-- www.gruselroman-forum.de -- Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.
Ich versuche für IK die Rezis so unspoilernd wie möglich zu schreiben, dieses Mal musste ich aber eine wichtige Stelle erwähnen, also Spoilergefahr.
Vier Freunde erwischen einen Frauenmörder und hängen ihn in Selbstjustiz. Der Kerl betet zu Satan und verflucht sie vor seinem Ende. Diese Vorgeschichte erzählt Ulrich Gilga spannend und ausführlich im ersten Heftviertel. Es ist schonmal ein guter Einstieg.
Man kann es sich denken, nun erfüllt sich der Fluch. Nicht nur an den Nachkommen der Freunde. Der Dämon Gagdrar will sich nach seiner Niederlage im ersten Band an Isaac Kane rächen und nutzt den zurückgekehrten Mörder dafür. Der Zombie hat die Fähigkeit, die Erinnerungen seiner Opfer aufzunehmen. Und wen er tötet, der erhebt sich selbst als Untoter wieder. Ein Umstand, der mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, als dem Mörderzombie lieb sein kann. So dürfen Isaac Kane und Chris van Buren, ein Dämonenjäger unter Ian West, in der zweiten Romanhälfte endlich mitspielen.
Natürlich muss auch in dieser Serie der Heftromanzufall aushelfen, damit es spannend wird. Er führt Isaac zufällig allein zu einem der Unter-Zombies, wo er sich seine Sporen verdienen muss. Zum Glück wurde er von Chris inzwischen mit einigen interessanten Waffen ausgestattet.
Der Zombiekiller ist dann aber nochmal eine andere Hausnummer. Dass es so schnell den armen Chris erwischt, hätte nicht sein müssen. Wo er Isaac erst sein Geheimnis anvertraut hat, dass er sich mit seiner Cassy verlobt hat und darüber nachdenkt, für sie seinen „Job“ zu schmeißen. Nach diesem Fall wollte er das mit Ian West besprechen. Das hat sich jetzt wohl erledigt. Könnte man natürlich als klassischen Fall von „Foreshadowing“ sehen, aber ich hätte dieses Dramatiming nicht gebraucht.
So ist das Finale eine echte Feuerprobe für Isaac, der als blutiger Anfänger auf sich allein gestellt ist. Er schlägt sich überraschend gut und hat nun eine Motivation, sich an der Hölle zu rächen. Besonders an Gagdrar, als er erfährt, dass der Dämon hinter allem steckt.
Auszusetzen habe ich an diesem Abenteuer eigentlich gar nichts. Es gab einen Punkt, der mir persönlich nicht so gefallen hat, was ich dem Band aber keineswegs negativ auslegen möchte. So eine Gruselreihe muss natürlich Fahrt aufnehmen und in den ersten Geschichten ein Fundament an Figuren, Waffen und Schlüsselereignissen errichten. Ulrich Gilga macht das genau richtig und überstürzt nichts.
(9 von 10 Punkten), da ist noch Platz nach Oben für echte Highlight-Bände. Mein Herz sagt Top, mein Verstand sagt Sehr Gut. Ich bin mal motiviert und vote mit einem TOP (für einen Monster of the Week). Es freut mich einfach, dass es nun eine neue gute Gruselserie auf dem Markt gibt und das ohne Bastei-Experimente.
Wie bei John Sinclair hat auch Isaac Kane ein kleines kurzes „Pre Abenteuer“ von der Länge eines halben Hefts. Aus der Sicht von Ian West. Während die Wiedergabe der dramatischen Ereignisse in Band 1 aus Ians Sicht erfolgte und in Punkten gelogen sein könnte, gehe ich hier davon aus, dass es die ungeschönte Wahrheit ist.
Und es deckt sich ziemlich. Für mich stellt es Ian West in einem positiveren Licht dar, als man in Band 1 denken könnte, wenn man seine Worte hinterfragt. Auch schien er damals nicht so zwielichtig gewesen zu sein, wie er heute ist.
Die Handlung mit dem Monster der Woche ist zwar nichts Besonderes, aber durch die Kürze des Hefts ist es ein knackiges Abenteuer für Ian West. Etwas, das ich im eigentlichen Einstiegsband vermisst habe.
Ich finde es etwas Schade, dass mir Ian West durch die Bestätigung seiner Aussagen in Band 1 ein wenig entzaubert wurde. Er scheint wirklich ein ganz lieber Typ gewesen zu sein….damals…man weiß nicht, was in den darauffolgenden Jahren alles passiert ist und wie er sich verändert hat.
Klare Sache. (8 von 10 Punkten). Das hat Spaß gemacht, ein SEHR GUTes Bonusheft.
Dr. Isaac Kane ist das Paradebeispiel eines Gruselhelden. Kennt sich mit Ärchäologie und Geschichte genau so gut aus, wie mit Parapsychologie. Ist also der Welt des Übersinnlichen gegenüber aufgeschlossen und hat das nötige Fachwissen. Er ist ein Adoptivkind, das seine Herkunft nicht kennt. Da aber bereits auf den ersten Seiten des Bandes angedeutet wird, dass die „Gegenseite“ hinter ihm her ist, muss er ein ganz besonderes Erbe in sich tragen. Eine Mischung aus dem Para-Experten Professor Zamorra und dem auserwählten Sohn des Lichts John Sinclair sozusagen.
Als sich ihm eines Tages die Chance eröffnet, mehr über seine Familie herauszufinden und die Angelegenheit auch noch mit den mysteriösen Fingern einer Kreatur zu tun hat, ist er also dabei. Ian West ist ein alter Freund seiner Eltern, zumindest behauptet er das. Wie es sich für einen Gruselhelden gehört, hat Isaac Kane auch dieses typische Bauchgefühl, das ihn in die richtigen Plotbahnen leitet. Obwohl sich Ian West extrem mysteriös gibt und nicht mit der Sprache herausrückt, begleitet er ihn in ein Gasthaus, wo er endlich die Wahrheit erfahren soll. Die Geschichte klingt dann ziemlich ausgefallen, aber Isaac glaubt ihm jedes Wort. Das Schicksal seiner Eltern ist eine tragische Angelegenheit und weil die Polizei irgendwie zu faul oder unfähig war, die Sache vernünftig aufzuklären, ist es ein ungelöstes Mysterium. Ian West sollte den Fall damals eigentlich anderen Experten überlassen, aber er wollte das Schicksal seiner Freunde unbedingt selbst aufklären und so wurde er zum Monsterjäger, der er heute ist.
Natürlich muss in einem Einstiegsband viel erklärt werden. Aber das zieht sich doch etwas. Bis zur Buchhälfte hat der Leser nur erfahren, wer der Serienheld ist, was er so macht und jetzt auch, was mit seinen Eltern geschehen ist. Irgendwie erinnert mich diese „Backstory“ ziemlich an die Monsterjägerserie „Supernatural“.
In der zweiten Hälfte der Geschichte will Ian West den Protagonisten direkt mit auf Werwolfsjagd nehmen, um ihm zu beweisen, dass Gruselmonster existieren. Isaac glaubt nicht an waschechte Dämonen. Aber da er wie gesagt die typische Auserwählen-Intuition hat, endet der Roman hier nicht und er lässt sich auf den Ausflug ein. Hier lege ich eine kleine Pause ein, um den Roman in Ruhe genießen zu können. Die zweite Texthälfte wird dann sicher weniger „Worldbuiding“ und mehr Gruselabenteuer.
Nun kann es ans Eingemachte gehen. Die beiden schauen sich das unheimliche Vincent Manor an mit seinem ebenso seltsamen Besitzer. Auch hier meldet sich wieder Isaacs Bauchgefühl. Etwas stimmt hier nicht, etwas wird ihnen verschwiegen. Es gibt erstmal eine Besichtigung des Hauses und während Ian West ganz genau weiß, was hier gespielt wird, ist Isaac nur über die wichtigsten Dinge informiert. Wobei ich mich frage, wieso Sir Frederic und seine Tochter Besucher auf ihr Anwesen lassen, wenn sie so ein kritisches Geheimnis hüten. Ulrich Gilga hat sich in diesem Kapitel einige Dinge einfallen lassen, damit der Heftromanzufall durch gute Planung ersetzt wird. Da hätte er auch einen Satz einfließen lassen können, dass er den beiden viel Bargeld für die Tour angeboten hat, das sie dringend brauchen. Oder irgendwie sowas.
Als es dem Werwolf schließlich an den Kragen gehen soll, taucht überraschend eine weitere Person auf. Ian West ist nicht der einzige, der etwas vom auserwählten Serienhelden will. So wird es dann zum Finale wie man es kennt ziemlich dramatisch und mehrmals extrem knapp für die Helden.
Das Finale des Einstiegsbandes hat mich etwas mit der Geschichte versöhnt. Bis dahin lässt Ulrich Gilga es sehr entspannt angehen. Bei Sinclair, Zamorra und Hunter ist in den Einstiegsabenteuern mehr passiert. Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit, dem Leser die aktuelle Situation seines Serienhelden zu beschreiben. Danach gibt es das Treffen mit Ian West, wo in einem Gespräch sehr viel über Ians Vergangenheit offenbart wird. Natürlich nicht zu viel. Im Manor folgt eine ausgiebige Gebäudebesichtigung, um den Schauplatz der Finalkonfrontation darzustellen. Das ist nicht schlecht geschrieben und hält den Leser bei der Stange, für Gänsehaut und Gruselspannung sorgt es aber auch nicht sehr. Das gibt es dann im letzten Viertel der Geschichte und zwar genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Jetzt ist Isaac Kane als Figur ja etabliert, dann kann Ulrich Gilga in den Folgebänden mehr ans Eingemachte gehen.
Wie vom Autor beworben ist das Groschengrusel der alten Schule. Aber in guter Qualität. Sowohl auf erzählerischer Ebene als auch in der modernen Schreibe. Die Stimmung passt, ohne dass es zu angestaubt wirkt oder billige Erzählmethoden verwendet werden, die dem Medium damals auch sein „Schundheftchen“ Image eingebracht haben.
Mein persönlicher Hauptgrund, die Serie weiter zu lesen, ist aber definitiv Ian West. Sogar mehr noch als der Serienheld Isaac Kane. Der ist der klassische „Auserwählte“, der sich jetzt entscheiden muss, wie er sein Erbe einsetzt. Dieses Mysterium wird sicher nach und nach enthüllt, ich kann mir aber schon denken, in welche Richtung es geht. Isaac Kane wird vermutlich nicht in die Fußstapfen seines neuen Mentors treten, der eher pragmatisch-zwielichtige Motive hat. Und das gefällt mir. Ian West ist eine Mischung aus Dorian Hunter und der frühen Darstellung von Myxin aus John Sinclair. Vielleicht werden er und Isaac zukünftig sogar auf verschiedenen Fronten stehen, obwohl sie dasselbe Ziel verfolgen. Ich drücke eher Ian West die Daumen als Isaac Kane, edle Ritter auf rechtschaffender Dämonenjagd-Queste gibt es beim Heftroman schon genug. Mal sehen, was mich noch erwartet.
Der Einstieg hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, als neuer Stern am nostalgischen Gruselromanhimmel. Aber gut unterhalten und ich sehe viel Potential.
(7 von 10 Punkten), ein beachtliches GUT.
Ich habe mich an einen Rat des Autors gehalten und Band 1 vor Band 0 gelesen, der als nächstes dran ist. Würde mich aber am liebsten direkt auf "Die Rückkehr des Gehenkten" stürzen.
Dass Florian Hilleberg jetzt auch da noch drin steckt....ok, ich bin biased, wie man so neumodisch sagt. Voreingenommen halt.
Mit den Hörspielen von Ehrhardt hatte ich nie ein Problem. Zu actionreich und zu wenig JS. Aber das ist bei den Heften inzwischen ja genau so. Produktionstechnisch fand ich sie wie bei Döring Top.
Im ebook hab ich es auch drin.
aber ehrlich gesagt korrigiere ich solche Vertipper automatisch unterbewusst und mir fällt sowas gar nicht auf. Zum Glück bin ich wenigstens da nicht empfindlich.
Original von Das Gleichgewicht
Chris Steinberger schreibt sein viktorianisches Pre JS ja auch im Gespenster-Krimi weiter und trägt nichts mehr zur Hauptserie bei.
Das liegt aber nicht an mir
Äh
Ich steh grad auf dem Schlauch. Wie darf ich das verstehen?
Du würdest gerne, aber die Redaktion gibt dir kein GO. Dafür nimmt sie aber andere Autoren frisch rein?
John bekommt ein Päckchen mit einem Holzauge darin zugestellt. Der obligatorische Kreuztest weißt auf Aibon-Magie hin. Dann spricht ihn eine Stimme aus dem Auge an und bittet ihn, nach Schloss Barthóloz zu kommen. Na, das macht er mit Suko doch gerne. Schlossherr Kolozs Nagyi hat John eine Botschaft zukommen lassen, weil der Geisterjäger einen Hauch von Aibon in sich trägt. Er ist nicht der erste, der das erwähnt. Ein weiteres Mysterium der neuen Romane.
Jedenfalls gibt es hier ein Tor nach Aibon und darüber hat ihr medial begabter Gastgeber Kontakt zu einer Hexe herstellen können, mit der John in einem früheren Marques-Fall schon zu tun hatte. Dabei sind Vampire auf ihn aufmerksam geworden, durch das Portal geschlüpft und jetzt holen sie sich hier in der Gegend Leute. Das JS-Bauchgefühl schlägt direkt zu. Der Kerl verschweigt ihnen etwas. Vielleicht ist es sogar eine Falle.
Die Geisterjäger schauen sich mal die andere Seite des Portals an. Bei Suko gelingt der Übertritt, doch statt John landet Kolozs Nagyi mit ihm in Aibon. Sicher nur ein dummes Versehen und kein Plan einer zwielichtigen Person, die mal wieder versucht, die Helden zu manipulieren, jaja. Wenn sie schon ihr Bauchgefühl haben, bin ich mir sicher, dass da was dran ist. Kaum angekommen, erscheint direkt ein Blutsauger und killt Kolozs Nagyi. Der ist aus dem Spiel, das hätte ich so früh nicht erwartet. Wieso haben die Vampire ihn nicht schon eher getötet, wenn sie ihn los werden wollen?
Als der Schlossbesitzer nach Aibon gezogen wird, bleibt eine unheimliche Buckelgestalt an seiner Stelle zurück, die aber schnell abhaut. John durchsucht das Gemäuer, findet aber keine Spur mehr von dem Buckligen. Bei ihm handelt es sich um den Urahn Barthóloz höchst selbst, der sich mit den Vampiren trifft, kaum hat er John abgeschüttelt. Vampiranführer Krul hat ihn aus einem magischen Schlaf erweckt. Und dann ist er mit dem Körper von Kolozs Nagyi verschmolzen oder wie hängt das zusammen? So viele Fragen. So verwirrend. Dieser Roman folgt der neuen JS-Regel, dass die Hardcorefans keine simplen Geschichten wollen, sondern Mysterien, wo alles kompliziert miteinander verknüpft ist und später schockierende Enthüllungen folgen.
In der zweiten Hefthälfte verfolgt John die Spur der Vampirangriffe, weil er im Schloss nicht weiter kommt. Sein Kontakt zur örtlichen Polizei ist Hauptmann Georg Kohler. Er erzählt ihm von Sarah Amtor, die Zeugin der letzten Entführung war. Da Krul seinen Geist irgendwie auf Reise schicken kann, erfährt er, dass sein Feind unterwegs zu ihr ist und stellt ihm eine Falle. Sollte das Kreuz John nicht vor magischer Spionage schützen? Jedenfalls beschützt es ihn vor dem Überraschungsangriff, weil es im rechten Moment grün aufleuchtet und ihn warnt. Diese Aibon-Vampire haben metallene Knochen und sind stärker als ihre irdischen Artgenossen. Zum Glück bekommt der Geisterjäger unerwartet Hilfe von Rog. Weil die Vampire gerade Sarahs Mutter in ihrer Gewalt haben, um John zu erpressen, killen sie die Frau eiskalt und es gibt das nächste Familienleid, was bei einem modernen JS natürlich nicht fehlen darf. Hinter mir erklang ein schriller, entsetzter Schrei. Er kam von Sarah Amtor, die gerade Zeugin geworden war, wie man ihre Mutter gnadenlos ermordet hatte. Das wird schlimme seelische Narben hinterlassen, mit denen sie ein Leben lang zu kämpfen hat, wie üblich. Rog hat sich jedenfalls verändert, was ich Schade finde. Vorher war er eine schleimige Masse in einer schwarzen Ritterrüstung, was echt Stil hatte. Wegen einem Fluch. Weil er jetzt aber zur guten Seite gewechselt ist, sieht er irgendwie wieder menschlich aus. Also wie ein normaler 0815 Vampir. Rog kann sich selbst nicht erklären, wie dieses Wunder geschehen konnte. Das ist jetzt nicht auf den Autor bezogen, aber der moderne JS veranstaltet für mich regelmäßig Blödsinn, nur um dem Leser solche krassen Entwicklungen vorzusetzen. Es muss sich doch nicht ständig alles ändern. Jedenfalls ist Rog als „Guter“ nun hinter Krul her.
Während dieser Enthüllungen lässt man die arme Sarah einfach stehen und beachtet sie nicht weiter. Ihr Vater war von Vampiren angefallen und ausgesaugt worden, ihrer Mutter hatte man vor ihren Augen die Kehle durchgeschlitzt. Jeder Mensch hat seine Grenzen, und ihre waren damit weit überschritten. Gebrochen läuft sie heulend in den Wald, wo sie von Krul abgefangen wird, der ihre innere Leere füllen will, indem er sie zu seiner Braut macht. Ich sehe es schon kommen, John wird sie am Ende vernichten müssen und schlimme Gewissensbisse haben, dass es mal wieder eine gesamte Familie unter dramatischen Umständen erwischt hat.
Suko trifft in Aibon auf die Banshee Alice, eine Gefangene der Vampire und die letzte Überlebende ihrer Sippe. Bei ihrer Rettung wird ganz passend eine neue Monsterart eingeführt. Crachets lieben das Fleisch von Banshees und sind gegen die Magie dieser Aibonhexen immun. Auch Alice hat mit dem Leben abgeschlossen, weil es ihre Familie erwischt hat. “Und was wäre, wenn ich sage, dass ich nicht mitkommen will?“, fragte sie. „Wenn ich dir sage, dass das Leben ohne meine Schwestern keinen Sinn mehr macht und ich allein dadurch glücklich werden würde, dich gerettet und damit meine Schuld beglichen zu haben.“ Immer dieser Herzschmerz.
Jetzt wo Rog dem Geisterjäger alles erzählt hat, begibt sich John mit Georg Kohler wieder zum Schloss, um Barthóloz zum Finale zu stellen. Der ist der üblichen gesprächige JS-Gegner und erzählt gerne, wie er Kolozs Nagyi benutzt und die Helden durch ihn manipuliert hat. Aber wieso die Erzfeinde erst auf den Plan rufen? Weil Krul John töten wollte, um mit diesem Verdienst die Herrschaft über Aibons dunkle Seite zu beanspruchen. Sowas haben schon etliche Gegenspieler versucht, es ist nie gut für sie ausgegangen. “Nur hat es leider nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Hauch von Aibon, der in dir steckt, hat verhindert, dass du durch das Portal in diese Welt geschleudert wurdest.“ Dieser Hauch Aibons aber auch. John braucht Barthóloz lebend, damit er Suko zurückholen kann.
Indes bekämpfen sich Rog und Krul. In ihr Gefecht hinein platzt Barthóloz, der vor John flieht und sich nach Aibon absetzen will. Wie von Sinnen schrie er die Beschwörungsformel, mit der sich das Portal nach Aibon aktivierte. Als auch ein blonder Mann in den Raum stürmte, bei dem es sich nur um John Sinclair handeln konnte, brach endgültig das Chaos aus ... Natürlich, kein modernes JS-Finale ohne das totale Action-Chaos, wo alles gleichzeitig passiert. Deshalb ist Sarah Amtor auch hier im Raum. Auf den letzten drei Seiten überschlagen sich dann die Ereignisse. Barthóloz beschwört das Portal und versetzt alle Anwesenden nach Aibon. Oder er würde es gerne. Irgendetwas funktioniert nicht. Wieso auch immer, wer braucht schon Erklärungen? Sie befinden sich zwischen den Welten, genau so wie Suko, der auf der anderen Seite von dem Zauber erfasst wurde, auch das muss der Leser einfach hinnehmen. Krul killt Barthóloz, woraufhin der Transferzauber unterbrochen wird. Ich verstand nicht, warum Krul so reagierte. Ist ja auch egal, geht eh alles durcheinander. Krul flieht dann nach Aibon. Suko wird auf die Erde gebracht. Rog zerfließt wieder zu dem Schleim, der er vorher war…weil…ach, egal. John kümmert sich um Sarah Amtor, die zum Glück noch nicht gebissen wurde, na immerhin. Dafür ist es Suko nicht gelungen, die Banshee Alice mit hierher zu nehmen. Sie ist jetzt auf der anderen Seite den Vampiren ausgeliefert und er hat schlimme Gewissensbisse. “Sie ist weg“, murmelte er. „Er hat sie sich geholt, obwohl ich sie beschützen wollte.“
Es bleiben am Ende viele Fragen offen. Was ist mit Rog passiert? Was ist dieser Hauch von Aibon, der in John steckt? Was hat es mit dem kurz erwähnten Exorzisten Aibons auf sich, den Barthóloz auf John hetzten wollte? Wer wird der neue Herrscher über die dunkle Seite Aibons? Und überhaupt….was….einfach was zum Fick? Wieso Barthóloz im Körper von Kolozs Nagyi steckte und sich beim misslungenen Aibonübergang von ihm löste, habe ich einfach nicht kapiert. Vielleicht habe ich da was überlesen. Es passiert einfach zu viel, aber damit ist Rafael Marques ja nicht allein.
Wieder frage ich mich, wieso der moderne JS bei den Haupt-Co-Autoren einem gewissen Schema folgt. Eifert Rafael Marques einfach nur dem gefeierten Kollegen Florian Hilleberg nach oder gibt es da eine Checkliste des Verlags, was die Leser brauchen? Schockierende Wendungen und Enthüllungen, Check. Ein Masterplan im Hintergrund, wo die Helden nur manipuliert werden, Check. Ein schlimmes Familiendrama wo die Seele einer jungen Frau gebrochen wird, Check. Ein actionreiches Finale, wo ganz hektisch alles gleichzeitig passiert, Check. Mysterien für den Serienhelden, Check. (Bei Florian Hilleberg die Verbindung mit Hesekiel und bei Rafael Marques trägt John neuerdings einen Teil von Aibon in sich und ist „irgendwie“ mit dem Druidenreich verbunden). Die Helden sind am Ende des Bandes überfordert und wissen selbst nicht, wo sie mal wieder nur Spielzeuge in einem größeren Plan sind, Check.
Und deshalb gefällt mir der Roman wieder nicht. Es wird versucht, auf Teufel komm raus mehr aus JS zu machen, als es ist. JS ist kein hochkomplexes Perry Rhodan, sondern eine bescheidene Gruselserie mit Charme. So zumindest kennt der Altleser es, aber davon gibt es wohl immer weniger und man muss mit modernen Konzepten unbedingt neue junge Menschen ins Boot holen. Ob das beim Groschenheft mit seinem veralteten Image klappt?
Naja. Den Schreibstil von Rafael Marques finde ich immer noch Top, da entstehen tolle Bilder im Kopf. Und er hakt zwar alle Checkboxen ab, aber geht dabei nicht ans Maximum wie Florian Hilleberg. Reicht noch für ein GUT (knappe 7 von 10 Kreuzen)
Und man hätte so viel daraus machen können. Als "Dark Timeline". Gerade hier in diesem Band.
Bis hierhin spielen die Abenteuer vor den Dorian Hunter Bänden, hier schließt CZ an die ersten Dämonenkiller Bände an. Wo Coco auf Dorian angesetzt wurde und sich nach einer Zitterpatie von ihrer Familie löste, um sich für die gute Seite zu entscheiden. Wie es weiter geht, wissen die Dämonenkiller-Fans.
Was wäre aber in einer Zeitlinie, wo Coco den Auftrag ihrer Familie kaltherzig durchzieht? Ich spoilere mal einen Teil meiner Rezi aus den Coco Zamis Büchern von Zaubermond.
Die Frauen folgen Dorians Spur zum Zamis-Anwesen. Wo der Dämon in ihm erwacht ist. Moment mal! Wenn ich das bei DH richtig verstanden habe ist Dorian eine unsterbliche Seele. Aber kein Dämon. Das war nur eine Lüge von Asmodi, um zu prüfen, ob sich sein Fluch inzwischen soweit gelockert hat, dass er darauf herein fällt.
Der Dämonenkiller wird zum killenden Dämon, der im Haus des Zamis-Clans ein Gemetzel anrichtet. Coco und Lilian schaffen es kurzzeitig, wieder die menschliche Seite in ihm hervorzubringen. Woraufhin Michael Zamis ihn bannen und später in den neuen Wächter des Hauses verwandeln kann. Rupert Springer wurde nämlich von Dämonen-Dorian vernichtet.
Was ich erwartet habe: Dorian bleibt der gleiche, Coco wird hier böse dargestellt und vernichtet den guten Menschen für die Sicherheit ihres Clans unter Asmodi. Was ich bekommen habe: Coco bleibt die gleiche, Dorian wird hier als böse dargestellt und von Coco vernichtet, um ihn aufzuhalten.
Und damit nicht genug. Gutmensch-Coco hat endgültig genug. Sie bricht wie bei DH mit ihrer Familie, wenn auch aus anderen Gründen. Freiwillig und ohne Strafe beziehungsweise Verfolger.
Als Coco dann ihr eigenes Cafe eröffnet und die Serie zu einer Art Dämonen-Lindenstraße wird, bin ich kurz nach diesem Band endgültig ausgestiegen.
Ui, Kolumba ist ja seit anderthalb Jahren nicht mehr aufgetaucht. Schön, dass sich noch an sie erinnert wird. Die hatte ich schon wieder vergessen. Godwin wollte sie im Kloster unter seinen Schutz stellen, sie wurde aber seitdem in keinem Templer-Roman mehr erwähnt. Vielleicht hat er sie nur in einem Haus in der Nähe untergebracht.
Ich schaue mal, was ich noch zusammen bekomme.
Sinclair wird mich schon berichtigen, hoffe ich.
JS 2380 - Sie spielte die Teufelspartitur
London
JS 2381 - Satans Marotte
Paris
JS 2382 - Der Gedanken-Dämon
London
JS 2383 - Werwolf-Liebe
Genf
JS 2384 - Ich gegen die blonde Bestie
London
JS 2385 - Berg der alten Götter
Mount Shasta (Kalifornien)
JS 2386 - Der Götterbär
Mount Shasta (Kalifornien)
JS 2387 - Auch der Teufel hat Propheten
London
Keston (Großraum London)
@Sinclair
Da ich jetzt auch die Hillebergromane bis aus wenige Ausnahmen lesen werde, sollte ich die Handlungsorte gut abdecken können. Aber nur grob. Falls du irgendwo einen Minischauplatz oder genauere Bezirke hast, kannst du das gerne ergänzen.
@Die anderen User
Beteiligt euch gerne, wenn ihr eh gerade einen JS lest.
Ein Fremder warnt Wirt Alan Grand vor dem Ende seiner Frau Lilian. Die ist plötzlich fremdgesteuert, schnappt sich die Pistole ihres Mannes und erschießt sich vor seinen Augen. Auch Busfahrer Rusty hat eine Begegnung mit dem Fremden, der ihn davor warnt, heute in seinen Bus zu steigen. Am Ende seiner Tour sitzt der Kerl auf einmal im Bus und lässt eine Bombe hochgehen. Ok, der Teufelsprophet warnt also andere vor ihrem Tod oder dem Tod eines nahestehenden Menschen, den er dann selbst herbeiführt?
Als der Bux explodiert, fahren John und Suko zufällig gerade hinter ihm. Rusty überlebt die Detonation irgendwie. Und John hat ein ganz doofes Bauchgefühl. “Am liebsten würde ich mich da reinhängen.“ Er blies die Luft aus. „Ich denke nicht, dass man dich lässt. Diese Terror-Spezialisten lassen keinen von außen rein.“ „Das stimmt, aber was ist, wenn dies kein Terror-Anschlag gewesen ist?“ „Ha. Da lehnst du dich weit aus dem Fenster.“ Der Busfahrer murmelt irgendwas von einem Propheten und nun ist sich John völlig sicher, dass es ein Fall für ihn ist. Auch weil er vor der Bombenexplosion im Bus eine seltsame Kuttengestalt gesehen hat.
Um die Sache klarer zu machen gibt es dann die übliche Dark-Szene, wo der Gegenspieler der Woche John anruft. Der Prophet möchte John beweisen, dass er stärker als der Sohn des Lichts ist und taucht dann sogar persönlich im Büro auf, um mit ihm weiter zu quatschen. Die darkschen Feinde sind aber auch immer höflich. Erstmal ein nettes Gespräch bei Kaffee und Kuchen. Der Prophet stellt sich als Damus vor, wie Nostradamus. Und er sagt ihm sogar, wo er als nächstes zuschlägt. “Ich habe mir diesmal ein Flugzeug ausgesucht. Es wird den alten Flughafen Croydon anfliegen.“ „Und dann?“ Ich hörte den feinstofflichen Mönch lachen. „Und dann wird es wieder eine Explosion geben. Aber sie wird nicht so harmlos sein wie die im Bus.“
Der Pilot Stuart Fry wurde von Damus manipuliert und rammt sein Flugzeug beim Anflug auf London in die Landebahn. Damus wollte den Geisterjägern eine Chance geben, etwas zu unternehmen. Wenn er die Maschine aber direkt nach ihrem Gespräch abstürzten lässt, wie sollen sie das anstellen? Da der Bodycount beim Altmeister nicht zu hoch sein darf, hat es zum Glück nur den Piloten in einem Privatjet erwischt. Da meldet sich Damus wieder bei ihnen und erzählt vom nächsten Anschlag. “Ich habe mir eine Markthalle ausgesucht. Ihr werdet sie kennen. Sie befindet sich in Soho.“ Er warf mir und Suko einen Blick zu. „Nicht weit von dem Haus entfernt, in dem ihr wohnt. Ich gebe euch die Chance, den Anschlag zu verhindern, aber ihr solltet euch beeilen. Denn wenn ihr nicht schnell genug seid, sterben Menschen!“ Hoffentlich gibt er ihnen dieses mal mehr Zeit, als ein paar Minuten. Tut er nicht.
Wenigstens kann Suko noch rechtzeitig Shao anrufen, die ausgerechnet heute dort einkaufen ist. Sie sieht sogar, wie Damus einen Sprengsatz am Eingang der Halle fallen lässt. Zum Glück ist er so schwach wie die Bombe im Bus. Shao überlebt die Explosion aus nächster Nähe, weil sie sich zu Boden wirft. Sie wird ins Krankenhaus eingeliefert. Damus meldet sich wieder bei John. Er ist der nächste. “Ich habe dir noch eine Gnadenfrist bis zum heutigen Abend gegeben. Doch dann ist es mit dir vorbei, John Sinclair!“ Irgendwie ist Damus wieder so ein undurchdachter Gegenspieler. Eher ein Attentäter des Teufels denn ein Prophet des Teufels. Er gibt John zwei Gelegenheiten, seine Anschläge zu verhindern, um ihm zu beweisen, dass er stärker ist. Führt die Taten aber nur Minuten später aus, bevor die Geisterjäger überhaupt vor Ort sein können.
Mal schauen, wie sich die zweite Hefthälfte schlägt. Jetzt ist John sein Ziel. Gegen eine Bombe hilft ihm auch das Kreuz wenig. Wenigstens hat er einen konkreten Zeitpunkt und muss sich bis zum Abend keine Gedanken machen. Damus ist einer dieser mitteilungsbedürftigen Gegner und meldet sich nochmal bei John, dass es nach ihm seine Freunde erwischen wird.
In der Spezialabteilung erscheint kurz darauf ein Reverend, der sich als Höllendiener entpuppt und Glenda angreift. Nanu? Ich dachte, es soll erst John an den Kragen gehen und das heute Abend. Normalerweise hält die Hölle sich bei den Spielchen mit John an ihre selbstauferlegten Regeln. Der Kerl ist zum Glück nur ein Mensch und attackiert Glenda mit bloßen Händen. Suko kann ihn fix aufhalten. Er hat sogar seinen Ausweis am Mann, wie nett. Paul Tarling heißt er und laut Internetsuchmaschine ist er Vorsitzender der „Wahren Gemeinde“. Na, die schauen die Geisterjäger sich mal an. Es handelt sich um eine Wohnwagensiedlung an einer Kirche. John und Suko trennen sich, immer eine gute Idee.
Jetzt musste ich das Heft leider für ein paar Tage weglegen, bevor ich mich dem letzten Drittel widmen kann. Zum Glück sind die Plots beim Altmeister meist so simpel, dass man nichts Wichtiges vergisst. John und Suko trennen sich also. Der Geisterjäger schaut sich die Kirche an, wo ein auffälliger Beschwörungskreis auf den Boden gezeichnet ist. Da muss er sich natürlich aus Neugier reinstellen, was soll schon schiefgehen? “Bist du gekommen, damit ich dir deine Zukunft prophezeie, John Sinclair? Da muss ich dir sagen, dass du keine mehr hast!“ Ich legte den Kopf in den Nacken und sah, dass der Prophet des Teufels über mir schwebte ... Ein Ring aus Höllenfeuer bricht aus dem magischen Zirkel hervor, das John wegen seinem Kreuz natürlich überhaupt nichts ausmacht.
Suko klopft bei den Wohnwagen und wird direkt beim ersten Versuch hereingebeten. Die liebe Janina erzählt ihm gern von ihrer Gemeinde. Gerade heute steht ein besonderer Abend an. Erst ist sie skeptisch, ob der Prophet Suko in ihrer Runde akzeptieren wird. Dann ist sie davon überzeugt, dass er auserwählt ist und der Prophet ihn geschickt hat. Schließlich legt sie nochmal einen Sinneswandel hin und greift ihn mit einem Messer an, weil der Prophet sein kommen vorausgesagt hat und sie ihn abstechen soll. Er überwältigt die kampfunerprobte Frau problemlos, aber vor dem Wohnwagen haben sich schon die anderen Kultisten versammelt. Mit der freien rechten Hand zog Suko seine Beretta und drückte Janina die Mündung an die Schläfe. „Hört mir zu!“, rief er den Leuten zu, die sich vor ihm versammelt hatten. „Der Prophet hat euch also versprochen, dass es heute und hier einen Toten geben wird. Und neben mir steht jemand, der in der nächsten Sekunde durch eine geweihte Silberkugel sterben kann. Damit hätte sich dann die Weissagung eures Propheten erfüllt. Oder ihr überlegt euch die Sache noch mal und zieht euch zurück!“ Die versammelte Meute spricht nun davon, dass der Prophet ganz konkret Sukos Tod vorausgesagt hat und lässt sich nicht einschüchtern. Was genau die Botschaft ihres Meisters war ändert sich hier alle paar Sätze. Erst gibt es gar keine, dann ist Suko ein Auswerwähler, dann soll Suko sterben, dann soll irgendwer sterben und jetzt ist es wieder konkret Suko. Da die Leute nicht auf seinen Bluff hereinfallen und ihr Leben opfern würden, verbarrikadiert er sich im Wohnwagen. Also zünden die Irren ihn einfach an, um Suko herauszulocken. Er bedroht sie wieder mit seiner Waffe und wird nur ausgelacht.
John hat inzwischen die Kirche verlassen und greift ein. Wo Suko versagt hat, schafft es John als Serienheld. Keine Ahnung warum die Kultisten bei Suko unerschrocken ihr Leben opfern wollen, und sich bei John plötzlich einschüchtern lassen. Die sind jetzt jedenfalls kein Problem mehr. Damus lässt sich nicht mehr blicken und langsam ist der Zeitpunkt gekommen, an dem John sterben soll. Sie versuchen es in der Kirche nochmal, mit Janina als Lockvogel. Der Prophet erscheint tatsächlich und spricht John an, als hätte er jetzt zum ersten mal die Kirche betreten. Auf den letzten beiden Heftseiten muss Damus jetzt Ernst machen. “Hier habe ich nichts mehr zu suchen. Die Kirche hat mir Unterschlupf gegeben, den ich jetzt nicht mehr brauche. Und so lasse ich meine letzte Prophezeiung zur Wahrheit werden und erfüllte sie.“ Und dann brüllte er: „Weg mit dir! Feuer, verbrenne das, was hier zu sehen ist! Gehorche den Gesetzen der Hölle!“ Er steckt das Gebäude in Brand. Also rennen sie nach draußen. Wie spannend. Im Rauch sehen sie noch einmal den Teufelspropheten, der ihnen verspricht, seine Prophezeiung später wahr zu machen. Also gibt es genau genommen gar keine finale Konfrontation.
Nachdem die letzten beiden Darks mich überraschend gut unterhalten konnten, ist das hier wieder ein typischer Roman des Altmeisters. Damus ist kein richtiger Teufelsprophet, eher ein Teufelsattentäter. Er spielt mit den Geisterjägern. Um ihnen zu zeigen, dass die Hölle stärker ist, gibt er ihnen Chancen, seine Anschläge zu verhindern. Führt sie aber wenige Minuten nach seinen Warnungen aus. Was soll John in der kurzen Zeit unternehmen? Dann verspricht er John, dass er der nächste ist. Heute Abend. Und wenn es ihn erwischt hat, sind seine Freunde dran. Damus bricht jedoch sofort sein Wort und lässt einen seiner Kultisten am helllichten Tag Glenda angreifen. Richtig, Damus hat plötzlich einen Teufelskult. Der ist aber nur Seitenschinderei und heiße Luft für das letzte Heftdrittel. Weil die einen Internetauftritt haben, fahren John und Suko dorthin. Als Suko mit ihnen zu tun hat und mit seiner Waffe bedroht, lachen sie ihn nur aus und würden ihr Leben für Damus geben. Als John hinzukommt und das gleiche tut, sind sie aber eingeschüchtert und geben direkt klein bei. Und ein richtiges Finale mit Damus gibt es gar nicht. Er zündet eine Kirche an, in der die Helden sich befinden. Sie rennen nach draußen und Damus verspricht ihnen, es später nochmal zu versuchen, bevor er verschwindet. Das sind so die ganzen groben Punkte, die mich an dem Heft gestört haben. Von den vielen Details fange ich gar nicht erst an.
Der Roman beginnt im ersten Drittel gut. Bleibt im zweiten Drittel spannend aber wird ziemlich unlogisch. Im letzten Drittel ist dann die Luft raus, diesen Kult hätte der Altmeister weglassen sollen. Insgesamt ein schwacher Roman und damit ein knappes SCHLECHT (4 von 10 Kreuzen).
Original von ufo-bote
Gleich mit Cover und Kurzbeschreibung u.a. auch auf der wunderbaren Seite vom Ufo-Boten: http://www.pz-info.de.
… Ich bin ja nicht geizig, ich spendiere noch ein S. https://www.pz-info.de …
und für LOX auf YT muß ich mir noch mal extra Zeit nehmen
Toll, dass ihr die Seite weiter so aktuell haltet.
Wie ich schonmal geschrieben habe, weil sie leider inzwischen die Stammthemen der Serie sind und auch auf die Hefte anderer Autoren Auswirkungen haben.
Wenn man bei JS wirklich dabei sein will, muss kommt man um Hilleberg kaum noch herum. Selbst wenn seine Hurenengel (und andere Figuren) nicht bei anderen Autoren auftauchen, so ist Lilith doch immer ein Thema und wird als Hintergrundkommentar erwähnt.
Außerdem will ich mir nicht nur die Perlen heraussuchen. Ich bin JS-Fan mit Herz. Ich möchte die Serie als Gesamtbild sehen, mit all ihren Stärken und Schwächen. So schlimm wie bei PZ ist es noch nicht, dass ich komplett aussteige. Wo ich aber auch erst seit der 900 dabei bin und mir das nicht schwer gefallen ist.
1579: Sir Francis Drake beansprucht Neuengland für seine britische Königin. Dass sie einen Organsammler und Killer an Bord haben, hat der Kapitän immer noch nicht gerallt. Der Arkadier ist dann aber schnell im Wald verschwunden und bei der Suche nach ihm bekommen sie es mit einem gewaltigen Grizzly zu tun. Wie sich herausstellt nur eine Mutter, die ihre Jungen beschützen wollte. Da haben sie ihn aber schon erschossen und die Ureinwohner gegen sich aufgebracht. Der Arkadier hingegen freundet sich mit den Ureinwohnern an. Als die Sonne am Horizont aufging und ihr Licht die schneebedeckten Hänge des Mount Shasta in einen orangefarbenen Glanz tauchte, wurde ihm klar, dass er sein Ziel erreicht hatte.
Gegenwart: Abe Douglas, der NSA-Agent Hank Solomon und Sheriff Barker haben auf der Suche nach Denise Curtis den heiligen Berg erreicht, wo es zu einer Konfrontation mit den Indianern kommt. Hank Solomon „löst“ die Situation mit Waffengewalt. Immerhin ist das effektiv und niemand mehr hält sie auf. Der Sheriff möchte den heiligen Ort nicht betreten und bleibt zurück. Außerdem hat er bei Solomon ein ganz übles Bauchgefühl, das haben inzwischen auch die JS-Nebenfiguren, soso.
Im Flieger wird John von Morgana angequatscht. Inzwischen sind sie und die Berserker mit Lilith verbündet, weil sie herausgefunden haben, dass Lilith auch die nordische Riesin Angrboda ist und das alles miteinander verbunden ist, beziehungsweise Lilith ihre Tentakelarme inzwischen wirklich überall drin hat. Sie ist mit den himmlischen Engeln verbunden, sie ist mit den Höllendämonen verbunden, sie ist mit den nordischen Göttern verbunden, sie ist glaube ich auch mit Atlantis verbunden. Halt das Zentrum eines großen Hilleberg-Plots. Lilith, die wortwörtliche Mutter von so ziemlich allem, was bei JS kreucht und fleucht. Jedenfalls hat Lilith die Berserker gewarnt, dass etwas im Busch ist und die haben Morgana geschickt. Die jetzt zufällig mit John im gleichen Flieger sitzt und sogar neben ihm? Sie begleitet ihn jedenfalls zum heiligen Berg, nachdem sie gelandet sind.
Im heiligen Berg sieht Denise ihren Vater Lykaon und ist fassungslos. Regeneriert sich hier seine Seele und wird dann wieder auf die Erde losgelassen? Nein, offenbar ist er nur ein Abbild. Seine Seele ist ins Reich der Schatten eingegangen. Obwohl sie eigentlich hier eine Aufgabe hätte und die soll nun Denise übernehmen. “Seine Aufgabe? Was für eine Aufgabe soll das denn sein?“ „Diesen heiligen Ort zu beschützen!“ Denise weigert sich, den Platz ihres Vaters einzunehmen. Er war ein Monster, kein Beschützer. “Lykaon ist ... war eine Bestie. Er hat gemordet und geschändet, aber beschützt hat er höchstens sich selbst.“ „Vielleicht kanntest du ihn nur nicht gut genug.“ Hoffentlich bekommt der Dämonenwolf jetzt keine „Redemption Arc“, wie man im Fachenglisch sagt.
Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. In der Vergangenheitspassage geht es um einen Adkadier. Lykaon war in der Mythologie König der Arkadier. Bis jetzt kommt der Kerl jedenfalls nicht gerade gut weg. Dass es sich bei dem Fremden um Lykaon handeln wird, hätte mir eigentlich schon im ersten Teil auffallen müssen. Die Geschichte bis zur Ankunft beim Mount Shasta erzählt Cunning Bear jetzt jedenfalls Denise. Was hat der griechische Lykaon aus der Antike mit irgendwelcher modernerer Indianermythologie zu tun? “Was du hier siehst, ist das Grab des Lykaon. Hier starb er, hier wurde er ...“ Plötzlich klaffte ein Loch in Cunning Bears Stirn, und Blut spritzte Denise ins Gesicht. Zugleich fuhr das Projektil so dicht an ihrem Kopf vorbei, dass es noch an den Spitzen ihrer Haare zupfte, während das Echo des Schusses durch das kleine Tal rollte. Hank Solomon hat Abe in der Höhle abgeschüttelt und nun Cunning Bear erschossen, bevor er zu viel ausplaudern kann. Er gibt sich als ihr Halbbruder zu erkennen. Er war es, der für die Klone in Boston verantwortlich war. Aha. Wieder keine Fußnote, also muss der Leser sich schon selbst daran erinnern, welcher der unzähligen Hillebergromane der letzten zehn Jahre das war und wie das alles zusammenhängt. Solomon hatte gehofft, bei Lykaons Tod seine Kräfte zu bekommen. Aber weil er an der Weltenesche gestorben ist, die als magische Barriere wirkt, hat stattdessen Denise seine Magie absorbiert. Oder so. Ich habe leider echt nicht den kompletten Lykaon-Plot im Kopf griffbereit und ein tolles „Wow, natürlich.“ Erlebnis. Eher ein „Wird schon so stimmen“ Erlebnis. Solomon verwandelt sich und greift Denise an. Der Kampf zweier Giganten begann. Die Welt des Großen Geistes erzitterte.
Abe ist für die Magie der Höhle nicht stark genug und muss sie wieder verlassen. Draußen lauern mehrere Werwölfe auf ihn. Die nächste große Actionszene. Abe schlägt sich tapfer und hat trotzdem keine Chance. In letzter Sekunde wird er vom Grizzly-Wächter der Höhle gerettet, der in den Kampf eingreift. Das Knurren, Geifern und Jaulen weiterer Werwölfe hallte durch den Wald. Und es klang nach mehr als einem halben Dutzend. „Okay, Großer“, sagte Abe zu dem Bären. „Was hältst du davon, wenn wir unser Kriegsbeil begraben und es den Werwölfen gemeinsam zeigen?“
Der Sheriff ist nicht weit gekommen und wurde ebenfalls von Solomons Werwölfen überrumpelt. Seine Leiche finden John und Morgana. Da werden sie ebenfalls von den Wölfen eingekreist. Die dritte tolle Kracheraction. Während der erste Teil und das erste Drittel dieses Hefts ein schönes Tempo hatten, wird der Regler jetzt wieder auf Maximum gedreht.
Es sind zu viele Angreifer für John und Morgana. Der Geisterjäger schließt mit seinem Leben ab. Viele Hunde sind des Hasen Tod, dachte ich noch, dann schnappte die Bestie über mir zu … und wird natürlich in allerallerletzter Sekunde von Abe und dem Grizzly gerettet, die im perfekten Timing eintreffen. Im Gegensatz zu mir hat John ein perfektes Gedächtnis und erkennt die Werwölfe sofort wieder. “Das sind Lykaons Klone.“ „Und wo kommen die her?“ „Erinnere dich an Boston und Riverside. Lykaon hatte Verbindungen zur NSA. Ich nehme an, dass Solomon dafür verantwortlich ist.“ Ein Fest für jeden fleißigen Hillebergfan, vermute ich.
Indes liefern sich Solomon und Denise ein packendes Gefecht. Doch obwohl sie Lykaons Kraft in sich trägt und Solomon nicht, ist er irgendwie stärker als sie. Hank Solomon holte aus, um seiner Schwester den Kopf abzuschlagen. Denise schloss die Augen. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren. Wollte es auch nicht mehr. Alles, was sie wollte, war Frieden. „Jetzt werde ich mir nehmen, was mir zusteht!“, grollte Hank Solomon. Denise wartete auf den alles verzehrenden Schmerz. „Das wirst du nicht!“, donnerte in diesem Augenblick eine Stimme. Der Geist des Amaruk hat sie gerettet. Und Cunning Bear hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Er verwandelt sich in einen Bären.
1579: Lykaon hat ein kleines Problem. Er erinnert sich nicht mehr genau daran, wer er ist. Cunning Bear (ja, der hat schon damals gelebt) hilft ihm, sich zu erinnern. Denn er war schonmal hier, bevor er sein Gedächtnis verloren hat. “Komm mit.“ „Wohin?“ „In den Berg. Dort, wo du schon einmal gewesen bist. Damals, als du mich gerettet hast und dir meine Tochter einen Sohn gebar.“ Diese Verbindungen bei Florian Hilleberg immer. Also ist Cunning Bear der Schwiegervater von Lykaon. Und der Sohn ist sicher Hank Solomon. Demnach ist Cunning Bear der Opa von Solomon. Der Wächter-Grizzly ist außerdem der Sohn von Cunning Bear. Also der Onkel von Hank Solomon. Kommt ihr noch mit? Wollt ihr da überhaupt noch mitkommen oder einfach simplen Monstergrusel haben? Tja…
Cunning Bear ist dagegen, dass ein böser Dämon dessen Erbe antritt. Weil Lykaon wirklich seinen „Vergebungsplot“ bekommt. Früher war er mal ein echter Held gegen das Böse wie John. “Einst versuchte Luzifer in Gestalt der Schlange Besitz von diesem Ort zu ergreifen. Doch Lykaon stellte sich ihr entgegen und verschlang das Ungeheuer.“ Um das zu beweisen oder so beschwört Cunning Bear einen magischen Strudel, der Lykaon ausspuckt. Und Fenris. Und eine Riesenschlange, auf der die Totengöttin Hel reitet. Drei Ungeheuer, gezeugt von der Großen Mutter Lilith, die in Gestalt der Riesin Angrboda den Gott Loki verführt hatte. Denise war völlig perplex. Wo kamen die alle her? Keine Panik, es ist nur eine magische Illusion für die Geschichtsstunde von Cunning Bear. Also ist Fenris jetzt einer der Bösen und Lykaon eigentlich einer der Guten. Das Gegenteil von dem, was John und der Leser bisher gedacht haben? Außerdem ist Luzifers Höllenschlange dann gleichzeitig die Midgardschlange. Und Cunning Bear ist der Große Geist der Indianer höchstpersönlich. Die hillbergschen Enthüllungen überschlagen sich! Und die ganzen Familienverhältnisse muss man auch noch im Kopf behalten. Lykaon und Vergangenheits Cunning Bear stellen sich den drei Eindringlingen entgegen. “Du glaubst also immer noch, dass Lykaon ein Gesandter der Götter war?“, rief Solomon. „Ein Krieger, der dir im Kampf gegen das Böse zur Seite stehen sollte?“ Solomon glaubt weiterhin nicht an diese Version. Dafür will Cunning Bear ihn bestrafen.
John und Morgana sind aus unterschiedlichen Gründen stark genug für die heilige Höhle und kommen jetzt dazu. Morgana hindert Cunning Bear daran, Solomon zu töten. “Tu es nicht, Vater!“ Ich brauche echt ein „evidence board“ für diese Verbindungen. (Verzeihung für die Anlizismen). Morgana ist demnach Lykaons Braut und die Mutter von Hank Solomon. Ach du Scheiße! Noch 15 Seiten und ich will nicht mehr. Bitte hören Sie auf, Herr Hilleberg. Ich will einen netten Gruselroman lesen und mich nicht wie ein Schüler fühlen, dem ein zu hektischer Lehrer den Kopf mit Fakten und Daten zubrettert. Ich kann das alles nicht mehr. Macht das wirklich jemandem Spaß? Jemandem, der sich das gerne merkt und nicht einfach nur durchliest und dann wieder vergisst, weil ihn die Hilleberg-Action gefällt und der Rest egal ist? Auf jeden Fall kann ich mir wenigstens total vorstellen, dass der Autor wahnsinnigen Spaß beim Schreiben hatte.
Irgendwie wird dann noch aufgedeckt, dass Lykaon tatsächlich Cunning Bear hintergangen hat. Es gibt hier noch mehr Enthüllungen und Verbindungen. Zu Fenris und Morgana. Zu Hati, dem Götterwolf von Rafael Marques. Zu den Kreaturen der Finsternis. Dann spricht plötzlich Lilith aus Cunning Bear. Tatsächlich, Florian Hilleberg kennt keine Grenzen und zieht die auch noch mit in die Geschichte. Ich überfliege die letzten 10 Seiten jetzt nur noch. Lilith lachte. Sie war die Siegerin. Natürlich, wie immer. Mit ihrem total genialen Masterplan hinter allem. Sie hat jetzt ihre Feinde auf einem Platz und verwandelt sich in den Riesenkraken. Hank Solomon muss sich mit seinen Feinden gegen sie verbünden, wenn er das lebendig überstehen will. Trotzdem ist Lilith zu stark. Also muss auch noch Mandragoro eingreifen. Und der Große Geist. Die Aussicht, dass wir die Große Mutter hier und heute mit vereinten Kräften besiegen konnten, ließ mein Herz höher schlagen. Glaube ich zwar absolut nicht, wäre aber schön, um das alles zu beenden. Lilith ruft Igereth und Namea zu sich, ihre in den letzten Bänden wiedererstarten Hurenengel. Am Ende zieht sich Lilith aber zurück, als es eng für Namea wird. Also ein riesiges Spektakel für nichts. Jeder hat überlebt, sogar Hank Solomon.
Ich mag nicht mehr. Nicht mehr viel dazu schreiben. Nur so viel, ich bin wieder an dem Punkt angelangt, wo ich das alles nicht mehr ernst nehmen kann und am liebsten das Kapitel Florian Hilleberg für mich abbrechen würde. Mittlerweile pfuscht er nicht nur in der Historie des Altmeisters herum, sondern auch in seinen eigenen Heften. Was da rückwirkend alles enthüllt wurde, wer mit wem verwandt ist. Es steht nämlich Lykaon im Zentrum, der eigentlich seit vier Jahren vernichtet ist.
Also wieder haufenweise Verbindungen und Enthüllungen, die dem Leser Kopfschmerzen bereiten. Und nicht nur das. Auch ein Finale, das zu vollgepackt ist.
Aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe und ich habe das Gefühl, dass Florian Hilleberg lieber seine Hardcorefans begeistern will, als eine breitere Masse. Oder eher, er macht halt sein spezielles Ding und entweder man kommt damit klar oder man hat Pech gehabt.
Der Roman beginnt relativ nichtssagend. In der Gegenwart mit der Geschichtsführung eines Indianers, in einer Rückblende 1579 mit einer Schiffsbesatzung. Von irgendwelchen bekannten Themen oder JS-Figuren fehlt jede Spur. Mal sehen, wie lange es dauert, bis der Autor die Bombe explodieren lässt.
1579: Nachdem die Matrosen einen Arkadier an Bord genommen haben, gibt es Totesfälle. Man verdächtigt den Fremden und zwei Matrosen durchsuchen heimlich seine Kabine. Er bewahrt hier Urnen mit menschlichen Herzen auf, da stimmt definitiv was nicht. Dann werden sie angegriffen und sind die nächsten Opfer dieser Schiffsreise. Anders als seine Matrosen will Kapitän Stevenson nicht mit Beschuldigungen um sich werfen und voreilige Schlüsse ziehen.
Gegenwart: Der alte Indianer Cunning Bear erklärt einer Touristengruppe die Legende des Großen Bären. Das Ehepaar Heather und Jarvis Williams nimmt danach die süße Tramperin Melissa in ihrem Wagen mit nach Mount Shasta und laden sie sogar in ihr Hotel ins Restaurant ein. So rätselhaft wie sich Melissa gibt, könnte das durchaus Denise Curtis unter falschem Name sein. Jarvis und Heather betreiben einen Gruselblog und werden von zwei Halbstarken angesprochen, die sie kennen. Die beiden haben eine tolle Story für sie. “Ich erzähl euch jetzt nämlich mal die Geschichte über den Ort, den es hier gab, bevor Mount Shasta gegründet wurde.“ Im Grunde geht es darum, dass Cunning Bear ein uralter Medizinmann ist, der sich in einen Bären verwandeln kann, um böse Kolonistensiedler zu jagen.
Sheriff Eugen Barker ist im Restaurant zufällig auf die Szene aufmerksam geworden. Und auf Melissa. Zurück auf dem Revier schaut er die aktuellen Fahndungsfotos durch, weil er so ein Bauchgefühl hat. Und wurde fündig. „Ich wusste doch, dass ich dich schon mal gesehen hab." Barker seufzte. "So eine abgefuckte Scheiße.“ Tatsächlich handelt es sich bei Melissa um Denise Curtis, die seit ihrem Roadrage-Roman als Cop-Massenkillerin gesucht wird. Dieses Geheimnis wird zur Hefthälfte gelüftet.
Ein Bauchgefühl hat Denise hierhergetrieben, wie von einer inneren Stimme geleitet. Denise kam sich beinahe vor wie ein Lachs, der stromaufwärts schwamm, um an den Ort seiner Geburt zurückkehren. Der heilige Berg ruft nach ihr. In der Nacht verwandelt sie sich in den Fledermauswerwolf und begibt sich dorthin. Cunning Bear erwartet sie bereits und irgendwie kennt er ihren wahren Namen. “Du bist aus einem bestimmten Grund hier.“ „Und was für ein Grund soll das sein?“ „Schicksal!“ Sie betritt die heilige Höhle im heiligen Berg.
Die neugierigen Blogger haben zufällig mitbekommen, wie Denise nachts aus dem Hotel schleicht und sind ihr gefolgt. Vor dem Berg werden sie von einem Grizzly angegriffen, der sie jedoch nicht vertreibt, sondern in die Höhle fliehen lässt. Pech, das kann er so nicht gewollt haben. Der Bär packt sich Jarvis und zerfleischt ihn. Als er sich um Heather kümmern will, greift Denise in letzter Sekunde ein. Jeden Moment rechnete sie mit dem alles verzehrenden Schmerz, der ihrem Leiden ein Ende setzen würde. Doch er kam nicht. Stattdessen geriet die Finsternis in der Höhle in Bewegung. Eine Gestalt schälte sich daraus hervor. Ein nacktes Mädchen, halb Mensch, halb Bestie! Sie vertreibt den Bären, der nicht wie von mir vermutet Cunning Bear in Tierform ist, sondern der Sohn des uralten Indianers. Heather ist gerettet und auf sich allein gestellt. Denise kann sich nicht um sie kümmern. Sie folgt Cunning Bear tiefer in die Höhle, denn ihr Schicksal wartet. “Wo ... wo sind wir hier?“, erkundigte sie sich. Cunning Bear lächelte. „In einem Reich außerhalb von Zeit und Raum. Einer Zuflucht und einer Stätte der Geborgenheit. Hier überschneiden sich die Linien zwischen Diesseits und Jenseits.“ Er breitete die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken und drehte sich langsam im Kreis. „Willkommen im Reich des Großen Geistes, Tochter des Lykaon!“ Hier soll sie ihr Schicksal erfüllen und trifft als erstes auf ihren Halbbruder und Beschützer, den Monsterwolf Amaruk. Der eigentlich tot ist, aber seine Seele sammelt hier Kraft, um wiedergeboren zu werden. Dann war Morgana nach ihrer Vernichtung auch hier, bevor sie in Rebecca wiedergeboren wurde? Oder jemand anderes. “Neeein!“, brüllte Denise, als ihre Befürchtung zur grauenvollen Gewissheit wurde. Vor ihr auf der Lichtung stand ihr Vater. Der Wolfsdämon Lykaon.
Die Meldung einer Sichtung der Killerin Denise Curtis erreicht die Behörden. Eigentlich ist Abe Douglas für den Fall zuständig. Er weiß, was wirklich hinter Denise steckt und wie viel Fingerspitzengefühl man im Umgang mit der supermächtigen Teenagerin braucht. Sein Vorgesetzter hat aber die Nase voll und holt die Artillerie. “Denise Curtis wird als Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft. Mit anderen Worten, ab sofort ist die NSA für sie zuständig.“ Oh, das könnte ein richtig episches Blutbad mit Balleraction geben. Abe darf mitmischen, aber unter klaren Vorgaben. Feuerbefehl bei Sichtung des Zielobjekts, ohne Gnade. Und wehe er schaltet diesen komischen Geisterjäger aus London ein. Das macht Abe dann natürlich trotzdem. Aber nicht wegen dem Fall. Man kann John ja mal ganz unverbindlich einen Urlaubsort empfehlen. Mount Shasta soll um diese Jahreszeit ganz schön sein. Vielleicht trifft er da sogar alte Bekannte, solche Zufälle gibt es.
Im Flugzeug setzt sich ausgerechnet Morgana Layton neben John. War klar, sie darf bei keinem Denise-Heft fehlen. Während John noch auf dem Weg ist und sich mit Morgana unterhält, legen Abe und sein NSA-Kollege Hank Solomon los. Der Sheriff bringt sie zum heiligen Berg, wo die Leiche von Jarvis aufgetaucht ist. Doch der Grizzly bewacht diesen Ort.
1579: Bei der Seebestattung der neusten Leiche geschieht vor versammelter Mannschaft ein kleines Heftromanunglück. Die Beine des Leichnams entglitten seinen tauben Fingern. Er taumelte rückwärts, bis er gegen die Reling stieß. Finnegans Reaktion überraschte selbst den Arkadier. Er versuchte noch, nachzugreifen, doch da war es bereits zu spät. Wie ein nasser Sack knallte Walthers Oberkörper auf das Deck. Es polterte, als hätte er einen Sack Steine fallen gelassen. Dabei öffnet sich ein notdürftig zugenähter Riss und eben solche Steine rollen aus seinem Leichnam heraus. Wie im Märchen hat ihn jemand aufgeschnitten, Organe entnommen, mit Steinen gefüllt und wieder zugenäht. Der Kapitän kann dem Arkadier immer noch nichts nachweisen, aber er wird vorsichtshalber in der Brig eingesperrt. Wieder nimmt ein Matrose die Sache selbst in die Hand und will den Fremden töten. Der Arkadier tötet ihn nicht, wie die beiden Seemänner vor ihm. Sein Blick lässt ihn nur wahnsinnig werden, damit er den Kerl als den gesuchten Killer framen kann und selbst laufen gelassen wird. Jetzt muss der Arkadier sich zusammenreißen und darf nicht weiter morden. Das hilft ihm nicht. Für den Kapitän ist die Sache erledigt, die Matrosen können nicht glauben, dass einer der ihren der Killer ist und greifen den Fremden nun offen an. Man kann sich denken, wie das endet. Und der Kapitän rafft noch immer nichts. Am Ende ihrer Reise offenbart sich der Kapitän als Sir Francis Drake. Irgendeinen Kracher muss es ja geben. Was das Ganze mit JS oder dem Gegenwartplot zu tun hat, erschließt sich mir aber immer noch nicht.
Viel auszusetzen habe ich an diesem ersten Teil nicht. Es ist halt ein Hilleberg und man bekommt auch einen Hilleberg geboten. Für den Autor ist der Roman recht ruhig und unaufgeregt geschrieben. Vielleicht ist er den Hardcorefans zu langweilig, aber grundsätzlich werden Hillebergleser hier sicher ihre Freude haben, weil es mit Denise und den Werwölfen/Werbären weitergeht.
Die große Post geht dann bestimmt im zweiten Teil ab. Welche Verbindung hat die bis hierhin relativ beliebige Vergangenheitsgeschichte zum Gegenwartsplot? Was will Morgana Layton hier? Wird Florian Hilleberg Lykaon wiederbringen oder welchem Zweck dient er? Wie geht es mit Denise weiter, welche seelischen Qualen muss sie erleiden? Wie sehr werden John und Abe dieses mal versagen?
Justine Cavallo hat sich ganz spießig ein Bauernhaus gekauft. Hier lässt es sich leben. Zum Glück hat sie ihren Waffenstillstand mit dem Geisterjäger. Eines Tages erblickt sie im Spiegel sich selbst, obwohl sie als Vampirin kein Spiegelbild hat. Da nimmt jemand Kontakt mit ihr auf, der aussieht wie sie und das für sich nutzen will, um den Geisterjäger er erledigen. “Schon in der nahen Zukunft wirst du von meinen Taten hören. Da sei dir sicher.“ Da denke ich sofort an den Verwandler, der eigentlich vernichtet sein müsste, aber bei ihm weiß man ja nie. Justine könnte jetzt John anrufen und ihn warnen, aber sie hofft einfach nur, dass er das falsche Spiel durchschauen wird.
Dann bekommt sie Besuch von einem Vampir, der das Haus betritt und sie mit einem Hammer angreift. Justine hat echt beschissene Laune und keinen Bock auf Spielchen. Einen langen Schritt brauchte sie, dann hatte sie den Mann erreicht. Sie riss ihm den Hammer aus der Hand und setzte ihn selbst gegen ihn ein. Sie pfählt den Kerl fix.
Später trifft sich John mit „Justine“ auf einem Friedhof, weil sie irgendwas von ihm will. Sie hat ein Geschenk für ihn. Einen frisch verwandelten Vampir. Dass mir Justine Cavallo eine Blutsaugerin vor die Füße werfen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wusste nicht, was in sie gefahren war. Naja, eine Silberkugel später hat er sein schönes Geschenk schon kaputt gespielt. Justine teilt ihm noch mit, dass sie ab jetzt wieder Feinde sind, dann haut sie ab. Der Geisterjäger muss sich erstmal bei Suko und Shao ausquatschen. Die können sich auch keinen Reim darauf machen. Ihr Gespräch wird unterbrochen, weil Justine am Fenster erscheint und eine der üblichen darkschen Monologdrohungen raushaut. Dann verwandelt sie sich in eine Fledermaus. Was für die Geisterjäger ein klares Indiz sein müsste, dass hier etwas nicht stimmt. Justine konnte sich noch nie in eine Fledermaus verwandeln. Das können nur ganz wenige sehr mächtige Blutsauger und zu denen gehört Justine nicht. Das hat John aber wohl vergessen. “Gehört das auch zu einer Blutsaugerin?“, murmelte ich. „Anscheinend schon.“ Die Fledermaus fliegt harmlos vor dem Fenster hin und her, bis John auf sie schießt.
Zum Glück hat sich die echte Justine jetzt endlich dazu entschieden, ihre unfreiwilligen Freunde vor der Doppelgängerin zu warnen. Etwas sehr spät. Hätte sie das eher getan, hätte John die Sache schon am Friedhof beenden können. Aber man muss ja auf 60 Seiten kommen. John denkt wie ich als erstes an den Verwandler. Und wessen Gestalt er alles schon angenommen hat. Auch als Justine ist er schonmal aufgetreten. So gesehen ist dieses Handlungskonzept nichts Neues. Ich frage mich, warum das John in den Sinn kommt, Justine selbst das aber scheinbar vergessen hat. Hatte Asmodis den Verwandler gerettet, dafür gesorgt, dass er nicht vollständig vernichtet worden war. Schon einmal war sein Körper vernichtet worden, und ich hatte gesehen, wie sein Geist entkommen war. So gesehen hat der Altmeister hier eine Figur in der Hinterhand, die er einfach immer wieder zurück holen kann. Einerseits gefällt mir das nicht, andererseits kann man ja über jeden wiederkehrendn Gegner bei ihm dankbar sein.
Sheila und Glenda besuchen gerade eine Modenschau, als sie einen Schrei aus der Garderobe hören. „Justine“ hat sich die Designerin geschnappt. Sheila und Glenda lässt sie laufen. “Ich könnte dich auch leer trinken und deine Freundin ebenfalls. Aber darauf verzichte ich, denn ich will euch als Boten haben.“ Natürlich ist der Verwandler ein typischer JS Gegenspieler, der seine Chancen auf Rache solange verstreichen lässt, bis es zu spät ist und er zum Finale vernichtet wird.
Die Designerin erwacht als Blutsaugerin, aber da hat Sheila schon John alarmiert und er trifft gerade noch rechtzeitig ein, um Schlimmeres zu verhindern. Danach nimmt er Glenda mit zu sich, um sie zu beschützen…und vielleicht mehr. Während der Fahrt hüpft ihnen überraschend Justine auf die Motorhaube. Justine aber streckte die Hände aus und bedeutete uns mit einer Geste, dass wir uns beruhigen sollten. Dann huschte sie zu Boden und zeigte an, dass sie in den Audi wollte. Das fiese am Verwandler ist ja, dass man nicht herausfinden kann, ob es die echte Person oder der Dämon in Verkleidung ist. Wenn das übermächtige JS-Bauchgefühl eingreift, geht diese Faszination leider völlig verloren. Den Verwandler jetzt zu sich ins Auto zu holen wäre ein großer Fehler. Aber John spürt, dass es die richtige Justine ist und lässt sie für ein Gespräch auf die Rückbank. Sie alle sind ratlos, wie sie den nervigen Verwandler aufhalten sollen. Da hat Glenda einen Geistesblitz. “Hat dieser Namtar nicht von einer anderen Welt gesprochen. Einer, die der unseren aufs Haar gleicht. Die uns verschlossen ist, die aber Tore hat, sodass Geschöpfe aus dieser Welt in unsere gelangen können, um hier Angst und Schrecken zu verbreiten.“ Ja, tatsächlich zieht der Altmeister hier eine Verbindung zu einer zwanzig Jahre alten Geschichte. Und es ist sogar eine ziemlich logische Verbindung. Was für eine tolle Überraschung, dieses kleine Detail.
Vielleicht steckt also gar nicht der Verwandler hinter allem, sondern eine Doppelgängerin aus einer anderen Welt. Hoffentlich ist das so. Dann wären die Helden und auch ich als Leser bis jetzt auf dem Holzweg gewesen. Normalerweise liegen John und seine Freunde dank ihres Bauchgefühls ja immer richtig. Die erste Hälfte des Romans kann sich für einen Dark schonmal sehen lassen.
Als Justine sich mit John und Glenda beraten hat, steigt sie aus dem Wagen aus…und wird direkt von einer Fledermaus attackiert, die dann aber schnell von ihr ablässt und davonfliegt. Jetzt heißt es für die Helden wie immer „Abwarten!“
“Nach dem, was ich bisher mitbekommen habe, ist diese falsche Justine auch hinter dir her, und das bringt deine Freunde ebenfalls in Gefahr. Dieses Biest weiß genau, wo und wie sie dich treffen kann.“ Also telefoniert John seine Freunde ab und warnt sie, jedenfalls hat er das vor.
Jane Collins kommt ihm zuvor. Sie hat eine seltsame Fledermaus vor ihrem Haus bemerkt und dann einen ganz seltsamen Anruf von Justine erhalten. Kurz darauf klingelt ihre alte Mitbewohnerin Justine bei ihr. Statt zu öffnen, ruft Jane den Geisterjäger an. Ich sage ja, das JS-Bauchgefühl ist irgendwie mächtiger als Johns Kreuz. John warnt Jane, aber die falsche Justine verschafft sich trotzdem irgendwie Zugang zum Haus (Jane wundert sich selbst wie sie das geschafft hat, es wird nie aufgeklärt) und überwältigt Jane. “Das ist Nummer eins gewesen, Sinclair. Ich werde mir jetzt ihr Blut schmecken lassen, darauf kannst du dich verlassen ...“ „Justine“ hat sich jedoch nicht so gut über ihre Feinde informiert und rechnet nicht damit, dass Jane widerlich schmeckendes Hexenblut in sich trägt. “Was willst du jetzt tun?“ Die blonde Bestie fauchte sie an. „Ich könnte dich töten. Schwach genug bist du. Aber darauf verzichte ich.“ Sie muss sie ja nicht aussaugen und könnte ihr genauso gut das Genick brechen. Aber naja, die nächste vertane Chance. John ist erleichtert, dass es Jane gut geht. Sein Bauchgefühl sagt ihm, dass er als nächstes mal bei den Conollys vorbeifahren sollte.
Also erwischt es natürlich Johnny, als er nach einem Date mit Cathy auf sein Elternhaus zugeht. Wieder macht „Justine“ nicht sofort Ernst, sondern lässt wertvolle Zeit verstreichen, um ihre Spielchen zu spielen. “Du wirst der Erste sein, der stirbt!“, hörte er hinter sich eine Stimme. „Und danach sind deine beiden Eltern dran. Aber bevor sie sterben – grausam sterben –, sollen sie die Leiche ihres einzigen Kindes zu sehen bekommen!“
Irgendwie passen nun die Zeitebenen nicht oder John hat einfach riesiges Pech. Er erreicht das Haus der Conollys ohne etwas vom Angriff auf Johnny mitzubekommen, der vor dem Haus stattfindet. Jedenfalls unterhält er sich mit Bill und Sheila über die neusten Entwicklungen, als „Justine“ ihn anruft. Woher die Gegenspieler immer die Handynummern des Sinclairteams haben, frage ich mich schon gar nicht mehr. Plot-Magic halt. Sie informiert John darüber, dass sie schon hier ist und sich mit Johnny auf dem Dach befindet. Zeit für die finale Konfrontation! Statt Johnny jetzt zu killen, warnt die falsche Justine also John und wartet brav, bis er zu einem fairen Kampf auf dem Dach erscheint. Wirklich nett von ihr. “Ich weiß viel über dich. Und ich will, dass du dich von deinen Waffen trennst. Zum einen deine Pistole, zum anderen dein verdammtes Kreuz. Erst wenn das geschehen ist, reden wir weiter.“ Damit hat John schon gerechnet und einen Plan mit Bill ausgeheckt. Aus irgendeinem Grund gibt es auf dem Dach helle Scheinwerfer, die Bill jetzt einschaltet, um „Justine“ zu verwirren. Und das Heftromantiming greift auch noch ein. Die echte Justine langweilt sich und will mithelfen. Also ruft sie Suko an, der ihr erklärt, wo der Geisterjäger gerade ist. Sie trifft genau richtig am Haus der Conollys ein, um unbemerkt die Fassade hochzuklettern und sich auf dem Dach auf die Hochstaplerin zu stürzen. Die falsche Justine setzte ihren Vorteil ein, und das war ihre Gabe, sich verwandeln zu können. Sie wurde mehr und mehr zur Fledermaus. Damit ist sie zwar stärker als die echte Justine, aber die Idee ist echt blödsinnig, weil John sie nun auseinander halten kann. Er presst das Kreuz auf die Fledermaus und vernichtet sie damit. Die Fledermauskreatur taumelte zurück, weg von Justine – und dann platze ihr Körper regelrecht auseinander! Doch ich sah noch etwas. Etwas Feinstoffliches, das sich kurz vorher aus dem Körper der Fledermaus gelöst hatte und in den Nachthimmel entschwand. Der Geist des Verwandlers! Er entkam erneut .. Bis zum nächsten Verwandler-Roman dann. Ich bin nicht zu streng mit dem Altmeister, aber langsam wird das echt öde, wenn es sich immer nach dem gleichen Muster wiederholt. Obwohl die Romane ganz nett sind, aber der Reiz geht schnell verloren.
Ich hatte echt noch die Hoffnung, dass Glendas Vermutung sich bewahrheitet und nicht der bekannte Verwandler hinter allem steckt. Damit hätte den Geisterjäger das JS-Bauchgefühl mal betrogen und auch ich wäre auf der falschen Fährte gewesen. Eine Verbindung zum „Die Rückkehr des Schwarzen Tods“ Buch von 2003 und einer dort vom Dämon Namtar erwähnten Spiegeldimension wäre echt genial gewesen. In meiner Traumwelt hätte der Altmeister damit nach langer Zeit einen neuen Plot begonnen und regelmäßig fortgesetzt. Im Gegensatz zur Spiegelwelt von PZ wären dort nicht die Rollen vertauscht gewesen, es wären einfach alle Bewohner böse und mächtiger als die bekannten JS-Figuren gewesen. So wie diese falsche Justine, die sich in eine kleine oder große Fledermaus verwandeln kann. Gepasst hätte es perfekt.
Aber auch so konnte mich das Heft extrem gut unterhalten. Komisch, gerade gefallen mir die Darks besser als die Romane seiner Co-Autoren. Für ein TOP reicht es leider auch mit Dark-Bonus nicht aber hier haue ich trotz der üblichen Schwächen ein SEHR GUT raus (8 von 10 Kreuzen). Für den Altmeister ein Highlight. Am meisten gestört hat mich, dass der Verwandler gleich drei todsichere Chancen verstreichen lässt, einen von Johns Freunden zu killen, weil sie lieber als Warnung überleben sollen. Wie immer. So wird das mit der Rache nichts. Die Geschichten mit dem Verwandler sind spaßig, aber verlaufen im Grunde immer gleich und es nutzt sich echt schnell ab.
Nach den Vorfällen im Dezember 2022 (in JS 2317) lebt die Werwölfin Paula Biggs in Genf. Eigentlich hätte sie die Ruhe vor den Geisterjägern, aber sie hatte ihnen ja extra eine Videobotschaft gesendet, dass John sie mal schön suchen soll. Ob das gut geht?
Sie wacht nach ihrer letzten Verwandlung im Stall des süßen Bauern Adrienne Viroux auf, der sich um das scheinbar hilflose und verwirrte Mädchen kümmert. Er nimmt sie sogar bei sich auf, als er erfährt, dass sie im Auto schläft und momentan keine feste Bleibe hat. Obwohl sie seinen Fragen ausweicht wird er überhaupt nicht misstrauisch. Dass sie und ihr loyales Wolfsrudel Schuld an seinen gerissenen Schafen sind, ahnt er nicht. Hauptsache sie haben geilen Sex. So geil, dass es ihn auch nicht stört, dass seine neue Bettgefährtin nackt im Wald herumläuft und meint, mit Wölfen sprechen zu können. “Sie bleiben in der Nähe, aber lassen deine Schafe in Ruhe.“ „Weil du ihnen das gesagt hast?“ Adrienne war fassungslos. „Wilden Wölfen?“
John ist aktuell ebenfalls in Genf. Der Sohn eines britischen Diplomaten wurde getötet. In den Bergen. Bei Vollmond. Von Klauen. Das muss ja ein Werwolf gewesen sein! Logisch, dass Sir James da seinen besten Mann sofort in die Schweiz schickt. John macht an der Leiche nicht einmal den Kreuztest, ein erster Blick reicht ihm direkt. “Das war eindeutig ein Werwolf, Monsieur Besson!“
Und tatsächlich ist Paula Biggs die Killerin. Sie bekommt zufällig mit, dass der Geisterjäger schon an der Sache dran ist. Zufällig aber nicht unauffällig, denn John erkennt sie und telefoniert gerade zufällig mit Sir James, der ein Supergedächtnis hat und ihm auf die Sprünge helfen kann. “Wenn es um Werwölfe geht, fällt mir da eine Dame ein, zu der diese kurze Beschreibung passt und mit der wir einen Heidenärger hatten, weil uns ihr Vater seinerzeit gehörig an der Nase herumgeführt hat!“ „Paula Biggs!“ „So ist es. Dann wissen Sie, was sie zu tun haben, John. Waidmannsheil!“
John will die Frau direkt stoppen, aber sie entzieht sich ihm. Zurück bei Adrienne Viroux packt sie schnell ihre Koffer. Adrienne Viroux war nicht überrascht, dass Paula genauso plötzlich und ohne jede Erklärung verschwand, wie sie aufgetaucht war. Er hatte immer gewusst, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmte. Trotzdem war er unglaublich enttäuscht. Und traurig.
Zufällig hat sie morgen einen Termin in der Klinik eines Professor Huber, der auch zwielichtige Geschäfte macht. Sie taucht da einfach auf und weil es dringend ist, wird ihr Termin vorgezogen und sie wenige Stunden später operiert, um ein neues Gesicht zu bekommen. Gar kein Problem, da muss auch nichts vorbereitet werden oder der ganze Terminkalender des Doktors umgemodelt werden. Das ist ja ein Service wie beim Bergdoktor, wo die Nöte der Patienten noch vor jeglicher Logik stehen. Und wenn der Termin morgen ist, was wäre gewesen, wenn John eine Woche später aufgekreuzt wäre? Das neue Gesicht hätte sie ihrem Adrienne ja schlecht erklären können. Hätte sie den Termin dann abgesagt und die Chance verpasst?
Egal, sie bekommt jetzt neue Gesichtszüge verpasst. Es würde ihr möglich sein unterzutauchen, und wenn sie bei ihren vollmondnächtlichen Ausflügen diskret genug zu Werke ging, würde John Sinclair sie niemals wiederfinden, und sie wäre endlich frei! Ein neues Leben wartete auf sie. Vielleicht hätte sie ihm dann im letzten Band kein provozierendes Video schicken sollen, dass die Jagd begonnen hat und er sie suchen soll?
Das erste Drittel des Romans habe ich gelesen und schon keine Lust mehr. Zu viel passt nicht, zu viele Logiklücken und konstruierte Zufälle. Außerdem passen Paulas Motivationen hier nicht zu ihrer Darstellung und ihrem Handeln im letzten Heft. Das ist halt der softe Schreibstil von Marlene Klein.
Hans Huber ist aber ein ganz schlimmer Finger. Er informiert seine Freunde Gerald Morel und „den schönen Ali“ über die junge Frau. Weil er bei der OP bemerkt hat, dass sie ungewöhnliche Selbstheilungsfähigkeiten hat. Seinen Freunden sagt der Name Paula Biggs etwas, denn ihr Vater ist ihnen bekannt und seine widerlegte Behauptung, ein Werwolf zu sein. Ist Paula auch eine Werwölfin? Was sollen sie jetzt mit ihr machen? Hans Huber hält sie erstmal bei sich im Keller gefangen. Zeugen gibt es keine, weil er die Gesichts OP ganz alleine durchgeführt hat. Ist klar. Vermutlich noch blind, mit einer auf den Rücken gebundenen Hand. Das ist so ermüdend und ich habe Lust, das Heft abzubrechen. Hatte ich schon lange nicht mehr. Letztens der enttäuschende Marc Freund (der mich aber immer noch besser unterhalten konnte) und jetzt das hier.
John hat keine Spur zu Laura Biggs. Er muss nach jedem Strohhalm greifen und ermittelt das Motorrad-Model, auf dem sie abgehauen ist. Er telefoniert sämtliche Motorradvermietungen in der südlichen Schweiz ab, ohne Erfolg. Niemand hat eines an eine Frau dieser Beschreibung vermietet. Also durchsuchte ich als Nächstes die eingetragenen Besitzer einer solchen Maschine in der Region von Genf. Ein Name fiel mir dabei besonders ins Auge. Das heißt, weniger der Name an sich, sondern eher die Anschrift: Adrienne Viroux. Seine Adresse hatte keinen Straßennamen, er wohnte außerhalb von Genf mitten in den Schweizer Bergen. Da schlägt das JS-Bauchgefühl sofort zu.
Die drei fiesen Freunde stellen Paula Biggs im Keller der Klinik zur Rede. “Paula Biggs hat meine Klinik nie betreten. Du existierst hier schlichtweg nicht. Ich werde dir sagen, was wir tun. Wir werden dich vernichten, bevor du weitere Menschen töten oder gar infizieren kannst. Wir können hier keine Werwölfe dulden!“ Wenn der Arzt in kriminelle Machenschaften verwickelt ist, wieso kümmert ihn das dann? Ob er eine Werwölfin oder einen herkömmlichen Massenmörder operiert und dann ohne Gewissensbisse laufen lässt, macht für mich keinen Unterschied. Auch hier fehlt mir eine Logik, eine Motivation. Paula Biggs ruft telepathisch ihr Wolfsrudel zu Hilfe, die sich auch direkt aufs Klinikgelände teleportieren, jedenfalls sind sie irgendwie sofort da und springen durch ein Kellerfenster, um ihre Anführerin zu retten. Sie verfolgen die bösen Männer durch die Klinik. Gerald Morel wird erwischt, Hans Huber und der schöne Ali kommen nochmal mit einem Schrecken davon.
John ist gerade bei Adrienne Viroux eingetroffen, als er von den wilden Wölfen in der Schönheitsklinik erfährt und kehrt macht. Er befragt den Klinikleiter. Ich war jedoch gespannt, wie Hans Huber reagierte, wenn ich ihm ein Foto von Paula präsentierte. Und falls er sie operiert hatte, konnte er mir hoffentlich sagen, wie sie jetzt aussah ... Selbst wenn ausgerechnet der Klinikleiter mit der Sache zu tun hatte und Paula seine Patientin war. Wie will John wissen, dass es eine Gesichts-OP war und sie nicht aus einem anderen Grund hier war? Das ist auch nicht mit einem Bauchgefühl zu erklären, weil hier Autorenwissen und Figurenwissen nicht klar genug getrennt.
Adrienne Viroux weiß, dass Paula irgendein Geheimnis hat. Sie verhielt sich extrem auffällig. Deshalb recherchiert er im Internet. Paula – Mord – England Das waren die Suchbegriffe, die Adrienne in die Google-Suchleiste eingegeben hatte. Und natürlich spuckt es ihm gleich als erstes den Werwolfs Fall von Harold Biggs aus, der eine Tochter namens Paula hat. Der Artikel wurde von einem gewissen Bill Conolly geschrieben. Adrienne ruft bei dessen Verlag an, weil er angeblich eine interessante Story hat. Er kommt natürlich direkt Bills private Nummer, ist klar.
Paula ist auf dem Weg zum Stripclub des schönen Ali, der ihr beim Untertauchen helfen soll. Unbehelligt suchte sich Paula ihren Weg zu Alis Nachtclub. An ihrer Seite: Wölfin Luna. Auch das schien hier niemanden zu beeindrucken. Wahrscheinlich hielten die wenigen Passanten die Wölfin für einen großen Hund. Als er seinen Dienst getan hat, entsorgt sie den Zeuge, indem sie ihn von der Wölfin zerfetzen lässt.
Glenda lässt Paulas Vater überwachen. Harold Biggs steht mit einem Mafioso namens Alfredo Gigurio in Kontakt. Der ist niemand geringeres als der schöne Ali. Und er stellt gefälschte Pässe her. “Ich an deiner Stelle wüsste, wo ich Paula als nächstes vermuten würde, John.“ „Ich muss mit Gigurio sprechen!“ „Genau!“ Was er dann im perfekten Timing tut, als Laura Biggs gerade bei ihm ist und ihn umgelegt hat. Sie wittert zum Glück die Gefahr, wortwörtlich, und flieht. Aber John ist ihr auf den Fersen. Paula schnappt sich ein Motorrad und rast damit davon. Anscheinend hatte sie Sinclair abgehängt, doch sicher war sie nicht. Vom Gas gehen konnte sie nicht – noch nicht –, für eine Entwarnung war es viel zu früh. Sie wollte zu Adrienne, wo das Rudel wartete. Der erkennt sie dann trotz der Gesichts-OP sofort. “Paula?“, fragte Adrienne ungläubig. Den Rest der Welt konnte sie mit einem neuen Gesicht und einer neuen Frisur täuschen. Adrienne Viroux nicht. Inzwischen weiß er, dass sie eine Werwölfin ist, aber das stört ihn nicht. Weil er sich nach den paar Tagen unsterblich in sie verliebt hat, wie sollte es anders sein. “Du kannst aufhören zu töten. Andere Werwölfe haben das auch geschafft. Und Sinclair hat Ihnen geholfen!“ „Woher willst du das wissen?“ „Von mir!“, ertönte eine Männerstimme von weiter hinten im Raum. Das ist Bill Conolly. Der ist sofort in die Schweiz aufgebrochen, nach dem Telefonat mit Adrienne. Adrienne hat schonmal losgelegt und innerhalb von wenigen Stunden einen Verschlag gebaut, in dem Paula die Vollmondnächte verbringen kann. Wie romantisch, oder? Für Paula war der Kerl leider nur eine Wohngelegenheit und ein wenig Spaß, also sticht sie ihn wütend ab. Bill bedroht sie daraufhin mit seiner Beretta. “Miss Biggs, ich werde Sie jetzt in dem Verschlag einschließen, wie von Monsieur Viroux vorgesehen. Dann fahre ich ihn ins Krankenhaus. Hoffen wir, dass er es schafft.“
Auf der Fahrt ins Krankenhaus ruft er John an. Wegen einem schlimmen Sturm ist die Verbindung aber bescheiden und der Geisterjäger versteht nur Wortfetzen. Er lässt das Handysignal orten. Dann baut Bill wegen dem Unwetter einen Unfall, der arme Adrienne wird aus dem Wagen geschleudert. Weil jetzt außerdem gerade Vollmond ist, kann sich Paula verwandeln und aus dem verriegelten Verschlag ausbrechen. Die Werwölfin nimmt die Verfolgung auf und erreicht die Unfallstelle. Bill hat in seinem angeschlagenen Zustand keine Chance gegen sie.Bill starrte in die braunen Raubtieraugen, in denen sich nichts Menschliches mehr befand. Er hatte schon mit seinem Leben abgeschlossen, als ein Schrei durch den Wald drang: „Bill!“ Natürlich kommt John in letzter Sekunde hinzu. Er erschießt die Werwölfin und als sie sich im Tode zurück verwandelt, stellt er schockiert fest, dass es nicht Paula ist, sondern Adrienne. “Er hat mir erzählt, dass er sie eines Morgens bei Sonnenaufgang nackt in seinem Stall gefunden hat“, erklärte Bill. „Er war als Bergbauer immer sehr früh auf, und eine seiner ersten Aufgaben war, die Kuh zu melken. Da lag sie dann, ihr Zustand eine Mischung aus Schlaf und Bewusstlosigkeit.“ „Anscheinend war die Sonne noch nicht ganz aufgegangen“, sagte ich sinnierend. „Und zu diesem Zeitpunkt, am Übergang zwischen Vollmondnacht und Tag, muss sie ihn gebissen haben, als er sie aufhob und aus dem Stall trug.“
Und Paula? Die ist wie gesagt aus dem Verschlag ausgebrochen, hat aber nicht Bills Verfolgung aufgenommen, sondern ist in den Wald zu ihrem Wolfsrudel geflüchtet. In einem Epilog drei Wochen später, erfährt der Leser, dass ihr die Flucht aus Europa gelungen ist.
Ich hatte beim Lesen des Romans mehrere Eindrücke. Das erinnerte mich an eine Fan Fiction. An einen Kelter Billiggrusel. Und mit seinen Logiklöchern und billigen Zufällen an einen Tony Ballard der 80er Jahre, nur ohne den besonderen Morland-Charme. Und es waren halt die 80er, wo die Heftromane nicht ohne Grund auch als Groschenheftchen bezeichnet wurden. Ganz ähnlich könnte man auch sagen, das las sich wie ein Jason Dark, nur ohne den besonderen JS Charme.
So leid es mir auch tut, aber ich kann mit Marlena Klein echt nichts anfangen. Einzig ihren Asmodis-Roman fand ich ganz in Ordnung. Immer noch qualitativ ziemlich simpel, aber er fühlte sich wenigstens wie ein lockerer JS der Woche an.
Nun habe ich den letzten Marc Freund mit einem SCHLECHT bewertet. Der konnte mich zwar nicht fesseln und so einige Punkte haben mich echt gestört, aber ich habe das Heft in einem Rutsch durchgelesen. Hier habe ich immer wieder Pausen gebraucht und hatte mal wieder das Bedürfnis, das Heft komplett abzubrechen. Da muss es leider eine Abstufung geben also ein SCHLECHT mit (3 von 10 Kreuzen). Ein Sehr Schlecht bekomme ich nichts übers Herz. Wäre das ein Gespenster-Krimi der 70er gewesen, hätte ich ihn mittelmäßig gefunden. Aber für einen JS reicht es echt nicht.
Andererseits habe ich auch die 2317 am schlechtesten bewertet und sämtliche anderen Leser im Forum fanden ihn besser. Von daher stehe ich wohl allein mit meiner Meinung da und die Autorin kommt allgemein ganz gut an.