-- www.gruselroman-forum.de -- Das Forum zu John Sinclair, Gespenster-Krimi, Vampira, Hörspielen und vielem mehr !
Willkommen !
Falls Sie auf der Suche nach einem Forum rund um klassische und aktuelle Romanhefte sind, sollten Sie sich hier registrieren. Hier finden Sie ebenfalls Rubriken für Hörspiele und weitere Foren. Die Nutzung des Forums ist kostenlos.
Ein Dämonenjäger bannt drei Hexen in einem Hotel. 70 Jahre später werden sie nach Renovierungsarbeiten wieder aktiv. Ein echter Klassiker. Mit Halluzinationen und Einflüsterungen holen die Vetteln sich ihre Opfer. Das schildert Ulrich Gilga im ersten Heftdrittel durch drei Beispiel-Hotelgäste. Alles wunderschön beschrieben, aber ich bin kein Fan von solchen „Aufzählungen“. Der Leser weiß bereits durch die Berichte in der Prolog-Rückblende, wie die Hexen vorgehen und es ist keine Überraschung, dass sie nun so weitermachen.
Isaac Kane wird auf den Fall angesetzt. Er soll nur beobachten und erst etwas unternehmen, wenn Patrick Walsh dazu stößt. Der ist gerade noch woanders beschäftigt. Klingt machbar. Leider haben die Hexen einen alten Bekannten als Unterstützung gewinnen können, der sich an Isaac Kane rächen will. Der Serienheld geht ihnen in die Falle und alles liegt an Patrick Walsh.
Zum Glück ist Gagdrar in einem Punkt ein typischer Heftromangegner. Er könnte seine Rache direkt vollziehen, aber er will Isaac Kane leiden lassen. Damit hat Patrick Walsh die Gelegenheit, im Heftromantiming in letzter Sekunde dazuzustoßen, bevor der Dämon Isaac in sein Reich entführt. Gagdrar wird vertrieben, aber der eigentliche Grund für ihren Einsatz ist noch hier.
Im letzten Drittel schlagen die perfekten Heftromantimings wieder zu. Als Patrick Walsh sich Gagdar stellt, befinden sich die Hexen gerade in Trance, um seine Kräfte in sich aufzunehmen. Sie können also nicht eingreifen, als der Dämon vertrieben wird. Danach schnappen sich die beiden verbliebenen Vetteln getrennt die Dämonenjäger. Patrick Walsh kann „seine“ Hexe genau in der Sekunde vernichten, als Isaac Kane sich durch eine Einflüsterung selbst töten will. Der Todesimpuls reißt ihn aus dem Zauber. Die letzte Hexe will es selbst zu Ende bringen. Patrick Walsh kommt genau in der Sekunde dazu und schießt auf sie, als sie Isaac Kane einen Dolch ins Herz rammen will.
Natürlich muss man es spannend machen. Aber immer auf die letzte Sekunde mit den typischen „jetzt gleich war es das für den Helden, pass auf, jetzt aber wirklich, dieses mal ganz sicher“ Cliffhanger. Das wird nur verhindert, weil rein zufällig die Rettung in allerletzter Sekunde eintrifft. Beide Male hätte es gereicht, wenn Patrick Walsh zehn Sekunden länger gebraucht hätte und es wäre um den Serienhelden geschehen. Wenn dann zwei dieser Szenen direkt aneinandergereiht werden, ist das gerade nervig für mich. Mit dem Heftromanglück auf ihrer Seite vernichten sie dann auch die letzte Hexe.
Da muss ich mir wegen einer Top-Wertung schon mal keine Gedanken mehr machen. Man kann spannende Romane auch ohne diese Heftromantricks schreiben. Zumindest ohne sie aneinanderzureihen und sie stattdessen sparsam verwenden und nicht „auf die allerletzte Sekunde“ oder „im perfekten Timing sekundengenau“. Einige vergangene Zamorra-Autoren haben das hinbekommen. Ein Grund, warum ich mich im 900er Zyklus so in die Serie verliebt habe. Aber das ist ein anderes Thema.
Das hier ein weiteres Abenteuer der Woche, das den Hauptplot ein wenig fortführt. Das erste Soloabenteuer von Isaac Kane ist es aber nicht. Im Gegenteil, er gerät bei jeder großen Gelegenheit des Hefts in Bedrängnis und muss von Patrick Walsh gerettet werden. Trotzdem schlägt er sich ganz tapfer.
Wegen der schönen Schreibe, den interessanten Figuren und dem packenden Handlungsaufbau gibt es SEHR GUTe (8 von 10 Punkten). Mich stört nur das Finale ein wenig, weswegen es leider nicht zu mehr reicht.
Peter Shaw bekommt von einem zwielichtigen Künstler ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. Für viel Geld soll er auf einer Vernissage dessen Monstergemälde verkaufen. Geldnot und Gier siegen über das Bauchgefühl. Das Event ist ein voller Erfolg und schon am gleichen Abend gibt es die ersten Opfer.
Isaac Kane steckt inzwischen mitten in seiner theoretischen und praktischen Ausbildung zum Dämonenjäger. Der Leser erhält dadurch mehr Einblicke in die „Organisation“ und einiger Kollegen. Von zweien erhält er für diesen Fall Unterstützung. Hoffentlich enden sie nicht so wie Isaacs letzte Begleitung. Patrick Walsh ist der typische Mann für’s Grobe und Diego Garcia kümmert sich im Hintergrund um die Koordinierung der Fälle.
Soweit, so meckerfrei. Ulrich Gilga kann echt tolle Szenen und sympathische Nebenfiguren schreiben. Nun fallen mir aber doch einige Sachen auf. Picton bringt Peter Shaw unter seine Kontrolle, damit er die Bilder zurückholt und Beweise verschwinden lässt. Wieso dann der Deal, wieso hat er den Galeristen nicht schon am Anfang des Heftes übernommen? Picton scheint ziemlich starke Kräfte zu haben, wieso lässt er die Monsterbilder nicht selbst verschwinden, sondern beauftragt einen Sterblichen damit? So gibt es dann natürlich den klassischen Heftromanzufall, dass Peter Shaw gerade dann das Gemälde holt, als die Helden dort eintreffen. Shaw wird nicht auf frischer Tat ertappt, aber man hat sich kurz gesehen und Isaac Kane wird sich garantiert an den Typ erinnern, wenn es wichtig wird. Jedenfalls ist das Bild als Spur jetzt verschwunden. Aber keine Sorge, der Käufer hat von dem Bild zufällig Fotos gemacht und die Sofortbildkamera mit den Polaroids auffällig auf seinem Schreibtisch liegen lassen, damit die Dämonenjäger nicht in einer Sackgasse feststecken.
Das ist jetzt ein ganzer Brocken des Bandes, der sich typischer billiger Heftromanmitteln bedient. Und das meine ich nicht positiv-nostalgisch. Trotzdem gelingt es dem Autor mit seiner Schreibe, mich weiter bei der Stange zu halten. Hoffentlich bleibt die zweite Hälfte des Abenteuers nicht auf diesem Niveau.
Leider übersieht die Gegenseite dann weitere Dinge, damit die Helden nicht zu doof dastehen. Die Bilder soll Shaw verschwinden lassen. Nach den Eventeinladungen oder Verkaufsquittungen lässt ihn Picton aber nicht suchen. Isaac Kane und Patrick Walsh finden das natürlich und kommen dem Galeristen so schnell auf die Spur. Und als Peter Shaw das dritte Bild sicherstellt, wird er von einer Freundin des Opfers gesehen, die auch auf der Vernissage war und ihn erkennt. Als typischer Bösewicht ist Picton zwar total gelassen und selbstsicher, aber er hat sich für meinen Geschmack entschieden zu viele Nachlässigkeiten erlaubt, die die Helden natürlich alle aufgreifen und verwerten.
Zwar will er Peter Shaw dann durch eine Ghoulzeichnung entsorgen, aber natürlich erreichen die Helden seine Galerie gerade in diesem Moment und retten ihn. Picton hält seinen unfreiwilligen Gehilfen wohl schon für Tod, denn er hat ihn aus seiner Kontrolle entlassen und so plaudert Peter Shaw fröhlich drauflos, damit man Picton pünktlich zum Finale stellen kann.
Schade, anders als die ersten beiden Bände der Reihe ist das der gewohnte Gruselheft-Einheitsbrei. Das Finale gegen Pictons Monster ist dann ganz ordentlich, aber reißt den Mittelteil des Abenteuers nicht raus. Der teuflische Maler kann entkommen und ist damit der nächste wiederkehrende Gegner, wenn dieser Faden wieder aufgenommen wird. Anders als beim Dämon Gagdrar habe ich bei Picton kein Potential dafür gesehen, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Dieses Abenteuer von Isaak Kane konnte mich leider nicht so überzeugen. Ulrich Gilgas Nebenfiguren gefallen mir, seine bildhafte Schauerschreibe unterhält mich sehr, aber die Handlung war nach einem starken Einstieg nur typisches Gruselheftniveau. Das hätte so auch im neuen Gespenster-Krimi erscheinen können und hätte sich nicht abgehoben. Da hat sich der Autor zu vielen billigen Heftromanstilmitteln bedient. GUTe (6,5 von 10 Punkten) Es kann mich ja nicht jedes Heft begeistern.
Ich versuche für IK die Rezis so unspoilernd wie möglich zu schreiben, dieses Mal musste ich aber eine wichtige Stelle erwähnen, also Spoilergefahr.
Vier Freunde erwischen einen Frauenmörder und hängen ihn in Selbstjustiz. Der Kerl betet zu Satan und verflucht sie vor seinem Ende. Diese Vorgeschichte erzählt Ulrich Gilga spannend und ausführlich im ersten Heftviertel. Es ist schonmal ein guter Einstieg.
Man kann es sich denken, nun erfüllt sich der Fluch. Nicht nur an den Nachkommen der Freunde. Der Dämon Gagdrar will sich nach seiner Niederlage im ersten Band an Isaac Kane rächen und nutzt den zurückgekehrten Mörder dafür. Der Zombie hat die Fähigkeit, die Erinnerungen seiner Opfer aufzunehmen. Und wen er tötet, der erhebt sich selbst als Untoter wieder. Ein Umstand, der mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, als dem Mörderzombie lieb sein kann. So dürfen Isaac Kane und Chris van Buren, ein Dämonenjäger unter Ian West, in der zweiten Romanhälfte endlich mitspielen.
Natürlich muss auch in dieser Serie der Heftromanzufall aushelfen, damit es spannend wird. Er führt Isaac zufällig allein zu einem der Unter-Zombies, wo er sich seine Sporen verdienen muss. Zum Glück wurde er von Chris inzwischen mit einigen interessanten Waffen ausgestattet.
Der Zombiekiller ist dann aber nochmal eine andere Hausnummer. Dass es so schnell den armen Chris erwischt, hätte nicht sein müssen. Wo er Isaac erst sein Geheimnis anvertraut hat, dass er sich mit seiner Cassy verlobt hat und darüber nachdenkt, für sie seinen „Job“ zu schmeißen. Nach diesem Fall wollte er das mit Ian West besprechen. Das hat sich jetzt wohl erledigt. Könnte man natürlich als klassischen Fall von „Foreshadowing“ sehen, aber ich hätte dieses Dramatiming nicht gebraucht.
So ist das Finale eine echte Feuerprobe für Isaac, der als blutiger Anfänger auf sich allein gestellt ist. Er schlägt sich überraschend gut und hat nun eine Motivation, sich an der Hölle zu rächen. Besonders an Gagdrar, als er erfährt, dass der Dämon hinter allem steckt.
Auszusetzen habe ich an diesem Abenteuer eigentlich gar nichts. Es gab einen Punkt, der mir persönlich nicht so gefallen hat, was ich dem Band aber keineswegs negativ auslegen möchte. So eine Gruselreihe muss natürlich Fahrt aufnehmen und in den ersten Geschichten ein Fundament an Figuren, Waffen und Schlüsselereignissen errichten. Ulrich Gilga macht das genau richtig und überstürzt nichts.
(9 von 10 Punkten), da ist noch Platz nach Oben für echte Highlight-Bände. Mein Herz sagt Top, mein Verstand sagt Sehr Gut. Ich bin mal motiviert und vote mit einem TOP (für einen Monster of the Week). Es freut mich einfach, dass es nun eine neue gute Gruselserie auf dem Markt gibt und das ohne Bastei-Experimente.
Wie bei John Sinclair hat auch Isaac Kane ein kleines kurzes „Pre Abenteuer“ von der Länge eines halben Hefts. Aus der Sicht von Ian West. Während die Wiedergabe der dramatischen Ereignisse in Band 1 aus Ians Sicht erfolgte und in Punkten gelogen sein könnte, gehe ich hier davon aus, dass es die ungeschönte Wahrheit ist.
Und es deckt sich ziemlich. Für mich stellt es Ian West in einem positiveren Licht dar, als man in Band 1 denken könnte, wenn man seine Worte hinterfragt. Auch schien er damals nicht so zwielichtig gewesen zu sein, wie er heute ist.
Die Handlung mit dem Monster der Woche ist zwar nichts Besonderes, aber durch die Kürze des Hefts ist es ein knackiges Abenteuer für Ian West. Etwas, das ich im eigentlichen Einstiegsband vermisst habe.
Ich finde es etwas Schade, dass mir Ian West durch die Bestätigung seiner Aussagen in Band 1 ein wenig entzaubert wurde. Er scheint wirklich ein ganz lieber Typ gewesen zu sein….damals…man weiß nicht, was in den darauffolgenden Jahren alles passiert ist und wie er sich verändert hat.
Klare Sache. (8 von 10 Punkten). Das hat Spaß gemacht, ein SEHR GUTes Bonusheft.
Dr. Isaac Kane ist das Paradebeispiel eines Gruselhelden. Kennt sich mit Ärchäologie und Geschichte genau so gut aus, wie mit Parapsychologie. Ist also der Welt des Übersinnlichen gegenüber aufgeschlossen und hat das nötige Fachwissen. Er ist ein Adoptivkind, das seine Herkunft nicht kennt. Da aber bereits auf den ersten Seiten des Bandes angedeutet wird, dass die „Gegenseite“ hinter ihm her ist, muss er ein ganz besonderes Erbe in sich tragen. Eine Mischung aus dem Para-Experten Professor Zamorra und dem auserwählten Sohn des Lichts John Sinclair sozusagen.
Als sich ihm eines Tages die Chance eröffnet, mehr über seine Familie herauszufinden und die Angelegenheit auch noch mit den mysteriösen Fingern einer Kreatur zu tun hat, ist er also dabei. Ian West ist ein alter Freund seiner Eltern, zumindest behauptet er das. Wie es sich für einen Gruselhelden gehört, hat Isaac Kane auch dieses typische Bauchgefühl, das ihn in die richtigen Plotbahnen leitet. Obwohl sich Ian West extrem mysteriös gibt und nicht mit der Sprache herausrückt, begleitet er ihn in ein Gasthaus, wo er endlich die Wahrheit erfahren soll. Die Geschichte klingt dann ziemlich ausgefallen, aber Isaac glaubt ihm jedes Wort. Das Schicksal seiner Eltern ist eine tragische Angelegenheit und weil die Polizei irgendwie zu faul oder unfähig war, die Sache vernünftig aufzuklären, ist es ein ungelöstes Mysterium. Ian West sollte den Fall damals eigentlich anderen Experten überlassen, aber er wollte das Schicksal seiner Freunde unbedingt selbst aufklären und so wurde er zum Monsterjäger, der er heute ist.
Natürlich muss in einem Einstiegsband viel erklärt werden. Aber das zieht sich doch etwas. Bis zur Buchhälfte hat der Leser nur erfahren, wer der Serienheld ist, was er so macht und jetzt auch, was mit seinen Eltern geschehen ist. Irgendwie erinnert mich diese „Backstory“ ziemlich an die Monsterjägerserie „Supernatural“.
In der zweiten Hälfte der Geschichte will Ian West den Protagonisten direkt mit auf Werwolfsjagd nehmen, um ihm zu beweisen, dass Gruselmonster existieren. Isaac glaubt nicht an waschechte Dämonen. Aber da er wie gesagt die typische Auserwählen-Intuition hat, endet der Roman hier nicht und er lässt sich auf den Ausflug ein. Hier lege ich eine kleine Pause ein, um den Roman in Ruhe genießen zu können. Die zweite Texthälfte wird dann sicher weniger „Worldbuiding“ und mehr Gruselabenteuer.
Nun kann es ans Eingemachte gehen. Die beiden schauen sich das unheimliche Vincent Manor an mit seinem ebenso seltsamen Besitzer. Auch hier meldet sich wieder Isaacs Bauchgefühl. Etwas stimmt hier nicht, etwas wird ihnen verschwiegen. Es gibt erstmal eine Besichtigung des Hauses und während Ian West ganz genau weiß, was hier gespielt wird, ist Isaac nur über die wichtigsten Dinge informiert. Wobei ich mich frage, wieso Sir Frederic und seine Tochter Besucher auf ihr Anwesen lassen, wenn sie so ein kritisches Geheimnis hüten. Ulrich Gilga hat sich in diesem Kapitel einige Dinge einfallen lassen, damit der Heftromanzufall durch gute Planung ersetzt wird. Da hätte er auch einen Satz einfließen lassen können, dass er den beiden viel Bargeld für die Tour angeboten hat, das sie dringend brauchen. Oder irgendwie sowas.
Als es dem Werwolf schließlich an den Kragen gehen soll, taucht überraschend eine weitere Person auf. Ian West ist nicht der einzige, der etwas vom auserwählten Serienhelden will. So wird es dann zum Finale wie man es kennt ziemlich dramatisch und mehrmals extrem knapp für die Helden.
Das Finale des Einstiegsbandes hat mich etwas mit der Geschichte versöhnt. Bis dahin lässt Ulrich Gilga es sehr entspannt angehen. Bei Sinclair, Zamorra und Hunter ist in den Einstiegsabenteuern mehr passiert. Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit, dem Leser die aktuelle Situation seines Serienhelden zu beschreiben. Danach gibt es das Treffen mit Ian West, wo in einem Gespräch sehr viel über Ians Vergangenheit offenbart wird. Natürlich nicht zu viel. Im Manor folgt eine ausgiebige Gebäudebesichtigung, um den Schauplatz der Finalkonfrontation darzustellen. Das ist nicht schlecht geschrieben und hält den Leser bei der Stange, für Gänsehaut und Gruselspannung sorgt es aber auch nicht sehr. Das gibt es dann im letzten Viertel der Geschichte und zwar genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Jetzt ist Isaac Kane als Figur ja etabliert, dann kann Ulrich Gilga in den Folgebänden mehr ans Eingemachte gehen.
Wie vom Autor beworben ist das Groschengrusel der alten Schule. Aber in guter Qualität. Sowohl auf erzählerischer Ebene als auch in der modernen Schreibe. Die Stimmung passt, ohne dass es zu angestaubt wirkt oder billige Erzählmethoden verwendet werden, die dem Medium damals auch sein „Schundheftchen“ Image eingebracht haben.
Mein persönlicher Hauptgrund, die Serie weiter zu lesen, ist aber definitiv Ian West. Sogar mehr noch als der Serienheld Isaac Kane. Der ist der klassische „Auserwählte“, der sich jetzt entscheiden muss, wie er sein Erbe einsetzt. Dieses Mysterium wird sicher nach und nach enthüllt, ich kann mir aber schon denken, in welche Richtung es geht. Isaac Kane wird vermutlich nicht in die Fußstapfen seines neuen Mentors treten, der eher pragmatisch-zwielichtige Motive hat. Und das gefällt mir. Ian West ist eine Mischung aus Dorian Hunter und der frühen Darstellung von Myxin aus John Sinclair. Vielleicht werden er und Isaac zukünftig sogar auf verschiedenen Fronten stehen, obwohl sie dasselbe Ziel verfolgen. Ich drücke eher Ian West die Daumen als Isaac Kane, edle Ritter auf rechtschaffender Dämonenjagd-Queste gibt es beim Heftroman schon genug. Mal sehen, was mich noch erwartet.
Der Einstieg hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, als neuer Stern am nostalgischen Gruselromanhimmel. Aber gut unterhalten und ich sehe viel Potential.
(7 von 10 Punkten), ein beachtliches GUT.
Ich habe mich an einen Rat des Autors gehalten und Band 1 vor Band 0 gelesen, der als nächstes dran ist. Würde mich aber am liebsten direkt auf "Die Rückkehr des Gehenkten" stürzen.
Dass Florian Hilleberg jetzt auch da noch drin steckt....ok, ich bin biased, wie man so neumodisch sagt. Voreingenommen halt.
Mit den Hörspielen von Ehrhardt hatte ich nie ein Problem. Zu actionreich und zu wenig JS. Aber das ist bei den Heften inzwischen ja genau so. Produktionstechnisch fand ich sie wie bei Döring Top.
Im ebook hab ich es auch drin.
aber ehrlich gesagt korrigiere ich solche Vertipper automatisch unterbewusst und mir fällt sowas gar nicht auf. Zum Glück bin ich wenigstens da nicht empfindlich.
Original von Das Gleichgewicht
Chris Steinberger schreibt sein viktorianisches Pre JS ja auch im Gespenster-Krimi weiter und trägt nichts mehr zur Hauptserie bei.
Das liegt aber nicht an mir
Äh
Ich steh grad auf dem Schlauch. Wie darf ich das verstehen?
Du würdest gerne, aber die Redaktion gibt dir kein GO. Dafür nimmt sie aber andere Autoren frisch rein?
John bekommt ein Päckchen mit einem Holzauge darin zugestellt. Der obligatorische Kreuztest weißt auf Aibon-Magie hin. Dann spricht ihn eine Stimme aus dem Auge an und bittet ihn, nach Schloss Barthóloz zu kommen. Na, das macht er mit Suko doch gerne. Schlossherr Kolozs Nagyi hat John eine Botschaft zukommen lassen, weil der Geisterjäger einen Hauch von Aibon in sich trägt. Er ist nicht der erste, der das erwähnt. Ein weiteres Mysterium der neuen Romane.
Jedenfalls gibt es hier ein Tor nach Aibon und darüber hat ihr medial begabter Gastgeber Kontakt zu einer Hexe herstellen können, mit der John in einem früheren Marques-Fall schon zu tun hatte. Dabei sind Vampire auf ihn aufmerksam geworden, durch das Portal geschlüpft und jetzt holen sie sich hier in der Gegend Leute. Das JS-Bauchgefühl schlägt direkt zu. Der Kerl verschweigt ihnen etwas. Vielleicht ist es sogar eine Falle.
Die Geisterjäger schauen sich mal die andere Seite des Portals an. Bei Suko gelingt der Übertritt, doch statt John landet Kolozs Nagyi mit ihm in Aibon. Sicher nur ein dummes Versehen und kein Plan einer zwielichtigen Person, die mal wieder versucht, die Helden zu manipulieren, jaja. Wenn sie schon ihr Bauchgefühl haben, bin ich mir sicher, dass da was dran ist. Kaum angekommen, erscheint direkt ein Blutsauger und killt Kolozs Nagyi. Der ist aus dem Spiel, das hätte ich so früh nicht erwartet. Wieso haben die Vampire ihn nicht schon eher getötet, wenn sie ihn los werden wollen?
Als der Schlossbesitzer nach Aibon gezogen wird, bleibt eine unheimliche Buckelgestalt an seiner Stelle zurück, die aber schnell abhaut. John durchsucht das Gemäuer, findet aber keine Spur mehr von dem Buckligen. Bei ihm handelt es sich um den Urahn Barthóloz höchst selbst, der sich mit den Vampiren trifft, kaum hat er John abgeschüttelt. Vampiranführer Krul hat ihn aus einem magischen Schlaf erweckt. Und dann ist er mit dem Körper von Kolozs Nagyi verschmolzen oder wie hängt das zusammen? So viele Fragen. So verwirrend. Dieser Roman folgt der neuen JS-Regel, dass die Hardcorefans keine simplen Geschichten wollen, sondern Mysterien, wo alles kompliziert miteinander verknüpft ist und später schockierende Enthüllungen folgen.
In der zweiten Hefthälfte verfolgt John die Spur der Vampirangriffe, weil er im Schloss nicht weiter kommt. Sein Kontakt zur örtlichen Polizei ist Hauptmann Georg Kohler. Er erzählt ihm von Sarah Amtor, die Zeugin der letzten Entführung war. Da Krul seinen Geist irgendwie auf Reise schicken kann, erfährt er, dass sein Feind unterwegs zu ihr ist und stellt ihm eine Falle. Sollte das Kreuz John nicht vor magischer Spionage schützen? Jedenfalls beschützt es ihn vor dem Überraschungsangriff, weil es im rechten Moment grün aufleuchtet und ihn warnt. Diese Aibon-Vampire haben metallene Knochen und sind stärker als ihre irdischen Artgenossen. Zum Glück bekommt der Geisterjäger unerwartet Hilfe von Rog. Weil die Vampire gerade Sarahs Mutter in ihrer Gewalt haben, um John zu erpressen, killen sie die Frau eiskalt und es gibt das nächste Familienleid, was bei einem modernen JS natürlich nicht fehlen darf. Hinter mir erklang ein schriller, entsetzter Schrei. Er kam von Sarah Amtor, die gerade Zeugin geworden war, wie man ihre Mutter gnadenlos ermordet hatte. Das wird schlimme seelische Narben hinterlassen, mit denen sie ein Leben lang zu kämpfen hat, wie üblich. Rog hat sich jedenfalls verändert, was ich Schade finde. Vorher war er eine schleimige Masse in einer schwarzen Ritterrüstung, was echt Stil hatte. Wegen einem Fluch. Weil er jetzt aber zur guten Seite gewechselt ist, sieht er irgendwie wieder menschlich aus. Also wie ein normaler 0815 Vampir. Rog kann sich selbst nicht erklären, wie dieses Wunder geschehen konnte. Das ist jetzt nicht auf den Autor bezogen, aber der moderne JS veranstaltet für mich regelmäßig Blödsinn, nur um dem Leser solche krassen Entwicklungen vorzusetzen. Es muss sich doch nicht ständig alles ändern. Jedenfalls ist Rog als „Guter“ nun hinter Krul her.
Während dieser Enthüllungen lässt man die arme Sarah einfach stehen und beachtet sie nicht weiter. Ihr Vater war von Vampiren angefallen und ausgesaugt worden, ihrer Mutter hatte man vor ihren Augen die Kehle durchgeschlitzt. Jeder Mensch hat seine Grenzen, und ihre waren damit weit überschritten. Gebrochen läuft sie heulend in den Wald, wo sie von Krul abgefangen wird, der ihre innere Leere füllen will, indem er sie zu seiner Braut macht. Ich sehe es schon kommen, John wird sie am Ende vernichten müssen und schlimme Gewissensbisse haben, dass es mal wieder eine gesamte Familie unter dramatischen Umständen erwischt hat.
Suko trifft in Aibon auf die Banshee Alice, eine Gefangene der Vampire und die letzte Überlebende ihrer Sippe. Bei ihrer Rettung wird ganz passend eine neue Monsterart eingeführt. Crachets lieben das Fleisch von Banshees und sind gegen die Magie dieser Aibonhexen immun. Auch Alice hat mit dem Leben abgeschlossen, weil es ihre Familie erwischt hat. “Und was wäre, wenn ich sage, dass ich nicht mitkommen will?“, fragte sie. „Wenn ich dir sage, dass das Leben ohne meine Schwestern keinen Sinn mehr macht und ich allein dadurch glücklich werden würde, dich gerettet und damit meine Schuld beglichen zu haben.“ Immer dieser Herzschmerz.
Jetzt wo Rog dem Geisterjäger alles erzählt hat, begibt sich John mit Georg Kohler wieder zum Schloss, um Barthóloz zum Finale zu stellen. Der ist der üblichen gesprächige JS-Gegner und erzählt gerne, wie er Kolozs Nagyi benutzt und die Helden durch ihn manipuliert hat. Aber wieso die Erzfeinde erst auf den Plan rufen? Weil Krul John töten wollte, um mit diesem Verdienst die Herrschaft über Aibons dunkle Seite zu beanspruchen. Sowas haben schon etliche Gegenspieler versucht, es ist nie gut für sie ausgegangen. “Nur hat es leider nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Hauch von Aibon, der in dir steckt, hat verhindert, dass du durch das Portal in diese Welt geschleudert wurdest.“ Dieser Hauch Aibons aber auch. John braucht Barthóloz lebend, damit er Suko zurückholen kann.
Indes bekämpfen sich Rog und Krul. In ihr Gefecht hinein platzt Barthóloz, der vor John flieht und sich nach Aibon absetzen will. Wie von Sinnen schrie er die Beschwörungsformel, mit der sich das Portal nach Aibon aktivierte. Als auch ein blonder Mann in den Raum stürmte, bei dem es sich nur um John Sinclair handeln konnte, brach endgültig das Chaos aus ... Natürlich, kein modernes JS-Finale ohne das totale Action-Chaos, wo alles gleichzeitig passiert. Deshalb ist Sarah Amtor auch hier im Raum. Auf den letzten drei Seiten überschlagen sich dann die Ereignisse. Barthóloz beschwört das Portal und versetzt alle Anwesenden nach Aibon. Oder er würde es gerne. Irgendetwas funktioniert nicht. Wieso auch immer, wer braucht schon Erklärungen? Sie befinden sich zwischen den Welten, genau so wie Suko, der auf der anderen Seite von dem Zauber erfasst wurde, auch das muss der Leser einfach hinnehmen. Krul killt Barthóloz, woraufhin der Transferzauber unterbrochen wird. Ich verstand nicht, warum Krul so reagierte. Ist ja auch egal, geht eh alles durcheinander. Krul flieht dann nach Aibon. Suko wird auf die Erde gebracht. Rog zerfließt wieder zu dem Schleim, der er vorher war…weil…ach, egal. John kümmert sich um Sarah Amtor, die zum Glück noch nicht gebissen wurde, na immerhin. Dafür ist es Suko nicht gelungen, die Banshee Alice mit hierher zu nehmen. Sie ist jetzt auf der anderen Seite den Vampiren ausgeliefert und er hat schlimme Gewissensbisse. “Sie ist weg“, murmelte er. „Er hat sie sich geholt, obwohl ich sie beschützen wollte.“
Es bleiben am Ende viele Fragen offen. Was ist mit Rog passiert? Was ist dieser Hauch von Aibon, der in John steckt? Was hat es mit dem kurz erwähnten Exorzisten Aibons auf sich, den Barthóloz auf John hetzten wollte? Wer wird der neue Herrscher über die dunkle Seite Aibons? Und überhaupt….was….einfach was zum Fick? Wieso Barthóloz im Körper von Kolozs Nagyi steckte und sich beim misslungenen Aibonübergang von ihm löste, habe ich einfach nicht kapiert. Vielleicht habe ich da was überlesen. Es passiert einfach zu viel, aber damit ist Rafael Marques ja nicht allein.
Wieder frage ich mich, wieso der moderne JS bei den Haupt-Co-Autoren einem gewissen Schema folgt. Eifert Rafael Marques einfach nur dem gefeierten Kollegen Florian Hilleberg nach oder gibt es da eine Checkliste des Verlags, was die Leser brauchen? Schockierende Wendungen und Enthüllungen, Check. Ein Masterplan im Hintergrund, wo die Helden nur manipuliert werden, Check. Ein schlimmes Familiendrama wo die Seele einer jungen Frau gebrochen wird, Check. Ein actionreiches Finale, wo ganz hektisch alles gleichzeitig passiert, Check. Mysterien für den Serienhelden, Check. (Bei Florian Hilleberg die Verbindung mit Hesekiel und bei Rafael Marques trägt John neuerdings einen Teil von Aibon in sich und ist „irgendwie“ mit dem Druidenreich verbunden). Die Helden sind am Ende des Bandes überfordert und wissen selbst nicht, wo sie mal wieder nur Spielzeuge in einem größeren Plan sind, Check.
Und deshalb gefällt mir der Roman wieder nicht. Es wird versucht, auf Teufel komm raus mehr aus JS zu machen, als es ist. JS ist kein hochkomplexes Perry Rhodan, sondern eine bescheidene Gruselserie mit Charme. So zumindest kennt der Altleser es, aber davon gibt es wohl immer weniger und man muss mit modernen Konzepten unbedingt neue junge Menschen ins Boot holen. Ob das beim Groschenheft mit seinem veralteten Image klappt?
Naja. Den Schreibstil von Rafael Marques finde ich immer noch Top, da entstehen tolle Bilder im Kopf. Und er hakt zwar alle Checkboxen ab, aber geht dabei nicht ans Maximum wie Florian Hilleberg. Reicht noch für ein GUT (knappe 7 von 10 Kreuzen)
Und man hätte so viel daraus machen können. Als "Dark Timeline". Gerade hier in diesem Band.
Bis hierhin spielen die Abenteuer vor den Dorian Hunter Bänden, hier schließt CZ an die ersten Dämonenkiller Bände an. Wo Coco auf Dorian angesetzt wurde und sich nach einer Zitterpatie von ihrer Familie löste, um sich für die gute Seite zu entscheiden. Wie es weiter geht, wissen die Dämonenkiller-Fans.
Was wäre aber in einer Zeitlinie, wo Coco den Auftrag ihrer Familie kaltherzig durchzieht? Ich spoilere mal einen Teil meiner Rezi aus den Coco Zamis Büchern von Zaubermond.
Die Frauen folgen Dorians Spur zum Zamis-Anwesen. Wo der Dämon in ihm erwacht ist. Moment mal! Wenn ich das bei DH richtig verstanden habe ist Dorian eine unsterbliche Seele. Aber kein Dämon. Das war nur eine Lüge von Asmodi, um zu prüfen, ob sich sein Fluch inzwischen soweit gelockert hat, dass er darauf herein fällt.
Der Dämonenkiller wird zum killenden Dämon, der im Haus des Zamis-Clans ein Gemetzel anrichtet. Coco und Lilian schaffen es kurzzeitig, wieder die menschliche Seite in ihm hervorzubringen. Woraufhin Michael Zamis ihn bannen und später in den neuen Wächter des Hauses verwandeln kann. Rupert Springer wurde nämlich von Dämonen-Dorian vernichtet.
Was ich erwartet habe: Dorian bleibt der gleiche, Coco wird hier böse dargestellt und vernichtet den guten Menschen für die Sicherheit ihres Clans unter Asmodi. Was ich bekommen habe: Coco bleibt die gleiche, Dorian wird hier als böse dargestellt und von Coco vernichtet, um ihn aufzuhalten.
Und damit nicht genug. Gutmensch-Coco hat endgültig genug. Sie bricht wie bei DH mit ihrer Familie, wenn auch aus anderen Gründen. Freiwillig und ohne Strafe beziehungsweise Verfolger.
Als Coco dann ihr eigenes Cafe eröffnet und die Serie zu einer Art Dämonen-Lindenstraße wird, bin ich kurz nach diesem Band endgültig ausgestiegen.
Ui, Kolumba ist ja seit anderthalb Jahren nicht mehr aufgetaucht. Schön, dass sich noch an sie erinnert wird. Die hatte ich schon wieder vergessen. Godwin wollte sie im Kloster unter seinen Schutz stellen, sie wurde aber seitdem in keinem Templer-Roman mehr erwähnt. Vielleicht hat er sie nur in einem Haus in der Nähe untergebracht.
Ich schaue mal, was ich noch zusammen bekomme.
Sinclair wird mich schon berichtigen, hoffe ich.
JS 2380 - Sie spielte die Teufelspartitur
London
JS 2381 - Satans Marotte
Paris
JS 2382 - Der Gedanken-Dämon
London
JS 2383 - Werwolf-Liebe
Genf
JS 2384 - Ich gegen die blonde Bestie
London
JS 2385 - Berg der alten Götter
Mount Shasta (Kalifornien)
JS 2386 - Der Götterbär
Mount Shasta (Kalifornien)
JS 2387 - Auch der Teufel hat Propheten
London
Keston (Großraum London)
@Sinclair
Da ich jetzt auch die Hillebergromane bis aus wenige Ausnahmen lesen werde, sollte ich die Handlungsorte gut abdecken können. Aber nur grob. Falls du irgendwo einen Minischauplatz oder genauere Bezirke hast, kannst du das gerne ergänzen.
@Die anderen User
Beteiligt euch gerne, wenn ihr eh gerade einen JS lest.
Ein Fremder warnt Wirt Alan Grand vor dem Ende seiner Frau Lilian. Die ist plötzlich fremdgesteuert, schnappt sich die Pistole ihres Mannes und erschießt sich vor seinen Augen. Auch Busfahrer Rusty hat eine Begegnung mit dem Fremden, der ihn davor warnt, heute in seinen Bus zu steigen. Am Ende seiner Tour sitzt der Kerl auf einmal im Bus und lässt eine Bombe hochgehen. Ok, der Teufelsprophet warnt also andere vor ihrem Tod oder dem Tod eines nahestehenden Menschen, den er dann selbst herbeiführt?
Als der Bux explodiert, fahren John und Suko zufällig gerade hinter ihm. Rusty überlebt die Detonation irgendwie. Und John hat ein ganz doofes Bauchgefühl. “Am liebsten würde ich mich da reinhängen.“ Er blies die Luft aus. „Ich denke nicht, dass man dich lässt. Diese Terror-Spezialisten lassen keinen von außen rein.“ „Das stimmt, aber was ist, wenn dies kein Terror-Anschlag gewesen ist?“ „Ha. Da lehnst du dich weit aus dem Fenster.“ Der Busfahrer murmelt irgendwas von einem Propheten und nun ist sich John völlig sicher, dass es ein Fall für ihn ist. Auch weil er vor der Bombenexplosion im Bus eine seltsame Kuttengestalt gesehen hat.
Um die Sache klarer zu machen gibt es dann die übliche Dark-Szene, wo der Gegenspieler der Woche John anruft. Der Prophet möchte John beweisen, dass er stärker als der Sohn des Lichts ist und taucht dann sogar persönlich im Büro auf, um mit ihm weiter zu quatschen. Die darkschen Feinde sind aber auch immer höflich. Erstmal ein nettes Gespräch bei Kaffee und Kuchen. Der Prophet stellt sich als Damus vor, wie Nostradamus. Und er sagt ihm sogar, wo er als nächstes zuschlägt. “Ich habe mir diesmal ein Flugzeug ausgesucht. Es wird den alten Flughafen Croydon anfliegen.“ „Und dann?“ Ich hörte den feinstofflichen Mönch lachen. „Und dann wird es wieder eine Explosion geben. Aber sie wird nicht so harmlos sein wie die im Bus.“
Der Pilot Stuart Fry wurde von Damus manipuliert und rammt sein Flugzeug beim Anflug auf London in die Landebahn. Damus wollte den Geisterjägern eine Chance geben, etwas zu unternehmen. Wenn er die Maschine aber direkt nach ihrem Gespräch abstürzten lässt, wie sollen sie das anstellen? Da der Bodycount beim Altmeister nicht zu hoch sein darf, hat es zum Glück nur den Piloten in einem Privatjet erwischt. Da meldet sich Damus wieder bei ihnen und erzählt vom nächsten Anschlag. “Ich habe mir eine Markthalle ausgesucht. Ihr werdet sie kennen. Sie befindet sich in Soho.“ Er warf mir und Suko einen Blick zu. „Nicht weit von dem Haus entfernt, in dem ihr wohnt. Ich gebe euch die Chance, den Anschlag zu verhindern, aber ihr solltet euch beeilen. Denn wenn ihr nicht schnell genug seid, sterben Menschen!“ Hoffentlich gibt er ihnen dieses mal mehr Zeit, als ein paar Minuten. Tut er nicht.
Wenigstens kann Suko noch rechtzeitig Shao anrufen, die ausgerechnet heute dort einkaufen ist. Sie sieht sogar, wie Damus einen Sprengsatz am Eingang der Halle fallen lässt. Zum Glück ist er so schwach wie die Bombe im Bus. Shao überlebt die Explosion aus nächster Nähe, weil sie sich zu Boden wirft. Sie wird ins Krankenhaus eingeliefert. Damus meldet sich wieder bei John. Er ist der nächste. “Ich habe dir noch eine Gnadenfrist bis zum heutigen Abend gegeben. Doch dann ist es mit dir vorbei, John Sinclair!“ Irgendwie ist Damus wieder so ein undurchdachter Gegenspieler. Eher ein Attentäter des Teufels denn ein Prophet des Teufels. Er gibt John zwei Gelegenheiten, seine Anschläge zu verhindern, um ihm zu beweisen, dass er stärker ist. Führt die Taten aber nur Minuten später aus, bevor die Geisterjäger überhaupt vor Ort sein können.
Mal schauen, wie sich die zweite Hefthälfte schlägt. Jetzt ist John sein Ziel. Gegen eine Bombe hilft ihm auch das Kreuz wenig. Wenigstens hat er einen konkreten Zeitpunkt und muss sich bis zum Abend keine Gedanken machen. Damus ist einer dieser mitteilungsbedürftigen Gegner und meldet sich nochmal bei John, dass es nach ihm seine Freunde erwischen wird.
In der Spezialabteilung erscheint kurz darauf ein Reverend, der sich als Höllendiener entpuppt und Glenda angreift. Nanu? Ich dachte, es soll erst John an den Kragen gehen und das heute Abend. Normalerweise hält die Hölle sich bei den Spielchen mit John an ihre selbstauferlegten Regeln. Der Kerl ist zum Glück nur ein Mensch und attackiert Glenda mit bloßen Händen. Suko kann ihn fix aufhalten. Er hat sogar seinen Ausweis am Mann, wie nett. Paul Tarling heißt er und laut Internetsuchmaschine ist er Vorsitzender der „Wahren Gemeinde“. Na, die schauen die Geisterjäger sich mal an. Es handelt sich um eine Wohnwagensiedlung an einer Kirche. John und Suko trennen sich, immer eine gute Idee.
Jetzt musste ich das Heft leider für ein paar Tage weglegen, bevor ich mich dem letzten Drittel widmen kann. Zum Glück sind die Plots beim Altmeister meist so simpel, dass man nichts Wichtiges vergisst. John und Suko trennen sich also. Der Geisterjäger schaut sich die Kirche an, wo ein auffälliger Beschwörungskreis auf den Boden gezeichnet ist. Da muss er sich natürlich aus Neugier reinstellen, was soll schon schiefgehen? “Bist du gekommen, damit ich dir deine Zukunft prophezeie, John Sinclair? Da muss ich dir sagen, dass du keine mehr hast!“ Ich legte den Kopf in den Nacken und sah, dass der Prophet des Teufels über mir schwebte ... Ein Ring aus Höllenfeuer bricht aus dem magischen Zirkel hervor, das John wegen seinem Kreuz natürlich überhaupt nichts ausmacht.
Suko klopft bei den Wohnwagen und wird direkt beim ersten Versuch hereingebeten. Die liebe Janina erzählt ihm gern von ihrer Gemeinde. Gerade heute steht ein besonderer Abend an. Erst ist sie skeptisch, ob der Prophet Suko in ihrer Runde akzeptieren wird. Dann ist sie davon überzeugt, dass er auserwählt ist und der Prophet ihn geschickt hat. Schließlich legt sie nochmal einen Sinneswandel hin und greift ihn mit einem Messer an, weil der Prophet sein kommen vorausgesagt hat und sie ihn abstechen soll. Er überwältigt die kampfunerprobte Frau problemlos, aber vor dem Wohnwagen haben sich schon die anderen Kultisten versammelt. Mit der freien rechten Hand zog Suko seine Beretta und drückte Janina die Mündung an die Schläfe. „Hört mir zu!“, rief er den Leuten zu, die sich vor ihm versammelt hatten. „Der Prophet hat euch also versprochen, dass es heute und hier einen Toten geben wird. Und neben mir steht jemand, der in der nächsten Sekunde durch eine geweihte Silberkugel sterben kann. Damit hätte sich dann die Weissagung eures Propheten erfüllt. Oder ihr überlegt euch die Sache noch mal und zieht euch zurück!“ Die versammelte Meute spricht nun davon, dass der Prophet ganz konkret Sukos Tod vorausgesagt hat und lässt sich nicht einschüchtern. Was genau die Botschaft ihres Meisters war ändert sich hier alle paar Sätze. Erst gibt es gar keine, dann ist Suko ein Auswerwähler, dann soll Suko sterben, dann soll irgendwer sterben und jetzt ist es wieder konkret Suko. Da die Leute nicht auf seinen Bluff hereinfallen und ihr Leben opfern würden, verbarrikadiert er sich im Wohnwagen. Also zünden die Irren ihn einfach an, um Suko herauszulocken. Er bedroht sie wieder mit seiner Waffe und wird nur ausgelacht.
John hat inzwischen die Kirche verlassen und greift ein. Wo Suko versagt hat, schafft es John als Serienheld. Keine Ahnung warum die Kultisten bei Suko unerschrocken ihr Leben opfern wollen, und sich bei John plötzlich einschüchtern lassen. Die sind jetzt jedenfalls kein Problem mehr. Damus lässt sich nicht mehr blicken und langsam ist der Zeitpunkt gekommen, an dem John sterben soll. Sie versuchen es in der Kirche nochmal, mit Janina als Lockvogel. Der Prophet erscheint tatsächlich und spricht John an, als hätte er jetzt zum ersten mal die Kirche betreten. Auf den letzten beiden Heftseiten muss Damus jetzt Ernst machen. “Hier habe ich nichts mehr zu suchen. Die Kirche hat mir Unterschlupf gegeben, den ich jetzt nicht mehr brauche. Und so lasse ich meine letzte Prophezeiung zur Wahrheit werden und erfüllte sie.“ Und dann brüllte er: „Weg mit dir! Feuer, verbrenne das, was hier zu sehen ist! Gehorche den Gesetzen der Hölle!“ Er steckt das Gebäude in Brand. Also rennen sie nach draußen. Wie spannend. Im Rauch sehen sie noch einmal den Teufelspropheten, der ihnen verspricht, seine Prophezeiung später wahr zu machen. Also gibt es genau genommen gar keine finale Konfrontation.
Nachdem die letzten beiden Darks mich überraschend gut unterhalten konnten, ist das hier wieder ein typischer Roman des Altmeisters. Damus ist kein richtiger Teufelsprophet, eher ein Teufelsattentäter. Er spielt mit den Geisterjägern. Um ihnen zu zeigen, dass die Hölle stärker ist, gibt er ihnen Chancen, seine Anschläge zu verhindern. Führt sie aber wenige Minuten nach seinen Warnungen aus. Was soll John in der kurzen Zeit unternehmen? Dann verspricht er John, dass er der nächste ist. Heute Abend. Und wenn es ihn erwischt hat, sind seine Freunde dran. Damus bricht jedoch sofort sein Wort und lässt einen seiner Kultisten am helllichten Tag Glenda angreifen. Richtig, Damus hat plötzlich einen Teufelskult. Der ist aber nur Seitenschinderei und heiße Luft für das letzte Heftdrittel. Weil die einen Internetauftritt haben, fahren John und Suko dorthin. Als Suko mit ihnen zu tun hat und mit seiner Waffe bedroht, lachen sie ihn nur aus und würden ihr Leben für Damus geben. Als John hinzukommt und das gleiche tut, sind sie aber eingeschüchtert und geben direkt klein bei. Und ein richtiges Finale mit Damus gibt es gar nicht. Er zündet eine Kirche an, in der die Helden sich befinden. Sie rennen nach draußen und Damus verspricht ihnen, es später nochmal zu versuchen, bevor er verschwindet. Das sind so die ganzen groben Punkte, die mich an dem Heft gestört haben. Von den vielen Details fange ich gar nicht erst an.
Der Roman beginnt im ersten Drittel gut. Bleibt im zweiten Drittel spannend aber wird ziemlich unlogisch. Im letzten Drittel ist dann die Luft raus, diesen Kult hätte der Altmeister weglassen sollen. Insgesamt ein schwacher Roman und damit ein knappes SCHLECHT (4 von 10 Kreuzen).
Original von ufo-bote
Gleich mit Cover und Kurzbeschreibung u.a. auch auf der wunderbaren Seite vom Ufo-Boten: http://www.pz-info.de.
… Ich bin ja nicht geizig, ich spendiere noch ein S. https://www.pz-info.de …
und für LOX auf YT muß ich mir noch mal extra Zeit nehmen
Toll, dass ihr die Seite weiter so aktuell haltet.
Wie ich schonmal geschrieben habe, weil sie leider inzwischen die Stammthemen der Serie sind und auch auf die Hefte anderer Autoren Auswirkungen haben.
Wenn man bei JS wirklich dabei sein will, muss kommt man um Hilleberg kaum noch herum. Selbst wenn seine Hurenengel (und andere Figuren) nicht bei anderen Autoren auftauchen, so ist Lilith doch immer ein Thema und wird als Hintergrundkommentar erwähnt.
Außerdem will ich mir nicht nur die Perlen heraussuchen. Ich bin JS-Fan mit Herz. Ich möchte die Serie als Gesamtbild sehen, mit all ihren Stärken und Schwächen. So schlimm wie bei PZ ist es noch nicht, dass ich komplett aussteige. Wo ich aber auch erst seit der 900 dabei bin und mir das nicht schwer gefallen ist.
1579: Sir Francis Drake beansprucht Neuengland für seine britische Königin. Dass sie einen Organsammler und Killer an Bord haben, hat der Kapitän immer noch nicht gerallt. Der Arkadier ist dann aber schnell im Wald verschwunden und bei der Suche nach ihm bekommen sie es mit einem gewaltigen Grizzly zu tun. Wie sich herausstellt nur eine Mutter, die ihre Jungen beschützen wollte. Da haben sie ihn aber schon erschossen und die Ureinwohner gegen sich aufgebracht. Der Arkadier hingegen freundet sich mit den Ureinwohnern an. Als die Sonne am Horizont aufging und ihr Licht die schneebedeckten Hänge des Mount Shasta in einen orangefarbenen Glanz tauchte, wurde ihm klar, dass er sein Ziel erreicht hatte.
Gegenwart: Abe Douglas, der NSA-Agent Hank Solomon und Sheriff Barker haben auf der Suche nach Denise Curtis den heiligen Berg erreicht, wo es zu einer Konfrontation mit den Indianern kommt. Hank Solomon „löst“ die Situation mit Waffengewalt. Immerhin ist das effektiv und niemand mehr hält sie auf. Der Sheriff möchte den heiligen Ort nicht betreten und bleibt zurück. Außerdem hat er bei Solomon ein ganz übles Bauchgefühl, das haben inzwischen auch die JS-Nebenfiguren, soso.
Im Flieger wird John von Morgana angequatscht. Inzwischen sind sie und die Berserker mit Lilith verbündet, weil sie herausgefunden haben, dass Lilith auch die nordische Riesin Angrboda ist und das alles miteinander verbunden ist, beziehungsweise Lilith ihre Tentakelarme inzwischen wirklich überall drin hat. Sie ist mit den himmlischen Engeln verbunden, sie ist mit den Höllendämonen verbunden, sie ist mit den nordischen Göttern verbunden, sie ist glaube ich auch mit Atlantis verbunden. Halt das Zentrum eines großen Hilleberg-Plots. Lilith, die wortwörtliche Mutter von so ziemlich allem, was bei JS kreucht und fleucht. Jedenfalls hat Lilith die Berserker gewarnt, dass etwas im Busch ist und die haben Morgana geschickt. Die jetzt zufällig mit John im gleichen Flieger sitzt und sogar neben ihm? Sie begleitet ihn jedenfalls zum heiligen Berg, nachdem sie gelandet sind.
Im heiligen Berg sieht Denise ihren Vater Lykaon und ist fassungslos. Regeneriert sich hier seine Seele und wird dann wieder auf die Erde losgelassen? Nein, offenbar ist er nur ein Abbild. Seine Seele ist ins Reich der Schatten eingegangen. Obwohl sie eigentlich hier eine Aufgabe hätte und die soll nun Denise übernehmen. “Seine Aufgabe? Was für eine Aufgabe soll das denn sein?“ „Diesen heiligen Ort zu beschützen!“ Denise weigert sich, den Platz ihres Vaters einzunehmen. Er war ein Monster, kein Beschützer. “Lykaon ist ... war eine Bestie. Er hat gemordet und geschändet, aber beschützt hat er höchstens sich selbst.“ „Vielleicht kanntest du ihn nur nicht gut genug.“ Hoffentlich bekommt der Dämonenwolf jetzt keine „Redemption Arc“, wie man im Fachenglisch sagt.
Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. In der Vergangenheitspassage geht es um einen Adkadier. Lykaon war in der Mythologie König der Arkadier. Bis jetzt kommt der Kerl jedenfalls nicht gerade gut weg. Dass es sich bei dem Fremden um Lykaon handeln wird, hätte mir eigentlich schon im ersten Teil auffallen müssen. Die Geschichte bis zur Ankunft beim Mount Shasta erzählt Cunning Bear jetzt jedenfalls Denise. Was hat der griechische Lykaon aus der Antike mit irgendwelcher modernerer Indianermythologie zu tun? “Was du hier siehst, ist das Grab des Lykaon. Hier starb er, hier wurde er ...“ Plötzlich klaffte ein Loch in Cunning Bears Stirn, und Blut spritzte Denise ins Gesicht. Zugleich fuhr das Projektil so dicht an ihrem Kopf vorbei, dass es noch an den Spitzen ihrer Haare zupfte, während das Echo des Schusses durch das kleine Tal rollte. Hank Solomon hat Abe in der Höhle abgeschüttelt und nun Cunning Bear erschossen, bevor er zu viel ausplaudern kann. Er gibt sich als ihr Halbbruder zu erkennen. Er war es, der für die Klone in Boston verantwortlich war. Aha. Wieder keine Fußnote, also muss der Leser sich schon selbst daran erinnern, welcher der unzähligen Hillebergromane der letzten zehn Jahre das war und wie das alles zusammenhängt. Solomon hatte gehofft, bei Lykaons Tod seine Kräfte zu bekommen. Aber weil er an der Weltenesche gestorben ist, die als magische Barriere wirkt, hat stattdessen Denise seine Magie absorbiert. Oder so. Ich habe leider echt nicht den kompletten Lykaon-Plot im Kopf griffbereit und ein tolles „Wow, natürlich.“ Erlebnis. Eher ein „Wird schon so stimmen“ Erlebnis. Solomon verwandelt sich und greift Denise an. Der Kampf zweier Giganten begann. Die Welt des Großen Geistes erzitterte.
Abe ist für die Magie der Höhle nicht stark genug und muss sie wieder verlassen. Draußen lauern mehrere Werwölfe auf ihn. Die nächste große Actionszene. Abe schlägt sich tapfer und hat trotzdem keine Chance. In letzter Sekunde wird er vom Grizzly-Wächter der Höhle gerettet, der in den Kampf eingreift. Das Knurren, Geifern und Jaulen weiterer Werwölfe hallte durch den Wald. Und es klang nach mehr als einem halben Dutzend. „Okay, Großer“, sagte Abe zu dem Bären. „Was hältst du davon, wenn wir unser Kriegsbeil begraben und es den Werwölfen gemeinsam zeigen?“
Der Sheriff ist nicht weit gekommen und wurde ebenfalls von Solomons Werwölfen überrumpelt. Seine Leiche finden John und Morgana. Da werden sie ebenfalls von den Wölfen eingekreist. Die dritte tolle Kracheraction. Während der erste Teil und das erste Drittel dieses Hefts ein schönes Tempo hatten, wird der Regler jetzt wieder auf Maximum gedreht.
Es sind zu viele Angreifer für John und Morgana. Der Geisterjäger schließt mit seinem Leben ab. Viele Hunde sind des Hasen Tod, dachte ich noch, dann schnappte die Bestie über mir zu … und wird natürlich in allerallerletzter Sekunde von Abe und dem Grizzly gerettet, die im perfekten Timing eintreffen. Im Gegensatz zu mir hat John ein perfektes Gedächtnis und erkennt die Werwölfe sofort wieder. “Das sind Lykaons Klone.“ „Und wo kommen die her?“ „Erinnere dich an Boston und Riverside. Lykaon hatte Verbindungen zur NSA. Ich nehme an, dass Solomon dafür verantwortlich ist.“ Ein Fest für jeden fleißigen Hillebergfan, vermute ich.
Indes liefern sich Solomon und Denise ein packendes Gefecht. Doch obwohl sie Lykaons Kraft in sich trägt und Solomon nicht, ist er irgendwie stärker als sie. Hank Solomon holte aus, um seiner Schwester den Kopf abzuschlagen. Denise schloss die Augen. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren. Wollte es auch nicht mehr. Alles, was sie wollte, war Frieden. „Jetzt werde ich mir nehmen, was mir zusteht!“, grollte Hank Solomon. Denise wartete auf den alles verzehrenden Schmerz. „Das wirst du nicht!“, donnerte in diesem Augenblick eine Stimme. Der Geist des Amaruk hat sie gerettet. Und Cunning Bear hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Er verwandelt sich in einen Bären.
1579: Lykaon hat ein kleines Problem. Er erinnert sich nicht mehr genau daran, wer er ist. Cunning Bear (ja, der hat schon damals gelebt) hilft ihm, sich zu erinnern. Denn er war schonmal hier, bevor er sein Gedächtnis verloren hat. “Komm mit.“ „Wohin?“ „In den Berg. Dort, wo du schon einmal gewesen bist. Damals, als du mich gerettet hast und dir meine Tochter einen Sohn gebar.“ Diese Verbindungen bei Florian Hilleberg immer. Also ist Cunning Bear der Schwiegervater von Lykaon. Und der Sohn ist sicher Hank Solomon. Demnach ist Cunning Bear der Opa von Solomon. Der Wächter-Grizzly ist außerdem der Sohn von Cunning Bear. Also der Onkel von Hank Solomon. Kommt ihr noch mit? Wollt ihr da überhaupt noch mitkommen oder einfach simplen Monstergrusel haben? Tja…
Cunning Bear ist dagegen, dass ein böser Dämon dessen Erbe antritt. Weil Lykaon wirklich seinen „Vergebungsplot“ bekommt. Früher war er mal ein echter Held gegen das Böse wie John. “Einst versuchte Luzifer in Gestalt der Schlange Besitz von diesem Ort zu ergreifen. Doch Lykaon stellte sich ihr entgegen und verschlang das Ungeheuer.“ Um das zu beweisen oder so beschwört Cunning Bear einen magischen Strudel, der Lykaon ausspuckt. Und Fenris. Und eine Riesenschlange, auf der die Totengöttin Hel reitet. Drei Ungeheuer, gezeugt von der Großen Mutter Lilith, die in Gestalt der Riesin Angrboda den Gott Loki verführt hatte. Denise war völlig perplex. Wo kamen die alle her? Keine Panik, es ist nur eine magische Illusion für die Geschichtsstunde von Cunning Bear. Also ist Fenris jetzt einer der Bösen und Lykaon eigentlich einer der Guten. Das Gegenteil von dem, was John und der Leser bisher gedacht haben? Außerdem ist Luzifers Höllenschlange dann gleichzeitig die Midgardschlange. Und Cunning Bear ist der Große Geist der Indianer höchstpersönlich. Die hillbergschen Enthüllungen überschlagen sich! Und die ganzen Familienverhältnisse muss man auch noch im Kopf behalten. Lykaon und Vergangenheits Cunning Bear stellen sich den drei Eindringlingen entgegen. “Du glaubst also immer noch, dass Lykaon ein Gesandter der Götter war?“, rief Solomon. „Ein Krieger, der dir im Kampf gegen das Böse zur Seite stehen sollte?“ Solomon glaubt weiterhin nicht an diese Version. Dafür will Cunning Bear ihn bestrafen.
John und Morgana sind aus unterschiedlichen Gründen stark genug für die heilige Höhle und kommen jetzt dazu. Morgana hindert Cunning Bear daran, Solomon zu töten. “Tu es nicht, Vater!“ Ich brauche echt ein „evidence board“ für diese Verbindungen. (Verzeihung für die Anlizismen). Morgana ist demnach Lykaons Braut und die Mutter von Hank Solomon. Ach du Scheiße! Noch 15 Seiten und ich will nicht mehr. Bitte hören Sie auf, Herr Hilleberg. Ich will einen netten Gruselroman lesen und mich nicht wie ein Schüler fühlen, dem ein zu hektischer Lehrer den Kopf mit Fakten und Daten zubrettert. Ich kann das alles nicht mehr. Macht das wirklich jemandem Spaß? Jemandem, der sich das gerne merkt und nicht einfach nur durchliest und dann wieder vergisst, weil ihn die Hilleberg-Action gefällt und der Rest egal ist? Auf jeden Fall kann ich mir wenigstens total vorstellen, dass der Autor wahnsinnigen Spaß beim Schreiben hatte.
Irgendwie wird dann noch aufgedeckt, dass Lykaon tatsächlich Cunning Bear hintergangen hat. Es gibt hier noch mehr Enthüllungen und Verbindungen. Zu Fenris und Morgana. Zu Hati, dem Götterwolf von Rafael Marques. Zu den Kreaturen der Finsternis. Dann spricht plötzlich Lilith aus Cunning Bear. Tatsächlich, Florian Hilleberg kennt keine Grenzen und zieht die auch noch mit in die Geschichte. Ich überfliege die letzten 10 Seiten jetzt nur noch. Lilith lachte. Sie war die Siegerin. Natürlich, wie immer. Mit ihrem total genialen Masterplan hinter allem. Sie hat jetzt ihre Feinde auf einem Platz und verwandelt sich in den Riesenkraken. Hank Solomon muss sich mit seinen Feinden gegen sie verbünden, wenn er das lebendig überstehen will. Trotzdem ist Lilith zu stark. Also muss auch noch Mandragoro eingreifen. Und der Große Geist. Die Aussicht, dass wir die Große Mutter hier und heute mit vereinten Kräften besiegen konnten, ließ mein Herz höher schlagen. Glaube ich zwar absolut nicht, wäre aber schön, um das alles zu beenden. Lilith ruft Igereth und Namea zu sich, ihre in den letzten Bänden wiedererstarten Hurenengel. Am Ende zieht sich Lilith aber zurück, als es eng für Namea wird. Also ein riesiges Spektakel für nichts. Jeder hat überlebt, sogar Hank Solomon.
Ich mag nicht mehr. Nicht mehr viel dazu schreiben. Nur so viel, ich bin wieder an dem Punkt angelangt, wo ich das alles nicht mehr ernst nehmen kann und am liebsten das Kapitel Florian Hilleberg für mich abbrechen würde. Mittlerweile pfuscht er nicht nur in der Historie des Altmeisters herum, sondern auch in seinen eigenen Heften. Was da rückwirkend alles enthüllt wurde, wer mit wem verwandt ist. Es steht nämlich Lykaon im Zentrum, der eigentlich seit vier Jahren vernichtet ist.
Also wieder haufenweise Verbindungen und Enthüllungen, die dem Leser Kopfschmerzen bereiten. Und nicht nur das. Auch ein Finale, das zu vollgepackt ist.
Aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe und ich habe das Gefühl, dass Florian Hilleberg lieber seine Hardcorefans begeistern will, als eine breitere Masse. Oder eher, er macht halt sein spezielles Ding und entweder man kommt damit klar oder man hat Pech gehabt.