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Geschrieben von iceman76 am 17.04.2023 um 09:20:

Band 2340: Wer erschlug Peggy Page?



Wer erschlug Peggy Page?

„Das ist eine gute Frage“, murmelte ich.
Angesichts des toten Mädchens sträubten sich mir die Nackenhaare. Und dabei stand ich nicht mal persönlich vor der Leiche, sondern betrachtete sie mir auf den Fotos, die Chiefinspektor Tanner mit ins Büro gebracht hatte.
Es machte generell keinen Spaß, Verstorbene zu betrachten. Noch viel weniger, wenn sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden waren. Im Fall von Peggy Page war es mir sogar noch unangenehmer, denn das Mädchen war gerade mal fünfzehn Jahre alt geworden, bevor ihm jemand den Schädel mit einem stumpfen Gegenstand eingeschlagen hatte.
Der Täter beziehungsweise die Täterin musste voller Hass auf das Opfer gewesen sein. Anders war diese sinnlose Brutalität in meinen Augen nicht zu erklären ...

Geschrieben von Ian Rolf Hill

Erscheinungsdatum: 16.05.2023

__________________

*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!


Geschrieben von Gurkenmob am 16.05.2023 um 21:46:

Hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn der Fall natürlich Parallelen zu "Der Dämon den sie riefen" hat. John und Suko erwähnen diesen Fall auffallend oft, was dem aufmerksamen Leser einen Hinweis gab. Will nicht behaupten, dass ich das Spiel von Anfang an durchschaut habe, aber wenn man nach Sherlock Holmes' Motto "Wenn man alles unmögliche und absurde ausgeschlossen hat. muss das was übrig bleibt, unbedingt die Wahrheit sein." geht, kommt man schnell auf den Trichter, dass das, was die Kinder erwischt hat, von draussen gekommen sein muss. Und von dort aus folgt dann (fast) alles weitere.




SPOILER-ALARM!





Weniger gefallen hat mir dann, dass John bei der Frage, was nun mit der im Körper von Lucas gefangenen Peggy geschehen soll, lediglich mit den Achseln zuckt - sie hat 5 (Tamara, Tamara's Eltern, Finn und Lucas) Menschen auf dem Gewissen und auch wenn sie ohne die Hilfe ihrer Mutter keinen Blödsinn mehr machen und sich niemandem anvertrauen kann, sollte sie dafür schon irgendwie zur Verantwortung gezogen werden und sei es auch nur lebenslange Psychiatrie.
Peggy hätte die Maskerade ohnehin nicht lange aufrechterhalten können. Irgendwann wäre rausgekommen, dass sie nicht Lucas sein kann; spätestens wenn sie grundlegende Familieninformationen nicht kennt (Adressen und Namen von Verwandten, Geburtstage, bestimmte Familienereignisse usw.) und allerspätestens, wenn Kendra Lucas' Eltern die Wahrheit sagt. Die würden ihr zwar erstmal kein Wort glauben, aber der Zweifel wäre da - und wenn sie dann "Lucas" gezielte Fragen zur Familie stellen und "er" diese nicht beantworten kann, ist es vorbei.
Insofern macht Fiona (wer soll diese Vollstreckerin denn sonst sein?) das einzig richtige, als sie Peggy am Ende kurzerhand meuchelt.


Geschrieben von Destero am 24.05.2023 um 19:58:

Wie schon vermuten lässt, deutet der Titel eher auf einen herkömmlichen Krimi!? ...Der Leser darf die ganze Zeit mitraten, wer der Täter ist. Es ist natürlich kein Geisterjäger-Roman, wenn nicht doch noch was nicht normales passieren wird. Man bekommt viel mit bei der Ermittlungsarbeit vom Yard. Auch an Johns Gedanken und Seelenleben darf man wieder ausreichend teilnehmen.

Überhaupt ist das wieder ein Roman von IRH, wo man sich "einfach zu Hause " fühlt. Ich kann das nicht anders beschreiben.

Der Roman gefällt mir lange Zeit sehr gut, bis die Auflösung dann kommt. Irgendwie musste ja sowas kommen, irgendwie aber auch leicht enttäuschend.

Reicht daher bei der Bewertung "nur" zu einem "Gut".

Toll finde ich Tanners Mitarbeiterin Fiona Garrett. Hoffe, das es nicht nur bei diesem Auftritt bleibt.


Geschrieben von Phexcaer am 27.05.2023 um 10:48:




Sehe ich anders, gehen wir von einer "normalen" Person aus die keinen Bezug zum Übersinnlichen hat ist deine Erklärung für Verhaltensstärungen/fehlende Erinnerungen doch eher ein Trauma oder sonstige geistige Erkrankungen und nicht das eine Seelenwanderung stattgefunden hat. Wer mir sowas erzählt erkläre ich für verrückt.

Das John Peggy laufen lassen muss fand ich ehrlich gesagt Klasse. Was will er denn machen? Ein Minderjähriges Kind wegsperren das für alle anderes nichts verbrochen hat? Finde mal einen Richter dafür und einfach in die Klapse stecken kann man auch niemanden so einfach. Die Eltern von Tamara hat übrigens nicht Peggy getötet sondern ihre Mutter.



Ui, da konnte ich 1 + 1 nicht selber zusammen zählen, macht aber natürlich Sinn.




Persönlich fand ich den Roman unterhaltsam, die Gemeinsamkeiten zu "Der Dämon den sie riefen" sah ich erst als Nachteil, aber dann bekommt die Geschicht doch noch einen anderen Spinn. Der logische Aufbau stimmte auch so weit, was nicht immer selbstverständlich ist bei solchen Sachen.

Was ich nicht 100% verstanden habe war der Konflikt Lilith vs Asmodis am Ende, ich weiß das die sich nicht mögen, aber sollten die nicht aktuell am selben Strang ziehen mit dem Spuk vor ihren Toren?

Was mich aber mittlerweile sehr stört, und ich hoffe das lässt in Zukunft wieder nach, ist die wiederholte körperliche und teils sexuelle Gewalt an Minderjährigen, die der Autor nun vermehrt in fast alle seine Romane eingebaut hat die ich von ihm gelesen habe. So langsams wirds creepy, aber nicht im guten Sinne.


Geschrieben von Sinclair am 14.07.2023 um 16:46:

RE: Band 2340: Wer erschlug Peggy Page?

Handlung: Die Titel gebende Frage stellt sich John, als er die Bilder des ermordeten 15 jährigen Mädchens Peggy Page sieht, das brutal erschlagen wurde. Die nicht sehr schönen Bilder brachten Chiefinspektor Tanner und Purdy Prentiss ins Büro. Die Tat geschah in einer Hütte im Wald von Langley, in der Peggy mit vier Freunden ihren Geburtstag feiern wollte. Als Peggy von ihrem Vater gefunden wurde, lagen die Freunde bewusstlos neben ihrer Leiche. Laut den Zeugenaussagen der Freunde, fühlte sich aber niemand tatsächlich mit Peggy freundschaftlich verbunden. Auch waren die Türen und Fenster der Hütte nach ihrer Ankunft von außen verschlossen worden. Während sich Suko mit Constabler Fiona Garrett ein Bild von Peggys Vater machen soll, möchte Purdy das John Peggys Leiche mit dem Kreuz testet. John kann aber keine dämonische Besessenheit bei Peggy feststellen. Während Ezra Page eindringlich Peggys Gäste als Täter beschuldigte, erfahren John und Suko aus der Rechtsmedizin das alle fünf Jugendlichen mit Flunitrazepam betäubt wurden. Aus einem Tagebuch, das Suko und Konstablerin Garrett fanden, ging hervor das Tamara Quentin Peggy mobbte. Also fahren John, Suko und Fiona Garrett zum Haus der Quentins, das bei ihrem Eintreffen in Flammen steht. Ist möglicherweise ein noch unbekannter Rächer am Werk, oder ging es darum Spuren zu beseitigen?

Meinung: Ein Roman von Ian Rolf Hill mit einem Titel, der mich begeisterte. Er versprach rätselhafte Ermittlungsspannung ganz nach dem klassischen Krimi-Prinzip „ Wer war der Täter?“ Auf der Leser-Seite gab es dieses Mal etwas nicht ganz alltägliches. Drei nicht veröffentlichte Seiten, die wegen Überlange aus Band 2337 „Hort des Bösen“ entfernt werden mussten. Ein humorvoller Text, der zeigte was geschah, wenn ein Geisterjäger mal eine Tretmine übersah. smile

Der Fall begann dann auch erst einmal wie ein gewöhnlicher Kriminalfall ohne übersinnlichem Hintergrund. Das war zunächst ungewöhnlich und eine willkommene Abwechslung, die mir aber viel Spaß bereitete, weil der Roman stets flüssig und kurzweilig, aber niemals langweilig zu lesen war. Konstablerin Fiona Garrett hatte mittlerweile ihren dritten Auftritt in der Serie und glaubte immer noch nicht an das Übersinnliche. Noch sehr viel schräger und spezieller war aber zweifellos die Rechtsmedizinerin Sylvia Wiseman.

Mit Tamara Quentin zeichnete sich schnell eine Tatverdächtige ab, die impulsiv und aggressiv war, wohl ihre Eltern ermordete und ihren Freund Finn stets nach ihren Launen herum kommandierte, Umso überraschender kam dann Tamaras plötzlicher Tod in der Romanmitte. Ging es um einen Dämon, der die Wirtskörper nach Belieben wechselte?

Meine Theorie war erst einmal eine andere. Weil es nicht unendlich viele Verdächtige gab, wurde für mich, nach Tamaras Tod, nun Peggys Vater Ezra zum Hauptverdächtigen. Nur über das Motiv war ich mir nicht im klaren. Meine Theorie erwies sich zwar als optisch richtig, aber die Wahrheit war dann am Ende viel komplizierter. Seelentausch und Körperwanderung waren dazu die Schlagwörter. So kam es das Peggy Page eigentlich gar nicht erschlagen wurde. Ihre Seele blieb aber im Körper eines Jungen gefangen, bis eine Vollstreckerin diesen tötete.

Das war alles ganz gewiss ungewöhnlich und nicht alltäglich, aber es wurde von Ian Rolf Hill sehr gut ausgedacht, geplant und umgesetzt. So war es ein guter und spannender Roman geworden, zwar mit nur einem kleinen Hauch an Übersinnlichem, aber dafür mit garantierten Überraschungen bis zum Schluss. Insgesamt bewertete ich diesen Roman mit der Note 2 = Gut und vergab dementsprechend 4 von 5 Kreuzen an Ian Rolf Hill. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Sehr Gut ab.



Daumen_hoch Buch

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Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !Daumen_hoch Buch
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.


Geschrieben von lessydragon am 13.11.2023 um 02:52:

Ich würde hier noch ein ganz knappes Sehr Gut vergeben mit 4 Sternen. Ein ziemlich gelungener Krimi, der aber die ganze Zeit den Gruselschatten begleitet, weil man einfach die ganze Zeit auf die dämonische Beeinflussung wartet, echt gelungen abgeliefert.

Und Fiona, die Assistentin Tanners, hat mir so gut gefallen, ich hoffe, die wird öfter mal reinschnuppern können und irgendwann zu einem kleinen Sinclair-Team Mitglied. Sie wehrt sich ja noch und wird erst langsam rangeführt, aber die Nuance, die das geben kann, gefällt mir schon jetzt.

Den Abschluss mit Johns Schulterzucken fand ich auch nicht gelungen, aber Gott sei Dank hat Liliths Vollstreckerin das gelöst, obwohl für mich nicht nachvollziehbar war warum.

LG Lessy Daumen_hoch Alt

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Geschrieben von Gurkenmob am 14.12.2023 um 05:15:

Dein Beitrag mag schon einen Monat alt sein, aber: das mit Liliths Vollstreckerin gibt sehr wohl Sinn, wenn man davon ausgeht, dass unter der Maske niemand anderer als Fiona selbst steckt. Wer soll es denn sonst sein? Eine Freundin, die Fiona gebeten hat, sich um dieses offene Ende zu kümmern, ist etwas zu unwahrscheinlich. Dass Fiona selber zur Machete gegriffen hat, ist dagegen plausibler.

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