.2016 um 11:47:

Das war der fünfte Teil des Siebenteilers. Auch dieser Teil ist insgesamt gut geschrieben. Ich fand ihn persönlich nicht ganz so spannend wie die vorherigen Teile, habe aber keine speziellen Kritikpunkte ...

John zerstört die Templer-Säule, die mit dem Blut der Feinde Lalibelas gefüllt war. Er erhält aber keinen neuen Hinweis über den Verbleib der Bundeslade. Er macht sich deshalb auf den Weg nach Aksum. Dort findet just an diesem Tag das Timkat-Fest statt, an dem (angeblich) in einer Prozession die Bundeslade durch die Stadt getragen wird. John gelingt es in die Kirche zu gelangen, in der sich die Bundeslade befinden soll. Kurz bevor er die verdeckte Bundeslade im Zentrum der Kirche erreicht, wird er niedergeschlagen. Ein Priester namens Mikail rettet John. Es stellt sich heraus, dass es sich bei Mikail um einen Freund von Angares handelt, der in der Kathedrale von Chartres im Beisein von John ermordet wurde (Band 1.000). Mikail deutet am Ende des Romans an, dass sich in der Kirche nicht die echte Bundeslade befindet ....

Der zweite Handlungsstrang spielt in Lauder. Alischa, die zu der Gruppe von Anhängern von Lalibela gehört, stirbt, da sie versagt hat. Es ist ihr nicht gelungen zu verhindern, dass ein Fremder (John) den Weg in die Kirche mit der Templer-Säule gefunden hat und diese zerstört hat. Der Geist von Lalibela hat sich ihn ihrem Körper befunden und diesen jetzt verlassen auf der Suche nach einem neuen Wirt ... Die Anhänger von Lalibela wollen die Macht in Äthiopien übernehmen und verhindern, dass Fremde den Weg zur Bundelade finden.

Für diesen Teil vergebe ich insgesamt ein starkes "gut".


Geschrieben von iceman76 am 10.08.2022 um 09:08:

Zitat:
Original von Helgorius
Das war der fünfte Teil des Siebenteilers. Auch dieser Teil ist insgesamt gut geschrieben. Ich fand ihn persönlich nicht ganz so spannend wie die vorherigen Teile, habe aber keine speziellen Kritikpunkte ...

John zerstört die Templer-Säule, die mit dem Blut der Feinde Lalibelas gefüllt war. Er erhält aber keinen neuen Hinweis über den Verbleib der Bundeslade. Er macht sich deshalb auf den Weg nach Aksum. Dort findet just an diesem Tag das Timkat-Fest statt, an dem (angeblich) in einer Prozession die Bundeslade durch die Stadt getragen wird. John gelingt es in die Kirche zu gelangen, in der sich die Bundeslade befinden soll. Kurz bevor er die verdeckte Bundeslade im Zentrum der Kirche erreicht, wird er niedergeschlagen. Ein Priester namens Mikail rettet John. Es stellt sich heraus, dass es sich bei Mikail um einen Freund von Angares handelt, der in der Kathedrale von Chartres im Beisein von John ermordet wurde (Band 1.000). Mikail deutet am Ende des Romans an, dass sich in der Kirche nicht die echte Bundeslade befindet ....

Der zweite Handlungsstrang spielt in Lauder. Alischa, die zu der Gruppe von Anhängern von Lalibela gehört, stirbt, da sie versagt hat. Es ist ihr nicht gelungen zu verhindern, dass ein Fremder (John) den Weg in die Kirche mit der Templer-Säule gefunden hat und diese zerstört hat. Der Geist von Lalibela hat sich ihn ihrem Körper befunden und diesen jetzt verlassen auf der Suche nach einem neuen Wirt ... Die Anhänger von Lalibela wollen die Macht in Äthiopien übernehmen und verhindern, dass Fremde den Weg zur Bundelade finden.

Für diesen Teil vergebe ich insgesamt ein starkes "gut".


Dem schließe ich mich doch mal an! smile

Fazit: Ich persönlich finde auch das dieser Roman ein klein wenig zu seinen Vorgängern abfällt! Doch ich gebe noch immer ein solides "sehr gut" für diesen 5. Teil. Macht definitiv lust auf die Fortsetzung! Bis hier her war das schon ein ziemlich stakes Stück!!

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*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!


Geschrieben von Marvin Mondo am 03.11.2022 um 00:13:

Die Handlung wurde bereits skizziert, was aber passiert ansonsten noch Bedeutsames?

Mit welch einer anmaßenden Position Sinclair weiterhin durch die Lande zieht, wird bereits zu Beginn deutlich. Er zerstört entgegen jeglicher Warnung die Templer-Säule, urteilt dabei auch über Lalibela, praktisch ohne irgendwelche Hintergrund-Infos zu besitzen (S. 5). Dass er eine Entherung eines Heiligtums begangen haben könnte, darüber denkt Sinclair nicht einmal nach. Im Raum steht für den Leser die Frage, ob er durch sein Verhalten Lalibelas Fluch erst auslöste und auf sich lud.

Immerhin: Sinclair hinterfragt wenig später erstmals während der gesamten Reise sein Handeln: "Nun stellte sich automatisch die Frage, ob ich nicht zu vermessen gewesen war. Das Leben musste seine Geheimnisse bewahren. Menschen sollten nicht alles erfahren, (...)" (S. 11). Das hätte ich mir bereits zu einem früheren Zeitpunkt im Zyklus mal gewünscht, denn diese anmaßende, arrogante Chuzbe passt IMO nicht zur Geisterjäger-Figur.

Angesichts des zuvor schonmal gezogenen Vergleichs zu Indiana Jones fiel mir ein Zitat aus "Der letzte Kreuzzug" ein: "Aus welchem Grund wollen Sie den Gral unbedingt finden, Dr. Jones? Zu seinem Ruhm oder Ihrem eigenen?" Die Frage sollte man auch mal Sinclair stellen.

Der abschließend erfährt, dass in Aksum nicht die echte Lade zu finden ist. Naja, wie bei "Auf der Flucht" muss die Reise ja weitergehen angesichts von noch zwei folgenden Teilen.

Ansonsten erfahren wir in diesem Band weiterhin mehr über Laibela, die Gruppe um ihn und wie die Fundamentalisten mit Verrätern umgehen.

Logisch betrachtet, ergeben sich auch Fehlerfelder:

- Als die Killerin stirbt/vernichtet wird, spekuliert Sujo darüber, dass sich Lalibelas Geist umgehend einen neuen Wirtskörper suchen dürfte. Allerdings stellt sich mir die Frage, wie das geschehen soll. Seine Diener hat er mittels des alten Bluts unter Kontrolle. Kann der Geist also auch ohne die Blutverbindung Menschen übernehmen? Näher etabliert wurde diese Funktion bis dato nicht.

- Auf S. 41 stellt sich Suko samt Beruf und Verbindung der Ärztin vor (linke Spalte). In der rechten Spalte folgt das Gleiche dann wie zum Hohn prompt noch einmal. Solch ein Sch*** kommt einfach durch das Lektorat (sofern vorhanden)? Mein Gott!

- Auch dieser Satz ein absolutes "Juwel": "Dr. Quinn starrte das über der Gesichtslache schwebende Gesicht an." (S. 54). Uhhh, schauderhafte wie völlig unnötige Wiederholung, das fördert Gänsehaut.

Insgesamt fällt die Bewertung schwer. Immerhin erfährt man einiges über den Lalibela-Hintergrund und den Beginn seines Fluchs. Die Handlung des Suko-Strangs war allemal interessanter als der fröhlich vor sich hin anmaßende Sinclair - selten war mir die Figur so unsympathisch wie in diesen Bänden. Ich positioniere mich mal bei "mittel".

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