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Geschrieben von Horror-Harry am 19.01.2012 um 23:13:

Band 304 "Fliegenmonster greifen an"



Band 304
"Fliegenmonster greifen an"
von Cater Saint Clair


Bohrmeister Egen knöpfte sein durchschwitztes Khakihemd auf. Dankbar griff er nach dem Glas lauwarmer Limonade, das sein maurischer Gehilfe ihm reichte. "Nur die Hölle ist heißer, Frank", bestätigte der hagere Eingeborene. "Möge Allah Ihnen die Kraft geben, nicht zu verzagen. Auf Ihren Schultern ruht die Hoffnung Tausender von Nomaden, deren Kinder mit den Kamelen nach Wasser schreien." Ermattet ließ Frank Egen sich in den Korbsessel fallen. "Ich glaube nicht mehr daran, dass wir auf eine Wasserader stoßen", murmelte er skeptisch. "Nicht hier, in der Region Aleg." Ein schabendes Geräusch an der Außenwand des Wohntrailers veranlasste den Deutschen, die Augen zu öffnen. "Was, zum Henker, war das, Hassan?" fragte er. "Ich weiß nicht, Frank. Vielleicht ein streunender Hund ..." Der Maure trat ans nächste Fenster, öffnete es und blickte in die kalte, mondlose Nacht. Frank stellte sich daneben.

Titelbild von Özcan Eralp
(Künstler ermittelt von Shadow)


Erscheinungsdatum: 15.07.1980


Geschrieben von Olivaro am 22.01.2018 um 22:04:

Nur ein Gedankenspiel meinerseits: Es drängt sich die Vermutung auf, dass der Autor seine bereits mehrfach erwähnte überbordende Fantasie eindämmen und stattdessen Material abliefern musste, das mehr dem gruseligen Mainstream entsprach. So grandios und unberechenbar die ersten etwa 12 Romane von Cater Saint Clair waren, so angepasst waren die Hefte, die er nach längerer Pause in den 300er-Nummern ablieferte. Sicher gab es auch hier noch seine über den Standard hinausreichenden Gedankenspiele und mitunter wissenschaftlichen Erklärungen, aber die Gewichtung lag zweifellos bei der harmlosen Gruselunterhaltung.

So auch in diesem Roman, dessen Handlung von der Sahel-Zone nach Hamburg verlegt wurde und das wüste Treiben der Sekte um die Fliegengöttin Kan-di beschreibt. Zwischendurch eben verfeinert durch die üblichen Cater Saint Clair-Zutaten, aber eben leider nicht in dem Maße, wie man das von früher her kannte.

Eine nette Schilderung findet sich auf Seite 6, in der nicht etwa nur geraucht wird, sondern: "Egen steckte sich eine Zigarette ins verschwitzte Gesicht und setzte sie in Brand."

Das Titelbild musste wieder um jeden Preis zum Roman passen, und weil das in Ermangelung eines Fliegencovers nicht möglich war, mussten eben Schmetterlinge herhalten - Hauptsache Insektenflügel. Urks

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene


Geschrieben von Wicket am 23.01.2018 um 23:18:

Der Titel klingt wieder mal so dermaßen trashig, dass ich ihn eigentlich echt haben müsste... Love

Ich steh ja auf son Insekten-Zeugs.

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Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)


Geschrieben von Olivaro am 23.01.2018 um 23:29:

Selbst der schlechteste Pirker-Roman ist immer noch interessant zu lesen. Zu empfehlen sind allerdings primär seine Silber-Grusel-Krimis zwischen den Nummern 112 und 168.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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