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Geschrieben von woodstock am 17.10.2011 um 10:01:

Band Nr. 7: Der Kristallschädel




Eine unheimliche Ruhe überkam den Gefangenen. Seine Schreie verstummten. Nein, wie ein Feigling wollte er nicht sterben. Zwar hatte Prinz Montezuma ihren Aufstand niedergeschlagen und fünfzehntausend Gefangene nach Tenochtitlan davongeführt, aber den Mut der aufständischen Huaxteken hatte er damit nicht gebrochen. "Wir sind Helden", flüsterten die nach langem Marsch unter glühender mexikanischer Sonne ausgedörrten und aufgesprungenen Lippen des huaxtekischen Kriegers. "Lang lebe die Freiheit! Nieder mit dem Schlächter Montezuma!" Ganz reglos lag er jetzt da und wartete auf den Schmerz des Opfermessers in seiner Brust. Aber der Schmerz kam nicht. Stattdessen beugte sich einer der Schergen, die ihn festhielten, damit die Priester ihn töten konnten, nach vorne und brachte sein dick mit Schminke beschmiertes Gesicht bis auf eine Handspanne an das des Gefangenen heran. Und da erkannte der Gefangene den Mann hinter der Maske. "Prinz Montezuma!", wisperte er, und neuerliches Grauen ergriff Besitz von ihm und schnürte ihm die Kehle zu. Allzu schrecklich waren die Geschichten; die er und seine Mitgefangenen auf dem qualvollen Marsch von ihren Bewachern über diesen Dämon in Menschengestalt vernommen hatten. Fast schien es, so meinten die Bewacher, dass Montezuma nicht an den Opferfesten teilnahm, um die Götter zu ehren, sondern um sich selbst an der Lebensenergie der Getöteten zu laben. Denn mit jedem Herz, das in die aus einem einzigen mächtigen Jaspisblock gemeißelte Schale flog, schien der Prinz auf unaussprechliche Art machtvoller, kräftiger zu werden.


von K.U. Burgdorf, erschienen am 11.11.2003

Titelbild: Fabian Fröhlich

Besonderheit: Erstveröffentlichung am 31.05.1983 im Gespenster Krimi 507
Nachdruck am 27.06.1995 als Dämonenland 149
(Ermittelt von danjogi)
Dieses Titelbild wurde ursprünglich für den Professor Zamorra-Roman Nr. 528 "Der blaue Tod", geschrieben von Robert Lamont (= Werner Kurt Giesa), angefertigt.
(Ermittelt von Shadow)

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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Geschrieben von woodstock am 17.10.2011 um 10:01:

Ein neuer Autor der auch direkt neuen Schwung bringt. Da dies ein Zweiteiler ist kann man nur sagen das es wirklich super geschrieben ist und man sich auch wirklich Zeit gelassen hat die Geschichte aufzubauen. Nur das Raven Fremd geht hat mich etwas gestört, da es der Geschichte so nicht gerade weiter gebracht hat. Sie zeigt nur das Raven dann doch etwas Charakterschwach ist.

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Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
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