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Die Diskussion in der 2392 habe ich gespannt mit verfolgt, wollte mich aber erst im passenden Heftthread äußern
Zitat:
Original von Strigus
Zitat:
Original von Michl
Zitat:
Original von Strigus
Der nächste neue Autor ist auch schon in der Vorschau: Steve Hogan. Band 2396
Da liege ich mit meiner „Hinz & Kunz“ Theorie ja gar nicht so falsch.
Quo vadis John Sinclair?
Was sind denn Hinz und Kunz? Sehr erfolgreiche Heftromanautoren? Das ist Steve Hogan nämlich.
Ich bin wohl nicht tief genug in der Heftromanmaterie drin. Wie bei der 2392 sagt mir ein "erfolgreicher Heftromanautor" absolut gar nichts.
Steve Hogan ist also Martin Barkawitz. Ich schaue dann immer bei amazon rein, weil die ganz gute Autorenauflistungen haben. Da sehe ich eine Lokalkrimireihe in 20 Teilen. Soko Hamburg - Ein Fall für Heike Stein. Und er hat ebenfalls für Mordermittlung Hamburg Lokalkrimis geschrieben.
Unter Roger Clement sehe ich Special Force One. Das sagt mir irgendwas, die Actionreihe kam doch mal bei Bastei heraus.
Ich habe eher was gegen neue Co-Autoren bei JS allgemein und hätte lieber die verschollenen alten Co-Autoren zurück, obwohl man an anderer Stelle erklärt hat, dass bei einem Lektoratswechsel der neue Lektor seine "Bekanntschaften" gerne mal mit ins Boot holt. Mag gängige Praxis sein, finde ich aber nicht so pralle.
Zitat:
Original von Strigus
Und das Cover ist halt wieder mal KI. Ich glaub nur noch Jason kriegt was anderes.
Florian Hilleberg hat letztes Jahr noch einige Cover von Timo Wuerz gehabt, inzwischen aber auch nicht mehr.
Durch den Dorfklatsch erfährt Lady Eliza von verschwundenen Menschen hier in der Gegend. Harker untersucht gerade den Fall einer Spuk-Nonne. Und eine Linnet hat ein Anliegen, bei ihr auf South Marsh House spukt es auch. Die beiden schauen sich das mal an. Sie müssen nur vor der Flut zurück sein, sonst werden sie vom Festland abgeschnitten. Kennt hier jemand den Film „Die Frau in Schwarz“ von 2012? Der dient wohl als Vorlage. Das bespukte Eel Marsh House dort war auch nur bei Ebbe zu erreichen.
Der übliche Inspector Pringle sitzt am Fall der verschwundenen Menschen. Die Spur führt nach Chiddingly-On-Sea, wo auch das South Marsh House steht.
In Chiddingly-On-Sea treffen Eliza und Harker auf Gangsterboss Tobias Graham, den sie aus einem früheren Roman kennen und ihr zwielichtiger „schwarzer Kanal“ ist. Die Zufälle häufen sich bereits im ersten Heftviertel enorm. Ich mag das nicht. Tobias Graham hat hier eigentlich mit „Geschäften“ zu tun, aber die Spukgeschichte interessiert ihn und er begleitet sie.
Wie von Morgan D. Crow gewohnt ist der Grusel eher Soft. Das schlimmste sind laut den Spuk-Berichten ein paar Kratzer am Arm, ansonsten eher kleine Poltergeistereignisse. Während der Untersuchungen rückt Tobias Graham damit heraus, dass ihre Gastgeberin Linnet wie eine Kriminelle aussieht, die kürzlich gehängt wurde. Das bestätigt der Autor kurz darauf mit einem Gespräch der Bewohner, die alle untergetauchte Fieslinge sind, die hier fröhlich morden. Nur der dumme Spuk stört sie dabei, weswegen Linnet die Serienhelden geholt hat. Eliza und Harker haben also gleich zwei große Probleme, die sie in diesem Abenteuer lösen müssen. Die Idee gefällt mir.
Zum Glück haben sie Tobias Graham dabei, der sich mit Seinesgleichen auskennt. Und der Spuk scheint auf ihrer Seite zu sein. Da ist wohl jemand nicht einverstanden damit, dass man sein Heim in eine Mörderburg verwandelt. Außerdem gehen die Kriminellen sich selbst an den Kragen und zerstreiten sich langsam.
In der zweiten Hefthälfte erreicht auch Inspector Pringle das Örtchen und hört zufällig mit, wie sich die Gehilfen von Tobias Graham Sorgen um ihren Boss machen, der schon ziemlich lange verschwunden ist. Als sie South Marsh House erreichen, haben die Helden den Fall aber schon gelöst. Mit einigen Enthüllungen und Wendungen. Aber die Bösewichte sind nach und nach ihnen, ihren eigenen Fallen oder den wütenden Geistern im Haus zum Opfer gefallen.
Eine nette Geschichte, die einen Kriminalfall mit einem Geisterspuk verbindet. Daraus hätte Morgan D. Crow eindeutig mehr machen können. Aber wer sowas möchte, ist da beim falschen Autor. Hier gibt es simple Gruselgeschichten in einer charmanten Schreibe. Und ohne viel Aufregung oder Gewalt. Wie im Märchen geht es für die Helden immer gut aus und die Bösen bekommen ihre Strafe. Wenigstens erwartet hätte ich, dass
Nebenfigur Jethro Torrance draufgeht. Sieht am Ende auch fast so aus, aber er schafft es. Also erwischt es hier echt nur die Bösewichte, die es schließlich verdient haben.
Von mir wenig überraschend wieder GUTe (knappe 7 von 10 Totenköpfen). Macht alles richtig, was es machen will.
Ich drücke dir die Daumen, dass man da bald was findet und eine gezielte Behandlung beginnen kann.
Kann sowas gerade total nachempfinden. Auch im Dezember Covid gehabt und jetzt ein halbes Jahr später immer noch beim Neurologen weil meine geistigen und körperlichen Kräfte reduziert sind. Obwohl ich mir so einige Projekte vorgenommen habe, 2024 richtig ranzuklotzen. Das Leben will halt nicht...
Dana Kilborne, unter dem (wie in der LKS auch angegeben) so mitteklassige Mystery-Romanzen-Jugendromane als ebook geschrieben wurden. Naja.
Die Mystery waren doch auch heftromane?!
In welcher Reihe denn? Bei Kelter irgendwas?
Ich habe nur bei amazon geschaut.
edit: Oh, da bin ich wohl blind. Cora...sagt mir so gar nichts, von dem Verlag habe ich noch nie gehört. Von der Mystery-Reihe gibt es auf der Verlagsseite nur 5 Hefte.
Na, egal ob standfester Heftautor oder eher Anfänger, das Heft hier hat mir gefallen, das ist die Hauptsache.
Zwei Sprayer befreien versehentlich einen Dämon aus der Wand des National Theatre. Einer wird von dem Monster erwischt und in die Mauer gezogen, die andere stolpert doof und bricht sich das Genick. Ein Toter, der in einer Mauer steckt, das ist natürlich ein Fall für John und Suko. Wenn er dann als Zombie erwacht sowieso. Damit er ihnen aber eine Spur geben kann, ist es einer der vermenschlichten Zombies, die normal sprechen können. Und natürlich hat John so ein gezieltes Bauchgefühl, mit dem er zufällig ins Schwarze trifft und Bill nachforschen lässt.
Das Mauermonster schleicht indes „In der Mauer, auf der Lauer…“ trällernd durch London, um sich an denen zu rächen, die ihm das damals angetan haben. Offenbar ist er doch kein Dämon, sondern ein Mensch, dem schlimmes wiederfahren ist. Ich blicke da noch nicht durch, das wird später sicher aufgeklärt.
Bill recherchiert indes, kommt aber nicht weiter. Da fällt ihm etwas ein. Er erinnerte sich, etwas über einen deutschen Musiker gelesen zu haben, der auf der Promenade vor dem National Theatre überfallen worden war. Allerdings war das schon zwanzig Jahre her, sodass er dem Ganzen zunächst nicht mehr Beachtung geschenkt hatte. Ein Musiker, der vor Jahrzehnten in London überfallen worden war. An sowas alltägliches erinnert sich Bill noch? Und er hat direkt das untrügliche JS-Bauchgefühl, dass er hier nachhaken muss. Und darauf hatte er sich noch immer verlassen können. Er informiert die Geisterjäger, die dann das nächste perfekte Bauchgefühl haben. “Möglicherweise hat etwas von ihm überlebt, seinen Körper verlassen und seinen Patz in der Fassade gefunden.“ „Du sprichst von seinem Geist.“ Ich nickte. „So in der Art. Vielleicht war dieser dann zwanzig Jahre lang in der Fassade gefangen und wurde eins mit dem Stein, wodurch sich ein neuer Körper gebildet hat.“ Wenn man seine Romane so schreibt, braucht man sich halt keine gute Spurensuche oder überzeugende Ermittlungsarbeit überlegen. John und Suko lassen sich die Namen der Täter von damals geben. Hinter denen ist der Musiker her und den ersten hat er bereits erwischt, wie sie kurz darauf zufällig erfahren, als Tanner ihnen den Mord meldet.
Sie teilen sich auf, um schneller voranzukommen. John erreicht seinen Schützling natürlich gerade in dem Augenblick, wo der Musiker angreift und Schreie weißen ihm den Weg. Das steinerne Ungetüm stand direkt vor ihm, hob das rechte Bein an, um ihn darunter zu zermalmen. „Jetzt wirst du sterben, Rupert Chace!“ Auch ohne diese Worte hätte Rupert gewusst, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Während seine Gedanken um das Ereignis vor zwanzig Jahren kreisten, schloss er nicht nur die Augen, sondern auch mit seinem Leben ab. Im nächsten Moment donnerte ein Schuss! Augen schließen, mit dem Leben abschließen, in allerallerletzter Sekunde gerettet werden. Das übliche Prozedere.
Die Silberkugeln machen dem Steinmonster nichts aus, aber beim Kreuz haut es ab. Der andere Täter ist gerade auf Kreuzfahrt und damit hoffentlich in Sicherheit, wie Suko feststellt. Bleibt noch einer, den der Musiker auf seiner Liste haben könnte. Wieder ist er schneller als die Geisterjäger, weil er sich blitzschnell durch Gestein und Mauerwerk bewegen kann. Das ist schon fies. Und es wird nicht besser. Der Kreuzfahrtpassagier ist zwar vor dem Monster sicher und weiß gar nichts von den Vorfällen in London. Aber er hat sich die Tat niemals vergeben und natürlich gerade jetzt deswegen auf hoher See Selbstmord begangen. Musste das denn sein?
Also bleibt noch einer, an dem sich der Musiker rächen könnte. Den können die Geisterjäger beschützen und vielleicht sogar als Köder einsetzen. Naja, wenn er Kerl nicht im letzten Heftviertel plötzlich damit herausrücken würde, dass noch eine Frau an der Sache beteiligt war, die bis jetzt als weiteres Opfer galt. Davon kann der Musiker nichts wissen. Aber die Hölle wird ihm schon die Wahrheit gesagt haben, während seine Seele in der Mauer gefangen war. Oder so.
Die Dame ist bekannte Radiomoderatorin und interviewt gerade Leute am Tower of London bei der zeremoniellen Schlüsselübergabe, um einen bekannten Schauplatz für das Finale zu haben. John kommt wieder genau rechtzeitig und von Schreien geleitet und…Am ganzen Leib zitternd stand Stella Samms dem Steinwesen gegenüber, das jetzt weit mit dem Arm ausholte. Stella kniff die Augen zu in Erwartung des tödlichen Schlags! Diesmal donnert kein Schuss, sondern John wirft in letzter Sekunde das Kreuz. Das stämmige Steinmonster kann er nicht verfehlen. Aber auch das Kreuz kann das Monster nicht vernichten, also muss der Stab des Buddha helfen…und schließlich die Kreuzformel. Stephen Kruger geht in seinem Einstiegsabenteuer die Leserlieblinge durch.
Keine Ahnung wer Stephen Kruger ist, veröffentlicht hat er jedenfalls unter diesem Namen noch nichts. Dafür gibt es zum Glück das Autorenportrait auf der Leserseite. Ein weiterer Sinclairfan also. Und doch Schriftsteller, zusammen mit seiner Frau. Da stößt man nach kurzer Recherche auf das Gemeinschaftspseudonym Dana Kilborne, unter dem (wie in der LKS auch angegeben) so mitteklassige Mystery-Romanzen-Jugendromane als ebook geschrieben wurden. Naja.
Sein JS Erstling ohne die Frau Gemahlin ist aber ganz gut gelungen. Interessante Idee, nur einige Details finde ich persönlich komisch. Wie das Liedchen, das das Monster trällert, auch wenn es handlungstechnisch Sinn ergibt.
Und dann gibt es noch einige Szenen, bei denen man sich fragt, wieso sie vorkommen. Dinge, die für die Handlung völlig unerheblich sind. Wieso wird der Sprayer am Anfang zum Zombie, alle anderen Opfer des Monsters aber nicht? Oder wieso bringt sich der Kerl auf der Kreuzfahrt jetzt um? Da hat es zufällig jemanden auf der Racheliste des Monsters erwischt, völlig unabhängig von dessem Wirken. Eigentlich wäre der Kerl auf dem Schiff sicher gewesen und wusste gar nicht, was im fernen London gerade abgeht.
Die Bauchgefühle und Zufälle in letzter Sekunde sind hier vielzählig vertreten. Einige alte Groschenheftfans denken wohl, dass sowas zu einem JS gehören muss.
Verglichen mit dem Neuzugang Marie Erikson…oder Marlene Klein..und vielleicht auch Michael Schauer (man hat ja im Kopf irgendwo so eine kleine „Rangliste“) hat mir das Heft aber schon gefallen. Es ist halt eine andere Qualität als bei Maddrax, wo erfahrene (Heft)autoren schreiben.
Es wäre natürlich traurig, wenn wir dich hier als treue Leseratte und alten Forenhase verlieren, aber es freut mich, dass sich dein Leben so gewandelt hat.
Ebooks eignen sich auch nicht für eine Sammlung. Wie wäre es mit kaufen, lesen und dann verkaufen? Wenn du wenig Zeit hast bei Leselust halt gebraucht auf ebay als Lesestapel.
Das mag für Sammler vielleicht grausam klingen, aber mir geht es beim Lesen um den Lesespaß und die Erinnerungen an die schönen Geschichten. Da würde ich im schlimmsten Fall die Hefte spontan gebraucht kaufen und dann wegschmeißen, wenn ich sie nicht wieder los bekomme.
Steffen Henssler eröffnete mit seinem Restaurant ANGEL & HENSSLER in London eine neue Sensation, die alle Horror-Fans anzog: blutige Vampirherzen auf der Speisekarte, Skelette als Dekoration und Särge anstelle von Stühlen. Natürlich reservierten Glenda und ich direkt einen Tisch – und gerieten in ein Horror-Abenteuer, das uns der Starkoch persönlich servierte!
Godwin hat vom bösen Klischeeplan der Mönche und Höllenbotinnen erfahren. Unter ihm hatten sich die Mönche versammelt, und Romano Deri hatte ihnen vom großen Plan erzählt, erst das Dorf Sorpe zu erobern und von dort aus die ganze Welt. Erstmal muss er aber sich selbst retten, denn die Mönche suchen ihn und wollen ihn töten. Sie erwischen ihn dann doch und wollen ihn hängen, aber sie sind so dumm, ihn nicht zu entwaffnen und so kann er dann dem Abt sein Messer an die Kehle legen, als der ihn zum Galgen führt. Wie unerwartet. “Wir beide werden jetzt gehen. Und niemand wird uns aufhalten. Es sei denn, du willst, dass ich dir den Hals durchschneide.“ Mit ihm als Geißel gelingt Godwin die Flucht aus dem Kloster. Anschließend knockt er den Abt mit dem klassischen Handkanten-Nacken-Schlag aus und setzt sich in einem Transporter ab. Die Mönche nehmen die Verfolgung auf.
John, Sophie und Kolumba sind schon auf dem Weg ins Kloster. An einer Raststätte machen sie einen Zwischenstopp für die obligatorische Essensszene. Diesmal gibt es Kaffee und Croissants. Ohne Marmelade. Da stolpert eine Frau in die Raststätte, die von zwei Höllenbotinnen verfolgt wird. Wie praktisch. Und keine Minute später tauchen die Frauen auch schon auf. Wie im ersten Teil sind sie keine wirkliche Gefahr und John kann eine ohne Probleme abknallen. Die andere fliegt davon.
Sie fahren weiter nach Sorpe, wo die Menschen in der Kirche Schutz gesucht haben. Ein kleines Mädchen wurde von den Höllenbotinnen entführt und sehr schwach zurückgebracht. Das macht aus Sicht der Gegenseite keinen Sinn, aber der Altmeister möchte Kolumbas Kräfte einsetzen. Sie bringt das Mädchen aus einem komatösen Zustand zurück. Als das Trio die Kirche nach der Wunderheilung wieder verlassen will, stehen da sechs Höllenbotinnen auf den umliegenden Dächern. John stellt sich den Frauen, während Kolumba die Leute durch eine Hintertür in Sicherheit bringen will. Doch dort lauert ebenfalls eine Höllenbotin. Kolumba schlägt sie mit einer Heiligenfigur tot, aber die Höllenbotin erhebt sich wieder.
John macht sich für einen Angriff der Höllenbotinnen bereit. Da erreicht Godwin das Dorf und die Frauen auf den Dächern warten brav ab, bis man sich begrüßt hat. Schließlich setzt sich doch eine in Bewegung. Ich war bereit, die Beretta einzusetzen, aber ich zögerte noch, denn irgendwie hatte ich den Eindruck, dass der Engel mich nicht angreifen und töten wollte. Tatsächlich landet er nur, kommt ein paar Schritte näher und haut dann wieder ab, weil ihm die Aura des Kreuzes nicht gefällt. Die anderen Höllenbotinnen auf den Dächern tun es ihr gleich. Aber es gibt ja noch die Killerin in der Kirche. Wenn es sich wirklich um Höllenengel handelt, wieso können sie das Gotteshaus dann ohne Probleme betreten? Und sogar irgendwie als untote Höllenengel dort wiederauferstehen? John verpasst der Höllenbotin eine Silberkugel und endlich ist die Gefahr vorerst gebannt. Wobei…was ist mit Godwins Verfolgern? Als er Sorbe erreicht hat, waren die ihm immer noch auf den Fersen. Sie hatten ihn sogar fast erreicht. Die Verfolger klebten an seiner hinteren Stoßstange, und es sah auch nicht so aus, als würde sich das rasch ändern. Jetzt haben die sich wohl in Luft aufgelöst, bis der Plot sie wieder braucht. Wenn sie überhaupt nochmal auftauchen. Das Heft macht es mir wieder sehr schwer, es zuende zu lesen. Es ist auch alles so beliebig. Da taucht dann nochmal eine Höllenbotin auf, kommt angeflogen, lässt einen Mann in den Tod stürzen und John erschießt sie mit einer Silberkugel.
Und wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, lässt der Altmeister auf den letzten 10 Seiten noch eine seiner beliebten Motorradrockergangs auftauchen. Die Höllenbotinnen rekrutieren den „Biker-Tribe“. “Ihr werdet uns begleiten. Fünf sind wir, und fünf Motorräder stehen bereit. Ihr seid die Fahrer, und wir nehmen hinter euch Platz. Habt ihr das begriffen?“ Mädels, ihr könnt fliegen. Wieso wollt ihr da mit Motorrädern herumdüsen?
Naja, bringen wir es hinter uns. Als die Motorradrocker-Höllenbotinnen ankommen, verpasst Godwin einer eine Silberkugel. Die Rocker wollen jetzt irgendwie nicht mehr mit den Höllenbotinnen zusammenarbeiten und schließen sich den Helden an. Eine Höllenbotin schießt einen Pfeil auf den Tribe-Boss ab und fängt sich dafür eine Silberkugel ein. Da es noch drei. An der Kirche bekommt die nächste eine Silberkugel verpasst. Noch zwei. Die bedrohen Kolumba mit Lanzen. John rennt direkt auf einen der Engel zu und der lässt das einfach geschehen. Ich prallte gegen ihn. Aber nicht nur ich, sondern auch mein Kreuz, das noch immer vor meiner Brust hing. Den Kontakt damit konnte der verdammte Engel nicht verkraften. Die verbliebene Höllenbotin ist davon so abgelenkt, dass Kolumba sie mit einem Tritt zu Boden befördern kann und dort wird sie ebenfalls mit Johns Kreuz vernichtet. Was für eine Versagertruppe der Woche. Aber es gibt ja noch die bösen Mönche. Godwins Verfolger hat Jason Dark tatsächlich komplett vergessen, toll. Und die anderen im Kloster sind auch keine Gefahr mehr. Von unserer Position aus war das Kloster am Berg zu sehen. Rauch stieg dort auf, ich sah auch das Flackern von Flammen. Das Kloster brannte lichterloh. Für mich war klar, dass sich Asmodis einmal mehr an seinen Dienern gerächt hatte, die in seinen Augen versagt hatten, und zugleich alle Spuren tilgen wollte. In letzter Zeit wendet der Altmeister diesen Asmodis-Trick ständig an, weil ihm die Seiten ausgehen und er schnell zu einem ENDE kommen muss. Dabei hätte sich der Sturm auf das Kloster der Satansmönche als dritter Teil angeboten. Wobei, besser nicht, wenn er genau so runtergetippt ist.
Nachdem die Höllenbotinnen im ersten Teil eher „Botinnen“ denn „Hölle“ sind und lieber quatschen als zu kämpfen, geht hier etwas mehr die Post ab. Aber was ist besser? Gar keine Action oder schlecht geschriebene Action? Die Damen lassen sich schön einzeln mit Silberkugeln abknallen und zum Finale organisieren sie sich eine dark‘sche Motorradgang, was keinen Sinn macht, aber wohl für den Altmeister oberaffentittengeil klingt. Dann gibt es noch zwei Gruppen von Satansmönchen aus dem nahen Kloster. Die eine Gruppe verfolgt Godwin und verschwindet plötzlich spurlos aus dem Roman, als hätte Dark sie schlichtweg vergessen. Die andere hockt im Kloster und wird pünktlich zum Ende des Romans von Asmodis vernichtet, damit man sich nicht mehr um sie kümmern muss.
Was mich zu meiner Eingangsfrage bringt. Es ist traurig. Die Romane in denen nichts Spannendes passiert (Teil 1) sind besser geschrieben, aber halt langweilig. Die Romane mit Actionszenen (Teil 2) sind teilweise echt zum an den Kopf greifen schlecht, dass man sich fragt, wie Jason Dark auf diese Ideen kommt und sich dann noch denkt „Jo, das wird dem Leser gefallen, das gebe ich so als fertiges Produkt ab“.
Mir persönlich hat da der lahmere erste Teil tatsächlich besser gefallen. SCHLECHTe (3 von 10 Kreuzen) für diesen zweiten Teil. Kann auch daran liegen, dass ich gerade Isaac Kane am Stück gelesen habe und das im Vergleich auch „altmodischer simpler Monstergrusel“ wie bei Jason Dark ist, nur halt gutgeschrieben. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Es liegt nicht an den Ideen des Altmeisters, es liegt an der Ausführung. Aber wenn jetzt ein Lektor über Darks Texte drüber gehen würde und ihnen die unbedingt nötige Politur verpassen, wäre es dann noch ein originaler Dark?
Auf der Leserseite gibt es den zweiten Teil des Interviews zum Dämonenkiller. An einer Stelle musste ich schmunzeln. JOHN SINCLAIR und auch DORIAN HUNTER sind nicht schlechter als zum Beispiel HARRY POTTER. Sie sind nur nicht so anerkannt, weil sie im Romanheft erscheinen. Ich habe das Gefühl, der Altmeister hat HP nie gelesen. Meine Meinung: Ja klar, es sind Jugendbücher mit einer einfachen Handlung, zumindest in den ersten Büchern, später werden die Themen erwachsener. Das mit JS oder DH zu vergleichen, würde mir die Leistung der Autorin herabwürdigen. Das sind einfach zwei verschiedene Ligen und liegt sicher nicht am Druckformat.
Zitat:
Original von kualumba
Wie er wohl auf den Namen Kolumba kam?
Denkst du, der Altmeister liest hier heimlich im Forum mit?
Einem Küster gelingt es einen kurzen Warn-Anruf an John abzusetzen, bevor er von einer Botin der Hölle abgestochen wird. Der Geisterjäger lässt die Nummer orten und findet die Leiche. Und jetzt? In der nahen Kirche steht die Tür etwas offen und John hat direkt sein Bauchgefühl. Nun ja, es ist eigentlich nichts Besonderes, wenn eine Kirchentür nicht geschlossen ist. In diesem Augenblick jedoch regte sich meine Neugierde. Befand sich noch jemand in der Kirche? Die Killerin hat sich nach dem Mord aus irgendeinem Grund in die Kirche zurückgezogen. Als John sie sieht und nach ihr ruft, haut sie nicht etwa ab oder greift ihn an, sondern kommt brav für ein Pläuschen angeschlendert. Es geht in erster Linie um das umgedrehte Kreuz in ihrem Gesicht. John zückt dann sein eigenes und die Höllenbotin flüchtet. Indem sie Anlauf nimmt und über John hinweg zum Ausgang segelt. Sie war schnell, verdammt schnell sogar, doch sie lief nicht zur offenen Tür, sondern in Richtung Rückseite, wo die Wand war. Ich konnte mich über die Reaktion nur wundern. Sekunden später wunderte ich mich nicht mehr. Da sah ich sie wieder. Sie hatte kehrt gemacht und kam jetzt auf mich zu. Allerdings lief sie nicht, sondern flog hoch über meinen Kopf hinweg in Richtung Ausgang. Und John steht einfach ruhig da und lässt das geschehen? Zum Glück kommt die Dame nochmal zurückgeflogen, um John als Zielscheibe für ein paar Schießübungen zu dienen. Wieso auch den Silberkugeln ausweichen, lieber direkt in den Beschuss hineinfliegen.
Die Templer haben nach der JS 2304 im Herbst 2022 die heilige Hexe Kolumba bei sich aufgenommen. Sie wurde zwar bei allen darauffolgenden Templerromanen komplett wegignoriert und nie erwähnt, aber jetzt ist sie halt wieder da. Nun taucht plötzlich eine Höllenbotin im Klostergarten auf. Aber nur für einen kurzen Augenblick, dann fliegt sie schon weg. Kolumba weckt Sophie Blanc und berichtet ihr von der Fremden. Woraufhin die Botin wieder angeflogen kommt. Wie es sich für einen braven JS-Gegner gehört, warnt sie Sophie und Kolumba vor ihrem bevorstehenden Angriff und verschwindet dann wieder.
In Rom wird ein Schweizergardist ebenfalls von einer Höllenbotin angesprochen und bedroht, bis sie davonfliegt.
Und Godwin ist in den Pyrenäen ein Kloster besuchen, von dem er das Gerücht gehört hat, dass es Kriminelle aufnimmt. Dort sieht er eine Höllenbotin über den Innenhof spazieren. Sie sieht nicht aus wie eine Nonne und er hat ein doofes Bauchgefühl, also folgt er ihr in den Klosterkeller, wo ein Satansaltar steht. Die Höllenbotin sieht sich ertappt und spricht ihn an, um von ihrem klischeehaften Plan der Weltherrschaft zu sprechen. Statt den Zeugen zu entsorgen, geht sie nur sicher, dass Godwin sie nicht aufhält, als sie das Kloster wieder verlässt. Die Klosterbrüder hier sind mit den Höllenbotinnen im Bunde und sperren Godwin ein. “Und dann?“ „Dort wirst du bleiben und unter unserer Kontrolle sein. Wir bestimmen, ob und wie lange du leben wirst, Templer. Und damit haben wir einen Feind eliminiert.“ Unter „Feind eliminieren“ verstehe ich was Anderes.
Vier Schauplätze in der ersten Hefthälfte. Das ist doch was. Die Höllenbotinnen sind leider nichts. Drei tauchen nur auf, labern die üblichen platten Drohungen und fliegen dann wieder davon. Die bei John will ihn immerhin umbringen, fliegt aber direkt in seinen Silberkugelbeschuss hinein und ist auch keine ernstzunehmende Gegnerin. Wo kämen wir denn da hin? Beim darkschen Wohlfühlgrusel muss klar sein, dass den Helden nichts passieren kann.
John erhält besorgte Anrufer von Father Ignatius und Shophie Blanc. Wo soll er da zuerst ansetzen? Oder wie üblich einfach abwarten, bis die Gegenseite wieder aktiv wird? London hat Suko, Rom hat Father Ignatius. Die armen wehrlosen Maiden im Templerkloster haben ihren Godwin-Beschützer gerade nicht vor Ort, also begibt er sich dorthin.
Kurz darauf bekommen sie wieder Besuch von einer netten friedlichen Höllenbotin, die Sophie darüber informiert, dass man ihren Mann geschnappt hat. John krallt sie sich, um sie zu befragen. “Ich kann mir vorstellen, dass der Name Godwin de Salier für sie durchaus ein Begriff ist.“ Sie hat bereitwillig erzählt, dass Godwin in ihrer Gewalt ist, deswegen ist sie hier. Natürlich ist ihr der Name ein Begriff. Später taucht noch ein Botenjunge am Kloster aus, der Fotos davon überbringt, wie Godwin von den Mönchen verprügelt wurde. “Jetzt kommt es auch darauf an, wo das Foto geschossen worden ist.“ „Im Kloster“, sagte ich. „Genau, John. In einer Zelle. Wir müssen davon ausgehen, dass Godwin in diesem Kloster gefangen gehalten wird.“ Leute, das wisst ihr doch bereits von der Höllenbotin! Ah! Wieso hat man der eigentlich nicht direkt die Fotos mitgegeben, sondern jetzt irgendwie aus den Pyrenäen nach Alet-les-Bains geschafft, um sie einem Boten zu übergeben. Oder ist der Junge den ganzen Weg hierher zu Fuß gelaufen? Egal.
Suko nimmt Glenda mit zu sich nach Hause, damit er sie beschützen kann, bis der Fall erledigt ist. In der Tiefgarage werden sie von zwei Höllenbotinnen angegriffen, die aber keine wirkliche Gefahr sind. Die eine stoppt ihren Flug nicht und knallt voll gegen den geschlossenen Fahrstuhl, als Suko sich duckt. Die andere hält ihre Lanze nicht fest genug. Glenda kann sie ihr entreißen und dann rennt die Höllenbotin voll in die Waffe hinein. Ungewollter Trash, könnte man meinen.
John, Sophie und Kolumba brechen auf, um Godwin zu befreien. Vielleicht muss Godwin aber gar nicht gerettet werden. Er wagt selbst einen Ausbruch, indem er einem Mönch einen Teller mit Pampe ins Gesicht wirft. Der stolpert doof zurück und während er sich den Brei aus dem Gesicht wischt, schlägt Godwin ihn nieder. Godwin de Salier tastete den Halunken ab. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Mann ihn ohne Waffe aufgesucht hatte. Manchmal muss der Mensch Glück haben. Das war auch bei Godwin der Fall, denn unter der Kutte fand er eine steife Lederscheide, in der ein Messer steckte. Halunke, das Wort habe ich in unsatirischem Kontext auch ewig nicht mehr gehört. Der Abt hält gerade eine Ansprache an seine Brüder. Er ist ein Höllendiener und kann seine Höllenhitze auf die Mönche übertragen. Sowas hatten wir doch schon mit den Russen im JS 2375, die Höllenfeuer in sich trugen. Die Mönche entschließen sich zum Cliffhanger des Hefts, den gefangenen Godwin jetzt zu töten. Wie gut, dass der ausgebrochen ist und alles mit anhört.
Indes hat Suko die Conollys gewarnt, dass die Gegenseite wieder um sich schlägt und sie auf alles gefasst sein müssen. Was macht man in so einer Situation am besten? Die beiden frühstückten. Nicht viel, immerhin wollten sie gleich joggen. Sie werden direkt vor ihrem Haus angegriffen, als hätte die Höllenbotin nur auf sie gewartet. Mit einem geworfenen Speer verfehlt sie Sheila, Bill ist da schon treffsicherer mit seiner Beretta. Wieder eine weniger.
Schade, das war wieder nichts. Es gibt mehrere Schauplätze und es passiert für einen Dark viel. Aber was bringt das, wenn keine richtige Spannung aufkommt? Die Höllenbotinnen sind sehr handzahm und unterhalten sich lieber, als ihrem Namen gerecht zu werden.
Dass der Altmeister Kolumba nochmal ausgepackt hat, ist schön. Aber da merkt man wieder, dass es kein Serienkonzept gibt und jeder Autor „seinen“ Sinclair schreibt. Sie wohnt im Templerkloster, ist aber seit ihrem Einzug vor ein paar Jahren in dem Zusammenhang nie wieder erwähnt worden. Außerdem trägt sie rein gar nichts Besonderes zum Roman bei. Sie wird als Kräuterkundige beschrieben, aber da gerade keiner Heilkräuter zum Verarzten braucht, ist sie einfach eine normale Frau. Wie Sophie, wenn der Geist der Maria Magdalena in ihr mal wieder weg ignoriert wird.
Schwache (4 von 10 Kreuzen) und gerade noch ein wohlwollendes MITTEL.
Alles beginnt bei Helen Wheeler mit schlimmen Kopfschmerzen und einer Überempfindlichkeit der Sinne. Schließlich folgen Halluzinationen und ihr toter Ex steht auf einmal bei ihr in der Wohnung. Er attackiert sie. Diese Auseinandersetzung endet in einem Tatort für das Geisterjägerduo von der Spezialabteilung. Ein seltsamer Fall, denn Helen Wheeler trägt Szenen mit ihrem Ex auf der Haut, wie magische Tätowierungen. Die Ermittlungsarbeit bleibt normal. Tatortuntersuchung, Leichenschau, Zeugenbefragungen. Verbunden mit ein wenig Heftromanzufall, tastet man sich zur Quelle des Übels voran.
Toby Lewis irrt schon ohne Erinnerungen durch eine seltsame Dimension, wo immer wieder Erinnerungsfetzen aufflammen. Mit einem Ritual wollte er Sinayra beschwören und ihre Magie für seine Zwecke einsetzen, was nicht so gut für ihn endete. Schließlich erfährt er, dass er im Koma liegt und sein Geist in Sinayras Reich gefangen ist. Sie hat eine Aufgabe für ihn. Er soll sich an seiner Ex rächen, die ihn vergessen hat. Die Göttin des Vergessens mag es offenbar gar nicht, dass Menschen andere Menschen vergessen. Sinayra wurde zur Abwechslung mal als neutrale Göttin eingeführt. Anders als die meisten gnadenlosen Götter in JS. Wie sie die vergesslichen Menschen später dann als „Abschaum“ bezeichnet, gefällt mir gar nicht. Ist sie am Ende doch nur eine typische böse Gegnerin der Woche? Außerdem müsste eine Göttin, deren Domäne das Vergessen der Sterblichen ist, doch wissen, dass die Menschen nichts dafür können. Vergessen gehört einfach aufgrund ihrer beschränkten Gehirne zur menschlichen Natur. Sie sollte mehr Verständnis dafür haben und eher Trauer oder Mitleid als Wut fühlen. In der zweiten Hefthälfte erwacht Toby Lewis aus dem Koma, um Sinayras Auftrag auszuführen.
John und Suko finden heraus, dass es in den letzten Monaten ähnliche Todesfälle gab, nur waren die Tätowierungen dort nicht so ausgeprägt. Haben sie es mit einem dämonischen Serienkiller zu tun? Die Spur führt zu einem Friedhof, wo sich die Gräber der Ex-Partner der Opfer befinden. Bei dieser Gemeinsamkeit muss man ansetzen. Soweit die logischen Ermittlungsarbeiten. Für die weitere Handlung greift Oliver Fröhlich dann leider auf das übertriebene JS-Bauchgefühl zurück. John findet, dass der Grabschmuck an den Gräbern irgendwie unpersönlich ist. Da steckt bestimmt eine Friedhofsgärtnerei dahinter. Zufällig hat John einen Mann im Rollator gesehen, der an einem der Gräber war. Vielleicht hat der sogar mit der Sache zu tun. “Und weil dir das Gesteck zu popelig erscheint, bezweifelst du das plötzlich?“, wunderte sich Suko. „Ist das nicht etwas weit hergeholt? Vielleicht hatte er nicht genug Geld für mehr. Oder er kann das Grab in seinem Alter nicht mehr selbst pflegen.“ Sie begeben sich zu dem Grab, an dem der Fremde war und ahnen, dass der Partner der hier begrabenen Frau das nächste Ziel sein wird. Sorry, aber das ist doch Scheiße. Wie ich das JS-Bauchgefühl inzwischen hassen gelernt habe. Gerade weil der Roman bis hierin auf sowas verzichtet und auch Heftromanzufälle nur sehr sparsam genutzt werden. Der Autor legt John zwar notdürftig Worte in den Mund, um sich für seine Vermutung zu rechtfertigen, aber das überzeugt mich überhaupt nicht. Er versucht nur, sein unbegründetes Bauchgefühl vor Suko zu untermauern, damit der Ruhe gibt und mitspielt. Wir wissen ja, das JS-Bauchgefühl trifft immer knallhart ins Schwarze.
Ein Kritikpunkt an einem sonst tollen Roman. Hoffentlich bleibt es dabei und das letzte Heftdrittel bleibt so gut geschrieben. John hat natürlich Recht, der Fremde vom Friedhof ist Toby Lewis, der gerade sein nächstes Opfer ausgewählt hat. John und Suko beschatten es und können den Mord verhindern. Komisch nur, dass so ein abstraktes Wesen wie ein Pappmachee-Fotomonster vom Stab des Buddha betroffen ist. Außerdem lassen die Geisterjäger den Friedhof bewachen und als Toby Lewis dort wieder auftaucht, können sie ihn stellen. Schließlich offenbart Sinayra am Ende noch weitere Motive. Eine Göttin des Vergessens hat es im Zeitalter von Interneteinträgen und digitalen Fotogalerien schwer, da dauert es lange, bis jemand wirklich vergessen ist. Sie verlässt ihre Domäne und will fortan auf der Erde leben. Ich weiß nicht, ob Götter so einfach ihr „Aufgabengebiet“ verlassen können.
Erstmal eine kleine Nebenbemerkung. Die Figur des Eric Woolf hat mir als Sidekick mit einem Augenzwinkern sehr gefallen. Den hätte Oliver Fröhlich gern behalten können, wenn er unter dem alten Pseudonym nicht mehr schreibt. Naja, das hat sich zum Finale des Bandes leider erledigt.
Als Gegenspieler gibt es eine weitere Gottheit, da zeichnet sich was ab. Oder es ist einfach Zufall. Ich hätte mir hier gewünscht, dass Sinayra keine Gegenspielerin ist, sondern eher neutral und einfach ihr Ding durchzieht. Sie ist die Göttin des Vergessens. Dann sollte sie verstehen, dass es in der Natur des Menschen liegt, zu vergessen und sie nichts dafür können. Sie dafür zu bestrafen und zu töten ist mir zu platt. Am Ende lässt sie ihre sterbende Welt hinter sich und betritt die Erde, wir werden sie also wieder sehen. Mal sehen, wie sie sich entwickelt. Eine weitere bitterböse Pandora/Lilith/Morrigan brauche ich wirklich nicht.
Mir hat die erste Hälfte des Bandes deutlich besser gefallen, da hat sich Oliver Fröhlich einiges ausgedacht, abseits von ausgetretenen JS-Pfaden. Aufgelöst wurde es teilweise dann doch ziemlich klassisch. Eine böse Göttin, ihr mordender Diener und von ihm ferngesteuerte Monster. Bei dem Konzept des Vergessens und einer Göttin dazu, hätte der Autor gern metaphysischer oder philosophischer bleiben können.
Nach dem „Hotel der Verlorenen“ ist es der zweite Roman von Oliver Fröhlich, der etwas abstrakter geschrieben ist und den Leser geistig fordert, weil man die Handlung nicht vorausahnen kann. Bitte mehr davon! Auch wenn einige Auflösungen und das Finale nicht mit den interessanten Grundideen mithalten können und es eine ganz schlimme JS-Bauchgefühl-Szene gibt sind das für mich (9 von 10 Kreuzen) und wieder ein TOP, verglichen mit dem, was JS aktuell sonst noch so an Geschichten liefert.
PS. Wieso wird hier ein Leserbrief an Altmeister Dark abgedruckt? Wäre das nicht besser in einem seiner Hefte gewesen, mit einer kurzen Antwort oder einem Dankeschön von ihm?
Zitat:
Original von Phexcaer
Am Ende werden sich dann wahrscheinlich die Geister scheiden, ob Johns Entscheidung die Gegnerin ziehen zu lassen weil ihm die Kosten persönlich zu hoch sind die er zahlen müsste, mit seiner Serien-Persona im Einklang ist oder nicht
Für mich absolut nachvollziehbar. Aber schon fies von Sinayra . Wie gesagt, das Finale hat sie mir als nachvollziehbare Göttin kaputt gemacht. Da war sie dann nur noch bitterböse, weil JS Gegner halt bitterböse sein müssen und der Leser klare Feinde braucht.
Ein Dämonenjäger bannt drei Hexen in einem Hotel. 70 Jahre später werden sie nach Renovierungsarbeiten wieder aktiv. Ein echter Klassiker. Mit Halluzinationen und Einflüsterungen holen die Vetteln sich ihre Opfer. Das schildert Ulrich Gilga im ersten Heftdrittel durch drei Beispiel-Hotelgäste. Alles wunderschön beschrieben, aber ich bin kein Fan von solchen „Aufzählungen“. Der Leser weiß bereits durch die Berichte in der Prolog-Rückblende, wie die Hexen vorgehen und es ist keine Überraschung, dass sie nun so weitermachen.
Isaac Kane wird auf den Fall angesetzt. Er soll nur beobachten und erst etwas unternehmen, wenn Patrick Walsh dazu stößt. Der ist gerade noch woanders beschäftigt. Klingt machbar. Leider haben die Hexen einen alten Bekannten als Unterstützung gewinnen können, der sich an Isaac Kane rächen will. Der Serienheld geht ihnen in die Falle und alles liegt an Patrick Walsh.
Zum Glück ist Gagdrar in einem Punkt ein typischer Heftromangegner. Er könnte seine Rache direkt vollziehen, aber er will Isaac Kane leiden lassen. Damit hat Patrick Walsh die Gelegenheit, im Heftromantiming in letzter Sekunde dazuzustoßen, bevor der Dämon Isaac in sein Reich entführt. Gagdrar wird vertrieben, aber der eigentliche Grund für ihren Einsatz ist noch hier.
Im letzten Drittel schlagen die perfekten Heftromantimings wieder zu. Als Patrick Walsh sich Gagdar stellt, befinden sich die Hexen gerade in Trance, um seine Kräfte in sich aufzunehmen. Sie können also nicht eingreifen, als der Dämon vertrieben wird. Danach schnappen sich die beiden verbliebenen Vetteln getrennt die Dämonenjäger. Patrick Walsh kann „seine“ Hexe genau in der Sekunde vernichten, als Isaac Kane sich durch eine Einflüsterung selbst töten will. Der Todesimpuls reißt ihn aus dem Zauber. Die letzte Hexe will es selbst zu Ende bringen. Patrick Walsh kommt genau in der Sekunde dazu und schießt auf sie, als sie Isaac Kane einen Dolch ins Herz rammen will.
Natürlich muss man es spannend machen. Aber immer auf die letzte Sekunde mit den typischen „jetzt gleich war es das für den Helden, pass auf, jetzt aber wirklich, dieses mal ganz sicher“ Cliffhanger. Das wird nur verhindert, weil rein zufällig die Rettung in allerletzter Sekunde eintrifft. Beide Male hätte es gereicht, wenn Patrick Walsh zehn Sekunden länger gebraucht hätte und es wäre um den Serienhelden geschehen. Wenn dann zwei dieser Szenen direkt aneinandergereiht werden, ist das gerade nervig für mich. Mit dem Heftromanglück auf ihrer Seite vernichten sie dann auch die letzte Hexe.
Da muss ich mir wegen einer Top-Wertung schon mal keine Gedanken mehr machen. Man kann spannende Romane auch ohne diese Heftromantricks schreiben. Zumindest ohne sie aneinanderzureihen und sie stattdessen sparsam verwenden und nicht „auf die allerletzte Sekunde“ oder „im perfekten Timing sekundengenau“. Einige vergangene Zamorra-Autoren haben das hinbekommen. Ein Grund, warum ich mich im 900er Zyklus so in die Serie verliebt habe. Aber das ist ein anderes Thema.
Das hier ein weiteres Abenteuer der Woche, das den Hauptplot ein wenig fortführt. Das erste Soloabenteuer von Isaac Kane ist es aber nicht. Im Gegenteil, er gerät bei jeder großen Gelegenheit des Hefts in Bedrängnis und muss von Patrick Walsh gerettet werden. Trotzdem schlägt er sich ganz tapfer.
Wegen der schönen Schreibe, den interessanten Figuren und dem packenden Handlungsaufbau gibt es SEHR GUTe (8 von 10 Punkten). Mich stört nur das Finale ein wenig, weswegen es leider nicht zu mehr reicht.
Peter Shaw bekommt von einem zwielichtigen Künstler ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. Für viel Geld soll er auf einer Vernissage dessen Monstergemälde verkaufen. Geldnot und Gier siegen über das Bauchgefühl. Das Event ist ein voller Erfolg und schon am gleichen Abend gibt es die ersten Opfer.
Isaac Kane steckt inzwischen mitten in seiner theoretischen und praktischen Ausbildung zum Dämonenjäger. Der Leser erhält dadurch mehr Einblicke in die „Organisation“ und einiger Kollegen. Von zweien erhält er für diesen Fall Unterstützung. Hoffentlich enden sie nicht so wie Isaacs letzte Begleitung. Patrick Walsh ist der typische Mann für’s Grobe und Diego Garcia kümmert sich im Hintergrund um die Koordinierung der Fälle.
Soweit, so meckerfrei. Ulrich Gilga kann echt tolle Szenen und sympathische Nebenfiguren schreiben. Nun fallen mir aber doch einige Sachen auf. Picton bringt Peter Shaw unter seine Kontrolle, damit er die Bilder zurückholt und Beweise verschwinden lässt. Wieso dann der Deal, wieso hat er den Galeristen nicht schon am Anfang des Heftes übernommen? Picton scheint ziemlich starke Kräfte zu haben, wieso lässt er die Monsterbilder nicht selbst verschwinden, sondern beauftragt einen Sterblichen damit? So gibt es dann natürlich den klassischen Heftromanzufall, dass Peter Shaw gerade dann das Gemälde holt, als die Helden dort eintreffen. Shaw wird nicht auf frischer Tat ertappt, aber man hat sich kurz gesehen und Isaac Kane wird sich garantiert an den Typ erinnern, wenn es wichtig wird. Jedenfalls ist das Bild als Spur jetzt verschwunden. Aber keine Sorge, der Käufer hat von dem Bild zufällig Fotos gemacht und die Sofortbildkamera mit den Polaroids auffällig auf seinem Schreibtisch liegen lassen, damit die Dämonenjäger nicht in einer Sackgasse feststecken.
Das ist jetzt ein ganzer Brocken des Bandes, der sich typischer billiger Heftromanmitteln bedient. Und das meine ich nicht positiv-nostalgisch. Trotzdem gelingt es dem Autor mit seiner Schreibe, mich weiter bei der Stange zu halten. Hoffentlich bleibt die zweite Hälfte des Abenteuers nicht auf diesem Niveau.
Leider übersieht die Gegenseite dann weitere Dinge, damit die Helden nicht zu doof dastehen. Die Bilder soll Shaw verschwinden lassen. Nach den Eventeinladungen oder Verkaufsquittungen lässt ihn Picton aber nicht suchen. Isaac Kane und Patrick Walsh finden das natürlich und kommen dem Galeristen so schnell auf die Spur. Und als Peter Shaw das dritte Bild sicherstellt, wird er von einer Freundin des Opfers gesehen, die auch auf der Vernissage war und ihn erkennt. Als typischer Bösewicht ist Picton zwar total gelassen und selbstsicher, aber er hat sich für meinen Geschmack entschieden zu viele Nachlässigkeiten erlaubt, die die Helden natürlich alle aufgreifen und verwerten.
Zwar will er Peter Shaw dann durch eine Ghoulzeichnung entsorgen, aber natürlich erreichen die Helden seine Galerie gerade in diesem Moment und retten ihn. Picton hält seinen unfreiwilligen Gehilfen wohl schon für Tod, denn er hat ihn aus seiner Kontrolle entlassen und so plaudert Peter Shaw fröhlich drauflos, damit man Picton pünktlich zum Finale stellen kann.
Schade, anders als die ersten beiden Bände der Reihe ist das der gewohnte Gruselheft-Einheitsbrei. Das Finale gegen Pictons Monster ist dann ganz ordentlich, aber reißt den Mittelteil des Abenteuers nicht raus. Der teuflische Maler kann entkommen und ist damit der nächste wiederkehrende Gegner, wenn dieser Faden wieder aufgenommen wird. Anders als beim Dämon Gagdrar habe ich bei Picton kein Potential dafür gesehen, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Dieses Abenteuer von Isaak Kane konnte mich leider nicht so überzeugen. Ulrich Gilgas Nebenfiguren gefallen mir, seine bildhafte Schauerschreibe unterhält mich sehr, aber die Handlung war nach einem starken Einstieg nur typisches Gruselheftniveau. Das hätte so auch im neuen Gespenster-Krimi erscheinen können und hätte sich nicht abgehoben. Da hat sich der Autor zu vielen billigen Heftromanstilmitteln bedient. GUTe (6,5 von 10 Punkten) Es kann mich ja nicht jedes Heft begeistern.
Ich versuche für IK die Rezis so unspoilernd wie möglich zu schreiben, dieses Mal musste ich aber eine wichtige Stelle erwähnen, also Spoilergefahr.
Vier Freunde erwischen einen Frauenmörder und hängen ihn in Selbstjustiz. Der Kerl betet zu Satan und verflucht sie vor seinem Ende. Diese Vorgeschichte erzählt Ulrich Gilga spannend und ausführlich im ersten Heftviertel. Es ist schonmal ein guter Einstieg.
Man kann es sich denken, nun erfüllt sich der Fluch. Nicht nur an den Nachkommen der Freunde. Der Dämon Gagdrar will sich nach seiner Niederlage im ersten Band an Isaac Kane rächen und nutzt den zurückgekehrten Mörder dafür. Der Zombie hat die Fähigkeit, die Erinnerungen seiner Opfer aufzunehmen. Und wen er tötet, der erhebt sich selbst als Untoter wieder. Ein Umstand, der mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, als dem Mörderzombie lieb sein kann. So dürfen Isaac Kane und Chris van Buren, ein Dämonenjäger unter Ian West, in der zweiten Romanhälfte endlich mitspielen.
Natürlich muss auch in dieser Serie der Heftromanzufall aushelfen, damit es spannend wird. Er führt Isaac zufällig allein zu einem der Unter-Zombies, wo er sich seine Sporen verdienen muss. Zum Glück wurde er von Chris inzwischen mit einigen interessanten Waffen ausgestattet.
Der Zombiekiller ist dann aber nochmal eine andere Hausnummer. Dass es so schnell den armen Chris erwischt, hätte nicht sein müssen. Wo er Isaac erst sein Geheimnis anvertraut hat, dass er sich mit seiner Cassy verlobt hat und darüber nachdenkt, für sie seinen „Job“ zu schmeißen. Nach diesem Fall wollte er das mit Ian West besprechen. Das hat sich jetzt wohl erledigt. Könnte man natürlich als klassischen Fall von „Foreshadowing“ sehen, aber ich hätte dieses Dramatiming nicht gebraucht.
So ist das Finale eine echte Feuerprobe für Isaac, der als blutiger Anfänger auf sich allein gestellt ist. Er schlägt sich überraschend gut und hat nun eine Motivation, sich an der Hölle zu rächen. Besonders an Gagdrar, als er erfährt, dass der Dämon hinter allem steckt.
Auszusetzen habe ich an diesem Abenteuer eigentlich gar nichts. Es gab einen Punkt, der mir persönlich nicht so gefallen hat, was ich dem Band aber keineswegs negativ auslegen möchte. So eine Gruselreihe muss natürlich Fahrt aufnehmen und in den ersten Geschichten ein Fundament an Figuren, Waffen und Schlüsselereignissen errichten. Ulrich Gilga macht das genau richtig und überstürzt nichts.
(9 von 10 Punkten), da ist noch Platz nach Oben für echte Highlight-Bände. Mein Herz sagt Top, mein Verstand sagt Sehr Gut. Ich bin mal motiviert und vote mit einem TOP (für einen Monster of the Week). Es freut mich einfach, dass es nun eine neue gute Gruselserie auf dem Markt gibt und das ohne Bastei-Experimente.
Wie bei John Sinclair hat auch Isaac Kane ein kleines kurzes „Pre Abenteuer“ von der Länge eines halben Hefts. Aus der Sicht von Ian West. Während die Wiedergabe der dramatischen Ereignisse in Band 1 aus Ians Sicht erfolgte und in Punkten gelogen sein könnte, gehe ich hier davon aus, dass es die ungeschönte Wahrheit ist.
Und es deckt sich ziemlich. Für mich stellt es Ian West in einem positiveren Licht dar, als man in Band 1 denken könnte, wenn man seine Worte hinterfragt. Auch schien er damals nicht so zwielichtig gewesen zu sein, wie er heute ist.
Die Handlung mit dem Monster der Woche ist zwar nichts Besonderes, aber durch die Kürze des Hefts ist es ein knackiges Abenteuer für Ian West. Etwas, das ich im eigentlichen Einstiegsband vermisst habe.
Ich finde es etwas Schade, dass mir Ian West durch die Bestätigung seiner Aussagen in Band 1 ein wenig entzaubert wurde. Er scheint wirklich ein ganz lieber Typ gewesen zu sein….damals…man weiß nicht, was in den darauffolgenden Jahren alles passiert ist und wie er sich verändert hat.
Klare Sache. (8 von 10 Punkten). Das hat Spaß gemacht, ein SEHR GUTes Bonusheft.
Dr. Isaac Kane ist das Paradebeispiel eines Gruselhelden. Kennt sich mit Ärchäologie und Geschichte genau so gut aus, wie mit Parapsychologie. Ist also der Welt des Übersinnlichen gegenüber aufgeschlossen und hat das nötige Fachwissen. Er ist ein Adoptivkind, das seine Herkunft nicht kennt. Da aber bereits auf den ersten Seiten des Bandes angedeutet wird, dass die „Gegenseite“ hinter ihm her ist, muss er ein ganz besonderes Erbe in sich tragen. Eine Mischung aus dem Para-Experten Professor Zamorra und dem auserwählten Sohn des Lichts John Sinclair sozusagen.
Als sich ihm eines Tages die Chance eröffnet, mehr über seine Familie herauszufinden und die Angelegenheit auch noch mit den mysteriösen Fingern einer Kreatur zu tun hat, ist er also dabei. Ian West ist ein alter Freund seiner Eltern, zumindest behauptet er das. Wie es sich für einen Gruselhelden gehört, hat Isaac Kane auch dieses typische Bauchgefühl, das ihn in die richtigen Plotbahnen leitet. Obwohl sich Ian West extrem mysteriös gibt und nicht mit der Sprache herausrückt, begleitet er ihn in ein Gasthaus, wo er endlich die Wahrheit erfahren soll. Die Geschichte klingt dann ziemlich ausgefallen, aber Isaac glaubt ihm jedes Wort. Das Schicksal seiner Eltern ist eine tragische Angelegenheit und weil die Polizei irgendwie zu faul oder unfähig war, die Sache vernünftig aufzuklären, ist es ein ungelöstes Mysterium. Ian West sollte den Fall damals eigentlich anderen Experten überlassen, aber er wollte das Schicksal seiner Freunde unbedingt selbst aufklären und so wurde er zum Monsterjäger, der er heute ist.
Natürlich muss in einem Einstiegsband viel erklärt werden. Aber das zieht sich doch etwas. Bis zur Buchhälfte hat der Leser nur erfahren, wer der Serienheld ist, was er so macht und jetzt auch, was mit seinen Eltern geschehen ist. Irgendwie erinnert mich diese „Backstory“ ziemlich an die Monsterjägerserie „Supernatural“.
In der zweiten Hälfte der Geschichte will Ian West den Protagonisten direkt mit auf Werwolfsjagd nehmen, um ihm zu beweisen, dass Gruselmonster existieren. Isaac glaubt nicht an waschechte Dämonen. Aber da er wie gesagt die typische Auserwählen-Intuition hat, endet der Roman hier nicht und er lässt sich auf den Ausflug ein. Hier lege ich eine kleine Pause ein, um den Roman in Ruhe genießen zu können. Die zweite Texthälfte wird dann sicher weniger „Worldbuiding“ und mehr Gruselabenteuer.
Nun kann es ans Eingemachte gehen. Die beiden schauen sich das unheimliche Vincent Manor an mit seinem ebenso seltsamen Besitzer. Auch hier meldet sich wieder Isaacs Bauchgefühl. Etwas stimmt hier nicht, etwas wird ihnen verschwiegen. Es gibt erstmal eine Besichtigung des Hauses und während Ian West ganz genau weiß, was hier gespielt wird, ist Isaac nur über die wichtigsten Dinge informiert. Wobei ich mich frage, wieso Sir Frederic und seine Tochter Besucher auf ihr Anwesen lassen, wenn sie so ein kritisches Geheimnis hüten. Ulrich Gilga hat sich in diesem Kapitel einige Dinge einfallen lassen, damit der Heftromanzufall durch gute Planung ersetzt wird. Da hätte er auch einen Satz einfließen lassen können, dass er den beiden viel Bargeld für die Tour angeboten hat, das sie dringend brauchen. Oder irgendwie sowas.
Als es dem Werwolf schließlich an den Kragen gehen soll, taucht überraschend eine weitere Person auf. Ian West ist nicht der einzige, der etwas vom auserwählten Serienhelden will. So wird es dann zum Finale wie man es kennt ziemlich dramatisch und mehrmals extrem knapp für die Helden.
Das Finale des Einstiegsbandes hat mich etwas mit der Geschichte versöhnt. Bis dahin lässt Ulrich Gilga es sehr entspannt angehen. Bei Sinclair, Zamorra und Hunter ist in den Einstiegsabenteuern mehr passiert. Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit, dem Leser die aktuelle Situation seines Serienhelden zu beschreiben. Danach gibt es das Treffen mit Ian West, wo in einem Gespräch sehr viel über Ians Vergangenheit offenbart wird. Natürlich nicht zu viel. Im Manor folgt eine ausgiebige Gebäudebesichtigung, um den Schauplatz der Finalkonfrontation darzustellen. Das ist nicht schlecht geschrieben und hält den Leser bei der Stange, für Gänsehaut und Gruselspannung sorgt es aber auch nicht sehr. Das gibt es dann im letzten Viertel der Geschichte und zwar genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Jetzt ist Isaac Kane als Figur ja etabliert, dann kann Ulrich Gilga in den Folgebänden mehr ans Eingemachte gehen.
Wie vom Autor beworben ist das Groschengrusel der alten Schule. Aber in guter Qualität. Sowohl auf erzählerischer Ebene als auch in der modernen Schreibe. Die Stimmung passt, ohne dass es zu angestaubt wirkt oder billige Erzählmethoden verwendet werden, die dem Medium damals auch sein „Schundheftchen“ Image eingebracht haben.
Mein persönlicher Hauptgrund, die Serie weiter zu lesen, ist aber definitiv Ian West. Sogar mehr noch als der Serienheld Isaac Kane. Der ist der klassische „Auserwählte“, der sich jetzt entscheiden muss, wie er sein Erbe einsetzt. Dieses Mysterium wird sicher nach und nach enthüllt, ich kann mir aber schon denken, in welche Richtung es geht. Isaac Kane wird vermutlich nicht in die Fußstapfen seines neuen Mentors treten, der eher pragmatisch-zwielichtige Motive hat. Und das gefällt mir. Ian West ist eine Mischung aus Dorian Hunter und der frühen Darstellung von Myxin aus John Sinclair. Vielleicht werden er und Isaac zukünftig sogar auf verschiedenen Fronten stehen, obwohl sie dasselbe Ziel verfolgen. Ich drücke eher Ian West die Daumen als Isaac Kane, edle Ritter auf rechtschaffender Dämonenjagd-Queste gibt es beim Heftroman schon genug. Mal sehen, was mich noch erwartet.
Der Einstieg hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, als neuer Stern am nostalgischen Gruselromanhimmel. Aber gut unterhalten und ich sehe viel Potential.
(7 von 10 Punkten), ein beachtliches GUT.
Ich habe mich an einen Rat des Autors gehalten und Band 1 vor Band 0 gelesen, der als nächstes dran ist. Würde mich aber am liebsten direkt auf "Die Rückkehr des Gehenkten" stürzen.