Thema: Band 10: Marotsch, der Vampir-Killer |
|
...und zeigt, wie der Marotsch tatsächlich ausgesehen hat, ausgehend von der Beschreibung auf den Seiten 125ff:
"Die Gestalt trat mit bloßen Füßen zwei, drei Schritte nach vorn. Ihre langen, dünnen Arme passten nicht so recht zu dem gedrungenen, kurzen Körper. Das Gesicht des nächtlichen Besuchers war klein und eingeschrumpft und schien uralt. Es war ein runzeliges, spitzes Gesicht mit verkniffenem Mund."
Unverständlich, warum man auf den Titelbildern späterer Ausgaben nicht auf dieses Motiv zurückgegriffen und stattdessen völlig unpassende Bilder verwendet hatte.
|
|
Thema: Band 10 "Die Bestie mit den Bluthänden" |
|
Unverkennbar ein Frühwerk in der Serie, das sich mit den übernatürlichen Elementen sehr zurückhält und in erster Linie das Krimigenre bedient. Die Handlung wird mit einer stattlichen Anzahl von Personen angereichert, die manchmal nur Staffage sind (das Personal in der Klinik von Dr. Sandos zum Beispiel), meist aber zumindest suspekt erscheinen. Larry Brent wird von der noch jungen PSA (die zu diesem Zeitpunkt gerade mal zwei weibliche Agenten aufzuweisen hat) nach Südfrankreich geschickt, um Licht in vier Morde zu bringen, vor allem aber über den Verbleib eines weiteren PSA-Agenten. Mike Burtin (X-Ray-16) meldet sich nicht mehr, ist aber noch am Leben, weil sein Ring noch immer Signale sendet (was er im Todesfall nicht mehr würde, weil er sich dann auflösen würde). Die Ermittlungen sind und bleiben lange in alle Richtungen offen, manche Ereignisse laufen parallel zur Haupthandlung, die sich erst langsam herauskristallisiert. Dabei wirken die tatsächlichen spukhaften Ereignisse wie die Aztekenthematik und der Einfluss des Bildes wie aufgepropft, und der Roman hätte auch als reiner Thriller und ohne diese Elemente funktioniert. Das Titelbild wurde nicht mit der üblichen Leichtigkeit in den Roman eingebaut, wie auch manche Handlungen (Jean-Claude Feydeau und seine finsteren Pläne mit seiner Frau oder die Figur der Kitty Dandrell) nicht zwingend erforderlich sind. Bei Larry Brents erstem Auftritt im Taschenbuch ist auch kurz von einem Erlebnis in Indien die Rede ("Der Fluch der blutenden Augen", SGK Bd. 9)
Ein ziemlicher Klopfer ist dem Autor auf den Seiten 95/96 passiert. Auf der Suche nach seinem Mitarbeiter hat Kommissar Rekons ein seltsames Erlebnis:
Er hörte das Stöhnen und wirbelte herum. Er sah die Gestalt, die auf ihn zutaumelte und sich von einem der schwarzen Stämme löste... Er sah die angeschnittene Gurgel, das blutverschmierte Gesicht, die blutverschmierten Hände, die der Schwerverletzte verkrampft in den krumigen Waldboden gepresst hatte... Der Mörder hatte Projcest das Herz aus der Brust geschnitten.
Ein Schwerverletzter mit einem herausgeschnittenen Herz ist nicht schwerverletzt, sondern einfach nur tot.
|
|
Thema: News zu den DK Reihen? |
|
Persönlich betrachte ich beide Serien (also Dorian Hunter und Das Haus Zamis) längst als auserzählt. Besonders der Reload vom Haus Zamis hat mich abgeschreckt, aber schon zuvor war das eine Endlosschleife sich ähnelnder Handlungsstränge geworden: Coco rettet ihre Familie quasi nonstop vor Asmodis Rache, Auslöschung oder anderen Unannehmlichkeiten, nur um ebenso nonstop von ihrem Vater als Schande, undankbares Gör oder Weißes Schaf bezeichnet zu werden. Oder Coco ständig auf der Flucht vor irgendwelchen anscheinend in Massenproduktion hergestellten Bedrohungen. Oder die Verwandten/Angehörigen der Zamis-Sippe, die wie Unkraut wucherten.
Über die Entwicklung der letzten Jahre bei Dorian Hunter kann ich mir kein Urteil erlauben, weil hier mit Band 57 Schluss war, nachdem der Roman zur absoluten Enttäuschung geriet. Ansonsten haben mir die Verlagstexte der letzten Jahre gezeigt, dass die Serie sich immer mehr von ihren Ursprüngen entfernt hat, obwohl sie wohl sehr komplex geworden ist - was ja grundsätzlich von Vorteil ist, aber letztendlich zu sehr aus dem Ruder gelaufen ist oder dem widersprechen, was Vlcek und Luif seinerzeit konzipiert hatten (siehe den nach vier Jahren Pause veröffentlichten 100. Band). Und wenn Jahrzehnte lang gültige Serienhistorien umgeschrieben werden (wie man auch bei John Sinclair schleichend feststellen kann), hat das noch nie meine Zustimmung gefunden. Nicht jeder neue Besen kehrt gut.
|
|
Thema: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 157: Blutiger Thron |
|
Wobei die Veröffentlichung im VHR damals ein absoluter Unfug war. Ein Dämonenkiller-Roman mit veränderten Namen und noch dazu völlig aus dem Zusammenhang gerissen, weil er Teil eines geplanten Zyklus war. Letztendlich konnte noch nicht einmal der DK-Leser so richtig etwas damit anfangen, da halfen auch die unveränderten Namen der Dämonen nicht viel. Und der VHR-Leser, der die Serie und Hintergründe erst gar nicht kannte, war völlig ratlos und überfordert. Da hätte man auch einen beliebigen Macabros-Roman nehmen können, der ähnliche Verwirrung gestiftet hätte.
|
|
Thema: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 148: Die Vampir-Familie |
|
Genau. Es handelt sich um bereits fertig verfasste Romane für die Erstauflage, die dort wegen der Indizierung nicht mehr erscheinen konnten, sowie die letzten fünf Hefte, die von Uwe Vöhl nach den Exposés von Ernst Vlcek verfasst wurden - wobei der Hinweis "Kann Spuren von Neal Davenport enthalten" angebracht ist. Der Roman "Blutiger Thron" wurde urspünglich von Helmut Rellergerd verfasst, auf den jedoch bei Zaubermond und auch Bastei verzichtet wurde und stattdessen die Fassung von Uwe Voehl Verwendung fand.
Im Rückblick muss ich sagen, dass die Einstellung des Dämonenkiller in der Erstauflage zum richtigen Zeitpunkt erfolgt ist, weil danach die Entwicklung in eine eher enttäuschende Richtung verlief. Was danach unter dem Thema "Horror im Heftroman" überhaupt noch möglich war, zeigte der "Hexenhammer", der als inoffizieller DK-Nachfolger im März 1978 im VHR gestartet wurde.
Jahre später haben dann Walter Appel und Martin Knöpfer zumindest das sechste Leben im Zaubermond Verlag zuende erzählt:
https://www.gruselromanforum.de/thread.php?threadid=13717&sid=
https://www.gruselromanforum.de/thread.php?threadid=13565&sid=
|
|
Thema: Gaslicht / Irrlicht |
|
Kann man pauschal so nicht sagen, aber wenn du an deutsche Verfasser gerätst (wozu es bei Kelter unweigerlich kommt), dann wirst du mit übelsten Klischees bedient - inklusive der völlig hilflosen und überforderten Seelchen.
Ich hab's schon mal erwähnt und mache das eigentlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit, aber wenn du spannenden, anspruchsvolleren und halbwegs glaubwürdigen Lesestoff haben möchtest, halte dich an die Übersetzungen bei Pabel. Dieses Material ist im Original meist im Taschenbuch oder gar in gebundener Form erschienen, deshalb gelten hier ganz andere Ansprüche.
Letztendlich ist das Grundthema natürlich dasselbe, also eine damsel in destress, aber es kommt immer darauf an, wie man das aufbereitet, ohne den Leser zu vergraulen oder zu langweilen.
Woran hast du dich denn konkret versucht?
|
|
Thema: Gaslicht / Irrlicht |
|
Die originale Reihe (also die von Pabel) gab es von 1971 bis 1992 und ist somit eine ziemliche Erfolgsgeschichte für den Verlag. Dem Erstdruck folgten dann parallel die Neuauflagen "2. Auflage/Auslese" und "Krönung", die jedoch nicht alle Romane der Erstauflage nachdruckten. Hinzu kamen noch die 406 SANDRA-Taschenhefte und 100 Gaslicht-Taschenbücher.
Bastei wollte wie immer auch hier ein Stück vom Kuchen abhaben, und im Laufe der Zeit kamen Reihen wie Miiternachts-Roman, Geheimnis-Roman und auch Spuk-Roman auf den Markt, wobei dieser tatsächlich Geister und Spukerscheinungen zum Inhalt hatte und eigentlich dem Grusel-Genre zugeschlagen gehört.
|
|
Thema: Gaslicht / Irrlicht |
|
Wenn man sich für Gaslicht interessiert, dann möglichst nur für jene Romane, die bei Pabel erschienen sind und auch da nur die ersten etwa 600 Hefte (von 1059). Ist natürlich ein rein subjektives Empfinden, aber die Übersetzungen sind den Romanen der deutschsprachigen Autoren, die ab der genannten Nummer die ausländischen Autoren langsam ablösten, qualitätiv weit überlegen.
Hier
http://www.groschenhefte.net/files/ggg_romantic_suspense_a4_v4_4.pdf
kannst du dich mal ausführlich über dieses Genre informieren, das ein unendlich weites Feld ist. In diesem Nachschlagewerk fehlt jedoch die Taschenbuch-Reihe "Romantic-Thriller" aus dem Heyne Verlag.
Letztendlich bieten gerade die Hefte und die gleichnamige Taschenbuch-Reihe sowie die SANDRA-Taschenhefte mit je 128 Seiten (alle Pabel Verlag) abwechslungsreiche Krimikost, und man sollte sich nicht vom Untertitel "Romane um Liebe und Geheimnis" nicht täuschen lassen, denn der Schwerpunkt eines guten Gaslicht-Romans liegt eindeutig beim "Geheimnis" und nicht bei der "Liebe".
Hier findest du übrigens alles Wissenswerte für die Gaslicht-Taschenbücher:
https://www.gruselromanforum.de/board.php?boardid=327&sid=
|
|
Thema: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 136: Der Ritter vom schwarzen Kreuz |
|
Zitat: |
Original von Das Gleichgewicht
Dass es immer hieß, Coco hat das besondere Kind Martin ganz toll versteckt und ist sichergegangen, dass er vor Dämonen geschützt ist….er dann aber einfach in einem normalen Kindergarten lebt…wo die Erzieherinnen nicht einmal wissen, was es mit ihm auf sich hat…das ist Bullenkacke und zwar so richtig schön dampfende. |
|
Finde ich gar nicht, ganz im Gegenteil. Ein Kind unter vielen anderen - es geht kaum unauffälliger. Und dass die Erzieherinnen nicht eingeweiht sind, ist nur logisch. So kann niemand korrumpiert werden oder sich auch nur verplaudern. Je weniger Mitwisser es gibt, umso besser sind Martins Geheimnis und vor allem seine Sicherheit gewahrt.
|
|
Thema: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 136: Der Ritter vom schwarzen Kreuz |
|
Das heißt, dass seinerzeit jeweils zwei Romane eines Autors in Folge erschienen sind:
136. Der Ritter vom schwarzen Kreuz von Neal Davenport
137. Der Jungfrauenturm von Neal Davenport
138. Lebendig begraben von Earl Warren
139. Amoklauf der Vampire von Earl Warren
140. Zitadelle der Verdammten von Ernst Vlcek
141. Die Spur der Ratten von Ernst Vlcek
142. Herrin der Fledermäuse von Roy Palmer
143. Die Geisterpiraten von Roy Palmer
144. Kein Blut für die Verdammten von Neal Davenport
145. Panik in New York von Neal Davenport
146. Der Drachenhai von Earl Warren
147. Rächer aus dem Totenreich von Earl Warren
|
|
Thema: Dämonenkiller-Taschenbuch Bd. 20: Das Haus der toten Mädchen von Gimone Hall |
|
Zitat: |
Original von Buchvagabund
Von Gimone Hall weist der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek in deutscher Übersetzung neben einem Liebesroman (bei Heyne) auch drei weitere "Unheimliche Romane" bei Ullstein aus: 'Die alte Spieldose' (Reihe: Ein Frauenschicksal), 'Tagebuch einer Unglücklichen' (Reihe: Mysteriöse Schicksale) und 'Hexenbalg' (Reihe: Horror). Wobei es sich bei letzterem um eine (vermutlich weitgehend ungekürzte) neue Übersetzung von 'Im Banne der Hexe" (Vampir Horror Heftroman Band 8 ) handelt.
Die beiden letzten Werke sind auch hier im Forum unter "Ullstein Horror" zu finden. |
|
Wobei "Die alte Spieldose" bereits vier Jahre früher als Band 60 der Taschenheft-Reihe SANDRA bei Pabel erschienen ist; der Umfang ist bei beiden Ausgaben mit 125/128 Seiten fast identisch.
Die 176 Seiten des Originals von 'Witch's Suckling" wurden für "Im Bann der Hexe (VHR 8) auf 65 gekürzt, während es als "Hexenbalg" im Ullstein Taschenbuch mit 126 Seiten weitaus weniger Federn lassen musste.
|
|
Thema: Band 26: Die Todesmasken des Dr. Faustus von Paul Wolf |
|
21.07.2024 21:14 |
Forum: 1-50 |
Vom Drudenfuß-Zyklus (übrigens der einzige Zyklus, der zwei vergangene Leben behandelt) ist mir das der liebste Roman. Nicht, dass die anderen schlecht wären (nur mit dem Mordpendel kann ich überhaupt nichts anfangen), aber die Ereignisse in Haßfurt, wo die Dämonen mit den Bewohnern ihre grausamen Spiele treiben, sind sehr eindringlich geschildert. Und dazwischen Georg Rudolf Speyer und Dr. Faustus, eine Schicksalsgemeinschaft, die sich in den nächsten fast vierzig Romanen immer wieder mal dem Leser in Erinnerung bringt. In meiner Gunst halten sich Speyer und da Mosto ziemlich die Waage, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass diese Inkarnationen die meisten Romane gewidmet bekamen. Zu mehr (wie zum Beispiel Faustus) möchte ich mich an dieser Stelle auch gar nicht hinreissen lassen.
Schade, dass man bei Zaubermond/Bastei den dramatischeren Titel der Erstauflage ("Die Todesmasken des Dr. Faustus") gegen diesen harmlosen ausgetauscht hat.
|
|
|