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Band 1116 : Der Hexenkelch
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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Inspiriert von dem Film "Der erste Ritter" hab ich mir über Weihnachten mal einen etwas älteren Sinclair-Roman mit Bezug zur König-Artus-Sage vorgenommen ...
Inhalt:
Der Hobbyforscher Alan Friedman lauert John Sinclair auf einem Supermarkt-Parkplatz in London auf, um ihn dazu zu bringen, sich ein Video mit brisantem Inhalt anzusehen. Friedman hat eine Banshee namens Alana gefilmt, wie sie seinen Freund Justin Corner in einer Höhle gefangenhält, ihm Wunden in die Brust schneidet, sein Blut in einem magischen Kelch fängt und dieses trinkt. Dieser Kelch soll einmal Morgan le Fay gehört haben, der legendären Halbschwester von König Artus.
Daraufhin begeben sich John, Suko und Alan Friedman nach Stormy Island, einer kleinen Insel vor der Küste von Cornwall, auf der auch das Video gedreht wurde. Dort müssen sie bald feststellen, dass Justin Corner inzwischen gestorben ist und die ganze Insel von der Banshee beherrscht wird - und die Bewohner über Leichen gehen, um sich vor Alanas Zorn zu schützen ...
Zugegebenermaßen ist der Bezug zur Avalon- und Artus-Sage relativ dünn: Morgan le Fay hat Alana einst den titelgebenden Hexenkelch geschenkt, mit dem sie in der Lage ist, ewiges Leben zu erhalten und zugleich auch in Avalon einzutauchen. Abgesehen von kurzen Hinweisen auf vergangene Abenteuer (unter anderem auch auf Tb 185 'Kismet in Kairo', nur am Rande bemerkt) ist dies immerhin das erste und bisher einzige Mal, dass Morgan le Fay in einer JS-Roman eine Rolle spielt oder überhaupt erwähnt wird.
Wenn man den etwas haarsträubenden Beginn außer Acht lässt, bei dem Alan Friedman John mit einer (nicht geladenen) MP dazu zwingt, ihn zu begleiten und das Video anzusehen, bietet der Roman kurzweilige Unterhaltung, viel Atmosphäre und auch ein wenig Action. Gerade die Szenen auf der einsamen Insel, auf der John und Suko Alana scheinbar hilflos ausgeliefert sind und sich die eigenbrötlerichen Bewohner sich aus Angst vor der Banshee zusammenrotten, sind richtig schön beklemmend geschrieben. Auch die Idee, dass Alana das Blut ihrer Opfer trinkt und diese dadurch quasi zu Tode altern, hatte was und hätte ruhig noch ausgebaut werden können.
Schade nur, dass Avalon selbst keine direkte Rolle gespielt hat, aber zumindest ein Hauch dieser Mystik weht durch den Roman. Deshalb insgesamt ein "gut" von mir.
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