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Geschrieben von Horror-Harry am 15.01.2012 um 00:34:

Band 240 "Blut des toten Dämons"



Band 240
"Blut des toten Dämons"
von Dan Shocker

Ruhige Atemzüge verkündeten, dass der Mann schlief.
Das kleine Hotelzimmer lag zu ebener Erde, und vor das weit geöffnete Fenster spannte sich ein engmaschiger Fliegendraht, um Insekten und Ungeziefer abzuwehren. Die Luft war schwül. Die Hitze des Tages hatte kaum abgekühlt, und jeder der auf der Insel Tatakoto , die zum Tuamotu-Archipel gehörte, der von Frankreich verwaltet wurde, sehnte sich nach einem reinigenden Gewitter. Im Blattwerk der Palmen und duftenden Sträucher bewegte sich kein Lüftchen. Es schien, als wäre die Natur unter der Wucht der auf der Insel lastenden Hitze geradezu erstarrt. Doch lautlos wie Schatten huschten zwei tief geduckte Gestalten auf schmalen Pfaden dem kleinen Hotel entgegen, in dem sich zur Zeit fünf Reisende aufhielten. Bei ihnen handelte es sich in erster Linie um Franzosen, die auf dieser noch nicht vom Tourismus überschwemmten Insel geruhsame Urlaubstage suchten, ferner um einen Amerikaner, der vor zwei Tagen eingetroffen war, um sich ebenfalls hier zu entspannen.

( Subserie: Larry Brent 125 )

Das Titelbild stammt von Noiquet (= Joan Beltran Bofill)

Erscheinungsdatum: 24.04.1979

Dieser Roman erschien NICHT mehr in der eigenständigen "Larry Brent"-Serie.


Geschrieben von Olivaro am 18.11.2017 um 19:58:

Leider eine recht verworrene Sache mit ziemlich viel Leerlauf. Zudem konnte sich der Autor nicht entscheiden, womit er den Leser eigentlich erschrecken wollte: Ist es die riesige quallenförmige Kreatur, die die Menschen umschließt und in die Tiefe zieht? Sollte es das Geisterschiff werden? Oder dann doch der Dämon vom Titelbild, dessen Blut den Menschen injiziert wird? Zusammen mit den Widersprüchen (*) und Zufällen ist der Roman eine recht anstrengende Sache, und der lange Erklärungsversuch auf den Seiten 48 ff. macht es auch nicht leichter. Folgende Schilderung verwirrt:

"Erst beim zweiten Hinsehen wurde dem Betrachter klar, daß es sich um gar keine künstlich geschaffene Räumlichkeit handelte, sondern um eine Fläche, die vor langer Zeit mal hier angelegt worden war." verwirrt


* Wie konnte Larry die Steuerung des Helikopters dem jungen Claude Michel so sorglos anvertrauen - nur weil der vorher recht aufmerksam zugeschaut hatte, oder warum konnte das Blut des toten Dämons nicht injiziert werden, während die Opfer betäubt waren, oder warum bewohnt Larry im Urlaub ein Zimmer, das wie folgt beschrieben ist: "Es gab einen einfachen Schrank, ein Gestell, woran die abgelegten Kleider (hingen), einen groben Tisch und zwei einfache, handgezimmerte Stühle. Auf dem Boden lag eine fadenscheinige Bastmatte. Es war das beste Hotel in Tatakoto." Seinerzeit gab es natürlich noch kein Wikipedia, in dem zu lesen ist, dass die Insel "vergleichsweise insoliert" liegt und im Jahr 2007 gerade mal mit 227 Einwohnern aufwarten konnte - schwerlich ein Ort mit Hotels und Tourismus, und warum Larry Brent sich ausgerechnet hier niedergelassen hat - keine Ahnung. Tausend Seemeilen entfernt beschäftigt sich Morna Ulbrandson auf einer Jacht mit ungewöhnlichen Erscheinungen, die (dies der größte Zufall im Roman) ausgerechnet im Zusammenhang mit den Ereignissen auf Tatakoto in Verbindung stehen.

Der nächste Silber-Grusel-Krimi mit Larry Brent ist ungleich besser gelungen und führt den Leser in "Die Höllenmühle".

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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