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Geschrieben von Habibi am 12.03.2012 um 13:22:

Band 9: Der Werwolf von Eisenach



Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. Dieses geflügelte Honecker-Wort fiel mir ein, als ich die Zentrale der Gauck-Behörde in Berlin betrat. Ich war herbestellt worden. Weshalb, wußte ich nicht.
Was hatte ich, Mark Nikolaus Hellmann, Träger des Rings und passionierter Kämpfer gegen die Mächte der Finsternis, mit dieser Behörde zu schaffen? Ich sollte es bald erfahren.

Erscheinungsdatum: 29.12.1998

Autor: Walter Appel

Cover: Jordi Longaron


Geschrieben von woodstock am 30.11.2012 um 21:14:

Das war mal eine richtig nette und vor allem gute Werwolfgeschichte. Mal etwas anders und vor allem die Lösung des Falles hat mir gut gefallen.
Nur eine Frage blieb unbeantwortet. Ist Mark Hellmann nun mit seinen 28 Jahren Vater von einem 21 jährigen? Na mal sehen ob darauf noch einmal eingegangen wird.

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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Geschrieben von Pensionsanwärter am 06.08.2013 um 00:36:

Story:

Vorgeschichte: Sergej Kagunin, ein Leutnant der Roten Armee, wird im Jahr 1975 während einer nächtlichen Hirschjagd in den fernen Wäldern des Ural von einem Werwolf gebissen und mit der Lykanthropie infiziert. Kurz darauf wird er als Besatzungssoldet in Eisenach stationiert und verwandelt sich bei der nachfolgenden Vollmondphase in einen Werwolf um dort sein blutrünstiges Unwesen zu treiben.

Im Jahr 1998 wird Mark Hellmann von der Gauck - Behörde vorgeladen und zu mysteriösen Fotographien innerhalb einer Stasi - Akte mit dem Aufdruck "Werwolf" verhört. Die Fotographien aus dem Jahr 1975 zeigen eindeutig Mark während eines Aufenthalts in Eisenach. Bei seinen Ermittlungen zu dieser augenscheinlichen Unmöglichkeit, trifft Mark im Verlagsarchiv des Eisenacher Tagblattes auf den Redakteur Rudi Oertzner, der während des Jahres 1975 persönlich in den Werwolf - Fall involviert war. Als Sergej Kagunin, der Werwolf, plötzlich im Jahr 1998 auftaucht, um seine mit einem anderen Mann liierte Frau zu ermorden, nehmen Mark Hellmann und Rudi Oertzner seine Fährte auf und ... (Spoiler aus).


Meinung:

Im Vergleich zu seinen beiden guten bzw. befriedigenden Vorgängern war dieser Roman wieder eine herbe Enttäuschung. Zwar ist seine Grundidee sehr innovativ und erinnert im Hinblick auf die Zeitsprünge zwischen den Jahren 1975 und 1998 fast ein bißchen an die legendäre Filmreihe von "Zurück in die Zukunft". Jedoch lässt die Umsetzung dieser innovativen Idee mehr als zu wünschen übrig.

Dies liegt zum einen an der selten dämlich beschriebenen Infizierung des russischen Soldaten mit der Lykanthropie. Das muss man sich mal bildlich vorstellen: Da geht ein Rotarmist während seines Heimaturlaubs im Ural mit einer Kalaschnikow, Leuchtpistole und Handgranaten bewaffnet auf Hirschjagd Wall (wie wärs denn mit nem Jagdgewehr, man zieht schließlich nicht in den Krieg, sondern versucht auf weite Entfernungen ein Wild zu erlegen!)! Während seines Jagdausflugs trifft er dann auf eine uralte bucklige Hexe, eine junge barbusige Hexe (mitten im Sibirischen Winter barbusigWall ), einen hinkenden grauen Wolf und einen Wolfspopen (was für ein bescheuerter Begriff Wall ! Musste dessen genaue Bedeutung erst googeln! Wolfspope = eine Art Wolfspriester). Zwischen Kagunin und diesem Quartett entbrennt daraufhin ein überaus dümmlicher Dialog, der letztendlich darin endet, dass Kagunin vom Wolfspopen, dem hinkenden grauen Wolf und der barbusigen Hexe gebissen wird. Vorher versucht er jedoch noch verzweifelt in Rambomanier unter Einsatz seiner Kalaschnikow, Leuchtpistole und Handgranaten der Situation Herr zu werden (was natürlich nicht zum Erfolg führt). Anschließend predigt der Wolfpope herbeieilenden Wölfen in einer Sprache, die aus der Zeit der "mächtigen Reiche Wolferone und Vampyrodam" stammt (was zum Geier ist das denn??!!! Urks ). Den Vogel schießt dann jedoch die barbusige Hexe ab, als sie dem Gebissenen furienartig auf den Rücken springt und sich von ihm durch die Nacht tragen lässt, bis er Blut spuckt und der Morgen graut (was nur lieber Autor willst du uns mit dieser Szenerie sagen?? Soll das etwa ein versteckter Apell gegen zu viel Feminismus sein oder ein Aufruf zu SM für Arme?? Kein Mensch weiß es...).

Zum anderen sind die anschließenden Gegebenheiten im Jahr 1998 durch zu viele Zufälligkeiten geprägt. Da trifft Mark in Eisenach ganz zufällig auf seinen Weggefährten Rudi Oertzner aus dem Jahr 1975, der sich natürlich schlagartig an seine kurzzeitige Bekanntschaft von vor 23 Jahren erinnert (ja klar, ich weiß auch noch haarklein, wie irgendwelche Bekannten vor 23 Jahren ausgesehen haben, wartet...., da war doch der Martin mit der Wuschelfrisur und der Brille, der drei Straßen weiter gewohnt hat, oder war es doch der Christian??... hatte der überhaupt eine Brille?... Alt ). Da wird der Werwolf Kagunin von Mephisto aus dem Jahr 1975 ausgerechnet in jene Phase des Jahres 1998 teleportiert, als Mark gerade eben von der Gauck - Behörde zu seiner mysteriösen Vergangenheit bzgl. der Werwolf - Akte verhört worden ist und selbst beginnt Nachforschungen über den Werwolf anzustellen. Wäre es nicht viel plausibler gewesen, wenn Mephisto Kagunin beispielsweise in das Jahr 1992 teleportiert hätte. Zu diesem Zeitpunkt hätte der Werwolf ohne größere Probleme Mark Hellmann töten können (der war damals noch ein harmloser Völkerkundestudent) und sich ebenso an seiner Frau und ihrem neuen Gatten rächen können. So wirkt die ganze Zeitreise des Werwolfs und auch die anschließende Zeitreise von Mark extrem gestellt und konstruiert.

Des Weiteren ist der Unterschlupf der Werwolfseele im verlassenen Bergwerk etwas "strange". Erstens ist es arg unglaubwürdig eine Werwolfseele wie ein altes Werkzeug in einem Stollen zu lagern. Zweitens, woher zur Hölle noch mal hat unser Held sein Wissen um diesen geheimen Lagerort??!! Die Gegend rund um Eisenach (einschließlich ehemaliges Grenzgebiet) ist riesig (gewiss mehrere hundert Quadratkilometer) und unser Mark rennt natürlich wieder in den erstbesten und erstrichtigen Stollen hinein Wall !

Weiteres Manko sind mal wieder die mittlerweile nur noch nervtötenden Ossiklischees! Ich bin zwar ein Wessi, aber so allmählich bekomme ich echt Mitleid mit so manchem ostdeutschen Leser dieser Romanheftreihe. Gewiss, die DDR war weder ein lupenreiner Rechtsstaat noch eine Demokratie im bundesdeutschen Sinne, war von Mißwirtschaft geprägt und hatte zudem einen äußerst garstigen Geheimdienst am Laufen. Aber mein lieber Autor, auch in der DDR lebten glückliche und zufriedene Menschen, auch in der DDR konnte man als junger Mensch seinen Spaß haben, auch in der DDR gab es fleißige Angestellte und erst recht nicht wurde man an jeder Straßenecke und zu jeder Tages - und Nachtzeit von Volkspolizei, Stasi, Rotarmisten oder der NVA kontrolliert.

Auch die Action vermag es diesmal nicht rauszureißen. Zwar sind ein paar nette Kämpfe zwischen Mark und dem Werwolf zu verzeichnen. Aber irgendwie ist zu diesem Zeitpunkt schon die Luft raus, ist man schon zu sehr genervt von diversen Unzulänglichkeiten, Logikfehlern, Zufälligkeiten und Klischees. An so etwas wie Spannung kann dabei erst gar nicht gedacht werden.

Das einzig Erfreuliche war die überraschende Enthaltsamkeit von Mark. So hat er diesmal nur eine Dame vernascht, woraus dann aber gleich ein Knabe entsprungen ist großes Grinsen .... Wer weiß, vielleicht taucht sein "Sohn" ja noch irgendwann einmal auf (müsste dann so Anfang 20 rum sein).


Besonderheiten:

Mark entdeckt in der Gegenwart sein Antlitz auf einem während einer Zeitreise gemachten Photo.


Cover:

Das Cover ist recht ordentlich gelungen. Es zeigt Kagunin in Werwolfsgestalt, während er noch in seine Rotarmistenkluft gehüllt ist. Lediglich der Hintergrund ist sehr schwach gezeichnet und zeigt wohl eine Häuserwand. Auch wirken die beiden davorstehenden russischen Soldaten eher wie Spielzeugsoldaten.


Bewertung:

Story (3 - fach gewichtet): großes Grinsen großes Grinsen Neutral Neutral Neutral ergibt 6 P.

Spannung (3 - fach gewichtet): großes Grinsen Neutral Neutral Neutral Neutral ergibt 3 P.

Action (2 - fach gewichtet): großes Grinsen großes Grinsen Neutral Neutral Neutral ergibt 4 P.

Cover (1 - fach gewichtet): großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Neutral Neutral ergibt 3 P.

Punkt für besonders stilvolle / einfallslose Erotik (+1 / -1 P.): nein

Punkt für besonders originellen / stumpfsinnigen Humor (+1 / -1 P.): nein

Gesamtpunktzahl: 16 P. Daraus folgt ein Schnitt von 16 P. / 9 = 1,78 P.


Geschrieben von Das Gleichgewicht am 06.08.2013 um 11:39:

Wieder einmal danke dafür. Herrlich. großes Grinsen


Pope ist aber ein bekannter Begriff, ähnliche wie Pfaffe. Nur dass der Pope orthodox ist und der Pfaffe katholisch.

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Aktuelle Lesereihenfolge:

1. John Sinclair
2. Maddrax


Geschrieben von Horror-Harry am 18.01.2014 um 00:17:

Nach den gelesenen Bänden 1 und 2 war dies nun der dritte Band dieser Serie, den ich mir angetan habe. Zwar war er besser als die vorherigen (was kein Kunststück ist, da diese nicht mehr zu unterbieten sind), aber immer noch weit davon entfernt, gut zu sein.
Auch dieser Roman "glänzt" wieder mit Absurditäten, Logikfehlern und (vor allem) einem lächerlich anmutenden Schreibstil. (So schaffte es der Held mal locker, 2 Vopos ko zu schlagen, die ihn kontrollieren wollen. Oder er weiß einfach so, dass die Lösung des Problems in einem Stollen zu finden ist, und sogar auf Anhieb, in welchem. Und ähnliches mehr...).
Am ärgerlichsten aber ist der Schreibstil von Walter Appel. Obwohl er nicht müde wird, in seinen Romanen die Dichter und Denker des Ostens zu lobpreisen, würden eben diese sich im Grab umdrehen, wüssten sie, dass Appel diese Kultur, für die sie stehen, zu Grabe trägt.

Fazit: Drei Romane dieser Serie haben gereicht, um zu zeigen, dass es sich bei "Mark Hellmann" um keine sammelwürdige Serie handelt. Nur alberner Klamauk, kann man sich getrost sparen. Ein weiterer auf der Liste, den ich abhaken kann.

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