Band 120: Schwur in der Opferhalle von Neal Davenport
Olivaro hob beschwörend die Hände, beugte sich nieder und malte mit der rechten Hand magische Zeichen auf den Boden. Sein grünblau schimmerndes Totenkopfgesicht sah im Mondlicht noch unmenschlicher aus. Seit seiner Rückkehr aus der Januswelt konnte der ehemalige Herr der Schwarzen Familie kein Scheingesicht mehr bilden und auch den Kopf nicht mehr um 180 Grad drehen. Er war gezwungen, ständig sein wahres Gesicht zu zeigen. Ich trat einen Schritt vom Fenster zurück und zog an der Zigarette, die ich in der Innenhand verborgen hielt. "Olivaro scheint mit seiner Beschwörung keinen Erfolg zu haben", stellte ich fest. Coco legte einen Arm um meine Schulter und blickte aus dem Fenster ins Freie. "Er scheint seine magischen Fähigkeiten verloren zu haben", meinte Coco und blickte mich an.
Verfasst von Neal Davenport (= Kurt Luif)
Titelbild von Sebastià Boada
Erschienen am 07.12.1976
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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene