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Geschrieben von Michael am 03.10.2008 um 02:40:

Band 1213 : Comeback des Grusel-Stars

Comeback des Grusel-Stars

Als ich in die Kurve einbog, stand der dunkle Leichenwagen quer auf der Straße! Für mich gab es kein Ausweichen. Ich mußte bremsen, denn der freie Platz zwischen Fahrzeug und der gegenüberliegenden Grundstücksmauer war einfach zu schmal. Ich ließ den Rover langsam ausrollen., denn mich drängte die Zeit nicht. Das kommt eben davon, wenn man von seinen Gewohnheiten abweicht. Ich war bei meinen Freunden, den Conollys gewesen und hatte nach dem Besuch eine kleine Abkürzung genommen, die mir Bill empfohlen hatte. Und jetzt stand ich vor dem Leichenwagen ...

Erscheinungsdatum: 8.10.2001

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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.


Geschrieben von Marvin Mondo am 19.03.2024 um 14:02:

Der Titel nimmt bereits vorweg, in welch düstere Phase die Serie sich hier hin bewegte. Um was geht es aber in diesem ersten Teil eines Mehrteilers?

Sinclair ist auf einen Hinweis von Father Ignatius nach Yerby gefahren, um sich in einem Rest House, ein vorgebliches Altersheim für einstige Pfarrer und Priester, umzuschauen. In Yerby wird er nicht gerade freundlich empfangen, um es vorsichtig auszudrücken. Nach und nach kommt heraus, dass die Bewohner mit dem Altersheim, einem einstigen Kloster, nichts zu tun haben wollen, weil dort das Böse residieren soll.

Sinclair reist weiter, liest auf der Fahrt Lilian Sardis auf, die ihre verschwundene Schwester Eva im Rest House vermutet und sie dort suchen will. Beim Rest House angekommen, verleitet Sardis, obgleich das Haus beleuchtet ist, Sinclair zu einem Einbruchsversuch. Als dieser versucht wird, werden die beiden von rieseigen Vampir-Fledermäusen angegriffen, von denen einige mit einem einfachen Einbruchs-Meißel zerstört werden können.

Sinclair und Sardis betreten das Gebäude dann doch auf dem offiziellen Weg, wo sie von Carlo Rosetti erwartet werden. Dieser lädt die Ankömmlinge zu einem Glas Wein ein und gibt sich als Vertrauer von Father Ignatius aus. Lilian Sardis beschimpft Rosetti und provoziert diesen, was Rosetti nicht kümmert. Wie sich herausstellt, hat Rosetti aber tatsächlich Dreck am Stecken, denn er schaltet seine Gäste mittels des (wohl vergifteten) Weins aus, der ihm aber nichts ausmacht.

Im Keller des Rest House kommt der mittlerweile entwaffnete Sinclair wieder zu sich. Rosetti ist kein Dämon, da er das Kreuz anfassen konnte, ohne Schaden zu nehmen. Zum Ende hört Sinclair das scharfe Lachen einer Frau...

In Alet-les-bains ist Abbe Bloch seit Wochen unruhig, weil der Würfel des Heils ihm obskure Zeichen zu geben scheint. Gemeinsam mit Godwin de Salier begibt sich Bloch in die Kathedrale der Angst, wo der Würfel ungewohnt heftig reagiert und eine magische Vision einer gefesslten Frau an die Wände wirft, über der Fledermäuse schweben und sich eine Gestalt zeigt, in der Bloch den offenbar wiederkehrenden Vincent van Akkeren erkennt. Bloch informiert Suko, der darüber nachdenkt Sinclair nachzureisen.

Wie gesagt, der Titel deutete bereits darauf hin, dass mit van Akkeren eine völlig obskure, nie wirklich tiefergehend erklärte Figur nach fast 600 Bänden wieder auf der Bildfläche erscheint. Erst Filmproduzent, dann Baphomets Erbe, dann wieder Baphomet selbst, van Akkeren war nie greifbar für den Leser, nichts Halbes und nichts Ganzes. Wo der Reiz liegen soll, ihn wieder aus der Mottenkiste zu holen, bleibt zu dem Zeitpunkt abzuwarten.
Die Geschichte spielt an wenigen Orten, lässt sich recht problemlos lesen. Was von Beginn an unglaublich nervt, ist die (für diese Serienphase so typische) Sinclair-Naivität. Ob gegenüber den Bewohnern von Yerby, dann beim viel zu wenig hinterfragten Mitnehmen der Anhalterin Lilian Sardis. Dann lässt sich ein Polizist ohne wirklichen Beweis einfach so zu einem Einbruch verleiten (ohne Durchsuchungsbefehl!), den er auch noch aktiv in Angriff nimmt. Wohlgemerkt in ein erleuchtetes Gebäude, das als bewohnt gilt und von dem eine Bedrohung nur dem Hörensagen nach bestehen könnte.
Und dann, nach einem Vampir-Angriff, wird dann doch unmotiviert der offizielle Weg genommen und angeklopft. Muss man das verstehen??? Gegenüber dem von Beginn an verdächtigen Rosetti gibt sich Sinclair äußerst passiv, schluckt dann auch noch ohne weiteres den Wein und wundert sich allen Ernstes, dass er wie ein Anfänger plattgemacht wird. Na, Glückwunsch zu dieser Erkenntnis!

Die Geschichte ist eine "gute", typische Exposition - es soll etwas in Gang gesetzt werden, erste Einzelheiten werden angedeutet, viele anderen Details sind aber bestenfalls zu ahnen. Die unsägliche Flucherei ist, ebenfalls typisch in dieser Serien-Phase, unerträglich, aber Dark hat dafür wohl ebenso einen Fetisch wie für Kelly Trump (oder ihren Figuren-Verschnitt), die dann auch schon im nächsten Band auftauchen wird.

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