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Geschrieben von Habibi am 25.11.2008 um 14:11:

Band 227: Die Schöne und der Hexer - Autor: Frank deLorca



Mortimer Racliffs harte, graue Augen weiteten sich. Wie erstarrt blieb er stehen. Sein Blick saugte sich an der jungen Frau fest, die sich ahnungslos über den Kofferraum ihres Wagens beugte.
Racliffs Hände begannen zu zittern. Er fühlte ganz deutlich, daß diese Frau das geeignete Opfer für seine Versuche war. Vor seinem geistigen Auge sah er die junge Frau in einem Sarg liegen. Ihre Blicke verfolgten ihn, bis der Deckel mit einem dumpfen Krachen zuschlug.
Mortimer Racliff strich sich zitternd über die Stirn. Er konnte sich gegen diese Visionen nicht wehren. Er fürchtete sie, und gleichzeitig war er erleichtert. Denn soeben war die Entscheidung gefallen. Er mußte diese junge Frau in seine Gewalt bringen! Um jeden Preis!
Hastig näherte er sich seinem Opfer: doch die junge Frau war schneller. Sie stieg in ihren Wagen und fuhr los. Mortimer Racliff lief zu seinem Auto. Er nahm die Verfolgung auf. Sein Opfer durfte nicht entkommen.


Titelbild von Jim Burns
(Künstler ermittelt von Shadow)



Erscheinungsdatum: 17.01.1978


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Geschrieben von Olivaro am 12.06.2020 um 22:35:

Zwölf Wochen, nachdem mit Band 215 der letzte Roman mit John Sinclair erschienen war, wurde der Leser, der nichts über den Verbleib des Geisterjägers wusste und vergeblich auf neue Romane wartete, in diesem Band informiert, dass diese Sub-Serie aus dem Gespenster-Krimi ausgegliedert wurde und nun als zweiwöchtentliches Heft erscheinen würde:

__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von abnelgurk am 09.02.2022 um 11:35:

Der Titel die Schöne und der Hexer erinnert abgewandelt ein wenig an die Schöne und das Biest. Mit der Schönen ist hier Terry Nelson gemeint, die von dem Hexer Mortimer Racliff entführt wird, um diese als Medium auszunutzen.

Racliff, im wahren Leben, ein gescheiteter Künstler, benötigt die Hilfe von Terry, die bereits schon einmal gelebt hat, um mit seiner Kunst berühmt werden.

In seinem Atelier versetzt er Terry, mit Hilfe seiner magischen Kräfte, mental in die Vergangenheit. Dort trifft sie auf ihre Vorfahrin, die eine begnadete Bildhauerin war, allerdings wird diese gerade beerdigt und Terry schlüpft in ihren Körper und bemächtigt sich ihrer Seele. Damit besitzt sie auch die Fähigkeiten der Bildhauerin.

Zurück in der Gegenwart muss Terry nun jede Menge Statuen meißeln.

Tom Gordon findet die Wohnung seiner Freundin Terry unverschlossen und leer vor. Ihm ist klar, dass hier etwas nicht stimmt und macht sich selbst auf die Suche nach ihr, da ihm die Polizei nicht helfen will.

Racliff, der sich an dem Kritiker John Grother rächen will, der ihn damals so zerrissen hat, lässt durch Terry eine Monsterfigur aus schwarzem Marmor erstellen, den Rächer (kniehoch, sieht aus wie ein Frosch mit Zähnen und Krallen), haucht dieser Leben ein und schickt sie auf die Reise durch London.

Zufällig ist Tom in der Nähe, als der Kritiker ermordet wird. Vor Ort finden die Polizei und Tom den wieder zu Stein gewordenen Rächer, an dessen Körper sich ein Ohrclip von Terry befindet.

Auf Um- Irrwegen macht Tom schließlich den Namen des Hexers ausfindig, und dass dieser demnächst seine neuen Werke ausstellen wird. Von der Vernissage aus verfolgt er Racliff und spürt diesen in seinem Atelier auf. Dort kommt es zum Showdown. Während des Kampfes mit Tom verliert Racliff die Kontrolle über seine sechs weiteren Rächer und wird von diesen zerfleischt. Dadurch verlieren auch die Statuen ihr übernatürliches Leben und Tom kann seine Terry endlich befreien. Die Seele ihrer Vorfahrin verlässt ihren Körper.

Mortimer Racliff, ein Hexer, der ein Künstler sein will, oder umgekehrt, so genau wird das nicht klar, sinnt nach Rache und Erfolg (endlich einmal jemand, der nicht nach der Weltherrschaft strebt). Dazu bedient er sich schwarzer Magie. Leider wird nicht erklärt, wie er dazu kommt.

Toms Detektivarbeit wird nachvollziehbar beschrieben, während die Polizei eher als unfähig dargestellt wird. Das Racliff sein Medium ständig mit Sklavin anspricht, ist etwas befremdlich und unpassend. Nur weil jemand zu etwas gezwungen wird, ist man noch lange nicht dessen Sklave. Die Rächer, die sich durch London bewegen, um ihre Opfer aufzusuchen, und dabei nicht gesehen werden sollen, wirken eher lächerlich. Aus der Vergangenheitsgeschichte hätte man mehr machen können.

Alles in Allem eine mittelmäßige Geschichte.

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