Wieder Zeit für ein bisschen Hausarbeit. Naja, eigentlich hatte ich gehofft, dass nach der Vampir-Trilogie wieder etwas ruhigeres für mich dabei ist. Die ersten ca. acht Hörspiele haben mir ja auch zugesagt. Und nach der kürzlichen Diskussion hier, dass die Romane gar nicht so trashig und unlogisch seien wollte ich der Serie noch eine Chance geben. Ich hörte nämlich davon, dass sich (auch) dieses Hörspiel eng an die Romanvorlage hält.

Lassen wir den jederzeit vorhandenen Trash und die ausgelutschten Klischees ebenso beiseite wie die vielen zufälligen Zufallszufälle. Kommen wir besser zur Rahmenhandlung, die nicht abgeändert wurde. Im Roman muss es sich also auch so zugetragen haben, „Die Leiche aus der Kühltruhe“ hieß der.


Ein älterer krebskranker Mann lässt sich in Kryostase versetzen, um wieder aufgetaut und behandelt zu werden, sobald ein Heilmittel erfunden wurde. Ich sehe auch darüber hinweg, dass wissenschaftliche Themen, die in den 70ern krasse Science Fiction waren, heute nicht mehr so spannend sind und vor allem die echte Gegenwart einige Romanszenen als falsch beweist. Dinge, die man damals nicht wissen konnte, keine schlicht unlogischen Stellen, aber dazu gleich mehr. Vielleicht hätte man doch ein wenig modernisieren sollen, nicht nur am Hörspieltitel.

Jedenfalls ist der alte Mr. Wallace nur scheintod, als er eingefroren wird. Daraufhin weicht sein Geist kurz aus dem Körper, um seine uneheliche Tochter für einige Stunden heimzusuchen. Die sieht ihren Vater schon seit Wochen als Schatten, als er also noch gar nicht tot war. Eine kleine Anekdote dazu. Die Mutter war damals 17, als sie mit 20 schwanger wurde. Ja wirklich, erst ist sie 17, 5 Minuten später war sie dann 20. Logikfehler sind das eine, solcher Mist ein ganz anderes Kaliber.

Weiter im Text. Durch einen Zufall wird der Alte aufgetaut, sein Geist fährt in dessen Körper zurück. Als er zufällig erfährt, dass seine momentane Frau einen Geliebten hat will er ihn töten. Die aus Stickstoff aufgetaute Leiche ist plötzlich gegen Pistolenkugeln immun. Halb eingefroren, jeder Handgriff knirscht. Aber trotzdem schnell genug für einen Mord. Bevor er nach Stunden kollabiert kann er noch die betrügerische Frau ermorden. Sovial als Kurzfassung, die Details möchte ich nicht niederschreiben, um sie möglichst schnell zu verdrängen.

Nun wird nirgends auch nur irgendwas erklärt. Kryostase ist kein Bund mit dem Satan, sondern ein chemischer Prozess. Warum besucht Wallace seine Tochter in Geistform und warum kann er das überhaupt? Gut, er überlebt sein Auftauen, weil ernsthaft 5 Minuten Hörspielzeit vorher erst ein Serum dafür erfunden wurde, zuvor war das alles der Schwindel einer bösen Firma. Aber warum ist er als halb gefrorene Leiche dann, wann es darauf ankommt, schnell wie ein normaler Mensch und dazu immun gegen Pistolenkugeln? Die ganze Geschichte ergibt keinen Sinn und im Detail kommt sogar noch mehr Mist dazu.

Wie gesagt, die Romanhandlung muss sich ebenso zugetragen haben. Nein danke, sowas mag in den 70ern vielleicht spannend gewesen sein. 2014 ist es einfach Unsinn. Wobei Schriftsteller wie Jules Verne zeitlose Werke schreiben konnten, um nur mal einen der bekanntesten zu nennen.


edit: Punkte noch.

(keine Ahnung, 3 von 10?) Sprecher waren solide für eine kleine Produktion. Action war gut. Wenn man den Kopf ausschaltet und nicht mitdenkt eine Hörspielserie, die in Ordnung geht. Aber das schreibe ich ja fast immer mehr oder weniger. Und ich vermute einfach, dass das bei der Romanserie nicht komplett anders war/ist.

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