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Geschrieben von woodstock am 17.10.2011 um 09:56:

Band Nr. 5: Merlins böses Ich




Der Raum lag tief unter der Erde, zugedeckt von der zeitlosen Stille der schottischen Hochmoore, ein gleichmäßig geformter Würfel mit etwas mehr als sechs Metern Kantenlänge und fünf Meter tief. Mehr als anderthalb Jahrtausende waren vergangen, seit die schwere steinerne Deckplatte das Grab verschlossen hatte, und seit dieser Zeit hatten kein Laut, kein Lichtschimmer den ewigen Schlaf des Toten gestört. Der Raum war leer bis auf einen niedrigen grauen Block aus poliertem Basalt. Die Wände waren sonderbar glatt und ebenmäßig, als wären sie geschliffen und miteinerhauchdünnen Schicht aus unsichtbarem Glas überzogen. Es war nicht nur ein Grab, sondern gleichzeitig Zuflucht, eine Trutzburg, in der der schmale, sorgfältig aufgebahrte Leichnam selbst dem Ansturm der Jahrtausende unbeschadet trotzen konnte. Sein Körper war unbeschädigt wie am ersten Tag, und das asketische, von Falten und Linien durchzogene Gesicht vermittelte eher den Eindruck eines Schlafenden als den eines Toten. Eine schwarze, eng anliegende Metallkappe bedeckte seinen Schädel und zog sich in einer dreieckigen Spitze bis tief in die Stirn, was den ansonsten sanften Zügen ein leicht diabolisches Aussehen verlieh. Die Hände waren auf der Brust gefaltet, und der Körper steckte in einem einfachen, sackähnlichen Gewand, das so schmucklos wie der Rest des Grabes war. Anderthalb Jahrtausende waren vergangen, seit der Magier zum letzten Schlaf niedergelegt worden war, doch nun war etwas geschehen, das den Bann der keltischen Magie, die seinen Körper vor dem Verfall bewahrt hatte, brach. Weit entfernt und von unbefugter Zunge gesprochen, war uralte Magie zum Leben erweckt worden.


von Wolfgang Hohlbein, erschienen am 28.10.2003

Titelbild: Blas Gallego

Besonderheit: Erstveröffentlichung am 16.11.1982 als Gespenster Krimi 479
Nachdruck am 13.12.1994 als Dämonenland 135
(Ermittelt von danjogi)

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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Geschrieben von woodstock am 17.10.2011 um 09:56:

Hier ist man wieder am überlegen ob man einen Gruselroman oder einen Krimi ließt. Beides wird sehr geschickt verwoben und lässt an manche Klassiker der Detektivgeschichten erinnern. Auch hier muss ich bemängeln das man wenig Hintergrundinfos bekommt. Was ist denn nun mit Merlin? Warum wurde er durch den Spruch geweckt und dann durch das Buch vernichtet? Warum wird darauf verzichtet auf Merlins Leben und wirken einzugehen?
Wirklich schade denn das lässt einen blöden Nachgeschmack und man denkt die ganze Zeit; Da hätte man viel mehr draus machen können.

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Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

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