Band 92: Da lacht der Satan von Earl Warren
Ich bin Luguri, der Erzdämon. Seit Jahrtausenden war mein Geist in einem Hügelgrab gefangen. Ich schlief, und mein Geist dämmerte und feierte fantastische Traumorgien der Grausamkeit und Dämonie. Nur manchmal erwachten Teile meines schlummernden Gehirns für kurze Zeit aus dem magischen Schlaf, um mir die notwendigste Lebensenergie zuzuführen. Irgend etwas Lebendiges mußte es sein, ein Tier oder besser noch ein Mensch. Ich lockte es her, in meine Höhle, tötete es grausam und nahm die Lebensenergie in mich auf. Manchmal hatte ich Alpträume. Ich war gezwungen, Gutes zu tun, oder Kräfte der Weißen Magie attackierten mich. Das Furchtbarste, was ein Dämon sich vorstellen konnte. Dann hallte ein Heulen über die Insel, die einmal der höchste Berg des nun versunkenen Landes bei der Stadt Ys gewesen war. So war mein Leben ein Traum vom Bösen all die Zeit. Mein Geist dämmerte, und irgendwann hätte er die Bereiche des Diesseits ganz verlassen. Dann aber hörte ich die Rufe.
Verfasst von Earl Warren (= Walter Appel)
Titelbild von Vicente Ballestar
Erschienen am 25.05.1976
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene