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Geschrieben von Ralle am 04.07.2011 um 19:39:

Band 7: Amoklauf von Neal Davenport



Eine unsichtbare Macht zwingt sie zu morden - niemand ist vor ihnen sicher


Ein unbescholtener Mann wird plötzlich zum Amokläufer. Er sticht alles nieder, was ihm in den Weg kommt, bevor er selbst tot zusammenbricht. Ein mysteriöser Fall für die Behörden, denn die Leiche des Mannes verschwindet spurlos. Dorian Hunter, der Dämonen-Killer, soll Licht in das unheimliche Dunkel bringen, wo die Schreckgespenster der Unterwelt regieren. Nur er kann den Kampf gegen die Dämonen wagen, denn er schlägt sie mit den furchtbarsten Waffen - ihren eigenen.


Verfasst von Neal Davenport (= Kurt Luif)

Titelbild von Carolus Adrianus Maria Thole

Erschienen am 01.01.1974 als Vampir-Horror-Roman Bd. 47

Der Dämonen-Killer Bd. 7


Der Roman wurde am 17.02.1977 indiziert und in der Zweitauflage nicht mehr veröffentlicht






Geschrieben von Estrangain am 14.06.2013 um 13:26:

Das ist er nun, der berühmt-berüchtigte indizierte erste DK-Roman. Dieser Band wurde damals in der Neuauflage ausgelassen, was zum einen für gehörigen Unmut in der Lesergemeinde sorgte, und zum anderen die ganze folgende Nummerierung durcheinanderwirbelte. Meiner Meinung nach war dies der erste große Fehler der Redaktion, die in ihrer Summe dann letztendlich zur Einstellung der serie führten.
Der Roman nun selbst liest sich nach den Erwartungen die man an ihn stellt, recht harmlos. Zugegeben, es passieren gleich auf den ersten Seiten etliche Morde und gegen Ende des Bandes werden Leichen zu einem Berg aufgehäuft. Aber: sind das wirklich Gründe, diesen Roman zu indizieren? Aus heutiger Sicht bestimmt nicht. Müßig, darüber zu spekulieren wie er die Gemüter der damaligen Leser erhitzt hat.
Neal Davenport hat mit diesem Roman handwerklich sehr gute Arbeit geleistet. Der erste Teil wirkt schon fast kammerspielartig und verströmt ein dichtes, unbehagliches Flair, das sich immer weiter verstärkt.
Die Geschichte ist flüssig erzählt und besticht durch viel Lokalkolorit (Der Roman spielt auf Borneo), was zum Markenzeichen der Serie werden sollte.
Interessant ist der Hinweis auf Hunters rätselhaftes Sprachtalent, das erst in späteren Bänden seine Herkunft offenbart...
Der Dämonenkiller wird seinem Namen in diesem Band übrigens nicht gerecht. Er tötet seinen Gegner Jerome Hewitt nicht, sondern lässt ihn am leben. Dies scheint eine viel grausamere Strafe zu sein, denn er muss fortan sein Leben als Freak fristen und findet erst viel später sein herbeigesehntes Ende.
Fazit: ein ausgezeichneter Davenport-Roman, in den man aber aufgrund seines Kultstatus keine zu hohen Erwartungen setzen sollte

Zum Cover: ein typisch früher Thole mit hohem Ekelfaktor.

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Geschrieben von Talis am 29.11.2016 um 13:33:

RE: Band 7: Amoklauf von Neal Davenport

Dank Olivaro, hier das Originalbild von Karel Thole:


Geschrieben von Olivaro am 19.11.2018 um 23:10:

Ein merkwürdig substanzloser Roman, der sich kaum vom Fleck bewegt. Morde und Besessenheit, die sich in loser Reihenfolge abwechseln, reichen nicht aus, um eine befriedigende Handlung zu erzählen. Etwas kompakter wird es dann erst zum Schluss, als der Sabbat beginnt und Asmodi erscheint.

Einige Details sind jedoch einer näheren Betrachtung wert:

- Es ist der erste Dämonenkiller-Roman, der in der ersten Person erzählt wird.

- Es erfolgt eine weitere Begegnung mit einem Bruder von Dorian, der im Laufe der nächsten fast vierzig Bände mehr oder minder vergessen wird.

- Fast nahezu jede Begegnung mit Frauen endet mit einer peinlichen Fleischbeschau seitens Hunter. Andererseits gibt es eine Szene, als Dorian einen Anruf von Coco erhält: "Ich war glücklich, ihre Stimme zu hören, und mir wurde warm ums Herz. Es tat gut zu wissen, dass sich ein Mensch um mich sorgte."

- Geradezu prophetisch mutet die kurze Sequenz an, als Dorian sich mit einer Japanerin in ihrer Landssprache unterhält und auf seine ungewöhnliche Sprachbegabung hinweist. Hunter und seine Autoren wussten vermutlich selbst noch nicht um die Symbolhaftigkeit dieser Szene.

- Ebenfalls in diesem Roman einer jener Sätze, die der Erstauflage später zum Verhängnis werden sollten: "Die Toten lagen noch immer aufgestapelt".

Und es wird viel geschrien in diesem Band.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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