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Geschrieben von woodstock am 17.10.2011 um 09:47:

Band Nr. 1: Schattenreiter



Seine Hand zitterte, als er den Hörer auf die Gabel zurücklegte. Für einen winzigen Moment trat ein halb besorgter, halb ängstlicher Ausdruck in seine Augen, aber dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Sein Gesicht nahm wieder den gewohnten, freundlich-nichtssagenden Ausdruck an. Schließlich war er nicht irgendwer. Ein Mann in seiner Position musste sich im Griff haben, immer und überall. Aber Pauls Stimme hatte vor Angst gezittert, und die wenigen kaum verständlichen Worte, die er atemlos hervorgestoßen hatte, waren nicht gerade dazu angetan gewesen, Jeffreys Unruhe zu mildern. Er schob das Telefon von sich, klappte die Unterschriftenmappe demonstrativ zu und stand auf. Seine Sekretärin sah ihn überrascht an. "Sie wollen noch einmal fort, Mr. Candley?" Die Spitze ihres Bleistifts verharrte über dem angefangenen Diktat, und in ihrem Gesicht lag ein fast vorwurfsvoller Ausdruck. Jeffrey lächelte flüchtig. Jane war ein tüchtiges Mädchen - nicht nur als Sekretärin. Aber es gab Dinge, mit denen er allein fertig werden musste. "Ja. Der Anruf soeben... " "Aber Sie haben um acht einen Termin mit Mr. Cloud", erinnerte Jane. "Sie wissen doch, wie er sich immer aufregt, wenn man ihn warten lässt." Jeffrey seufzte ergeben. "Ich weiß, Liebes. Aber ich werde versuchen, rechtzeitig zurück zu sein. Wenn nicht, versuchen Sie ihn so lange zu unterhalten. Ihnen wird schon etwas einfallen." Er lächelte aufmunternd, griff nach seinem Jackett und verließ das Büro, bevor Jane Gelegenheit zu weiteren Einwürfen hatte. Es war unmöglich, in einer halben Stunde zu Pauls Wohnung hinauszufahren, ihn zu beruhigen und dann auch noch rechtzeitig wieder hier zu sein. Cloud würde schäumen, aber das musste er eben in Kauf nehmen. Paul war in den letzten Tagen zunehmend nervöser geworden, und Jeffrey fürchtete ernsthaft, dass er durchdrehen würde.



von Wolfgang Hohlbein, erschienen am 30.09.2003

Titelbild: Jan Balaz

Besonderheit: Erstveröffentlichung am 07.07.1981 als Gespenster Krimi 408
erster Nachdruck am 12.01.1993 als Dämonenland 85
(Ermittelt von danjogi)

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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Geschrieben von woodstock am 17.10.2011 um 09:48:

Als erstes hat dieser Roman alles was ein guter Krimi braucht. Ein Detektiv ohne Geld und ein Polizist der immer schlechte Laune hat aber trotzdem alles Fälle löst. Und dann kommen die Dämonen, also ein Dämon. Reicht auch.
Nun kann Hohlbein natürlich das Rad auch nicht neu erfinden aber was er kann ist es, fesselnde Romane schreiben und das hat er hier eindeutig geschafft. Kaum hat man das Heft angefangen zu lesen ist es auch schon wieder zu ende und man wurde super unterhalten.
Das erste Heft hat mich überzeugt mit Raven einen guten Griff getan zu haben.

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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

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